@dh_awake Und um es auf einer etwas abstrakteren Ebene zu betrachten:
Ich halte Reichsbürger für nicht sehr gefährlich. Sie sind nur mäßig gut organisiert und deren Anhänger sind überwiegend nur bedingt zu intellektuellen Großtaten in der Lage. Die meisten sind einfach Leute, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen und die auf diese Weise einen Ausweg erkannt haben wollen.
Problematisch wird es, wenn Leute mit dem Rücken zur Wand stehen und sich einer Ungerechtigkeit ausgesetzt sehen, zu deren Lösung sie nur die Anwendung von Gewalt erkennen. da hängt es letztlich davon ab, wie start die Motivation wird.
Dann gibt es noch diejenigen, deren intellektuelle Kapazitäten grundsätzlich ausreichen würden, den Blödsinn in der Argumentationslinie zu erkennen, die aber der festen Überzeugung (Wahn) unterliegen, dass ihre Wahrnehmung zweifelsfrei richtig ist.
Deswegen muss man eben klären, inwieweit die Wahrnehmung der Realität einer Person "normal" ist und ob eine fehlerhafte Wahrnehmung sich wahrscheinlich in einer gefährlichen Handlung realisieren wird. Das kann aber letztlich nur ein Experte (Psychiater).
Das ganze Problem an den Reichsbürgern ist, dass sie - anders als der Bottroper Hasenzüchterverein - ausdrücklich die BRD nicht anerkennen und sich außerhalb der Rechsprechung sehen (was besonders lustig ist, da sie diverse Urteile u.a. des BVerfG als Stütze ihrer Thesen heran ziehen). Jemand, der sich absichtlich außerhalb einer Gesellschaft stellt aber trotzdem den Raum dieser Gesellschaft beansprucht (sie wandern ja nicht aus (nach Neuschwabenland oder wohin auch immer) ist für diese Gesellschaft potentiell gefährlich.