@Zz-Jones Denkbar: dagegen spricht, dass keine Notfallcode gesendet wurde, aber wenn die Entführer sehr geschickt vorgingen, und wussten, was sie taten, und danach würde es aussehen, wäre das mMn denkbar.
In diesem Fall wüssten sie aber höchstwahrscheinlich auch wiederum, was Wegpunkte sind. Selbst wenn nicht, offenkundig ist MH370 zunächst über die Straße von Malakka geflogen, dabei nahe Luftfahrstraßen und entlang Wegpunkten, als die Piloten unter Nötigung hätten von sich aus Wegpunkte einprogrammiert. Also als Beispiel: wenn jemand sagt "Flieg mich nach Zypern" würden die Piloten auch Wegpunkt ansteuern.
@DearMRHazzard Offiziell verdächtigt wird weiterhin die "Flight Crew", also die Piloten.
Nehmen wir also Zaharie als Beispiel, da über ihn mehr bekannt ist.
Hinweise für einen Geisteskrankheit, finanzielle Hintergründe (z.B. Versicherungsbetrug), wie bei Lubitz, gibt es nicht, auch keine anderen einschlägigen Motive für Selbstmord.
Es soll aber (laut Polizeipräsidenten) andere Verdachtsmomente geben; welche genau, wurde nicht bekannt.
Das Thema "politischer Hintergrund" wurde dabei immer aus der Bekanntgabe von Ermittlungsergebnissen rausgehalten. Ich hatte zuletzt ein Video einer PK verlinkt, wo man sieht, dass es Hinweise dafür gibt, dass politische Hintergründe tatsächlich eine Rolle spielten. Andere Gründe, Asylsuche oder sowas, halte ich für unwahrscheinlich.
Ein politisches Statement ist sowieso normalerweise der Hauptgrund für eine Flugzeugentführung.
Zaharie hat bekanntlich (neben anderen) Vorgänge in der malaysischen Politik und bei seinem Arbeitgeber kritisiert (so die Selbstdarstellung im Internet), dazu gehören u.a.:
- angeblicher Wahlbetrung
- Einfliegen von angeblich gekauften Wählern durch MAS
- Der Skandal um die dokumentunechte Tinte und die Degradierung/Entlassung eines Offiziers in Butterworth, der dies öffentlich machte
Im Zusammenhang damit hat Zaharie auf seiner FB Seite sogar innerbetrieblich zu Sabotage aufgerufen.
Nicht zuletzt der Prozess gegen Anwar Ibrahim, es erschiene mir zuviel an Zufall, wenn es da nicht irgendeine Form von Zusammenhang gäbe, und sei es auch nur, dass dieses Ereignis bewusst mit dem Tag des Unglücksfluges zusammengelegt wurde.
Wie war die berufliche Situation von Zaharie?
Viel wurde dazu nicht bekannt. Er war gesundheitlich angeschlagen, sein Job stand vielleicht schon allein dessen auf dem Spiel (s. FI).
Auf seine Facebook Seite gibt es dann dieses Posting:
Pru 13 over, so its time they try to dismantle us. We r not going to be quiet.
Offenkundig so zu verstehen, dass er die Befürchtung hatte, verhaftet zu werden (Referenz an Peter Chong, dem das passiert ist). Was wäre dann passiert? Nach Anwar Ibrahim hätte er seinen Job als Pilot auch ohne Verhaftung verloren, und zwar fristlos (also ohne Abfindung/Gehaltsfortzahlung). Die Regierung hat die Mittel für die polizeiliche Überwachung enorm aufgestockt, vor allem wohl, um politische Gegner "aus dem Verkehr zu ziehen". Nach dem sedition act wäre das auch ohne Prozess möglich.
Für mich ergibt sich also sehr viel eher das Bild eines Mannes, der mit dem Rücken zur Wand stand, bei dem möglicherweise der Grad an Konflikten übergeschwappt ist. Der dann möglicherweise nach einem "großen Abgang" (medienwirksam) suchte, als letztlich irgendwo verhaftet zu werden, und niemand nimmt dies wahr.
Ich sehe daraus aber keine Anhaltspunkte, dass er jemals die Absicht gehabt haben könnte, aus voller Berechnung heraus, 239 Menschen in den Tod zu reißen. Insbesondere seine Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken spricht sehr deutlich dagegen.
Einen Sinn ergeben hätte das auch nicht, bei Unglücken (wie z.B. 9/11) gibt es normalerweise immer eine Stärkung der Exekutive/Regierung, da dieser die Sympathien zufließen, auf keinen Fall der Opposition, schon gar nicht, wenn der Verdacht bestehen könnte, ein oppositioneller Amokläufer könnte für das ganze verantwortlich sein.