Nur wenige Begriffe sind in der Lage eine politische Debatte derartig zu polarisieren wie dieser Begriff.
Nur wenige Begriffe werden derartig inflationär gebraucht.
Und nur wenige Begriffe sind so schwammig wie das Wort
Globalisierung.
Ähnlich wie das derzeitige Lieblingsthema unserer Neuland-Entdecker Digitalisierung ist die Globalisierung ein Produkt des Zeitgeistes, allmähliche Entwicklungen die schon seit Generationen anlaufen als plötzliche und revolutionäre Ereignisse zu vermarkten, denn auch wenn uns das Gefühl vermittelt wird, das es die Globalisierung erst seit Eröffnung von Starbucks in der Innenstadt gibt, findet Globalisierung statt seit unsere Vorväter in Europa beschlossen haben, die Welt untereinander aufzuteilen.
In seiner Theorie des komparativen Kostenvorteils beschreibt der Ökonom David Ricardo bereits anfang des 19. Jhr, die geradezu zwingende Notwendigkeit und Unvermeidbarkeit eines Welthandels da jedes Land bestimmte Wettbewerbsvorteile hat, somit ein Gut preiswerter herstellen kann und sie auf dem Weltmarkt gegen benötigte Güter tauscht. Es leuchtet ein, das Ghana deutlich bessere Vorrausetzungen für den Kaffeeanbau aufweist als Island, während Island aufgrund seiner reichlich vorhanden geothermischen Energiequellen, ein hervorragender Standort für die Aluminium-Industrie ist.
Globalisierungs- (und Niedriglohn-)befürwortern dient Ricardo auch heute noch als Begründung für die Notwendigkeit einer immer weiter fortschreitenden Globalisierung und das obwohl es mehr als genug Gründe gibt, eine allumfassende Globalisierung abzulehnen.
Die Einschränkung wirtschaftlicher Vielfalt: Globalisierung fördert Monokulturen: Indonesien holzt seine Regenwälder für Palmölplantagen ab, afrikanische Länder bauen vermehrt Cash-Crops an um sie auf dem Weltmarkt zu verkaufen, werden ihrerseits von Billigstimporten aus der EU überschwemmt, was die einheimische Landwirtschaft zerstört, was tradierte Lebensmodelle aufweicht oder gar beseitigt und nebenbei eine Gesundheitsgefahr darstellt:
Quelle 1Quelle 2Globalisierung der Umweltprobleme: ein "komparativer Kostenvorteil" ist die Umweltgesetzgebung, bzw. das Fehlen einer solchen. Damit wir billig bei Primark einkaufen können, werden in China Flüsse und Reisfelder vergiftet, für viele arme Reisbauern sind die in den künstlichen Tümpeln lebenden Fische und Kleinkrebse oft die einzige Proteinquelle, aber die ist zunehmend durch Azofarbstoffe bedroht.
Quelle 3