zur ping-diskussion:
zuerst kam die behauptung seitens rolls-royce / boeing, dass man pings des ecm, also der triebwerksfernüberwachung habe. dies wurde kurz darauf dementiert unter der feststellung, dass mh diesen dienst gar nicht abonniert habe.
dann kam direkt darauf inmarsat mit der meldung man habe pings der kommunikationsanlage (satcom), die primär der datenübermittlung und den onboard satellitentelefonen dient, aufgefangen in form von log-on requests. daraus ließe sich, und hier gehe ich sogar noch halbwegs konform, aufgrund der laufzeiten die relative entfernung zwischen flugzeug und satellit zum jeweiligen beobachtungszeitpunkt errechnen. (evtl. störfaktoren und sonstige einflußgrößen sowie meßfehlertoleranzen mal außen vor.) aus dieser berechnung ergaben sich die ersten ping-ringe. bis hierhier gab es auch recht wenig kritik von allen seiten.
als man aber wenige tage später bei inmarsat auf die idee kam, man könne anhand des doppler-effekts die bewegungsrichtung ausmachen, begannen einige schon kritisch zu murren. (
http://marvinsthinking.blogspot.de/ http://m.theatlantic.com/technology/archive/2014/05/why-the-official-explanation-of-mh370s-demise-doesnt-hold-up/361826/ )
als man schließlich den südkorridor als einzig wahre richtung für die suche festlegte, ohne die grundlegende berechnung aufzuzeigen und sich auf die schon mehrfach hier gepostete grafik (
http://avherald.com/img/malaysia_b772_9m-mro_gulf_of_thailand_140308_12.jpg ) berief, war auch bei der IG/DS die skepsis anfangs groß. es lagen jedoch weder die rohdaten vor, noch wurde die geheime berechnungsweise inmarsats zugänglich gemacht.
auf öffentlichen druck hin wurden schließlich (man erinnere sich an den modus und wie die listen immer länger und ausführlicher wurden!) das vorliegende dcl (bei dem aber immer noch fehlende datensätze, kopierfehler etc... bemängelt werden). was aber der IG/DS nach wie vor fehlt, wie ich hier schon mehrmals geschrieben habe, sind die tatsächlichen spritdaten der maschine. denn nur mit diesen lässt sich ein absturz in folge spritmangels voraussagen, abhängig von den verbrauchsdaten, die stark von der strecke und evtl. flugmanövern abhängig sind, welche ja bei ATSB und IG/DS erstmal ausgeschlossen werden, um überhaupt auf ein ergebnis zu kommen.
die berechnungsgrundlage inmarsats ist weiter geheim und die IG/DS hat sich aufgrund der wenigen veröffentlichten grundlagen eine rekonstruktion selbiger zusammengeschustert, sodaß letztlich beide auf grundlage der gleichen daten zu ähnlichen ergebnissen kommen, ja sogar kommen müssen.
was mich hieran bereits stört, ist die hier schon mehrfach kritisierte unüberprüfbarkeit der vermeintlichen rohdaten. so muss jeder, der unabhängig versucht die pings zu analysieren zwangsläufig mit dem von inmarsat veröffentlichten material arbeiten - unabhängig von dessen richtigkeit und vollständigkeit. im endeffekt werden nur noch diejenigen überprüfungen publik (z.b. IG/DS), die zugleich versuchen, die rechenweise inmarsats nachzuvollziehen, während es scheinbar niemand sonst versucht, mit eigenen überlegungen an die analyse zu gehen. somit ist der rahmen der ergebnisse immer nahe an den aussagen inmarsats, weil eben die gesamte basis die gleiche ist. ob aber die zugrundeliegende herangehensweise inmarsats und damit auch der IG/DS u.ä. stimmig und richtig ist, wird gar nicht hinterfragt.
auffällig ist hierbei auch die, unter vorgeschobenem firmengeheimnis, ausstehende analyse der gesamten berechnungsstrategie inmarsats durch unabhängige stellen, denen dazu aber eben auch die berechnungen wirklich offengelegt werden müssen und die sich dazu nicht wie die IG/DS selbst alles zusammenreimen müssen, was sie annehmen, das inmarsat mit den daten angestellt hat.
somit muss man tatsächlich erstmal die aussage treffen, dass die pings, wenn man nicht schon ihre alleinige existenz bezweifelt, existieren mögen, aber die daraus gezogenen schlüsse vorerst weitgehend rein spekulativ sind.
oder anders ausgedrückt: die pings sind bis auf weiteres wohl FAKT, die daraus folgenden berechnungen VERMUTUNG.