@Nemon, überlege doch einfach mal:
Der französische König ging nicht gegen Johanniter oder Deutschordensritter vor, sondern ausschließlich gegen die Templer. Der Großteil dieser Ritter waren Franzosen und sie waren von Abgaben, Steuern und Zöllen befreit. Was resultiert daraus? Reichtum. Und Reichtum erweckt Neid und Begehrlichkeiten.
Reichtum schlägt sich nieder in Immobilien, Gütern und Ländereien. Und in beweglichen Sachgütern, wie zum Beispiel Edelmetalle.
Dass die Verhaftung der Templer am 13.Oktober 1307 aus heiterem Himmel geschah, wird wohl niemand glauben. Das Verhältnis zum König war bereits zuvor sehr angespannt. Obwohl die Templer auf die Unterstützung des Papstes vertrauten, werden sie Vorkehrungen getroffen haben, wie sie ihre beweglichen Güter dem Zugriff des Königs entziehen könnten.
Nun könnte jemand aus heutiger Sicht behaupten, niemand sei so verrückt, auf den offenen Ozean gen Westen ins Ungewisse zu segeln.
Diese Betrachtung missachtet allerdings die Denkweise der Menschen zu Beginn des 14. Jhs.
Die zutiefst religiösen Templer führte ein Gottvertrauen auf ihrem Weg ins Ungewisse.
Auch bei den Fahrten der portugiesischen und spanischen Entdecker war diese Haltung der entscheidende Impetus ihrer riskanten Unternehmungen.
Wenn also heute jemand sagt „Das würde ich niemals machen“ heißt das nicht, dass ein Mensch des 14. Jhs. ebenso dachte.
@Nemon, ich denke, jetzt wird Dir eine differenziertere Sichtweise leichter fallen.