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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

8 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2013, Religionen, Allmystery Clash ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

11.03.2013 um 10:09
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161f31 GegnerD6M1
THEMA

Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

<table border="0" cellpadding="7" cellspacing="10"><tr><td>Beginn:</td><td>11.03.2013 / 20:00 Uhr</td></tr><tr><td>Ende:</td><td>12.03.2013 / 20:00 Uhr</td></tr><tr><td>Dauer:</td><td>24 Stunden</td></tr><tr><td>Anzahl der Beiträge</td><td>max. 10 pro Teilnehmer</td></tr><tr><td>Anzahl der Worte</td><td>max. 1000 pro Beitrag</td></tr><tr><td>Links pro Beitrag:</td><td>max. 3</td></tr></table>
Jury:
cassiopeia88 / rageinstinct / GilbMLRS / Dr.AllmyLogo / 25h.Nox

Regeln:
Allmystery-Wiki: Clash of Allmystery 2013



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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

11.03.2013 um 19:59
Vor Beginn des Clashs noch folgende Zusatzinformationen

- Beide Teilnehmer haben sich darauf verständigt das Würfeln auszulassen
- Fumo beginnt den Clash mit dem ersten Beitrag

Viel Erfolg!
Und ab gehts.


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fumo ehemaliges Mitglied

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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

11.03.2013 um 21:45
Die Frage, ob Religionen heute noch zeitgemäß seien, gestaltet sich gerade in einer Zeit zunehmender Kritik an bestehenden sittlichen und moralischen Vorstellungen innerhalb der westlichen Industrieländer als äußerst schwierig; dennoch wird mit diesen Ausführungen der Versuch unternommen werden, zu unterstreichen, dass Religionen mehr sind als nur eine Ansammlung von Sitten- und Moralverordnungen und dass sie auch in Zeiten eines zunehmenden Atheismus` eine ernstzunehmende Daseinsberechtigung haben. Wer daher die Frage nach der Zeitgemäßheit stellt, muss alle Fassetten einer Religionsgemeinschaft beleuchten, um diese Frage gewissenhaft beantworten zu können.

Der Fokus der Betrachtungen wird im Folgenden exemplarisch auf dem Christentum liegen, welches mit einer weltweiten Anhängerzahl von mehr als 2,1 Milliarden Menschen die größte Weltreligion bildet.

Ein wichtiger Aspekt, der Religionen auch heute noch als zeitgemäß legitimiert, besteht in der Religionsgemeinschaft als wirtschaftlicher Faktor einer Gesellschaft.

Alleine in Deutschland beschäftigen die evangelische und katholische Kirche insgesamt ca. 1.325.000 Menschen hauptberuflich, während die evangelische Kirche ferner angibt, dass auf jeden hauptberuflichen Mitarbeiter ca. 5 zusätzliche ehrenamtliche Mitarbeiter entfallen (1+2).

Damit sind die Kirchen neben dem öffentlichen Dienst der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland. Im Vergleich hierzu beschäftigt Siemens gerade einmal 128.000 und Volkswagen 181.000 Menschen (3).

Dieser hohe Grad an Beschäftigung trägt maßgeblich dazu bei, den sozialen Frieden in Deutschland zu schützen und zu wahren, denn in Zeiten, wo ca. 7 Millionen Menschen Hartz IV. beziehen (inklusive Aufstocker) und teilweise als Tagelöhner und Verelendungswerktätige ihr Dasein fristen müssen, erscheint es wohl eher unangebracht zu sein, die Kirchen, die sich überwiegend an die Manteltarifverträge der jeweiligen Branche halten oder zumindest ihre Haustarifverträge daran orientieren, als unzeitgemäß deklarieren zu wollen, denn ihre Beschäftigungsverhältnisse schaffen keine Tafel-Kinder.


Ein weiterer wichtiger Punkt ist die seelsorgerische und caritative Tätigkeit von Kirchen.

Alleine im Bereich der Telefonseelsorge wenden sich ca. 2 Millionen Menschen jährlich hilfesuchend an die Beratungsstellen; in dieser Zahl sind die besonderen Formen der Spezialseelsorge (Notfallseelsorge, Online-Seelsorge) noch nicht einmal eingerechnet. (4)

Für diese Menschen, die sich mehrheitlich in verzweifelten Notlagen - wie Krankheit oder Einsamkeit - befinden, sind diese Anlaufstellen oftmals die letzte Möglichkeit, Gehör und Trost und Hilfe zu erhalten.

Es grenzte von daher schon an Unanständigkeit, behaupten zu wollen, dass diese Formen der Unterstützung, der Mitmenschlichkeit, der Barmherzigkeit nicht mehr zeitgemäß und überholt seien.

Doch geht die Hilfe der Kirche noch weit über die Seelsorge hinaus, so ist beispielsweise das katholische Hilfswerk weltweit an Tausenden und Abertausenden von Projekten beteiligt, welche es zum Ziel haben, die Ärmsten der Armen zu retten, und zwar nicht aus Profitgier, nein, sondern aus Barmherzigkeit heraus.

Alleine in Südamerika betreibt Adveniat 2817 Projekte mit einem Finanzvolumen von 37.326.947 Euro, Misereor 422 Projekte mit einem Finanzvolumen von 45.095.000 Euro, die Caritas 167 Projekte mit einem Finanzvolumen von 10.577.031 Euro und das Kindermissionswerk 920 Projekte mit einem Finanzvolumen von 28.343.490 Euro. Die hier aufgeführten Beispiele sind bloß ein winziger Auszug der weltweiten Hilfsprojekte, die krichlich getragen werden, doch zeigen sie deutlich und unumstößlich, dass Religionen zeitgemäßer nicht sein könnten. (5)



Der nächste wichtige Punkt ist der Bereich der Sitten- und Morallehre.

Gerne neigen wir heute dazu, bestehende Moralvorstellungen als veraltet oder nicht mehr zeitgemäß zu betrachten und gerne würden wir diese Regularien seitens der Kirche geändert sehen und sie einer individuellen Bedarfs- oder Situationsethik anpassen.

Welche Konsequenzen würden sich jedoch aus einer solchen Bedarfsethik heraus entwickeln und was legen wir einen solchen Ethik als Maßstab zugrunde?

Nehmen wir beispielsweise den gewollten Schwangerschaftsabbruch, der seitens der Kirche als Mord und Sünde deklariert wird. Mit der Parole "mein Bauich gehört mir" begann in der Ära Kohl ein nahezu endloser Streit um den Paragraphen 218 StGB, der Schwangerschaftsabbrüche als Straftatbestand deklarierte.

Mittlerweile wurde diesem Paragraphen zahlreiche Ausnahemregelungen hinzugefügt, welche heute Abtreibungen in den meisten Fällen straffrei gestalten; während die katholische Kirche ihre ethische Position nur marginal geändert hat, was in der Vergangenheit zu heftiger Kritik führte.

Im Moment dürfen in Deutschland Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, wobei auch das Abtreiben über die 24. Woche hinaus erlaubt ist, sollten beim Kind Behinderungen festgestellt werden, welche die Eltern nicht wünschen - z.B. Trisomie 13, 18 und 21.

Hierbei wird die Geburt des lebensfähigen Kindes eingeleitet, das Kind wird lebend zur Welt gebracht und dann legt man es zur Seite und lässt es sterben (insgesamt werden pro Jahr ca. 108.000 Kinder in Deutschland abgetrieben).

Wo endet in einem solchen Falle das ethische Selbstbestimmungsrecht und wo beginnt der Mord?

Ist es Mord oder eine Form der Freiheit, einem Kind in der 24. Schwangerschaftswoche beim Sterben zuzuschauen?

Und wie weit würde eine Situationsethik zukünftig getrieben werden? Ein lebensfähiges jedoch behindertes Kind kommt regulär zur Welt, da die Behinderung im Mutterleib nicht festgestellt wurde.

Sollte man es auch dann noch sterben lassen dürfen? Und falls ja, wie lange hätte man dafür Zeit? Einen Tag nach Feststellung, eine Woche, einen Monat, vielleicht ein Jahr?

Gestaltet man seine Bedarfsethik nach Nietzsche, so dürfte man "lebensunwertes Leben" jederzeit vernichten, da es "lebenswertes Leben" schwächt (Nietzsche: Zur Genealogie der Moral). Und was würde eine solche Ethik dann noch vom T-4-Programm der Nazis unterscheiden, dem Tausende Behinderte zum Opfer gefallen sind? Nichts!

Es ist daher fraglich, wie sehr man seine Situationsethik dem aktuellen Zeitgeist anpassen sollte. Bei allen vermeintlichen Schwächen, welche die Moralethik des Christentums doch aufweist, so ist sie doch von einem wesentlichen Merkmal geprägt; nämlich dem Merkmal der Nächstenliebe und das legitimiert sie auch weiterhin in der heutigen Zeit.


Zum Schluss möchte ich noch den vielleicht wichtigsten Aspekt im Hinblick auf die Zeitgemäßheit von Religionen erwähnen; den Aspekt der Transzendenzlehre.

Immer mehr Menschen neigen heute dazu, Gott und ein mögliches Leben nach dem Tode zu negieren und glauben dabei, sie könnten die komplette menschliche Existenz zerrechnen und zerformeln.

Doch was bleibt ihnen am Ende ihres Lebens, wenn auch für sie die schwerste, die bitterste, die letzte Stunde angebrochen ist? Bleibt ihnen etwa die Hoffnung auf Ewigkeit? Wohl nicht, denn sie waren im Leben stets bemüht, die vermeintliche Ratio siegen zu lassen.

Die meisten großen Religionen vermitteln in ihrer Lehre jedoch diese Hoffnung und das kann einem sterbenden Menschen den nötigen Trost spenden, den schwersten aller Wege zu beschreiten und diese letzte Hoffnung, diese einzige Hoffnung darf man keinem Menschen nehmen.



Die hier aufgeführten Punkte der Wirtschaftlichkeit, caritativen und seelsorgerischen Tätigkeit, der Morallehre und der Transzendenzlehre dürften ausreichen, um zu belegen, dass Religionen auch heute noch zeitgemäß und unverzichtbar sind.





Literaturverzeichnis:
1. ( http://www.ekd.de/download/broschuere_2012.pdf S.20 )
2. http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Allgemein_-_Zahlen_und_Fakten/Zahlen-Fakten10-11-de.pdf S.11)
3. ( http://www.extremas.de/allgemein/die-20-grten-arbeitgeber-deutschlands/ )
4. ( http://www.telefonseelsorge.de/sites/default/files/Jahresbericht_TS2011_web.pdf S. 6)
5. http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Allgemein_-_Zahlen_und_Fakten/Zahlen-Fakten10-11-de.pdf S.26+27 )


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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

11.03.2013 um 23:11
Liebe Gemeinde, wir haben uns heute hier versammelt .....blaaaaa!
Lassen wir die Kirche mal im Dorf....

Erstmal ein großes Dankeschöna an @fumo dein ich freue mich auf eine gute diskusion mit dir und deine Vorlage zeigt Vorbereitung :-)

Ich finde generell die sozialen Einrichtungen sehr gut, das schonmal vorweg.

Aber ich vermisse in deinem Standpunkt den du vertrittst doch etwas... die ReigionEN du sprichst von dem Weltkonzern Christentum. Aber wir haben auf unserem Planeten noch ein "paar" die dazu gehören, wie ich finde. Wobei es eigentlich egal ist auf welche Religion man da im einzelen eingehen mag, da sie im Grundgedanken fast ausschließlich identisch sind(abgesehen vom Buddismus und Hidduismus)

Du schreibst :
Zitat von fumofumo schrieb:Alleine in Südamerika betreibt Adveniat 2817 Projekte mit einem Finanzvolumen von 37.326.947 Euro, Misereor 422 Projekte mit einem Finanzvolumen von 45.095.000 Euro, die Caritas 167 Projekte mit einem Finanzvolumen von 10.577.031 Euro und das Kindermissionswerk 920 Projekte mit einem Finanzvolumen von 28.343.490 Euro. Die hier aufgeführten Beispiele sind bloß ein winziger Auszug der weltweiten Hilfsprojekte, die krichlich getragen werden, doch zeigen sie deutlich und unumstößlich, dass Religionen zeitgemäßer nicht sein könnten. (5)
da geht eine Menge Geld weg soviel ist mal klar und ich war mal so frei mir die Mühe zu machen es auszurechen was dieser große Konzern ( ich komme später noch darauf warum ich ihn so benenne) jährlich ausgibt.
es sind 121.342.468 € jährlich aber die KIrche nimmt "nur" ca 8.000.000.0 Milliarden € jährlich an Kirchensteuern von etwa 52 millionen Einwohnern in Deutschland ein macht also ein MINUS VON 41.342.468 € aus, und da sind nichtmal tariflöhne o.ä mit drin, woher kommt denn das andere Geld frage ich mich da denn wenn es (abgesehen von den Spenden, da diese nicht von der Kirche beziffert werden) würde die Kirche wohl über kurz oder lang ihren Vatikan-Staat wohl zwangsversteigern müssen. Der Grund worauf ich hinaus will ist folgender das die Kirche, richtig viele Soziale Einricvhtungen hat und fördert und Menschen hilft das ist ja auch ok aber ebenso ist die KIrche und deswegen ist sie meiner Meinung nach der Größte MULTINATIONALE Konzern der Welt hat sie ihre Finger in allem, da sind Ölvorkommen, Börse Und sogar ihr eigener Euro ... Goldvorräte (sowohl in Prunkvollen Skulpturen als auch ind Barren), Edelsteine etc. etc.

Wenn die Christliche Kirche doch so sehr darauf bedacht ist den Menschen zu helfen warum sterben jede Stunde Tausende Menschen Weltweit an Hunger, Seuchen, Katatrophen... ganz einfach weil auch wenn es sich hart anhört die Kirche von alle dem als Konzern davon profitiert, sie sammeln Spenden, aber NUR ca 20% davon werden für diese Zwecke benutzt und der Rest ...???

Sitten und Moral hast du angesprochen ...

Wenn alle Religionen nach ihrem "Kodex" leben würden warum werden im Namen der Religionen und des Glaubens Kriege geführt, Menschen getötet und oder gejagt/gefoltert oder diskriminiert?
80% aller Kriege oder Verfolgungen wurden im Namen des Glaubens oder der Religion geführt, Kreuzzüge, Inquisition, NS Zeit ( Judenverfolgung). Es wurde der Glaube oder der Begriff Im Namen des Herrn..., im Namen der Kirche immer vorgeschoben. Auch der Religiöse Terrorismus muß hier mit genannt werden, solange es in den Führenden Positionen Aller Religionen, Personen gibt die ihre eigenen Schriften auslegen wie es ihnen in den Kram passt Aber wobei geht es doch nur eigentlich wie es bei allen Sachen dort nur geht ?
Reichtum, Macht, Ressourcen, und Ausweitung.









Aber auch aktuellere Beispiele wo die Kirchliche Macht mißbraucht wird.
Mißbrauch von Kindern durch VERTRETER der Kirche. Da dieses für die Kirche aber unangenehm ist wird dieses verschwiegen.
Du sprichst von Abtreibung,
dir sollte aber auch klar sein das im Frühen und auch spätem Mittelalter dieses von der Kirche als solches betrieben wurde, und zwar bei Nonnen welche mit Mönchen KInder zeugten, die Kinder wurden unter der Mantel der verschwiegenheit geboren und in Katakomben lebendig ausgelegt und die Nonnen teilweise sogar der Ketzerei beschuldigt.


Versteh mich nicht falsch ich halte den Glauben an sich für gut, jeder Mensch braucht etwas an das er glauben kann, da sind wir uns einig, aber sich das vorschreiben lassen von einer Person bzw. einem Konzern ...nein danke !
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.( Karl Marx)
"Jesus sprach: Das Reich Gottes ist in dir und um dich herum, nicht in prachtvollen Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und du wirst mich finden". ich denke das sagt alles wichtige aus ich brauche keine Religion die mir etwas vorgibt, die Religion ist eine (für den ausübenden und leitenden ganz oben) äusserst postive Sache, der Glaube kommt aber aus dem inneren und hat nicht wirklich was mit der Kirche dem Islam, Judentum o.ä zu tun.


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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

12.03.2013 um 13:29
Ich werde im Folgenden nacheinander auf Demonous`bisherige Aussagen eingehen.

Was tut Demonous? Er prangert an, dass ich mich in meinen Ausführungen nur auf das Christentum beziehe, das immerhin nahezu 30 % der Weltbevölkerung repräsentiert, doch selbst geht er bei seinen Betrachtungen noch keinen Schritt darüber hinaus.

Alle Religionen dieser Welt bis ins Detail zu beleuchten, ist im Rahmen einer solchen Diskussion überhaupt nicht möglich und würde am Kern des Themas völlig vorbeiführen.

Doch möge Demonous wissen, dass eine Transzendenzlehre auch beispielsweise beim Islam vorhanden ist und der Koran ferner die Gläubigen ausdrücklich zum Spenden für gute Zwecke (Armenspeisung usw.) aufruft.

Wenn ich also exemplarisch schreibe, dass das Christentum seine Legitimation hat, dann gilt das auch gleichzeitig für die übrigen Religionen dieser Welt.

Was versucht Demonous? Er versucht bei seiner Argumentation mangelnde Fakten durch die Konstruktion von haltlosen und an den Haaren herbeigezogenen Verschwörungstheorien zu ersetzen.

Da verschwinden - ähnlich einer Mafia - die Gelder in Katakombem und es verhungern Menschen wegen vermeintlicher Ölgeschäfte.

Ferner greift er exemplarisch aufgeführte Zahlen für den Großraum Südamerika aus dem Zusammenhang und stellt deren Summe als Gesamtleistungsbilanz den Kirchensteuereinnahmen der beiden großen, christlichen Kirchen in Deutschland gegenüber, was sehr unseriös ist.

Wenn er sich schon auf Quellen bezieht, dann sollte er sie auch zumindest gewissenhaft lesen bzw. widergeben und nicht bloß wüste Räuberpistolen konstruieren.

Was ist Fakt? Natürlich ist die katholische Kirche ein Wirtschaftsunternehmen, das auch allen rechtlichen Verpflichtungen eines Wirtschaftsunternehmens unterliegt, und natürlich betreibt dieses Unternehmen auch weltweite Geschäfte, um sein finanzielles Überleben zu garantieren, was rechtlich vollkommen legitim ist - auch wenn diese Geschäfte im Bereich Erdöl stattfinden sollten.

Doch wie jedes Wirtschaftsunternehmen muss die Kirche ihre Geschäftszahlen gegenüber den Steuerbehören in Form einer Bilanz offenlegen; und das tut sie auch.

Im Jahre 2004 betrugen die Kirchensteuereinnahmen der beiden großen Kirchen in Deutschland zusammen 7,847 Milliarden Euro, wobei hier 4,158 Milliarden Euro auf die katholische Kirche entfallen. Diese verteilt die Gelder laut Bilanz folgendermaßen: Personalkosten 60 %; Sachkosten und Verwaltung 10 %; Kirchenbauten 10 %; Schule und Bildung ca. 10 %; Soziales und Karitatives c. 10 %. (ähnlich sieht die Bilanz für die evangelische Kirche aus). (1)

Die Personalkosten erstrecken sich - wie im Eingangsbeitrag bereits erwähnt - auf alle Institutionen, die kirchlich unterhalten werden.

Von diesem Geld wird das Gehalt der Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen und Altenpfleger und Verwaltungsangestellten usw. bezahlt., das Geld fließt also nachweislich in den Wirtschaftskreislauf zurück und sichert somit nahezu 650.000 Arbeitsplätze bundesweit - was den sozialen Frieden in Deutschland sichert.

Dies gilt auch für die übrigen Ausgaben.

Natürlich erscheinen uns in diesem Zusammenhang 10 % direkte karitative Ausgaben als wenig, doch müssen sie im Zusammenhang mit allen anderen Ausgaben gesehen werden, die unserer Gesellschaft zugute kommen, denn 650.000 Menschen in würdevollem Lohn und Brot zu halten, ist besser, als 650.000 Menschen karitativ versorgen zu müssen.



(BITTE NOCH NICHT ANTWORTEN, ES FOLGEN DIREKT WEITERE BEITRÄGE, DAMIT ES KEIN DURCHEINANDER WIRD)


Literaturverzeichnis:
1. Ring, Matthias: Bilanz der Kirchensteuer. In: Christen heute 03/09. S. 58.


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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

12.03.2013 um 15:04
Was tut Demonous noch? Wo es ihm an Quellen mangelt, da sprudelt die Fantasie am meisten. Er erfindet irgendwelche Geschichten von Nonnen und Mönchen, die ohne Unterlass Kinder gezeugt haben sollen, und diese zum Sterben in irgendwelchen Katakomben abgelegt hätten - und dies stellt er als den Regelfall dar.

Dies sind Geschichten, wie sie in einem lausigen Roman oder Film oder Computerspiel verarbeitet sein könnten, jedoch mit Historie wenig zu tun haben.

Mit Sicherheit gab es einige wenige Fälle, wo Mönche mit Nonnen Kinder gezeugt haben, die dann vielleicht auch getötet worden sind, doch ist dies keinesfalls die Regel gewesen, sondern eine seltene Ausnahme.

Ansonsten würden uns seriöse Quellen von solchen Vorkommnissen in großer Zahl berichten, doch das tuen sie nicht.

Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass die Ehelosigkeit und Enthaltsamkeit bei Priestern grob auf die Kirchenreformen des 11. Jahrhunderts zurückgehen und dass es davor durchaus üblich war, dass Priester mit Frauen zusammenlebten, mit denen sie auch Kinder hatten.

Ferner galt die Kindstötung (auch Abteibung) von je her als Kapitalverbrechen, das mit schrecklichen Strafen belegt wurde. So wissen wir aus der peinlichen Halsgerichtsordnung Karls V. und der bambergischen Gerichtsverordnung von 1516, dass ein Kindsmörder nachweislich mit einem qualvollen Tode bestraft wurde (in der Reichsstadt Nürnberg war die einzige erlaubte Strafe das Begraben bei lebendigem Leib) und diese Fälle (Gerichtsverfahren) sind uns durch Chroniken und Stadtbücher gut bekannt, da sie ausführlich dokumentiert wurden. (1)

Ferner erwähnt Demonous, dass im Namen der Religion Kriege geführt werden, doch erwähnt er nicht, wer diese Kriege führt.

Führt die katholische Kirche irgendeinen Krieg in dieser Welt? Nein, das tut sie nicht.

Es gibt jedoch Kräfte, die sich in ihrer Propaganda auf den Glauben berufen, um ihre Anhänger ideologisch zu instrumentalisieren, doch geschieht dies unabhängig von der Institution Kirche und darf von daher auch nicht auf die projiziert werden - im Gegenteil, Papst Benedikt XVI. rief in seinen Ansprachen und Enzykliken ohne Unterlass zu Frieden und Versöhnung in der Welt auf.

Dass Menschen den Glauben missbrauchen, um ihre politischen Ziele durchzusetzen, hat es immer gegeben und wird es immer geben, doch würde es die Religion nicht geben, dann würden sich diese Demagogen eines anderen Mittels befleißigen, um ihre Anhänger auf ein Ziel einzuschwören.

Zum Schluss wirft Demonous noch mit inhaltsleeren Phrasen um sich, die er wohl irgendwo aufgeschnappt hat, und die er offensichtlich nicht mit Inhalten zu füllen vermag.

Er spricht von Hexenverfolgung und Inquisition und vergisst dabei jedoch, dass der Großteil der Opfer dieser Verfolgungen nicht durch den Heiligen Stuhl gestorben sind, sondern entweder ohne das Zutun der Kirche; sei es, um Galgengerichtshoheit im eigenen Territorium niederer Adeliger zu legitimieren oder um Nachfolgen in Ämtern zu rechtfertigen (Papenheimer-Prozess in München) oder politische Rivalen auszuschalten (Großraum Trier); erfolgt sind oder sie sich der Kontrolle des Heiligen Stuhls entzogen (Hexenbischöfe).

Wer führte denn Hexenverfolgungen duch, Demonous?

Im deutschen Raum galten einige Fürstbischöfe wie Petrus Binsfeld (Trier) oder Wolfgang von Hausen (Ellwangen) als gefürchtete Hexenbrenner, doch brachte ihr Amt (Fürstbischof) das Privileg mit sich, gleichzeitig weltlicher und geistlicher Herr über ein Territorium zu sein und in ihrer Rolle als Fürst (weltlicher Herr) konnten sie sich mit ihrem Treiben dem Heiligen Stugl entziehen.

Der Heilige Stuhl versuchte sie sogar nachweislich bei der Hexenjagd zu stoppen, doch hatte er keine Gewalt über einen Fürstbischof in seinem Amt als Fürst.

Auf die übrigen inhaltsleeren Phrasen und Schlagworte wie Judenverfolgung (wo es um Rassenfragen und nicht um Religion ging) oder Kreuzzüge, (wo völlig außer Acht gelassen wird, dass Päpste im Mittelalter auch weltliche Herren waren, die maßgeblich dem Einfluss mächtiger Könige und Kaiser unterworfen waren) gehe ich im Folgenden nicht näher ein, da die Themen zu umfangreich wären, um zu schlüssigen Ergebnissen zu gelangen.



(NOCH EIN BEITRAG, DANN BIN ICH FERTIG)


Literaturverzeichnis:
1. http://literaturatlas.de/~la25/kindsmord.html


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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

12.03.2013 um 16:02
Zum Schluss möchte ich jedoch auch auf das einzige Argument Demonous`eingehen, das nicht irgendwelchen Lach- und Sachgeschichten entspringt; nämlich der sexuelle Missbrauch von Kindern durch Kirchenvertreter.

Diese Fälle des Missbrauchs sind geschehen und sie sind schrecklich und die Kirche hat bei Weitem noch nicht genug dafür getan, sie aufzuklären.

Was in den Medien, die sich auf diese Fälle stürzen, jedoch nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass sie Mehrheit kirchlicher Würdenträger NICHT in pädophile Vorkommnisse verwickelt ist und die überwiegende Mehrheit der Missbrauchsfälle in Deutschland nicht auf kirchliche Würdenträger zurückgeht.

Würde Demonous eine große Firma in Deutschland in Frage stellen, weil einige, wenige Mitarbeiter (gemessen an der Gesamtzahl) des Missbrauchs überführt worden sind? Nein, das würde er nicht tun!

Würde Demonous eine ganze Stadt in Frage stellen, weil einige, wenige Verwaltungsbeamte des Missbrauchs überführt worden sind? Nein, das würde er nicht tun!

Würde Demonous das ganze Deutsche Volk in Frage stellen, weil es hierzulande pädophile Elemente gibt? Nein, auch das würde er nicht tun!

Bei der Kirche tut er es jedoch. Er klammert alle zuvor erwähnten Leistungen, welche die katholische Kirche für die Gesellschaft erbringt, aus, und versteift sich auf einige schreckliche Vorkommnisse, die aus seiner Sicht alle Errungenschaften der Kirche negieren.

Doch haben diese Vorkommnisse NICHTS mit der Religion (Religionsgemeinschaft) zu tun, denn sie werden durch die Morallehre der Kirche nicht legitimiert; im Gegenteil, sie werden geächtet.

Die Religion als solche dürfte nur in Frage stehen, wenn der Kindesmissbrauch ein Teil ihrer Sitten- und Morallehre wäre; und das ist er faktisch nicht.

"Was Ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan (Matthäus 25)"

Wir haben es hier mit Individualtätern zu tun, welche ihre Ämter missbraucht haben, um ihre kranken Neigungen auszuleben, doch stützen sie sich dabei nicht auf den Glauben oder die Religion oder legitimieren ihr Handeln durch die Sittenlehre der Kirche, sie sind einfach nur Verbrecher, die in jeder Firma dieser Welt arbeiten könnten.

Darf eine ganze Religionsgemeinschaft von daher in Frage stehen, weil einige Würdenträger gegen Moral und Sitte und die Lehren dieser Religion verstoßen haben?

Nein, das darf sie nicht, das würde den 2,1 Milliarden Anhängern dieser Welt nicht gerecht werden.


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CoA 2013 - D06 M01 - Sind Religionen heute noch zeitgemäss?

12.03.2013 um 18:21
Hiermit scheidet Demonus aus dem Clash aus durch Disqualifikation.

Die Allmy Regeln gelten auch während des Clashs!!

Fumo zieht eine Runde weiter.


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