Die Geisterakten: Seriöse Geisterjäger?
27.10.2022 um 12:22Hallo in die Runde, liebe Freunde und (für mich) neu dazu gekommende!
@SkepticOne
Vielen Dank! :)
Die kritische Arbeit mit der Arbeit von solchen Teams hat einfach ein wenig an Reiz verloren.
Seit man eigene Abo-Modelle, Amazon-Kaufangebote und mittlerweile sogar inflationär-viele neue Serien-Formate produziert, ist für jeden intelligenten Menschen (der vielleicht auch den ein oder anderen Einblick ins "Showbiz" gehabt hat) klar, wohin die Reise geht:
Berlin Tag und wohl eher Nacht gepaart mit Insidious/Conjuring/Horror-Ästhetik für das Publikum, was in der Veröffentlichung über Amazon eher einen Authenzitätsbeweis sieht, als das, was es wirklich ist.
Diskussionen mit der Anhängerschaft/Fanboys/"Der Welle" haben den Mehrwert einer Scheibe Toast (wie man hier ja auch regelmäßig mitbekommt, scheinbar immer noch) und sind für mich durch und durch toxischer Natur.
(wem das noch zu soft ist, dem empfehle ich politische Diskussionen auf Facebook.)
Dass die Geisterakten es ja "irgendwie geschafft haben" und sämtliche anderen Teams dem hinterhereifern ist nichts weiter als pure Logik.
Die eine Seite freut sich auf Einnahmen durch den Streamingdienst, und die andere Seite über das "Zertifikat" Geisterakten ("Wenn das schon auf Ghostflix ist, muss es ja gut sein").
Die Thematik Dämonen haben wir hier ausführlich besprochen und belegt, dass sie faktisch eine Erfindung aus dem Mittelalter sind (genauso wie die Vorstellung der Hölle auch erst durch Dantes Inferno so definiert wurde, der Mann ist Schriftsteller gewesen, kein Geistlicher oder gar Geisterjäger...)
Mittlerweile habe ich mich bei all den Stunden, in denen man sich mit dem glorreichen Team befasst hat, auch ausgiebig und kritisch mit der Thematik an sich auseinandergesetzt hat. Meine persönlichen Erkenntnisse sind da irgendwie seltsam:
Eigentlich bin ich keinen Schritt weiter in die richtige Richtung gekommen, allerdings habe ich einige Fehlwege und Fantasievorstellungen für mich identifiziert, die primär aus dem Horror-Film-Genre kommen.
Schon allein die Frage, warum sich die Geister so verhalten sollten, wie die Geisterakten es uns vormachen, ergibt einfach keine wirklich sinnvolle Antwort. Hier ein paar Beispiele:
-Warum sollte ein Geist an einem "Ort" gebunden sein, wenn dieser "Ort" ein Teil einer gigantischen Kugel ist, der mit enormer Geschwindigkeit durch den Raum fliegt?
-Warum sollten ausgerechnet selbsternannte Geisterjäger mit zweckentfremdeten Elektrogeräten einen Kontakt zur Geiterwelt aufbauen können. Elektrogeräte sind heutzutage allgegenwärtig, und falls ich ein Geist wäre, wäre mein erster Gedanke tatsächlich, meinen liebsten eine SMS zu schicken, um sie darüber aufzuklären, dass das Jenseits echt okay oder echt übel ist, sollte ich denn in der Lage sein, Elektrotechnik manipulieren zu können.
-Warum zur Hölle tauchen diese Geister immer bei Nacht in alten Gemäuern auf? Stehen die auch auf Horrorfilme und die Atmosphäre?
-Warum ist die angebliche Kommunikation mit der Geisterwelt immer kryptisch, nie konkret? Immerhin hat man ja scheinbar genug Energie, um hunderte Male "Libby" zu brabbeln, ohne jeden Sinn. Diese "Energie" würde ich dann aber doch für sinnigere Aussagen aufwenden
-Warum bedarf es Energie zur Kommunikation? Der Begriff der Energie ist im Pseudo-Esoterischen ein gänzlich anderer als in der Physik, funktioniert aber hier auch wie Physik. Immer nach Bedarf. Ist es elektrische Energie? Chemische? Oder Mechanische?
Diese Frage kann man natürlich mit Geschwurbel so beantworten, wie man es am besten braucht, als Anhänger, aber das gilt ja eigentlich für alles. Ist wohl "Geisterenergie".
Wie man es dreht und wendet, wir haben hier einen Anbieter und eine Zielgruppe. Und der Rubel rollt. Meine natürlich den Euro.
Ich denke, mit ihrem internationalen Sprung wird man auch eher wenig Erfolg haben, der amerikanische Markt ist einfach mit viel besseren Produkten gesättigt.
Mit erschrecken musste ich feststellen, dass Ober-Schwurbler Steve Huff ein professioneller Fotograf ist. Das heißt tatsächlich, dass ihm zumindest durchaus bewusst sein muss, welche Kamerafehler wie bei Low-Light-Situationen in Film und Fotografie aussehen. Hier wird von vorne herein gefakt bis zuletzt.
Jeder, der sich mit Kamera, egal ob Video oder Foto auskennt, wird sicherlich bereits eine Menge "Geistererscheinungen" zu Gesicht bekommen haben, die sich einfach um Bildfehler handeln.
Ist eine digitale Kamera durch einen Mangel an Licht überfordert, kann man den Iso-Wert steigern. Das war früher einfach ein empfindlicherer Film, heutzutage ist es eine digitale Verstärkung. Wenn man in alten Gemäuern rumrennt, muss die Kamera da schon enorm nachhelfen und interpretiert halt auch mal.
So entstehen Artefakte und Hot-Pixel, die sich genauso gut als Geister interpretieren lassen wie kryptische Geräusch- und Satz-Fetzen aus dem Spirit-Radio.
Da die Logik bei "I want to Believe"-ern ja sowieso die ist, dass man im Zweifelsfall die "Glaubens"-Karte ausspielen kann, ist die Beschäftigung mit solchen Leuten genauso anstrengend wie sinnlos.
Da kann man schon ähnlich wie im politischen mittlerweile guten Gewissens von "Ideologie" sprechen.
Schön mal wieder hier zu sein! :)
@SkepticOne
Vielen Dank! :)
Die kritische Arbeit mit der Arbeit von solchen Teams hat einfach ein wenig an Reiz verloren.
Seit man eigene Abo-Modelle, Amazon-Kaufangebote und mittlerweile sogar inflationär-viele neue Serien-Formate produziert, ist für jeden intelligenten Menschen (der vielleicht auch den ein oder anderen Einblick ins "Showbiz" gehabt hat) klar, wohin die Reise geht:
Berlin Tag und wohl eher Nacht gepaart mit Insidious/Conjuring/Horror-Ästhetik für das Publikum, was in der Veröffentlichung über Amazon eher einen Authenzitätsbeweis sieht, als das, was es wirklich ist.
Diskussionen mit der Anhängerschaft/Fanboys/"Der Welle" haben den Mehrwert einer Scheibe Toast (wie man hier ja auch regelmäßig mitbekommt, scheinbar immer noch) und sind für mich durch und durch toxischer Natur.
(wem das noch zu soft ist, dem empfehle ich politische Diskussionen auf Facebook.)
Dass die Geisterakten es ja "irgendwie geschafft haben" und sämtliche anderen Teams dem hinterhereifern ist nichts weiter als pure Logik.
Die eine Seite freut sich auf Einnahmen durch den Streamingdienst, und die andere Seite über das "Zertifikat" Geisterakten ("Wenn das schon auf Ghostflix ist, muss es ja gut sein").
Die Thematik Dämonen haben wir hier ausführlich besprochen und belegt, dass sie faktisch eine Erfindung aus dem Mittelalter sind (genauso wie die Vorstellung der Hölle auch erst durch Dantes Inferno so definiert wurde, der Mann ist Schriftsteller gewesen, kein Geistlicher oder gar Geisterjäger...)
Mittlerweile habe ich mich bei all den Stunden, in denen man sich mit dem glorreichen Team befasst hat, auch ausgiebig und kritisch mit der Thematik an sich auseinandergesetzt hat. Meine persönlichen Erkenntnisse sind da irgendwie seltsam:
Eigentlich bin ich keinen Schritt weiter in die richtige Richtung gekommen, allerdings habe ich einige Fehlwege und Fantasievorstellungen für mich identifiziert, die primär aus dem Horror-Film-Genre kommen.
Schon allein die Frage, warum sich die Geister so verhalten sollten, wie die Geisterakten es uns vormachen, ergibt einfach keine wirklich sinnvolle Antwort. Hier ein paar Beispiele:
-Warum sollte ein Geist an einem "Ort" gebunden sein, wenn dieser "Ort" ein Teil einer gigantischen Kugel ist, der mit enormer Geschwindigkeit durch den Raum fliegt?
-Warum sollten ausgerechnet selbsternannte Geisterjäger mit zweckentfremdeten Elektrogeräten einen Kontakt zur Geiterwelt aufbauen können. Elektrogeräte sind heutzutage allgegenwärtig, und falls ich ein Geist wäre, wäre mein erster Gedanke tatsächlich, meinen liebsten eine SMS zu schicken, um sie darüber aufzuklären, dass das Jenseits echt okay oder echt übel ist, sollte ich denn in der Lage sein, Elektrotechnik manipulieren zu können.
-Warum zur Hölle tauchen diese Geister immer bei Nacht in alten Gemäuern auf? Stehen die auch auf Horrorfilme und die Atmosphäre?
-Warum ist die angebliche Kommunikation mit der Geisterwelt immer kryptisch, nie konkret? Immerhin hat man ja scheinbar genug Energie, um hunderte Male "Libby" zu brabbeln, ohne jeden Sinn. Diese "Energie" würde ich dann aber doch für sinnigere Aussagen aufwenden
-Warum bedarf es Energie zur Kommunikation? Der Begriff der Energie ist im Pseudo-Esoterischen ein gänzlich anderer als in der Physik, funktioniert aber hier auch wie Physik. Immer nach Bedarf. Ist es elektrische Energie? Chemische? Oder Mechanische?
Diese Frage kann man natürlich mit Geschwurbel so beantworten, wie man es am besten braucht, als Anhänger, aber das gilt ja eigentlich für alles. Ist wohl "Geisterenergie".
Wie man es dreht und wendet, wir haben hier einen Anbieter und eine Zielgruppe. Und der Rubel rollt. Meine natürlich den Euro.
Ich denke, mit ihrem internationalen Sprung wird man auch eher wenig Erfolg haben, der amerikanische Markt ist einfach mit viel besseren Produkten gesättigt.
Mit erschrecken musste ich feststellen, dass Ober-Schwurbler Steve Huff ein professioneller Fotograf ist. Das heißt tatsächlich, dass ihm zumindest durchaus bewusst sein muss, welche Kamerafehler wie bei Low-Light-Situationen in Film und Fotografie aussehen. Hier wird von vorne herein gefakt bis zuletzt.
Jeder, der sich mit Kamera, egal ob Video oder Foto auskennt, wird sicherlich bereits eine Menge "Geistererscheinungen" zu Gesicht bekommen haben, die sich einfach um Bildfehler handeln.
Ist eine digitale Kamera durch einen Mangel an Licht überfordert, kann man den Iso-Wert steigern. Das war früher einfach ein empfindlicherer Film, heutzutage ist es eine digitale Verstärkung. Wenn man in alten Gemäuern rumrennt, muss die Kamera da schon enorm nachhelfen und interpretiert halt auch mal.
So entstehen Artefakte und Hot-Pixel, die sich genauso gut als Geister interpretieren lassen wie kryptische Geräusch- und Satz-Fetzen aus dem Spirit-Radio.
Da die Logik bei "I want to Believe"-ern ja sowieso die ist, dass man im Zweifelsfall die "Glaubens"-Karte ausspielen kann, ist die Beschäftigung mit solchen Leuten genauso anstrengend wie sinnlos.
Da kann man schon ähnlich wie im politischen mittlerweile guten Gewissens von "Ideologie" sprechen.
Schön mal wieder hier zu sein! :)