Was geschah mit Flug MH370?

@OpLibelle

Ich nehme mal an, es ist keine Landung auf dem Mt Everest vorgesehen.

Insofern ist der Unterschied zwischen Kabinendruck und Außendruck immer nur geringfügig.

Wir hatten hier mal einige Vergleichsfälle, da dauerte es geraume Zeit (ca. halbe Stunde?) bis der Kabinendruck tatsächlich potentiell fatal gewesen sein könnte.

Zu argumentieren, die erste Wende könnte bereits mit der Absicht geschehen sein, den Kabinendruck möglichst zu verringern scheint jedenfalls absurd. Sicherlich ist das keine Sache von Sekunden...

Anaximander schrieb:Zu argumentieren, die erste Wende könnte bereits mit der Absicht geschehen sein, den Kabinendruck möglichst zu verringern scheint jedenfalls absurd

Eher dieses Argument.

Wieso soll er nicht beim Wenden und Steigen die Ventile geöffnet haben? Dann ist garantiert so gut wie kein Druck mehr da wenn er auf Gipfelhöhe angekommen ist.

@passato

Weil es wesentlich länger dauert.

Anaximander schrieb:Weil es wesentlich länger dauert

Als was? Du weisst doch gar nicht wie hoch er gestiegen ist, wenn er noch 15 min steigen wollte und Druckablassen 15 dauert kommt es genau aus.

Aber es gilt doch in jedem Fall je eher öffnen, umso eher Druck weg.

passato schrieb:Du weisst doch gar nicht wie hoch er gestiegen ist

Das was in der public domain (z.B. Untersuchungsberichte) dazu bekannt ist. Das widerspricht nun mal alles dem, was Du hier vermuten möchtest.

Anaximander schrieb:Weil es wesentlich länger dauert.

Hmm, sobald die Masken fallen, haben die Passagiere für 10-12 Minuten Sauerstoff und dann?
Während dieser Zeit soll das Flugzeug ja eigentlich in den Sinkflug gehen, wenn aber das Gegenteil der Fall ist?
Außerdem kann es ja bereits vor dem totalen Öffnen des Ventils eine Einstellung gegeben haben, die sich nahe des Grenzbereiches befand

Es ist vorgeschrieben, dass der Luftdruck in der Kabine nicht unter den Wert fallen darf, der unter Normalbedingungen in 8000 ft (2438 m) Höhe herrscht
Wikipedia: Druckkabine

Die meisten Personen tolerieren Höhen bis 8000 ft (2400 m) ohne gesundheitliche Beschwerden oder Unwohlsein. Jedoch können einige Passagiere – besonders solche mit Herz- oder Lungenerkrankungen – bereits ab 5000 ft (1500 m) Symptome zeigen. In 5000 ft steht dem Körper bereits 25 % weniger Sauerstoff zur Verfügung als in Meereshöhe. Über 8000 ft kann es zu Müdigkeit und Kopfschmerzen kommen...

Also vielleicht war ein Großteil der Passagiere bereits angeschlagen bevor das Ventil vollständig geöffnet wurde, der Pilot hingegen tankte bereits seit geraumer Zeit reinen Sauerstoff und fühlte sich blendend...

@Zz-Jones

Es sind, glaube ich, 20 Minuten, das ist aber nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es recht lange dauert, den Kabinendruck von 6000 auf, sagen wir, 25000 ft zu bekommen, z.B. @DearMRHazzard hat das mal auf dem FluSi versucht, das hat eine Ewigkeit gedauert. Eine Suche in Vergleichsfällen ergab ebenfalls, dass es ziemlich lange dauert, bis die Masken herunterfallen oder es sogar wirklich kritisch wird.

Ich denke, technisch möglich ist das Szenario, nur kommen wir dann schnell wieder auf die Frage des Moivs zurück. Wenn man auf diese Weise die Paxe killt, bleibt für die nächsten zwei Stunden ja immernoch das Kabinenpersonal und der ausgesperrte Pilot. Viel gewonnen hat man also nicht.

Wenn man von einem solchen Szenario ausgeht, erledigen sich auch alle Überlegungen hinsichtlich einer möglichen politischen Demonstration (nebst Landung) oder eines Erpressungsversuchs gegenüber der Regierung.

Bliebe nur der "romantische Fliegertod". Und ob der so romantisch ist, wenn man noch 7 Stunden als Leichenwagen herumjuckelt, wage ich auch zu bezweifeln.

OpLibelle schrieb:Bliebe nur der "romantische Fliegertod". Und ob der so romantisch ist, wenn man noch 7 Stunden als Leichenwagen herumjuckelt, wage ich auch zu bezweifeln.

Wieso nur der Fliegertod, es gibt doch auch noch die Möglichkeit des Absprungs, wie Kristensen vermutet?

passato schrieb:Wieso nur der Fliegertod, es gibt doch auch noch die Möglichkeit des Absprungs, wie Kristensen vermutet?

Stimmt, die Möglichkeit bleibt auch. Aber da erscheint mir jedes Motiv ja noch unwahrscheinlicher, als bei einem Mitnahmesuizid, an den ich ja auch nicht glaube.

Was hätte der Täter davon? Das "gute Gefühl", das perefekt Verbrechen begangen zu haben, weil er 230+ Menschen ermordete, ohne, dass man ihm auf die Schliche kam? Sitzt er jetzt auf den Adamanen und klopft sich bei jedem neuen Bericht auf die Schulter, wie toll er das doch alles hinbekommen hat? Oder hat er vor dem Sprung noch die 230+ Leichen geflettert und deren Bargeld an sich genommen, welches er jetzt verprasst?

Massenmord mit anschließendem Absprung setzt für mich eine so schwere Geisteserkrankung voraus, dass er vorher aber auch hinterher zwingend massiv verhaltensauffällig gewesen sein muss.

OpLibelle schrieb:Ich denke, technisch möglich ist das Szenario

Das freut mich ganz besonders, denn dann sind wir mindestens schon 2?

Ob es auch so war ist eine ganz andere Frage, ich halte nur das kategorisches Ausschliessen von Möglichkeiten ohne zwingenden Beweis für fragwürdig.

OpLibelle schrieb:Oder hat er vor dem Sprung noch die 230+ Leichen geflettert und deren Bargeld an sich genommen, welches er jetzt verprasst?

Wäre als Möglichkeit nicht auszuschliessen. Das dauert ja auch seine Zeit alle Paxe zu durchsuchen :-)

Ich warte, schon seit Jahren über ein Antwort

passato schrieb:Ob es auch so war ist eine ganz andere Frage, ich halte nur das kategorisches Ausschliessen

Kategorisch ausschießen sollte man bei diesem Fall inzwischen überhaupt gar nichts mehr, was technisch auch nur entfernt möglich ist. Würde es nicht die Wrackteile geben, ich würde selbst die verworreneren Verschwörungstheorien nicht mehr ausschließen.

Neben den technischen Aspekten sind da aber auch die Aspekte des menschlichen Verhaltens. Ich habe beruflich fast ständig mit Fehlhandlungen, ab und an auch Selbstmord(-versuchen), aufgrund von psychischen Erkrankungen zu tun. Das macht mich nicht unbedingt zum Experten, aber es gehen halt viele forensisch-psychiatrische Gutachten über meinen Schreibtisch. Und da passt einfach nicht wrklich etwas.

Schizophrener Wahn kann einen Menschen zum Mörder machen, aber mindestens in der Rückschau sieht man dann immer, dass sich das langsam aufgebaut hat und viele kleinere, langsam eskalierende Fehlhandlungen vorausgingen.

Borderliner können töten, gehen aber nur auf Menschen los, zu denen sie eine enge Beziehung haben.

Menschen mit dissoziale Persönlichkeitsstörung morden. Aber nur, wenn es zu ihrem Vorteil ist (einschließlich Lustgewinn).

Du kannst das beliebig weiter durchdeklinieren. Es passt nichts wirklich auf diesen Fall, bzw. auf das, was wir von diesem Fall wissen. Allerdings muss ich einschränken, dass meine Erfahrungen sich auf unseren, den westlichen Kulturkreis beziehen. Ich glaube aber nicht, dass Asiaten grundsätzlich anders morden.

OpLibelle schrieb:Schizophrener Wahn kann einen Menschen zum Mörder machen

Es gibt aber sowohl für Mitnahmesuizid als auch für Massenmord "rationale" Beweggründe also ich wüsste nicht warum es unbedingt ein Psychopath gewesen sein muss.

Ich will bestimmt nicht behaupten, dass jeder Verbrecher psychisch krank ist. Das wäre 1) sachlich sicher falsch und 2) verharmlosend, weil entschuldigend.

Aber hier reden wir über die wahllose Tötung von 200+ Menschen ohne erkennbares, kriminelles Motiv. Das sind Größenordungen, an die man sonst nur im Rahmen von Kriegsverbrechen heran kommt. Wer derart wider die Norm handelt, der hat ein gewaltiges psychisches Problem.

Oder anders: Ich kenne jedenfalls keinen Fall nach 1945, in dem ein psychisch gesunder Mensch derart hohe Opferzahlen verursacht hat.

OpLibelle schrieb:Würde es nicht die Wrackteile geben, ich würde selbst die verworreneren Verschwörungstheorien nicht mehr ausschließen.

Selbst das würde ich nicht kategorisch ausschließen. Vor MH370 und MH17 wurden ja bereits 2 Boeing 777 von MAS ausgemustert und anschließend geschreddert. Sind deren Rückstände womöglich im Meer gelandet?
Welches gefundene Teil konnte denn hundertprozentig 9M-MRO zugeordnet werden? Man spricht doch eigentlich immer nur von "hoher Wahrscheinlichkeit"
Das Flaperon soll ja von 9M-MRO stammen aber wieso fehlt das Typenschild?
Wirklich sicher ist mMn in diesem Fall gar nichts.

Zz-Jones schrieb:Vor MH370 und MH17 wurden ja bereits 2 Boeing 777 von MAS ausgemustert und anschließend geschreddert.

Das wusste ich nicht. Die Maschinen wurden abgewrackt, nicht an irgendeine afrikanische Billigfluglinie verkauft? Gingen die an einen Ersatzteil-Verwerter?

Sicher verschrottet wurde 9M-MRK, bei 9M-MRI bin ich mir nicht sicher (die parkte bei Verlust von 9M-MRO ja bereits seit geraumer Zeit in Israel)

Hier wäre 9M-MRK bereits teilweise zerlegt:

http://www.airport-data.com/aircraft/photo/000970340.html

Es gibt auch einige Teile, die definitiv von der 9M-MRO stammen, nicht nur das Flaperon.