@wolf359 Ich weiß nicht, woran es liegt, dass ich mich hier ständig wiederholen muss.
Deine Behauptung ist, dass Leben anderswo entstehen muss. Es besteht also irgendeine Zwangsläufigkeit, die mit 100 Prozent Treffsicherheit zur Entstehung von Lebewesen führt, wenn der Planet in seinen Parametern mit der Erde vergleichbar ist. Als Parameter benenne ich mal folgende:
a) passender Abstand zum Stern (habitable Zone)
b) Vorhandensein von Wasser in flüssiger Form
c) Vorhandensein von Vulkanismus und Plattentektonik
d) Vorhandensein von Wettererscheinungen
e) Vorhandensein einer Gesteinskruste
Wenn ich etwas vergessen haben sollte, kannst Du das gerne noch beifügen. Aus diesen Parametern leitest Du ab, dass bei hinreichend langer Zeit (100 Millionen Jahre?) zwangsläufig Leben entstehen muss, weil die Naturgesetze dies zwingend vorschreiben. So habe ich Dich verstanden. Wenn das falsch sein sollte, darfst Du das gerne klarstellen und präzisieren.
Als Argument bringst Du, dass es sehr viele Planeten gibt, so dass dabei auch viele Planeten darunter sind, die die benannten Parameter aufweisen. Also ist für Dich der logische Schluss, dass es eine Vielzahl von Planeten gibt, auf denen Leben entstanden ist. Dieser Schluss basiert aber auf der Prämisse, dass Leben zwangsläufig entsteht, wenn die Parameter a) bis e) gegeben sind.
Mein Einwand beruht nun darauf, dass wir uns nicht sicher sein können, dass diese Parameter für sich genommen ausreichend sind, um daraus eine Zwangsläufigkeit abzuleiten. Es ist unbestritten, dass diese Parameter auf der Erde vorgelegen haben. Weiterhin ist unbestritten, dass es viele Planeten gibt und damit zugleich auch viele Planeten, die ebenfalls diese Parameter aufweisen.
Was ich bezweifle, ist die Festlegung, dass diese Parameter hinreichend sind, um Lebewesen entstehen zu lassen. Aufgrund fehlender Vergleichsdaten wissen wir nicht, ob diese Parameter hinreichend sind oder nicht.
Es kann natürlich sein, dass sie es sind - dann werden wir auf vielen Exoplaneten in der Galaxis Hinweise auf Biosphären entdecken - es kann aber auch sein, dass es ein Zusammentreffen glücklicher Umstände ist, die sich zwar auf die benannten Parameter zurückführen lassen, aber wegen der Zufälligkeit nicht aus diesen ableiten lassen - dann besteht die Möglichkeit, dass im überschaubaren Universum (oder meinetwegen auch in der Galaxis, um den Beobachtungsraum einzugrenzen) nur auf der Erde Leben entstanden ist und sonst nirgends.
Wie gesagt, das muss nicht so sein, aber bis zum Beweis des Gegenteils kann es so sein. Dass das Leben aufgrund des Wirkens von Naturgesetzen entstanden ist, bedeutet nicht zugleich, dass die Entstehung von Leben ein Naturgesetz ist. Deine Argumentation legt so eine Annahme nahe, deshalb vermute ich, dass hierin die Quelle der Missverständnisse liegt. Es steht Dir natürlich frei, ein solches Naturgesetz zu formulieren, aber solange es nicht quantifizierbar ist, ist es lediglich ein Glaubensdogma und damit ein Muster ohne Wert.