Vorgestern schaute Paul Kennedy, stellvertretender leitender Direktor von FUGRO, ungläubig auf seine Sonarbilder als er in seinem Büro saß in Perth. Er sah auf seinem Bildschirm etwas was so aussah wie ein Trümmerfeld auf dem Meeresboden. Er dachte es müsse MH370 sein. Die FUGRO-Supporter deaktivierte sämtliche Kommunikation an Bord um jeglichen Spekulationen vorzubeugen und liess eine Kamera auf den Meeresboden hinab um sich das Trümmerfeld näher anzuschauen.
"Wir glaubten wir könnten sie gefunden haben. Es war die richtige Grösse und die richtige Form", sagte Paul Kennedy in einem Interview.
Die Kameras lieferten jedoch die ernüchterne Wahrheit : Keine Wrackteile. Nur vulkanisches Gestein und kriechende Seesterne auf dem verschlammtem Meeresboden.
"Die meisten unserer Mitarbeiter kommen zur Arbeit und glauben : Heute ist der Tag", sagt Steve Duffield, leitender FUGRO-Director in Leidschendam.
"Wir sind einen riesigen Schritt vorwärts gekommen weil wir wissen wo das Flugzeug nicht ist". Australiens 30 Millionen Dollar-Vertrag mit FUGRO endet im August 2016. Allerdings haben Malaysia, China und Australien noch nicht weiter darüber entschieden ob die Suche Ende Mai 2015 fortgesetzt werden soll oder nicht.
"Wir sind absolut an der richtigen Stelle. All die Analysen sind abgeschlossen. Es wird immer aufregender denn wir kommen dem Flugzeug immer näher", sagt Kennedy.
Steve Duffield, der erwartet das die Suche auch noch über den Mai hinaus weitergehen wird, rüstet seine Flotte derweil für den kommenden Winter um sie weiter nach Norden fahren zu lassen, dort wo die See ruhiger sein wird.
"Die hauptsächliche Frage derzeit lautet ob MH370 noch weiter geflogen ist als erwartet als der Maschine der Sprit ausging oder ob sie weiter nördlich abgestürzte als angenommen", sagte Martin Dolan am 27.März.
"Es ist möglich aber sehr unwahrscheinlich das einer der beiden Piloten das Flugzeug bis zum Ende geflogen hat.
"Unsere Vermutung, basierend auf Beweisen ist das niemand bei Bewusstsein war. Niemand hat die Maschine kontrolliert. Wenn die Maschine nicht gefunden wird bis Ende Mai dann würden wir weiter nördlich suchen. Wir überlegen aber auch ob wir das Suchgebiet nicht insgesamt weiter ausdehnen sollten".Momentan fokussiert sich Duffield auf das Schliessen einiger Löcher im Suchgebiet. Stellen die noch nicht durchsucht wurden. Das sind ca. 5% der 36000 Km² die bislang abgesucht wurden.
"Auf die Sonarbilder glotzen ist der einzige Weg Wrackteile zu finden", meint Magnus Windle, leitender Geophysiker im Team.
"Wir sehen am Tag zu 99% immer das Gleiche. Kleine gelbe Schmutzflecken am Meeresgrund die darauf hindeuten das irgendein Objekt sich dort unten in den Schlamm gebohrt hat.""Das Flugzeug wird halt nicht dort unten liegen wie ein schönes Schattenbild mit beiden Turbinen an den Tragflächen und einer Schwanzflosse hinten dran. Sowas werden wir niemals sehen."http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-04-08/malaysian-air-team-still-hopeful-as-search-deadline-loomsDie Suche nach MH370 geht weiter.