KillingTime schrieb:Wenn zwei Kinder im Kindergarten Vater-Vater-Kind spielen wollen, bitte schön, gern, kein Problem. Aber ich habe ein Problem damit, wenn eine Erzieherin (natürlich eine Frau, Männer gibts da kaum) hingeht, wenn Vater-Mutter-Kind gespielt wird, und ihnen eintrichtert, dass es auch anders geht.
Es wird ihnen doch nichts "eingetrichtert" ihnen wird es nur möglich gemacht auch diese Option in Betracht ziehen zu können, das heißt nicht das ganze Leben danach auszurichten! Glaub mir fast jedes Kind entwickelt irgendwann ein Gespür für die Dinge die es selbst will und nicht will, kein Zwang keine Probleme mit bestimmten Themen später. Außerdem ist es doch interessant wenn man sieht für was sich Kinder später entscheiden wenn sie denn älter werden, kaum ein Mensch ist noch mit den Eigenschaften die man als Kind hatte geprägt, bis auch vielleicht eine gewisse Nostalgie. Das kenne ich aber nur im Bezug auf Filme, Musik und andere Medien, alles andere hat sich eigenständig entwickelt durch die reifenden Interessen und eine gewisse Spezialisierung. Die meisten Menschen die dann später ne Macke im Leben haben, waren die die man als Kind zu irgendwas gezwungen hat was sie nicht wollten. Außerdem werden Kindern in diesem Alter keine sexuellen Präferenzen nahe gebracht sondern nur mögliche Familienkonstellationen!
KillingTime schrieb:Die Schweden reden nicht mehr von "hon" (sie) oder von "han" (er), sondern statt dessen von "hen" (das ist geschlechtsneutral).
Das ist eh eine Verallgemeinerung, die meisten Schweden handhaben das wie der Rest der Welt auch, das mit dem "hen" bezieht sich doch nur auf einen gewissen Teil und dieser Teil selbst wird sich eh bewusst was man später sein möchte. Sie und Er oder Es werden da einfach nicht abgelehnt, jedoch versucht man einfach eine gewisse Neutralität bei der Erziehung zu etablieren. Ich betrachte das als einen Versuch, doch das heißt nicht das nun ganz Schweden dieses Konzept übernimmt! Darum kann man das einfach nicht verallgemeinern.
KillingTime schrieb:Naiiin, es wird ganz offensichtlich sogar propagiert, es explizit andersrum zu versuchen:
Interalia schrieb:wenn die Kinder einmal ganz klassisch Mutter, Vater, Kind spielen, werden sie ermutigt, andere Varianten des Spiels auszuprobieren.
Ja und? Ist das der Weltuntergang? Werden da nun geschlechtsneutrale Wesen erzeugt? Völliger Unsinn!
Die Eltern scheinen diese Sorge nicht zu teilen. Die Wartelisten für Egalia sind lang. Ein bis zwei Jahre dauert es, bis man einen Platz bekommt. Auch Lotta Rajalin geht mit der Kritik an ihrem Projekt gelassen um – so gelassen, wie man es kann, wenn das Team hinter Egalia anonyme Drohbriefe bekommt und Beschimpfungen auf die Tür der Vorschule geschmiert werden, die den Erziehern vorwerfen, sie machten aus Jungen Mädchen und aus Mädchen Jungen.
»Wir wollen den Kindern nur die besten Startchancen geben, sodass sie Egalia als starke Persönlichkeiten verlassen und gelernt haben, dass sie alles machen können und es nicht auf ihr Geschlecht ankommt. Wir nehmen den Kindern nichts weg«, wehrt die Mutter von zwei leiblichen und drei Pflegekindern die Vorwürfe der Gegner ab, »wir haben eine eigene Art, zu reden und zu handeln. Wir versuchen, nur das sozial konstruierte Geschlecht zu negieren, nicht aber das biologische.« Dabei, betont sie, lasse man den Kindern alle Freiheiten. Mädchen, die mit Puppen spielen wollten, dürften das natürlich, ebenso werde den Jungen nicht verboten, mit Autos zu spielen.
http://www.zeit.de/2012/34/C-Schule-Kindergarten-Schweden/seite-2Ich verstehe die Panikmache überhaupt nicht, als Kind wäre ich gern in solch eine Vorschule gegangen! Es wäre einfach ein angenehmeres Miteinander als mit den üblichen Klischees aufzuwachsen die nur noch mehr Spaltung schaffen.
Interalia schrieb:Die Chance ist doch seit Jahrzehnten da, dafür müssen die Frauen jetzt nicht u.a. halbnackt auf die Barrikaden gehen. "Ranklotzen ist eben angesagt!" Den Männern wird's doch auch nicht leicht gemacht.
Ähm 1. warum hat Feminismus was mit "halbnackt" zutun, 2. wann hatten es Männer mal schwerer als Frauen in der Frage der Lebenschancen? Männer konnten schon immer machen was sie wollen, ohne Rücksicht auf Verluste, in Saudi Arabien und dem Iran herrscht ein wahres Paradies für Männer! Außerdem begegnen Frauen noch immer viel Ablehnung, Sexismus und auch den üblichen Klischees. Natürlich werden diese durch manche bedient und manche sind auch gern mal halbnackt, doch selbst das sollte ein Menschenrecht sein, in der Natur sind wir alle nackt
;) Es gibt doch viele Frauen auf guten und hohen Posten, klar, nicht so viele wie Männer, aber immerhin. Die haben es doch auch nicht durch einfachere Bedingungen "da hoch" geschafft... Die mussten doch genauso dafür arbeiten und sich anstrengen... Es ist doch möglich. Es gibnt auch Frauen, mit wirklich guten Gehältern, die dafür einstanden und ihre Ziele erreicht haben.
Männer müssen doch genauso dafür kämpfen und sich durchsetzen gegen andere, bessere, höhergestellte... - Rangordnung.
Schau mal die Daten an, den Männern gehören weltweit ca. 80% aller Besitztümer, Großgeschäfte, Vorstände, Führungspositionen usw. Außerdem bin ich genau wegen dieser Karrieresucht der Menschheit (jedenfalls der meisten) zum Anarchosyndikalisten geworden:
Ein Hamsterrad sieht von innen aus wie eine Karriereleiter.;)Interalia schrieb:Zu Chelsea Manning: Fand's nur erstaunlich.
( Wusste es noch nicht. )
Das wird ihm, Verzeihung, ihr die Zeit im Männerknast bestimmt sehr erschweren...
...falls er, sie nicht dadurch nun das Recht bekommen könnte, in den Frauenknast zu wechseln?
Sie war schon seit einigen Jahren auf dem Weg das zu äußern, schon vor der Veröffentlichung der Daten durch Wikileaks, sie hatte nur nie die Chance gehabt das zu äußern weil es im US Militär die "don't ask, don't tell" Doktrin gibt. Sie hatte sich sogar einigen anvertraut doch das Vertrauen wurde missbraucht. Sie hat es alles andere als Leicht und muss an gleich zwei Fronten kämpfen und an beiden viel Mut beweisen.
Manning schrieb nun, er werde sobald wie möglich mit einer Hormontherapie beginnen. "Jetzt, da ich in diese nächste Phase meines Lebens eintrete, möchte ich, dass jeder mein richtiges Ich kennt. Ich bin eine Frau." Er habe sich seit seiner Kindheit so gefühlt und wolle nur noch mit dem weiblichen Vornamen angesprochen werden. Er hoffe auf Verständnis und Unterstützung bei diesem Schritt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/whistleblower-bradley-manning-moechte-kuenftig-als-frau-leben-a-918023.htmlhttp://www.telegraph.co.uk/women/womens-life/10261640/Chelsea-Manning-prison-will-not-be-kind-to-the-WikiLeaks-informer.htmlhttp://www.buzzfeed.com/ellievhall/who-is-bradley-manningAber am wichtigsten ist ihr Brief an Obama der scheinbar völlig untergegangen ist in der Öffentlichkeit:
"The decisions that I made in 2010 were made out of a concern for my country and the world that we live in. Since the tragic events of 9/11, our country has been at war. We’ve been at war with an enemy that chooses not to meet us on any traditional battlefield, and due to this fact we’ve had to alter our methods of combating the risks posed to us and our way of life. I initially agreed with these methods and chose to volunteer to help defend my country. It was not until I was in Iraq and reading secret military reports on a daily basis that I started to question the morality of what we were doing. It was at this time I realized that (in) our efforts to meet the risk posed to us by the enemy, we have forgotten our humanity. We consciously elected to devalue human life both in Iraq and Afghanistan. When we engaged those that we perceived were the enemy, we sometimes killed innocent civilians. Whenever we killed innocent civilians, instead of accepting responsibility for our conduct, we elected to hide behind the veil of national security and classified information in order to avoid any public accountability. In our zeal to kill the enemy, we internally debated the definition of torture. We held individuals at Guantanamo for years without due process. We inexplicably turned a blind eye to torture and executions by the Iraqi government. And we stomached countless other acts in the name of our war on terror.
Patriotism is often the cry extolled when morally questionable acts are advocated by those in power. When these cries of patriotism drown out any logically based dissension, it is usually the American soldier that is given the order to carry out some ill-conceived mission. Our nation has had similar dark moments for the virtues of democracy – the Trail of Tears, the Dred Scott decision, McCarthyism, and the Japanese-American internment camps – to mention a few. I am confident that many of the actions since 9/11 will one day be viewed in a similar light.
As the late Howard Zinn once said, “There is not a flag large enough to cover the shame of killing innocent people.” I understand that my actions violated the law; I regret if my actions hurt anyone or harmed the United States. It was never my intent to hurt anyone. I only wanted to help people. When I chose to disclose classified information, I did so out of a love for my country and a sense of duty to others.
If you deny my request for a pardon, I will serve my time knowing that sometimes you have to pay a heavy price to live in a free society. I will gladly pay that price if it means we could have a country that is truly conceived in liberty and dedicated to the proposition that all women and men are created equal."
http://www.mediaite.com/online/read-bradley-mannings-full-letter-to-obama-requesting-pardon/Denn dieser ist weit wichtiger als ihre Privatsphäre.
The Letter Manning Sent To Obama Requesting A Pardon
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Das ist der wichtigste Punkt zum Thema Manning!
CarlSagan schrieb:Wenn sonst alles Stimmt und die Umwandlung komplett vollzogen ist, könnte ich mir durchaus eine Beziehung vorstellen. Warum auch nicht? Wenn ich mich sowohl menschlich als auch erotisch angesprochen fühle, ist doch alles in Butter.
Genau so seh auch ich das! Und Liebe ist nicht rein an das Geschlecht einer Person gebunden, es muss nur die Chemie zwischen den Menschen stimmen.
Interalia schrieb:Viele Männer werden bei diesem Prozess schon sehr "tuckig", bitte nicht als Beleidigung auffassen und Frauen werden oft "Mannsweiber". Könnte man diese beiden Entwicklungen als die Extreme dieser Bewegung ansehen?
Nein die sind einfach wie sie sind, das ist ihre innere Natur und Biochemie, sie besitzen beide jeweils Anteile des anderen Geschlechts in ihrer Biochemie. Der Hormonhaushalt von Menschen kann sehr klar definiert sein oder gewisse Mischformen aufweisen oder gänzlich dem Gegenteil der biologischen Komponenten entsprechen. Ich selbst bin androgyn jedoch nicht "tuckig", was bedeutet ich mag meine feminine Seite, sei es optisch oder von meiner Einstellung her, jedoch ist das "tuckige" in meinen Augen eine gewisse Übersteuerung für die die Menschen die so sond aber auch nichts können, die sind eben einfach so, so auch die "Mannsweiber".
Interalia schrieb:Kann denn ein Mann so wirklich 'ne "richtige, ununterscheidbare Frau" sein?
1. ist sie kein Mann!
2. haben einige schon sehr großes Glück das sie von Natur aus schon weibliche Merkmale haben, z.B. eine gewisse Androgynität, diese haben es später leichter bei ihrer äußeren geschlechtlichen Angleichung ans innere.
Ich zeige dir mal ein Beispiel MzF Kim Petras:
Kim Petras, Transsexuell, 11.3.2011, NDR FERNSEHEN
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Sie ist doch ziemlich "ununterscheidbar", auch wenn ich diese Bezeichnung nicht sonderlich angemessen finde. In Transgenderkreisen spricht man da von "Passing".
Oder umgekehrt FzM Balian Buschbaum:
https://www.youtube.com/watch?v=i66Vc-5_tgcBeide sind sehr tolle Persönlichkeiten und beide hatten was ihr Passing betrifft großes Glück. Jedoch wenn man erst sehr spät damit beginnt wird das immer schwerer für die Menschen mit Transsexualität.