Enterprise1701 schrieb:Wie lange ist MH370 nach der Kehrtwende eigentlich über Malaysia geflogen ?
Im von mir o.g. Papier von Inmarsat wird 18:22 UTC genannt, mit Berufung auf die letzte bekannte Primärradarpeilung.
Inmarsat nimmt dann die Wendung nach Süden (die dann allerdings wohl in indonesischem Luftraum erfolgte) irgendwann zwischen 18:27 und 19:41 an, präferiert allerdings den späteren Zeitpunkt als Ausgangspunkt der weiteren Betrachtung, ohne hier genauere Angaben zu machen.
(Mangels anderer Fakten kann man das zwar auch nicht widerlegen, darf dieses Zeitfenster aber sehr wohl als extrem groß und vage bezeichnen.)
Interessant an diesem Dokument kann man die Quellenangabe zur ersten Tabelle finden, die ja die Basis der gesamten weiteren Betrachtung darstellt:
Inmarsat bezieht sich hier nämlich nicht auf sich selbst, sondern auf die malaysische Regierung.
Man mag das nun so interpretieren, dass im Falle einer Ergebnislosigkeit der Suche Inmarsat sich "ausreden" könne.
In meiner Lesart ist das allerdings eine rechtliche Absicherung bzw Signal an andere Inmarsat-Kunden, dass Kundendaten natürlich nicht ungefragt publiziert werden, sondern ausschließlich durch den Kunden selbst.
(Im Zweifelsfall wäre sonst Inmarsats Milliardengeschäft mit deren boomenden Daten- und Positionsdiensten gefährdet.)
Ich kann allerdings nicht verhehlen, dass ich schon laut lachen musste, als ich diese Quellenangabe sah.
Persönliche Einschätzung:
Vieles traue ich mich dazu nicht behaupten, weil ich für jede eigene Annahme gleich selbst mindestens einen Haken finde.
Wenn man also schon selbst die eigenen Annahmen nicht als plausibel ansehen kann, lässt sich schwer damit diskutieren (man kann, ich tu's aber nicht).
Ziemlich sicher wäre für mich momentan Weniges, z.B. dass MH370, fände man sie bei dieser zweiten Kampagne nun in diesem Gebiet nicht, dann definitiv auch nicht in diesem Suchgebiet läge.
Das verwendete Equipment ist - wie man so sagt - "cutting edge technology", mit einer nominalen Auflösungsgrenze von ca. 10x10 cm.
Unter Praxisbedingungen, also nicht ideale Entfernung zum Boden, nicht ideale Ausbreitungsbedingungen etc., dass man einen kleineren bis Mittelgroßen Blechteil (und da müsste es viele von geben) auf keinen Fall übersehen kann. (Im Gegensatz zur ersten Suche, die passagenweise als best-effort Aktion ablief. Halten wir den Leuten von damals aber zugute, dass sie kaum Vorbereitungszeit hatten, jedenfalls was den dabei so wichtigen logistischen Aspekt anlangt.)
Weiters erstaunt mich etwas, das offenbar kein einziger Journalist mit auf die Suche genommen wurde.
Oder ist euch anderes bekannt?
Kann mir nicht vorstellen, dass 1 Mann (oder eine Frau) durch seine/ihre Anwesenheit die Suche ernsthaft behindert hätte.
Hätte man einen seriösen Journalisten mitgenommen, hätte man sich gleichzeitig alle Spekulationen ersparen können, die bei öffentlichem Interesse und Ausbleiben von Information immer entstehen und im menschlichen Naturell liegen.
Nachdem die Suche auch verdammt viel kostet (den australischen Tax Payers vor allem), hätte man auch von dem Medium Tantiemen kassieren können.
Also etwas verwunderlich für mich, dass das ausblieb oder ich zumindest nichts darüber weiß.
Und schließlich vermisse ich Duncan Steel und seine IG.
Duncan wurde teils auch kritisiert, doch kann man ihm sicher nicht vorwerfen, er hätte sich nicht stets eindeutig deklariert.
Sein Leitspruch "Absence of evidence is not evidence of absence" mag banal klingen, doch ist man damit nicht nur als Wissenschaftler sehr gut unterwegs.
Auch seine Kommentare wie: "Ok, danke. Mehr davon brauchen wir hier nicht", fand ich erfrischend, andere fanden es als Zensur (Duncan hat jedenfalls nie jemanden beleidigt).
Was ich damit sagen will: schade, dass es dieses Forum, in dem sich Wissenschaftler vieler Disziplinen tummelten und auch Fragen von "Amateuren" diskutierten und das auch hier immer wieder als Quelle diente, nicht mehr gibt.
Aber schaun wir mal, was wir hier zusammen bringen ;-)
Sorry fürs lange Posting & nix für ungut
;)