@DearMRHazzard @Rick_Blaine @venerdi DearMRHazzard schrieb:Wie ist eigentlich Deine Meinung zu der INMARSAT-Analyse ? In dem Paper wird mit den Daten gerechnet die alle anderen auch benutzen und Angaben gemacht die jeder nachvollziehen kann.
Ich habe mich ziemlich intensiv mit dem Papier beschäftigt, und tatsächlich ist es mit den Informationen darin möglich, die Analyse fast vollständig nachzuvollziehen und sogar präzise die gleichen BTO/BFO zu errechnen wie Inmarsat (und Ulich). Die einzige Ausnahme ist vielleicht der AFC-Frequenzfehler bei den BFO, den man so glauben muss, aber das ändert am Ergebnis am Ende nur wenig. Wie ich schon sagte, gibt es für mich keinen Grund, an der Methode dieser Analyse zu zweifeln. Die große Streuung der errechneten Endpunkte auf dem 7. Ring ist nur eine Folge der unterschiedlichen Annahmen, die ATSB, Inmarsat, Ulich, etc. zusätzlich machen. Am Ende nutzen sie alle genau die gleiche Methodik und
exakt das selbe Modell für das Zustandekommen der BTO/BFO.
Und hier liegt das Problem. Dieses Modell selbst beruht auf einer Reihe von Annahmen, und wenn sich nur eine dieser Annahmen als falsch herausstellen sollte, kommen
alle Analysen gleichzeitig zu dem selben falschen Ergebnis. Das meine ich mit "shit in, shit out". Stammen die Daten ab 18:25 wirklich von der selben SDU wie die Daten von vor 17:07? War das überhaupt MH370? Ist die Kalibration wirklich über längere Zeiträume gültig, wenn die SDU zwischenzeitlich ohne Strom war? Funktionierte die SDU so wie sie sollte? Stammen die Radarspuren wirklich von MH370? Wäre die Geschichte anders verlaufen, würde ich das vielleicht alles glauben. Aber nach all dem, was da passiert ist, bleibt es verdächtig, dass sie nicht mit den Daten rausrücken.
Wenn das Flugzeug im SIO nicht gefunden wird, niemand außer Malaysia (und selbst das ist nur schwach belegt) es überhaupt abseits seiner geplanten Flugroute gesehen hat , und bisher auch nicht das unscheinbarste Teil von 9M-MRO gefunden wurde, dann muss man die Frage stellen, ob da etwas mit der Hypothese insgesamt nicht stimmt. Ich sehe keinen Grund dafür zu warten, bis der gesamte SIO möglicherweise erfolglos abgesucht worden ist.
DearMRHazzard schrieb:Die Frage die ich mir nun stelle ist : Gibt es denn überhaupt noch wichtige Daten in den Rohdaten die andere Schlussfolgerungen zulassen würden als die die wir ohnehin schon kennen ?
Vermutlich gibt es darin keine Zahlen, die helfen könnten, die hypothetische Absturzposition im SIO genauer zu ermitteln. Wir wissen es leider nicht. Aber ich gehe davon aus, dass es einen guten Grund dafür geben muss, die Rohdaten zurückzuhalten. Hier geht es vielleicht eher um grundlegendere Fragen, s.o.
DearMRHazzard schrieb:Das wieder würde mich dann dazu führen warum uns INMARSAT eine Mogelpackung verkaufen wollte ? Was haben die mit MH370 zu tun ?
Wenn man voraussetzt, dass die Daten korrekt und vollständig sind, dann ist die Analyse durchaus innovativ und sinnvoll. Es macht Sinn, sie zu publizieren, ohne sich mit der Grundsatzfrage auseinanderzusetzen, ob die Voraussetzung überhaupt stimmt. Diese Frage ist dabei einfach außen vor.