Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

@Desdaemonian
Nicht an Gott zu glauben, muss gar nicht heißen, aktiv nicht daran zu glauben, also zu „glauben, dass Gott nicht existiert”. Man kann auch einfach keine Meinung haben und trotzdem nicht beides für auch nur annähernd gleich wahrscheinlich halten.

Ich glaube an ein deterministisches Universum – du glaubst nicht unbedingt daran und glaubst auch nicht automatisch das Gegenteil, bist also viel weniger dogmatisch bezüglich dieser Sache.

Ich möchte anmerken, dass auch viele Gläubige an Verschwörungen glauben. Zumindest fällt es besonders bei streng oder auch extrem Gläubigen auf, in deren Welt die Verschwörer dann tatsächlich gleich gegen Jesus oder für den Teufel oder so kämpfen.

Sag ich ja, jeder glaubt irgendwas ;-)

Bin sicher der letzte der Leuten ihren Glauben schlecht macht.

@Desdaemonian

Du hast da wirklich ein Problem mit dem Verständnis! Vielleicht solltest Du mal nachlesen, was "Glauben" bedeutet, bevor Du solche Plattitüden postest...

Wieso habe ich ein Problem mit Verständnis? Weil ich eine Meinung habe und lediglich behaupte das "Glaube an irgendwas" ein Glaube ist? Mir ist es reichlich egal woran ihr glaubt....

Glaube: „etwas für wahr halten“

Und was ist jetzt verwerlich daran, zu behaupten "jeder" hält etwas für wahr? Vielleicht sollten alle die behaupten "nichtgläubig zu sein" mal über das Wort "Glaube" nachdenken

@Desdaemonian

Wikipedia: Glauben

Unter Glauben versteht man zumeist eine Wahrscheinlichkeitsvermutung. Glauben in diesem Sinne bedeutet, dass ein Sachverhalt hypothetisch für wahr gehalten wird. Darin unterscheidet sich „glauben“ einerseits vom religiösen Glauben, der stets auf dem Willen zum Glauben beruht und die absolute Wahrheit des Glaubensinhalts (z. B. der Existenz Gottes) unterstellt. Andererseits unterscheidet sich Glauben von Wissen, das als wahre und gerechtfertigte Meinung verstanden werden kann. Glauben im alltäglichen Sprachgebrauch ist also eine Vermutung oder Hypothese, welche die Wahrheit des vermuteten Sachverhalts zwar annimmt, aber zugleich die Möglichkeit einer Widerlegung offenlässt, wenn sich die Vermutung durch Tatsachen oder neue Erkenntnisse als ungerechtfertigt herausstellt. Das Wort „glauben“ kann jedoch in unterschiedlichen Zusammenhängen unterschiedlich verwendet werden, etwa (in Bezug auf Personen) in der Bedeutung von „jemandem vertrauen“ oder auch in juristischen Kontexten.

(Hervorhebung durch mich)

Glauben,wie Du es jetzt erklärst, hat mit Glauben im religiösen Sinne nichts gemein.

Habe ich das je behauptet? O.o

Dass mit dem "höheren Wesen" hatte ich nur als Beispiel angedacht.... schade dass das paradox an dem Wort "Glauben" und damit meiner Aussagewohl nicht richtig verstanden wurde.

@Desdaemonian

Desdaemonian schrieb:dass Wissenschaft bis heute weder die Existenz noch die Nichtexistemz irgendwelcher höheren Mächte klären konnte.

Was total egal ist.

Desdaemonian schrieb:Und solang bleibt auch die Meinung der Atheisten, "nicht zu glauben" nur ein Glaube.

Nichtglauben ist kein Glaube sowenig wie Nichtgolfen ein Hobby ist.

Desdaemonian schrieb:Und woran ihr glaubt kann ich nicht wissen, habe ich aber auch nie behauptet.

Wen du behauptest das ich an etwas glaube dan soltest du das benennen können bzw belegen.

Desdaemonian schrieb:Weil ich eine Meinung habe und lediglich behaupte das "Glaube an irgendwas" ein Glaube ist? Mir ist es reichlich egal woran ihr glaubt....

Beleg oder benenne erstmal an was wir "glauben" ansonsten kannst du das nicht sagen.

Desdaemonian schrieb:schade dass das paradox an dem Wort "Glauben" und damit meiner Aussagewohl nicht richtig verstanden wurde.

Der einzige was das nicht versteht bist du.

@Desdaemonian
@Commonsense
@interrobang
@Warden

Die von Desdaemonian ins Spiel gebrachte Behauptung, dass jeder Mensch an irgendwas glauben müsse, bedeutet ja auch nicht zwingend, dass dies irgendwas Religiöses sein muss.

Wenn man Glauben breit versteht, als bestimmte Vorannahmen, die man teilt und die vorausgesetzt werden müssen, wenn man z.B. sagt man sei Atheist, dann glaubt auch eine Atheist.

Der Begriff "Glaube" hilt hier aber nicht unbedingt weiter. Zu jedem Weltbild, ob man extreme oder moderate religiöse, politische oder sonstige Einstellungen vertritt: Atheist, Veganer, Transhumanist und so weiter gehören immer - den Betreffenden nicht immer bewusstes - Prämissen.
Metaphysische Voraussetzungen, die man verinnerlich hat, für einige Spielarten des Naturalismus z.B.: Dass die Naturgesetze überall gelten, alles mit rechte Dinge zugeht, das Universum physikalisch zu erklären sei und vom Kleinen zum Großen (bottom up).

@RoseHunter
atheismus ist aber kein weltbild. humanismus zb währe eins.

@RoseHunter

Im Kontext wurde der religiöse Glaube mit den Ansichten der Atheisten auf eine Stufe gestellt, was einfach nicht richtig ist und dementsprechend wurde hier widersprochen.

Annahmen hat jeder Mensch, darüber muss man kein Wort verlieren.

Als Mensch mit empathischer Empfangsanlage, vermute ich mittlerweile, eigentlich sogar schon immer, das der gemeine Verschwörungstheoretiker, lediglich ein starkes Geltungsbedürfnis verspürt, womöglich geschürt durch irgendwelche Selbstwertprobleme, Ablehnung in der Vergangenheit usw., das es zu kompensieren gilt.
Er fühlte sich in der Regel, schon immer irgendwie ungerecht behandelt, niemand erkannte seine "wahre Größe", sein Talent, seinen vermeintlichen Scharfsinn. Und was würde sich besser eignen, das Gegenteil unter Beweis zu stellen, als die Aufdeckung einer gefühlten Wahrheit? Einer Wahrheit die er erkannt hat. Eine die die Welt bewegt? (Also zumindest in relativ speziellen Vorstellungswelten)

Nun, für das eigene, gestrauchelte Ego, wird es bei diesem Menschenschlag offenbar als ungemein schmeichelhaft empfunden, sich selbst als jemanden zu sehen, der die im Hintergrund verwobenen Zusammenhänge, welche das Weltgeschehen bestimmen, wie die Strippen die hölzernen Puppenköpfe im Kasperltheater, völlig durchschaut. Als jemanden der eine exklusive Wahrheit erkannt hat und der sich von nun an beauftragt fühlt, diese Wahrheit zu verbreiten.

Diese Gepeinigten investieren in der Regel unverhältnismäßig viel Zeit, um Informationen zur Stützung, rund um die Basis, ihrer kruden Vorstellungswelten zu gewinnen. Da es aber "die Wahrheit" gar nicht gibt, da die Menschheitsgeschichte von Menschen geschrieben wurde und wird, da Menschen weiter alles andere als perfekt sind, Getriebene ihrer eigenen Natur sind und schon immer waren, werden sich diese und alle anderen Leute, mit der ganzen und reinen Wahrheit im Gepäck, mit einem klaren schwarz weiß Schema, mit gut und böse Ansichten, auf ewig die Arschkarte bei ihrer Missionierungsarbeit bzw. dem beheben ihrer Selbstwertprobleme, gezogen haben. Und vor allem sind diese Missionierer ebenso getriebene ihres eigenen Wesens, wie jeder andere Mensch, auch wenn sie das manchmal anders sehen mögen. Würden sie die Geschicke der Welt übernehmen, es würde keinen Deut besser werden, nur anders. Aber auch Arsch und das was da für gewöhnlich rauszukommen pflegt, ist mancherorts Trumpf. Nur kommt die Welt so keinen Schritt weiter.

@interrobang

interrobang schrieb:atheismus ist aber kein weltbild.

Ein guter gepflegter Mythos aus dem Weltbild der Atheisten. ;-)

@Banana_Joe

Das interessantere Problem ist vermutlich, dass es "die Wahrheit" möglicherweise tatsächlich nicht gibt, aber die Ebene auf der VTler das gerne abhandeln möchten schaurig "unterkomplex" (wie man so sagt) ist.

@RoseHunter

Ja ein Dilemma, da will einem jemand geheimnisvoll komplexe Zusammenhänge erklären und merkt gar nicht auf welche simple Gleichung man seine ganze, wahre, komplex verschworene Wahrheit, im Endeffekt reduzieren kann. Ist wie mit Formeln oder Gleichungen umstellen. Was im ersten Moment komplex wirkt, muss es in seiner Aussage am ende, nicht unbedingt sein. Meistens ist es sogar sehr simpel. :)

@RoseHunter
nein es ist kein Weltbild. diese behauptzng ist einfach falsch.

Ein ICH-Bild...

ein Atheist glaubt an sich selbst. ;)

... und ist vor allem nicht selten Szientist, mindestens Naturalist.
Wikipedia: Naturalismus (Philosophie)#Merkmale naturalistischer Theorien
Hier findest du, woran 2/3 der Atheisten, die sich stolz als solche sehen, glauben, wofür und wogegen die sind.
Wenn das kein Weltbild ist, weiß ich nicht, was eines ist.

@interrobang

Atheismus ist auch Glaube. Der Glaube, dass es keinen Gott gibt.


Ich habe auch mal an etwas sehr absurdes geglaubt. An den freien Willen.

@Herrfux

Hast du das von hier?
http://www.stupidedia.org/stupi/Atheismus

Besser ist das:

"Ein Atheist ist jemand, der nicht an Gott glaubt. Er ist nicht unbedingt jemand, der glaubt, es gäbe keinen Gott. Mehr steckt tatsächlich nicht dahinter. Nach einem landläufigen Vorurteil  ist ein Atheist ein Mensch, der glaubt, dass es keinen Gott gibt. Diese Haltung bezeichnet man als positiven  oder starken  Atheismus - sie wird ziemlich selten vertreten. Eine Position, bei der nur einfach der Glauben an Gott fehlt, nennt man negativen oder schwachen Atheismus."
http://www.atheismus-info.de/

@geeky

Nein, dass sind meine eigenen Überlegungen. Wie siehst du das?