DearMRHazzard schrieb: Auch wichtig zu bedenken aus meiner Sicht : Dem einen ist es egal was die Nachwelt über ihn denkt und dem anderem nicht. Bei diesen verschiedenen Grundvoraussetzungen im Denken und Fühlen kann sich durchaus ein anderer Handlungsablauf ergeben.
Salopp formuliert, behaupte ich, derjenige Selbstmörder, dem die Nachwelt nicht gleichgültig ist, der begeht keinen Mitnahme-Suizid.
Ein romantischer Fliegertod, der für jemanden wie Shah, der Pilot ist und noch einen FluSi im Keller hat, wäre es gewesen, mit einer Cessna ins Morgenrot zu fliegen, bis der Sprit ausgeht.
DearMRHazzard schrieb:Kommt es nicht letztlich immer genau darauf an ? Auf das Resultat ?
Aber nein.
Dem nihilistischen Mitnahme-Selbstmörder sind die Opfer völlig egal. Wenn das ganze Leben keinen Sinn hat, das Leben auf diesem Planeten nur ein (zeitlich begrenzter) Zufall ist und man die Lebensfreude anderer nur als biochemischen Prozess sieht, dann kommt es eben nicht auf das Ergebnis an. Das Ergebnis ist egal. Wichtig ist nur der eigene Tod.
Wer so handelt, der gibt nicht der Nachwelt Rätsel auf.
Für einen Selbstmord-Terroristen, der aus politischen oder religiösen Wahn heraus tötet, sind die Opfer (und die Nachwelt) hingegen offensichtlich sehr wichtig. So wichtig, dass der eigene Tod egal ist.
Dem Amok-Läufer, der sich nach der Tat selbst tötet, sind die Opfer auch wichtig. Diese beiden Typen sind sehr ähnlich gestrickt. Beiden ist aber gemeinsam, dass sie aus ihrer Täterschaft (und der Tat selbst) keinen Hehl machen. Sie wollen ja gerade, dass ihr Hass, den sie mit der Tat hinausschreihen, gehört wird.
Und dann ist da noch der "anständige" Selbstmörder, dem die Mitmenschen und die Nachwelt eben nicht egal sind. Und der nimmt niemanden mit. Schon gar nicht plant er derart akribisch etwas, was dann doch wieder auf einen Massenmord hinaus läuft.
DearMRHazzard schrieb:Die menschliche Psyche ist nun einmal extrem komplex und unberechenbar und auch nicht mathematisch kalkulierbar.
Aber schon ein wenig typisierbar. Auch im Verbrechen. Auch bei Selbstmödern. Sexuell motivierte Serienkiller töten z.B. kaum jemals rassenübergreifend.
MH370 passt zu keinem Suizid-Typ.