jerrylee2016 schrieb:Die Daten vorher sind Ihnen zum Teil nicht erklärbar und hinterher in der "refined analysis' neu bewertet und führen zu diesem Diagram.
Anfangs wurde nur mit 5 BFO´s und BTO´s (19:41, 20:41, 21:41, 22:41, 00:11 UTC) gearbeitet, insgesamt also lediglich 10 Zahlenwerte, da es sich bei diesem BFO/BTO-Setting um reine und rohe Messdaten handelte die man nicht nachträglich kompensieren musste. Bei diesem Setting verzichtete man vollkommen auf riskante ergänzende Annahmen und Korrekturen und schloss somit potentielle Fehlerquellen komplett aus. Der Nachteil bestand jedoch darin das dieses Setting viel zu grob aufgelöst war. Hier fand weder eine Kalibrierung der BFO/BTO´s statt noch hat man die Daten für 00:19 UTC einbezogen weil man die Kompensierung und Interpretation der BTO´s über den R600-Channel´s noch nicht vollständig verstanden hatte.
In der darauf folgenden "Refined Analysis" (o.g. im Diagramm zu sehen) liess INMARSAT zusätzlich die BFO´s einfliessen die bei den beiden Telefonanrufen von MAS um 18:40 UTC und 23:14 UTC entstanden waren über den C-Channel. Das waren zusätzliche 49 BFO´s für 18:40 UTC und 27 BFO´s für 23:14 UTC. Hierbei kam INMARSAT zu der Erkenntnis das MH370 um 18:40 UTC bereits nach Süden unterwegs war. Ausserdem konnte INMARSAT bestätigen das die Flugrichtung zwischen 22:41 und 00:11 UTC nicht verändert wurde weil sich die BFO´s für 23:14 UTC harmonisch in diese Lücke für diesen Zeitraum einfügen liessen.
Aus den anfänglich 5 BFO´s und BTO´s mit denen gearbeitet wurde entstanden im nächsten Schritt 81 BFO´s und 5 BTO´s für 18:40 (keine BTO´s), 19:41, 20:41, 21:41, 22:41, 23:14 (keine BTO´s) und 00:11 UTC. Dieses verfeinerte BFO/BTO-Setting bot einen Vorteil und einen Nachteil. Der Vorteil war das man den Ermittlern die Möglichkeit geben konnte ein praktikableres Suchgebiet definieren zu können durch die Hinzunahme von 76 zusätzlichen BFO´s. Der Nachteil bestand allerdings darin das eine erste fundamentale Annahme getroffen werden musste und INMARSAT somit eine potentielle Fehlerquelle öffnete. Die Annahme das MH370 bereits um 18:40 UTC auf dem Weg nach Süden war und diese Flugrichtung auch nicht mehr veränderte konnte nämlich immer falsch sein, denn um 18:40 UTC hätte MH370 auch einen Sinkflug in unbekannte Flugrichtung durchführen können. Sollte das damals so gewesen sein, und das ist bis heute nicht sicher, wäre das gesamte Predicted vs. Measured-Modell für den Zeitraum zwischen 18:40 UTC und 19:41 UTC in sich zusammengebrochen.
Was anderes.......
Wie ist eigentlich der letzte Ping-Ring entstanden ? INMARSAT kam damals im weiteren Verlauf der Analysen zu der Erkenntnis das man den R-600-Channel mit 4600 µs kompensieren müsse um die BTO´s die auf diesem Channel registriert wurden praktikabel gestalten zu können. Somit bekam man die Möglichkeit einen letzten Ping-Ring erschaffen zu können für 00:19 UTC um der letzten registrierten Position von MH370 so nah wie möglich zu kommen.
Grundsätzlich ist es so das der letzte Ping-Ring um 00:19 UTC, für viele gleichzeitig auch der potentielle Absturzort von MH370, nicht auf einem real gemessenen und registrierten BTO basiert sondern auf einem von Menschenhand korrigierten Wert der sich auf rein datentechnische Vorgänge bezieht die bereits um 15:59 UTC stattfanden, demnach 08:20 Stunden bevor der letzte Ping-Ring entstand.
Als der DCL damals released wurde für die Öffentlichkeit verweigerte Malaysia, ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt, die Herausgabe der BTO-Daten des R600-Channels welche um 15:59 UTC registriert wurden. Folglich entstand in der Community die Frage warum man den R600-Channel mit 4600 µs kompensieren müsse wenn dafür überhaupt kein datentechnischer Beweis vorliegen würde. Die Community konnte nur auf die Aussagen von Offiziellen vertrauen inkl. der Aussagen der IG, aber rein datentechnisch konnte niemand sonst die R-600-Channel Kompensation mit 4600 µs nachvollziehen.
Auf Druck der Öffentlichkeit entschloss sich Malaysia daher erst im Dezember 2014, die aktive Unterwassersuche nach MH370 lief bereits seit 2 Monaten, die R-600-Channel-BTO´s für 15:59 UTC zu veröffentlichen. Anhand dieser Daten konnte man nachvollziehen warum ein Login-Request der SDU der über den R-600-Channel abgewickelt wird mit 4600 µs kompensiert werden muss.
Auf Basis dieser Kalkulation ist damals der letzte Ping-Ring entstanden und bildet bis heute die letzte bekannte Position von MH370 ab :MH370 befand sich zu dieser Zeit bewegungslos an Gate C1 in Kuala Lumpur :
15:59:55 UTC R-0600-0-36F8-Channel = 19380 µs
15:59:56 UTC R-0600-0-36F8-Channel = 19380 µs
16:00:13 UTC R-1200-0-36D3-Channel = 14820 µs
16:00:17 UTC R-1200-0-36D3-Channel = 14740 µs
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Hierbei waren für INMARSAT die BTO´s für den R-1200-0-36D3-Channel entscheidend für die 4600 µs Kompensation weil sie unmittelbar auf den Login-Request-Vorgang von 15:59 UTC folgten. Interessanterweise, natürlich auch nur wieder einer dieser "Zufälle", bildeten gleich die ersten beiden folgenden BTO´s nach dem Login-Request die Maximal/-und Minimalwerte stellvertretend für eine ganze Reihe registrierter BTO´s für diesen relevanten Zeitraum. Daraus wurde dann für die die R-600-Channel-Kompensation ein simpler Mittelwert gebildet von......
14820 µs + 14740 µs / 2 = 14780 µs..........
14780 µs. Anschliessend hat INMARSAT die 14780 µs von den 19380 µs subtrahiert und heraus kam dann der berühmte 4600 µs-Kompensationswert für den R-600-Channel beim Login-Request-Vorgang......
19380 µs - 14780 µs = 4600 µsAm Ende, 08:20 Stunden später und MH370 befand sich diesmal in Bewegung, wurden diese 4600 µs dann angewendet um die 23000 µs die um 00:19 UTC registriert wurden kompensieren zu können......
23000 µs - 4600 µs = 18400 µsDiese kompensierten 18400 µs bilden somit bis heute die Grundlage der Entstehung des letzten Ping-Rings. Real gemessen wurde dieser letzte Ping-Ring jedoch nie. Es ist nachvollziehbar das INMARSAT damals zu Beginn darauf verzichtete mit dem 00:19 UTC-Event zu arbeiten, weil sie dort datentechnisch nur über Umwege hin gelangen konnten, und die R-600-Channel-Kompensation zudem noch nicht vollständig verstanden wurde.
Auffälligkeiten und Anmerkungen zur Definition des letzten Ping-RingsWie bereits erklärt basiert die datentechnische Grundlage des letzten Ping-Rings nicht auf einen real gemessenen Vorgang. Der letzte Ping-Ring konnte nur über datentechnische Umwege entstehen durch einen Kompensationswert von 4600 µs. Dieser Kompensationswert wurde zu einer Konstante als sich MH370 nicht bewegte am Gate C1 in Kuala Lumpur. Nun könnte man sagen das diese 4600 µs nicht auf den BTO-Wert um 00:19 UTC (23000 µs) angewendet werden dürfen weil sich MH370 zu diesem Zeitpunkt ja schliesslich in Bewegung befunden haben muss und dadurch eine zusätzliche Fehlerquelle entstehen würde. Doch hier kommt allen Ermittlern das mysteriöseste, und am meisten unbeachtete, Event des gesamten Falles zu Hilfe, der Login-Request der SDU um 18:25 UTC.
Als die SDU damals um 18:25 UTC einen Login-Request sendete über 3F1 zur Bodenstation nach Perth, mutmaßlich das Resultat durch Aufhebung der Isolation des Left AC Bus, entstand ein BTO-Wert von 17120 µs über den R600-Channel. Nachfolgend entstanden erneut über dem R-1200-0-36ED-Channel BTO-Werte die im Mittelwert 12125 µs bildeten. Diese konnte man mit........
17120 µs - 12525 µs = 4595 µs.......4595 µs kompensieren. Hier fehlen zwar 5 µs aber diese liegen locker im Toleranzbereich. Hier erlangten die Ermittler somit die nachweisbare Bestätigung das eine Kompensation von 4600 µs die für den letzten Ping-Ring angewendet werden muss absolut richtig ist, zumal sich diese Bestätigung ergab als sich MH370 zum einen in Bewegung befand, und zum anderen das diese Bestätigung erlangt wurde nach dem Reboot der SDU.
So weit so gut........Es ergeben sich jedoch auch Probleme die man nicht einfach so bei Seite schieben kann, auch wenn alles so schön aufgeht, und sich alles rund um das Thema Kompensation kritischer Beobachtung vollständig zu entziehen scheint.
Der BTO-Wert auf den der letzte Ping-Ring um 00:19 UTC basiert ist schlicht und einfach, das sieht jeder Beobachter, "aalglatt" - 23000 µs.
Mit "aalglatt" meine ich wie es klingt. Es sind nicht 23010 µs, 23080 µs, 23120 µs, nein, es sind völlig aalglatt 23000 µs. keine 5-100 µs mehr oder weniger. Das erscheint, wenn man sich den gesamten DCL anschaut von Anfang bis Ende, als höchst seltsam wenn man hier objektive und rationale Beobachtungen anstellt. Nirgendwo, an keiner Stelle, finden sich unkompensierte BTO-Werte, und davon gibt es etliche hunderte im DCL, die auf den letzten 3 Stellen mit 0 enden. Nicht einmal die BTO´s bei denen man mit Kompensation arbeiten muss oder schlichtweg Messanomalien darstellen liefern solche "aalglatten" Werte.
Wie ist das zu bewerten ? Ich weiss es nicht. Niemand weiss es. Wir müssen das alles so akzeptieren wie es ist, und das ist, zumindest für mich, ultra hart zu akzeptieren. Im Grunde tue ich es nicht, aber ich weiss auch nicht wie ich diese 23000 µs alternativ erklären kann. Das ist nicht minder hart zu akzeptieren. VT-Technisch gedacht, und das ist nie verkehrt, riecht es nach einem Konstrukt, nicht mehr und nicht weniger.
Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder die seltsame Verbindung angesprochen zwischen dem Event des letzten Funkspruchs um 17:19:30 UTC und dem Login-Request um 00:19:29 UTC. Zwischen beiden Events liegen 06:59:59 Stunden. Nur 1 Sekunde, über diesen grossen Zeitraum, hat damals gefehlt und es wären genau 07:00:00 Stunden gewesen zwischen "Good Night MH370" und "Good Morning MH370". Auch dieser Zusammenhang ist prinzipiell als "aalglatt" anzusehen und passend dazu existieren dann in der gleichen Reihe die unkompensierten 23000 µs auf denen dieser letzte Ping-Ring basiert, und auf den sich alle erfolglosen und Millionen teuren Suchen nach MH370 stützten.
Zu guter Letzt, und auch das möchte ich noch einmal erwähnen weil ich es als sehr wichtig empfinde das es nicht in Vergessenheit gerät........
Wie kann es angehen das der letzte Ping-Ring so exakt ist das wenn man dessen Mittelpunkt nicht bei 3F1 anwendet sondern vielmehr bei der Bodenstation in Perth, das er dann den Wegpunkt IGOGU durchläuft mit seinem Endradius ? Der Wegpunkt IGOGU ist bis heute DER optimalste Kandidat für eine finale Wende Richtung Süden, und es kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden das die Wende dort nicht stattfand. Die IG hatte damals immer mit IGOGU gearbeitet. Ob sie es damals gewusst haben oder nicht kann ich nicht beurteilen, aber wenn man sich das heute einmal anschaut, dann hat die IG damals MH370 final wenden lassen Richtung Süden auf dem spiegelverkehrten letzten Ping-Ring von der Bodenstation in Perth aus gemessen. Das ist einfach absurd, aber nachweisliche Realität. Wie man auch das bewerten soll liegt ausserhalb meines Horizonts, ausser es als genau so seltsam einstufen wie diesen ganzen verrückten Fall hier.
Kurz : Das 18:40 UTC-Event (Telefonanruf von MAS) und der letzte Ping-Ring von der Bodenstation in Perth aus gemessen hängen datentechnisch, jedoch exakt spiegelverkehrt, miteinander zusammen. Real gesehen, über 3F1 gemessen, ergibt sich um 18:40 UTC bei IGOGU eine ultra realistische Position für die finale Wende Richtung Süden und führt um 00:19 UTC zur letzten bekannten Position von MH370 im SIO. Dreht man den ganzen Sachverhalt spiegelverkehrt um über Perth ist der letzte Ping-Ring urplötzlich die ultra realistische Position für die finale Wende Richtung Süden.
Willkommen im Fall MH370. Hier wird alles immer verrückter je tiefer man sich durch den Daten/-und Informationsdschungel gräbt. Zählt man alles zusammen und bleibt dabei rational, realistisch und objektiv dann ist es weitaus wahrscheinlicher anzunehmen das wir hier eher mit, zumindest teilweisen, Konstrukten arbeiten, als mit zufällig entstandenen Daten während ein Verbrechen stattfand.
Was das im Umkehrschluss bedeuten würde kann sich jeder selbst ausmalen. Sofern zutreffend wäre diese Lüge aber "too big to fail" um als solche je aufzufliegen. Am Ende lässt sich nur eines sicher sagen : Hier stimmt etwas hinten und vorn nicht. Nur was und wieso ? Das ist das Problem.