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Was geschah mit Flug MH370?

56.136 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, China, Flugzeug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Was geschah mit Flug MH370?

Was geschah mit Flug MH370?

28.02.2019 um 08:16
Zitat von fravdfravd schrieb:was mir bisher nicht so klar war, und jetzt doch durch das protokoll belegt ist, dass DPCCAMH, also MAS OPS, tatsächlich sofort ein serverseitiges antwort-telex erhalten hat, dass die msgs nicht zugestellt werden konnten. kenne das höchstens mal, wenn eine ankopierte adresse nicht existiert (tippfehler z.b.). sieht dann aber auch komplett anders aus. aber es gab hier nunmal tatsächlich diese fail-msg. damit ist dann aber die behauptung malaysias, die msgs wären "durchgegangen" komplett widerlegt!
Auf Grundlage der FI hat MAS OPS betont, dass die Nachricht das Flugzeug erfolgreich erreicht hat. Dies war ein wichtiger Grund für die verschiedenen ATCs, keine Notfallmaßnahmen zu ergreifen. Im Laufe der Nacht wurde diese Aussage demnach auch nicht korrigiert. Wobei die Existenz der zweiten Nachricht erst Jahre später und auf öffentlichen Druck bekannt wurde.
Zitat von fravdfravd schrieb:würde aber v.a. auch bedeuten, dass zu diesem zeitpunkt der rückflug noch nicht gecancelt war, d.h. man davon ausging, dass 9MMRO noch ganz normal in PEK landen würde und planmäßig zurückfliegen.
wann also hat man die MH-abteilungen, bzw. den GHA (ground handling agent) in PEK, über die cancellation des rückflugs informiert?
Das könnte auch dafür sprechen, dass das Verschwineden von seiten der Airline low profile gehalten werden sollte.

Bei VHF müsste ich nochmal nachschauen, kann mich aber erinnern, dass vor dem Flug auf SATCOM umgestellt wurde, und das auch belegt ist, damit war es einfacher zu verschwinden.

Zusammen mit der Angabe, MH370 sei über Kambodscha, ergibt sich hier eine Reihe von Auffälligkeiten.


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28.02.2019 um 08:44
@Anaximander
und da hat MAS OPS schon aktiv und tatkräftig gelogen! beide nachrichten hat MAS OPS selbst verschickt. zu beiden nachrichten erhielten sie umgehend die negativ-bestätigung und damit klaren beleg, dass diese niemals das flugzeug erreicht haben, weil bei 1) die gegenstelle nicht im netzwerk eingeloggt war und bei 2) es keine (aktive) bestätigung gab, dass diese nachricht gelesen wurde. bei 2) kann man nun noch streiten, ob diese wenigstens im ACARS terminal von 9MMRO gelandet ist, aber nicht geöffnet wurde (das öffnen/lesen alleine würde schon einen acknoledgment-befehl triggern und die nachricht wäre seitens des systems als zugestellt (ack) betrachtet worden). aber gerade die existenz dieser msg 2) wurde ja bestritten...
auch darf man sich fragen, warum die zweite nachricht, in der nur um bestätigung der test-msg gebeten wurde (wobei es eine TEST msg ja nie gegeben hat!?!, von daher ich als pilot das auch völlig ignoriert hätte) so geheim gehalten werden sollte.

natürlich geht man nicht sofort (auch intern) damit hausieren, dass man gerade seine maschine vermisst. aber eine line-cancellation, also einfach die annulierung der weiteren flüge, z.b. aufgrund eines (vorgeschobenen) technischen problems, wäre durchaus standard gewesen.
was mich darüberhinaus wunder, dass scheinbar die abfertigungssysteme nie zugriffs-gesperrt wurden. wäre nach ICAO-unfallvorschriften eigentlich undenkbar. im moment, wo klar wird, dass es einen schwerwiegenden zwischenfall gegeben haben könnte, werden normalerweise die computersysteme umgehend gesperrt, sodass niemand unberechtigtes mehr auf die daten zugreifen und diese schlimmstenfalls sogar noch manipulieren kann. ist für die abfertiger dann immer ne mühselige manuelle rechnerei und schreiberei, aber standard-routine, die jeder in dem job beherrschen muss. tatsächlich aber blieben die systeme soweit ich mich erinnern kann komplett offen und noch während der anlaufenden SAR haben wir MH7 in FRA komplett systemseitig abgefertigt. (hätte man eher vom verschwinden erfahren, hätten sich sicherlich etliche leute erstmal die flugzeugunterlagen im system angesehen, was dann die zugriffsprotokolle komplett wertlos gemacht hätte....)
intern haben wir anweisung, in dem fall, dass es einen von uns selbst gehandelten flug betrifft, umgehend alles (!) was dazu greifbar ist, von den dokumenten bis zu den basisdaten, aus dem system auszudrucken, bevor der zugriff gesperrt wird - einfach auch als selbst-absicherung. (zum glück in 15 jahren nur ein einziges mal erlebt.)

die VHF und SATCOM wechsel sind völlig chaotisch dokumentiert und es wird eigentlich überhaupt nicht klar, was da nun lief und was nicht. kann mich die nächsten tage nochmal etwas einarbeiten, möchte das jetzt aber nicht hier im forum aufblasen. (gerne per pm)

diese ganze kambodscha-story ist für mich eh der größte hirnriß. jeder halbwegs ausgebildete oder erfahrene dispatcher sollte in der lage sein, eine flight projection als solche zu erkennen und ihren geringen wert entsprechend einschätzen können, bzw. müsste ihm auf anhieb klar sein, dass da irgendwas nicht stimmen kann, wenn dieser kurs nie geplant war und auch keiner company-route entspricht. erste reaktion wäre dann gewesen, festzustellen, wann denn vom flugplan so massiv abgewichen wurde. aber scheinbar soll der mitarbeiter das ja einfach hingenommen und als plausibel betrachtet haben... war da jemand von der marketing abteilung am werk, der von fliegerei keine ahnung hat?!?!? nur was macht der im krisenstab von MAS OPS?!?!


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hawak ehemaliges Mitglied

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28.02.2019 um 13:39
Zitat von fravdfravd schrieb:auch darf man sich fragen, warum die zweite nachricht, in der nur um bestätigung der test-msg gebeten wurde (wobei es eine TEST msg ja nie gegeben hat!?!, von daher ich als pilot das auch völlig ignoriert hätte) so geheim gehalten werden sollte.
Die zweite ACARS-Nachricht wurde um 18:38:51 UTC abgesendet.

Um 18:39:52 UTC wurde diese Nachricht mangels ACK erneut (manuell?) gesendet.

Exakt zur gleichen Zeit um 18:39:52 erfolgte parallel der SATCOM-Anruf.

Ich würde daher einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Aktionen, der Bezeichnung "TEST MSG" und der seltsamen Verschwiegenheit MAS' bei dieser zweiten ACARS-Nachricht sehen.

Eventuell war der SATCOM-Anruf selbst die seltsame "TEST MSG"?


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28.02.2019 um 13:59
Soweit ich weiß wurden die ACARS-Nachricht versucht, über VHF zu senden, daher sind sie in den Inmarsat-Daten nicht registriert, ich kann mich aber auch täuschen.


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hawak ehemaliges Mitglied

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Was geschah mit Flug MH370?

28.02.2019 um 14:52
@Anaximander
Ja, es sieht so aus, als wenn die ACARS-Meldung über VHF gesendet wurde.

Es geht mir auch nicht um die Inmarsat-Daten bzw. die verwendeten Kommunikationskanäle, sondern darum, dass Anruf und ACARS-Meldung quasi zeitgleich erfolgten, in der ACARS-Meldung eine TEST MSG bestätigt werden sollte und MAS jahrelang ein Geheimnis um die ACARS-Meldung machte. Ist das nicht mindestens auffällig?


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28.02.2019 um 15:00
@hawak

Was würdest Du denn für Schlüsse daraus ziehen wollen?


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hawak ehemaliges Mitglied

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Was geschah mit Flug MH370?

28.02.2019 um 16:06
@Anaximander

Eine wirklich plausible Erklärung habe ich bislang nicht, lediglich ein unbestimmtes „Gefühl“, dass mit den (lediglich) zwei SATCOM-Anrufen und wenigstens der zweiten ACARS-Nachricht etwas ganz und gar nicht stimmt.

Ich bin der Auffassung, dass die Aufforderung, die TEST NACHRICHT zu bestätigen keine unglückliche Formulierung war, sondern genau das meinte. Nämlich den zeitgleich erfolgten Telefonanruf, bzw. lediglich dessen Verbindungsaufbau, zu verifizieren. Diese mögliche Interpretation und ihre ggf. sich daraus ergebenden Konsequenzen wollte Malaysia unterdrücken.

Als spekulativ werfe ich folgende Annahme in die Runde: Beide Anrufe und die zweite ACARS-Nachricht waren keine Zufallsprodukte, sondern zeitlich genau abgestimmte Kommunikation, die auf einem uns nicht bekannten „Verhandlungs-Protokoll“ basierte.

Leider sehe ich kaum eine Chance in absehbarer Zeit irgendetwas zu erfahren, was die eine oder andere Theorie stärken oder verwerfen würde.

Ich glaube, @DearMRHazzard hatte vor ein paar dutzend Seiten treffend festgestellt, dass weder die alte noch die neue Regierung Malaysias ein Interesse an der Aufklärung des Falles hatte bzw. hat.


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Was geschah mit Flug MH370?

28.02.2019 um 17:00
Es gab bis heute keine Verdächtigen, keine Fahndungen, keine Verhaftungen, keine bekannten mysteriösen "Unfälle" oder Beseitigungen von Personen die mit dem Fall MH370 in Verbindung gebracht werden könnten. Es fehlt auch bis heute ein Whistleblower der als Informant der (westlichen) Presse, unter Quellenschutz stehend, Antworten auf dringende Fragen liefert.

Entweder wurde alles still und heimlich hinter den Kulissen geregelt in Form von politischen Deals in Malaysia, Malaysia macht bis in alle Ewigkeiten nach Kräften die Augen und Ohren zu und will nichts von MH370 wissen, Malaysia hat tatsächlich keine belastbaren Antworten parat, oder es gab einen Einzeltäter der alle Antworten mit ins nasse Grab nahm.

Sollte es einen Einzeltäter gegeben haben der alle Antworten mit ins nasse Grab nahm dann erklärt das natürlich das es bis heute keine Verdächtigen, keine Fahndungen, keine Verhaftungen und keine bekannten mysteriösen "Unfälle" oder Beseitigungen von Personen gab die mit dem Fall in Verbindung gebracht werden könnten. Auch einen Whistleblower kann es dann nicht geben, denn wenn der Einzeltäter niemanden etwas erzählt hat von seinem Vorhaben dann kann auch niemand davon berichten.

So sieht die einfache Logik aus in diesem Fall.

Selbstverständlich ist es aber auch so das dieser Fall nicht so einfach ist wie es scheinen mag. Natürlich gibt es viele unbeantwortete Fragen. Fragen die jenseits des Einflussbereichs eines möglichen Einzeltäters entstanden und bis heute unbeantwortet geblieben sind.

Außerhalb von MH370 sind so viele unbegreifliche Dinge geschehen in jener Nacht die bis heute nicht aufgearbeitet wurden. Es wurde niemals eine Untersuchungskommission eingesetzt die sich mit der Frage beschäftigen sollte wie Malaysia gedenkt in Zukunft ein MH370 2.0 zu verhindern. Wurden jemals Verbesserungen des Systems empfohlen und umgesetzt ? Wurde das Personal beim ATCC in Kuala Lumpur besser geschult ? Wurde das Personal beim HCM-ATCC besser geschult ? Gibt es neue Protokolle bei den Handover-Procedures zwischen KUL und HCM oder läuft auch heute noch alles so wie vor 5 Jahren ? Wie sieht die Welt heute bei MAB (ehemals MAS) aus ? Gibt es dort immer noch Personal die in der Nachtschicht keinen blassen Schimmer davon haben wie man eine virtuelle Flugvorhersage von der Realität unterscheidet ? Wie sieht es bei der malaysischen Luftwaffe heute aus ? Ist man dort immer noch der Meinung man sollte Airliner einfach fliegen lassen wohin sie wollen solange sie aus dem eigenen Luftraum kommen ?

Kein Mensch stellt solche Fragen. In Malaysia erst recht nicht. Da ging einfach ein Airliner verloren vor 5 Jahren und es interessiert keine Sau ob Malaysia das System mittlerweile verbessert hat damit so etwas nie wieder geschehen kann. Zumindest nicht auf solch unfassbare Art und Weise.


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Was geschah mit Flug MH370?

28.02.2019 um 17:22
60 Minutes Australia möchte am kommenden Sonntag mal wieder was für die Einschaltquote tun und befasst sich daher erneut mit MH370.......

https://twitter.com/60Mins/status/1100658649838440449?s=17 (Archiv-Version vom 21.02.2022)

Ohje, ist Peter Chong (Shah´s Freund) mittlerweile grau geworden.

Die komplette Sendung gibt es dann sicher irgendwann Anfang nächste Woche auf YT.


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Was geschah mit Flug MH370?

28.02.2019 um 20:25
@hawak

Unklar, was mit "test message" gemeint ist, bei der ersten Nachricht handelte es um einen "urgent request", wieso anschließend eine "test message"?


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Was geschah mit Flug MH370?

01.03.2019 um 12:14
Zitat von DearMRHazzardDearMRHazzard schrieb:es gab einen Einzeltäter der alle Antworten mit ins nasse Grab nahm
Am wahrscheinlichsten, sonst hätte es wohl längst leaks gegeben, denn MH370 war und ist ja eine große Nummer, mit der man Geld und Ruhm absahnen kann und da wird dann meist einer schwach. Shah hat das in Lone-Wolf-Manier geplant, vorbereitet und durchgezogen, er war halt romantischer oder familiensensitiver veranlagt als Lubitz und hat durch einen schwer auffindbaren Absturz dafür gesorgt, dass seine Familie davon verschont bleibt, die Familie eines Massenmörders zu werden bzw. er wollte halt nochmal ein paar Stunden mit dem verbingen, was seine Leidenschaft war: über den Wolken. Pick your poison. Es fehlt halt noch die Gewissheit. Alle anderen Szenarien fallen von der Wahrscheinlichkeit her deutlich ab, was natürlich nichts heißt, denn wir wissen eben auch wenig und auch Unwahrscheinlicheres kann durchaus passieren (sonst wäre es unmöglich).


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Was geschah mit Flug MH370?

01.03.2019 um 15:24
Zitat von PippenPippen schrieb:Am wahrscheinlichsten, sonst hätte es wohl längst leaks gegeben
Bei den Chinesen sickert naturgemäß auch nichts durch, die sind eine weitere, große Unbekannte.
Bei mindestens einem der Chinesen kennen wir die Identität nicht, der anschließende Hack auf die Ermittlungsrechner wurde auch sauber durchgeführt...


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Was geschah mit Flug MH370?

01.03.2019 um 18:45
Zitat von DearMRHazzardDearMRHazzard schrieb:Sollte es einen Einzeltäter gegeben haben der alle Antworten mit ins nasse Grab nahm dann erklärt das natürlich das es bis heute keine Verdächtigen, keine Fahndungen, keine Verhaftungen und keine bekannten mysteriösen "Unfälle" oder Beseitigungen von Personen gab die mit dem Fall in Verbindung gebracht werden könnten.
Alternativ gibt es die Furcht möglicher Eingeweihter vor Strafverfolgung (dies setzt voraus, dass es wahrscheinlich kein Terroranschlag war).

Gegen den möglichen Einzeltäter liegt genau auch nichts vor, obwohl er im Mittelpunkt des Verdachts steht, hier wären also besonders schnell Fahndungserfolge zu erwarten gewesen, dem Argument folgend.


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Was geschah mit Flug MH370?

01.03.2019 um 18:57
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Alternativ gibt es die Furcht möglicher Eingeweihter vor Strafverfolgung (dies setzt voraus, dass es wahrscheinlich kein Terroranschlag war).
Dann müssten es sehr wenige Personen gewesen sein. Bei einem größeren Personenkreis wäre Geheimhaltung über einen so langen Zeitraum sehr schwierig, schon allein weil sich einer aus der Gruppe an die Behörden wenden und Vorteile erkaufen könnte. Auch Angst voreinander würde eine Rolle spielen, denn es könnte ja jederzeit einer der anderen auspacken.


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Was geschah mit Flug MH370?

02.03.2019 um 00:50
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Gegen den möglichen Einzeltäter liegt genau auch nichts vor, obwohl er im Mittelpunkt des Verdachts steht
Shah wollte sterben und gleichzeitig ein großes Rätsel hinterlassen, sei es nun aus Narzissmus, sei es aus Sorge um seine Familie. Er hat das Ding allein geplant und durchgezogen, wobei seine Erfahrung dafür sorgte, dass er keinen großen - Aufmerksamkeit erregenden - Aufwand fahren musste. Er hat die Leute wahrscheinlich durch Dekompression "abgeschaltet" und ist dann ~7h tief in den SIO geflogen, um seine Auffindung zu erschweren bzw. um nochmal romantisch umherzufliegen. Das ist das plausibelste Szenario. Alle anderen Szenarien brauchen weitere Annahmen, die so gar nicht plausibel sind. Allerdings hilft uns das nicht weiter, weil auch Unplausibles/Unwahrscheinliches leicht passieren kann. Trotzdem ist es wichtig, es festzuhalten, weil es den Lösungsansatz vorgibt: wir müssen uns zuvörderst am plausibelsten Szenario orientieren und dort alles abklopfen. Für die Ermittler hieß und heißt das: Shah akribisch zu durchleuchten. Problem: Je mehr ich über Shah lese, desto mehr wird klar, dass der Mann "modern" einsam war (viele Bekannte, aber keine tiefere Bindung) und sich niemandem wirklich öffnete. Dadurch wird selbst seine Familie kaum Wissenswertes zu ihm beitragen können. Man stelle sich mal vor, Lubitz hätte seine Krankheit einfach verschleiert und wäre nie zum Arzt gegangen. Kein Schwein wäre je auf die Idee gekommen, was in diesem Menschen steckt. Und genau das passt wie die Faust auf's Auge, dass in diesem Fall absolut nichts ans Licht kam.


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Was geschah mit Flug MH370?

02.03.2019 um 08:23
Zitat von PippenPippen schrieb:Man stelle sich mal vor, Lubitz hätte seine Krankheit einfach verschleiert und wäre nie zum Arzt gegangen.
Eine psychische Erkrankung ist für andere besonders leicht zu erkennen, es gibt einfach zu viele Verhaltensäuffälligkeiten, besonders wenn diese unbehandelt bleibt.


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Was geschah mit Flug MH370?

02.03.2019 um 09:05
Zitat von PippenPippen schrieb:Problem: Je mehr ich über Shah lese, desto mehr wird klar, dass der Mann "modern" einsam war (viele Bekannte, aber keine tiefere Bindung) und sich niemandem wirklich öffnete.
Der Mann hatte eine Familie, eine Ehefrau, wahrscheinlich eine Geliebte (zumindest eine sehr gute Freundin), daneben Freunde, Kollegen, usw. Er war in sozialen Netzwerken aktiv, kümmerte sich um seine Arbeitskollegen, kümmerte sich um die Kinder seiner Freundin, hielt Kontakt zu seinen Kindern und weiteren Verwandten. Er war auch politisch interessiert (natürlich kein Aktivist). Kurzum: Der Mann war sozial sehr gut vernetzt.

Natürlich passt das ganz und gar nicht zu Idee vom "Massen-Mitnahme-Selbstmörder". ... ;)
Zitat von PippenPippen schrieb:... Man stelle sich mal vor, Lubitz hätte seine Krankheit einfach verschleiert und wäre nie zum Arzt gegangen. Kein Schwein wäre je auf die Idee gekommen, was in diesem Menschen steckt. Und genau das passt wie die Faust auf's Auge, dass in diesem Fall absolut nichts ans Licht kam.
Das kann man sich überhaupt nicht vorstellen, da dies gar nicht zum Krankheitsbild dieser Menschen passt. Jemand wie Lubitz denkt nämlich erstmal er wäre wirklich krank. In dem Fall v.a. das er schlechte Augen habe. Das entspricht selbstverständlich nicht der Realität, aber das können Menschen wie Lubitz gar nicht begreifen. Deshalb rennen sie auch zu zig Ärzten und nehmen zig Medikamente.

Später kommen dann meist Verfolgungswahn, komplette Flucht aus der Realität, große Ängste vor z.B. Verlust des Augenlichts, usw, vor. Das fällt der direkten Umgebung natürlich irgendwann auf, v.a. da solche Erkrankten ihren Wahn irgendwann auch auf ihre direkte Umgebung beziehen. Für Menschen wie Lubitz sind irgendwann einfach alle Schuld.

Und weil eben alle Schuld sind, kommen solche Täter auch nicht auf die Idee ihre Familie schützen zu wollen. Denn die sind ja Teil des Problems in den Augen der Erkrankten.

Kurzum: Menschen wie Lubitz sind auch nicht "modern einsam" sondern ganz klassisch einsam, denn sie vergraulen früher oder später selbst die liebste Frau von ihrer Seite.


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02.03.2019 um 10:45
Zitat von PippenPippen schrieb:Je mehr ich über Shah lese, desto mehr wird klar, dass der Mann "modern" einsam war (viele Bekannte, aber keine tiefere Bindung) und sich niemandem wirklich öffnete.
Magst Du ein wenig mehr darüber erzählen wie Du zu dieser Erkenntnis gelangt bist ?
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Der Mann hatte eine Familie, eine Ehefrau, wahrscheinlich eine Geliebte (zumindest eine sehr gute Freundin), daneben Freunde, Kollegen, usw. Er war in sozialen Netzwerken aktiv, kümmerte sich um seine Arbeitskollegen, kümmerte sich um die Kinder seiner Freundin, hielt Kontakt zu seinen Kindern und weiteren Verwandten. Er war auch politisch interessiert (natürlich kein Aktivist). Kurzum: Der Mann war sozial sehr gut vernetzt.

Natürlich passt das ganz und gar nicht zu Idee vom "Massen-Mitnahme-Selbstmörder". ... ;)
AL und seine Lebensgefährtin führten eine harmonische, intensive und glückliche Beziehung, und es gab Zukunftspläne zwischen den beiden. In 2016 wollten sie heiraten und in 2017 wollten sie Kinder. Die Eltern und seine Freundin wussten zwar das er psychische Probleme hatte aber das er auch Suizidgedanken hatte das war ihnen allen nicht bewusst.

https://www.blick.ch/news/ausland/freundin-von-todespilot-lubitz-sagt-aus-wir-wollten-naechstes-jahr-heiraten-id4181514.html

Man kann in die Köpfe der Menschen nicht hineinschauen. Es leider alles nicht so einfach wie Du Dir das immer wieder vorstellst.


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02.03.2019 um 12:53
Zitat von DearMRHazzardDearMRHazzard schrieb:AL und seine Lebensgefährtin führten eine harmonische, intensive und glückliche Beziehung, und es gab Zukunftspläne zwischen den beiden. In 2016 wollten sie heiraten und in 2017 wollten sie Kinder. Die Eltern und seine Freundin wussten zwar das er psychische Probleme hatte aber das er auch Suizidgedanken hatte das war ihnen allen nicht bewusst.
Ausweislich seiner eigenen Tagebuchaufzeichnungen und der Aussage der Ärzte lief das nicht so harmonisch ab. Für Lubitz stand der Beruf an erster Stelle, nicht seine Freundin. Das sind seine eigenen Aussagen ggü. seinen Therapeuten. Bis Sommer 2014 lebte Lubitz bei seinen Eltern. Seine Freundin lebte woanders.

Und auch die Eltern wussten weitgehend Bescheid. Hier ein Mailauszug von seiner Mutter an seinen Psychiater von Anfang 2015:

"Mittlerweile ist der Leidensdrucks so groß, dass er keine Nacht schläft, trotz Schlafmittel, und ist auch nicht von seiner Theorie abzubringen zu erblinden ... Bitte melden Sie sich doch mal, ich möchte gerne einen Rat von Ihnen in welche Richtung die Therapie gehen soll ..."

Von Januar bis März 2015 geht Lubitz mehrmals zum Psychiater, manchmal wird er von seiner Mutter begleitet. Am 10. März wird er in eine psychiatrische Klinik überwiesen, geht dort aber nicht hin.
Zitat von DearMRHazzardDearMRHazzard schrieb:Man kann in die Köpfe der Menschen nicht hineinschauen. Es leider alles nicht so einfach wie Du Dir das immer wieder vorstellst.
Kann man schon, wenn sie Tagebücher schrieben und in ärztlicher Behandlung waren:

https://www.stern.de/panorama/germanwings--die-tagebuecher-des-co-piloten-andreas-lubitz-6752692.html


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02.03.2019 um 13:54
Was mich bei Andreas Lubitz immer irritiert hat, waren die Aufzeichnungen des Voice Recorders, der völlig normale Atemgeräusche aufgezeichnet hat. Wie ist so etwas möglich angesichts der Situation? Hat er sich mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt? Es wurde festgestellt, dass er ein SSRI eingenommen hatte, ein Antidepressivum, dass als Nebenwirkungen Unruhe, Herzrasen usw. auslösen kann. Dieses Mittel erhöht insgesamt den Antrieb, was auch von einem Antidepressivum erwartet werden kann. Gleichzeitig können bei diesem Mittel auch Suizidgedanken auftreten.
Gibt es bei Shah irgendwelche Informationen, ob er häufig zum Arzt ging, nahm er Psychopharmaka, konnte man in seiner Laufbahn Tendenzen zu psychischen Störungen feststellen?
Bei Lubitz sind seine psychischen Probleme dokumentiert, bei Shah gibt es, so weit ich weiß, nichts Vergleichbares.


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