Ich habe jetzt mal eine Zusammenstellung gemacht der Teile, die Ende Februar identifiziert wurden, mit Angabe von technischer Zuordnung - Wahrscheinlichkeit der Zuordnung - Zuordnung vereinfacht - Fundort:
Right Fan Cowl – almost certainly – Triebwerksverkleidung links oder rechts – Mosambik
wing to body fairing – likely – Verkleidung Zwischenglied – Mosambik
tail cone flap track fairing – highly likely – Flügelklappe – Mauritius
2 flaperon panels – highly likely – Flügelklappen links und rechts – Mosambik, Madagaskar
seat back trim panel – highly likely – Bildschirmhalterung – Madagaskar
bottom panel wing or horizontal stabilizer – likely – Flügelteil – Madagaskar
unknown – insufficient evidence – Madagaskar
unknown – insufficient evidence – Madagaskar
2 parts, one from interior, the other unknown with burn spots – one almost certain – Teil aus Kabine – Madagaskar
Right Hand Nose Gear Forward Door – highly likely – vordere Fahrwerksklappe – Madagaskar
right aft wing to body fairing panel – highly likely – Verkleidung Zwischenglied – Südafrika
unknown – insufficient evidence – Südafrika
right vertical stabilizer panel – almost certain – Heckflosse – Mosambik
apparent aircraft interior – no conclusive evidence – Teil aus der Kabine – Madagaskar
not identifiable - Madagaskar
Insgesamt stammen also 12 Teile wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich oder fast sicher von der 9M-MRO
"Wahrscheinlich" heißt, sie stammen höchstwahrscheinlich von einer Boeing, die nahe des 7. Ping Rings abgestürzt ist.
"Sehr wahrscheinlich" heißt, sie stammen definitiv von einer 777, die nahe des 7. Ping Rings abgestürzt ist.
"Fast sicher" heißt, sie stammen definitiv von einer 777 von MAS, die nahe des 7. Ping Rings abgestürzt ist.
Aus den Beschreibungen der Schäden kann man mMn sicher schließen, dass zumindest einige der Teile nicht als Folge des Aufpralls auf das Wasser, sondern bereits in der Luft abgebrochen sind:
The fracture line on the part showed the fibers to be‘pulled out’ showing tension failure. Most of the core was intact and there was no sign of excessive crush.
The fibres appeared to have been pulled away and there were no visible kink on the fibres. The core was not crushed; it had fractured along the skin fracture line.
The fracture lines showed that the fibres were pulled but there were no signs they were kinked. The core was intact and had not crushed; it had fractured along the skin.
The carbonfibre laminate had fractured and appeared to have pulled out but there was no crush on the core.
Visual examination of the fracture lines indicated that the fibers appeared to have pulled away with no sign of kink on the fibers.
The part was fractured on all sides. The fibres appeared to be pulled rather than being compressed.
http://www.mh370.gov.my/phocadownload/3rd_IS/Debris%20Examination%20Reports%20-%2028022017.pdfDaraus ergeben sich folgende Schlussfolgerungen:
- Die Inmarsat Daten sind definitiv korrekt. Natürlich gibt es nicht begutachtete Internet papers, die behaupten, dass MH370 auch woanders abgestürzt sein könnte. Das ist unter der Fragestellung der möglichen Herkunftsorte auch nicht ganz falsch. Allerdings berücksichtigen die Autoren nicht, dass z.B. bei einem Absturz nahe Diego Garcia oder anderswo noch an ganz anderen Stellen Trümmer gefunden worden sein müssen. Das war aber nicht der Fall. Der Absturz erfolgte also nahe der 7. Ping Linie und zwar wahrscheinlich nördlich von Broken Ridge.
- Einen Gleitflug - auch partiell - kann man mittlerweile getrost ausschließen. Andernfall könnte man das Auseinanderbrechen noch während des Fluges nicht erklären. Nicht ganz ausschließen kann man vielleicht einen willentlich eingeleiteten Sturzflug am Ende des Fluges. Allerdings werden bei einem unkontrollierten Absturz höhere Kräfte freigesetzt, die mMn wiederum den Zustand bisheriger Trümmer-Funde besser erklären. Außerdem setzt ein willentlich eingeleiteter Sturzflug nach Ende des Treibstoffs nicht unbedingt einen kompetenten Piloten voraus. MH370 wäre dann auch nicht lange genug in der Luft gewesen, um den Logon zu initiieren.
Also muss der Absturz unkontrolliert nahe des 7. Ping Rings, sehr wahrscheinlich im nördlichen Segment, erfolgt sein.