Allmystery
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2005
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Die dunkle Seite des Menschen
20.10.2009 um 20:15Psychologen wissen, dass sie vorsichtig sein müssen, wenn sie im menschlichen Verstand herumstochern, man weiß nämlich nie, was man dort findet. Im Lauf der Jahre gab es einige psychologische Experimente, um herauszufinden wie wir ticken. Zum Teil lieferten sie erschreckende Erkenntnissen über uns alle.
Hierbei geht es aber nicht um irgendwelche Psychopathen. Wir reden von Ihnen. Die Experimente sprechen für sich selbst.
5. Das Konformitätsexperiment von Asch - 1953 (Asch Conformity Experiment)
Solomon Asch wollte in einer Reihe von Studien die Wirkung von Gruppenzwang untersuchen - mit dem Zweck jeden zu deprimieren, der jemals die Ergebnisse lesen würde.
Den Versuchsteilnehmern wurde mitgeteilt, dass sie zusammen mit einer Handvoll Personen an einem Sehtest teilnehmen würden. Den Teilnehmern wurden Bilder gezeigt zu denen sie nacheinander sehr einfache und offensichtliche Fragen beantworten sollten. Der Haken an der Sache war jedoch, dass bis auf die Testperson jeder in das Experiment eingeweiht war und ganz offensichtlich falsche Antworten geben sollte. Würde sich die Versuchsperson gegen die Mehrheit richten oder zum Mitläufer werden, selbst wenn die Mehrheit eindeutig behämmerte und falsche Antworten lieferte? Die Versuchsteilnehmer mussten etwa zu dem folgenden Rätsel Fragen beantworten.
Asch Conformity Experiment
Alles, was sie tun sollten ist zu beantworten, welche Linie auf der rechten Seite mit der auf der linken Seite übereinstimmt. Wie man sieht verlangte Asch von den Leuten nicht unbedingt den Entwurf der nächsten Raumstation.
Das Ergebnis
Die Frage konnte man eigentlich nur falsch beantworten, wenn man sich am gleichen Morgen zwei Dosen LSD verabreicht und sie direkt in seine Augenäpfel gerieben hätte (was ganz nebenher ein noch fantastischeres Experiment abgegeben hätte). Dennoch würden trauriger Weise 32 Prozent der Versuchspersonen falsch antworten, sobald sie mitbekamen, dass drei andere aus dem Raum dieselbe falsche Antwort gaben. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Linie nur ein paar Millimeter oder gleich mehrere Zentimeter abwich. Einer von dreien würde der Gruppe sprichwörtlich beim Sprung von der Klippe folgen.Das Experiment wurde auf Video aufgenommen.
Was uns das über Sie verrät
Man stelle sich einmal vor wie sehr der 32 Prozent Wert wachsen würde, wenn die Antworten weniger schwarz-weiß geartet wären. Wir alle tendieren dazu mit der Gruppe zu lachen, selbst wenn wir den Witz nicht verstanden haben oder unsere Meinung anzuzweifeln, wenn uns klar wird, dass sie bei der Gruppe nicht so gut ankommt. Soviel also zu den Lektüren aus der Grundschulzeit, die uns über Gruppenzwang aufzuklären versuchten und uns anspornten "mutig genug zu sein, man selbst zu sein."
"Nun, glücklicherweise bin ich ein rebellischer Nonkonformist", mögen die meisten jetzt behaupten. Natürlich wäre für beinahe jeden jetzt der nächste Schritt herauszufinden, was all die anderen Nonkonformisten denn nun tun … und sicher zu stellen das man perfekt mit ihnen übereinstimmt.
4. Das Gute Samariter Experiment - 1973 (Good Samaritan Experiment)
Die biblische Geschichte vom guten Samariter, sollten Sie nicht schon von ihr gehört haben, handelt von einem Samariter, der einem verletzten Mann in seiner Not hilft, während andere selbstgerechte Mitmenschen einfach an ihm vorbeigehen. Die zwei Psychologen John Darley und C. Daniel Batson wollten testen, ob Religion irgendeinen Effekt auf unsere Hilfsbereitschaft hat.
Ihre Versuchspersonen bestanden aus einer Gruppe von Priesterschülern. Die eine Hälfte der Schüler erhielt die Geschichte vom guten Samariter und sollte in einem anderen Gebäude eine Predigt über diese halten. Die andere Hälfte sollte in einem Seminar eine Predigt über Beschäftigungschancen abhalten.
Um der Sache einen zusätzlichen Twist zu verpassen, wurden den Versuchspersonen verschiedene Zeiten genannt, zu denen sie die Predigt abliefern sollten, so dass einige in Eile sein würden und andere nicht.Auf dem Weg zu dem Gebäude würden die Versuchspersonen dann auf eine Person treffen, die in eine Gasse gefallen ist und ganz offensichtlich Hilfe benötigte. Um das Ganze etwas realistischer zu gestalten stellen wir uns vor, wie Darley und Batson das vermeintliche Opfer dabei windelweich prügeln, auch wenn Quellen Anderes berichten.
Das Ergebnis
Die Personen, die sich mit dem guten Samariter auseinander gesetzt hatten, haben nicht öfter angehalten, als diejenigen, die die Rede über die Beschäftigungschancen vorbereitet hatten. Der Faktor der wirklich einen Unterschied zu machen schien, war in wie viel Eile sich die Schüler befanden.
Tatsächlich hielten nur 10 Prozent der unter Zeitdruck stehenden an um zu helfen, selbst wenn sie sich auf dem Weg befanden eine Predigt darüber zu halten, wie toll es ist anzuhalten um anderen zu helfen. Um fair zu bleiben, wenn Sie mal zu spät zum Unterricht gewesen waren, hätte Ihr Lehrer jemals ein "Entschuldigung, aber ich musste anhalten um einen verwundeten Reisenden zu helfen" akzeptiert? Wohl eher nicht, ausgenommen Sie könnten das Blut durchtränkte Hemd des Mannes als Beweis präsentieren.
Was uns das über Sie verrät
So unterhaltsam es auch sein mag sich etwa über Anti-Schwulen Parlamentsmitglieder lustig zu machen, die dann bei gleichgeschlechtlichen Praktiken auf einem Männerklo erwischt werden, so entspricht es doch der schlichten Wahrheit, dass das gemeine Volk im Grunde ebenso heuchelnd ist, wie die Politiker. Schließlich ist es doch sehr viel einfacher Menschen in einem Raum über das Helfen von Fremden zu erzählen, als beispielsweise tatsächlich einen stinkenden und blutenden obdachlosen Mann anzufassen. So wird sogar das Hinweisen auf diese Heuchelei in gewisser Weise zur Heuchelei.
Wer glaubt, dass sich die Resultate ausschließlich auf heuchelnde Priesterschüler beschränken, schaue einfach mal in die Nachrichten. Erinnern Sie sich an den Fall, in dem ein Geschäftsmann auf einem Münchner Bahnhof bei Tageslicht von zwei Jugendlichen totgeprügelt wurde während mindestens ein Duzend Menschen tatenlos zusahen? Es fällt uns anscheinend sehr leicht nichts zu tun.
3. Das Bystander Apathy Experiment - 1968
Als im Jahr 1964 eine Frau ermordet wurde, berichteten Zeitungen, dass 38 Menschen die Tat gehört oder gesehen haben, jedoch nicht eingriffen. John Darley und Bibb Latane wollten herausfinden, ob der Umstand, dass die Menschen Teil einer großen Gruppe waren dazu beitrug, dass niemand zur Hilfe kam.
Die beiden Psychologen luden Freiwillige ein um an einem Gespräch teilzunehmen. Sie behaupteten, dass die Gespräche äußerst persönlich sein würden (wahrscheinlich mit Fragen nach der Länge ihrer Penisse oder so etwas) und die Personen daher in verschiedenen Räumen sitzen würden und nur über eine Sprechanlage miteinander kommunizieren würden. Während des Gesprächs würde einer der Teilnehmer einen epileptischen Anfall vortäuschen, der auf den Lautsprechern mitverfolgt werden konnte. Wir sind uns nicht sicher, wie sie über die Sprechanlage rüberbrachten, dass dort auf der andren Seite jemand einen Anfall erlitt, aber wir gehen davon aus, dass die Worte "Wow, dass ist ein ganz schön hefiger epileptischer Anfall, den ich hier gerade habe" geäußert wurden.
Das Ergebnis
Wenn die Versuchspersonen davon ausgingen, dass sie die einzige weitere Person in dem Gespräch waren, waren 85 Prozent heroisch genug den Raum zu verlassen und Hilfe zu suchen, sobald der andere mit der Vortäuschung des Anfalles begann. Das ergibt Sinn. Das Führen eines sehr persönlichen Gesprächs (nochmals, vermutlich über winzige Genitalien) mit einer anderen Person ist schwierig genug, aber die Konversation mit sich selbst weiterführen zu müssen wäre einfach nur traurig. So oder so, 85 Prozent halfen. Das ist doch gut oder?
Nun ja, sie waren noch nicht ganz fertig mit dem Versuch. Wenn das Experiment so verändert wurde, dass die Versuchspersonen glaubten vier weitere Personen seien an dem Gespräch beteiligt, gingen nur noch 31 Prozent los um Hilfe zu holen, sobald der Anfall anfing. Der Rest ging wohl davon aus, dass sich schon jemand anders darum kümmern würde. Das Sprichwort "Je mehr, desto besser" muss seine Bedeutung hierbei irgendwie verloren haben, korrekterweise sollte es eher lauten: "Je mehr desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man stirbt, wenn man einen Anfall hat."
Was uns das über Sie verrät
Es ist offensichtlich so, dass wenn es einen Notfall gibt und man der einzige ist, der in der Nähe ist, der Druck Helfen zu müssen enorm ansteigt. Man fühlt sich zu 100 Prozent verantwortlich für das Geschehen. Wenn man jedoch einer von zehn anderen Personen ist, ist man nur noch 10 Prozent verantwortlich. Problematisch dabei ist nur, dass sich jede andere Person ebenfalls nur für 10 Prozent verantwortlich fühlt.
Das gibt uns ein wenig Aufschluss über das vorangegangene Beispiel. Vielleicht hätten die wartenden Fahrgäste, die nicht in den Angriff eingriffen, etwas getan, wenn sie allein auf dem Bahnsteig gewesen wären. Andererseits könnte es auch sein, dass sie ihn dann erst recht im Stich gelassen hätten, weil sie wüssten, dass niemand zuguckt (im Gegensatz zu den Personen im Experiment, die wenigstens wussten, dass andere anwesend waren um ihr Verhalten zu beurteilen).Vielleicht kommt es jedoch nur darauf an, wie Erfolgreich wir dabei sind uns eine plausible Entschuldigung für unser Nichtstun auszudenken. Wir denken: "Es wird schon jemand herbeikommen, um dem Mann zu helfen", oder "Es wird schon irgendjemand etwas wegen der Umwelt tun", oder "Der Hai wird bestimmt gleich satt und irgendwann damit aufhören den Mann zu essen." Wir benötigen nur die kleinste Entschuldigung um nichts zu tun.
2. Das Stanford-Gefängnis-Experiment - 1971 (Stanford Prison Experiment)
Der Psychologe Philip Zimbardo wollte herausfinden, welchen Einfluss Gefangenschaft auf Autoritäten und Insassen in einem Gefängnis hat. Hört sich ziemlich harmlos an. Mal im Ernst, was sollte da schon schief gehen?
Zimbardo baute den Keller der Stanford Psychologie Abteilung in ein Pseudo-Gefängnis um. Versuchspersonen für das Experiment fand er ganz einfach über eine Zeitungs-Annonce. Getestet wurden die Kandidaten dann lediglich auf gute Gesundheit und hohe mentale Stabilität, was wichtige Faktoren sind, um zu Entscheiden wer ins Gefängnis kommt. Die Freiwilligen waren allesamt männliche Collegestudenten, die dann willkürlich in zwölf Wächter und zwölf Insassen eingeteilt wurden. Zimbardo entschied sich dazu auch mitzuspielen und machte sich selbst zum Gefängnis-Oberaufseher. Die Simulation sollte planmäßig zwei Wochen andauern. Japp, bei der ganzen Sache kann eigentlich absolut nichts schief gehen.
Das Ergebnis
Es benötigte etwa einen Tag für jede Versuchsperson, um plötzlich so verrückt zu werden, wie eine Scheisshausratte. Schon am zweiten Tag veranstalteten die Knastis einen Aufstand in der unechten Vollzugsanstalt, samt Insassen, die die Zellen mit ihren Betten verbarrikadierten und die Wachen verspotteten. Die Wachen hielten dies für einen ziemlich guten Anlass damit zu beginnen mit Feuerlöschern auf die Insassen los zu spritzen, weil nunja, warum zum Teufel denn eigentlich nicht?
Von da an ging es in dem Stanford Gefängnis, das längst zur Hölle gefahren war, von Tag zu Tag nur noch schlimmer zu. Einige Wachen zwangen Häftlinge dazu nackt auf dem Betonboden zu schlafen und machten den Gang zur Toilette zu einem Sonderrecht (welches oft verweigert wurde). Sie verdonnerten die Insassen zu demütigenden Übungen und ließen sie die Toiletten mit ihren bloßen Händen säubern.
Wenn den "Gefängnisinsassen" die Chance auf Strafunterbrechung in Aussicht gestellt wurde, diese ihnen dann aber verweht wurde, kam es ihnen unglaublicher Weise nicht in den Sinn einfach auf den Ausstieg aus dem verdammten Experiment zu bestehen. Man darf nicht vergessen, dass es absolut keinen juristischen Grund für ihre Inhaftierung gab und alles nur ein Rollenspiel-Experiment war. Dieser Fakt entfiel ihnen weiterhin, selbst als sie nackt in ihrem eigenen Dreck saßen, mit Tüten über ihren Köpfen.
https://www.youtube.com/watch?v=rmwSC5fS40w
Über 50 Außenstehende hielten an, um sich das Gefängnis anzusehen, die Moral des Experimentes wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt in Frage stellt, bis Zimbardos Freundin, Christina Maslach, sich heftig gegen den Versuch wand. Nach nur sechs Tagen setzte Zimbardo dem Experiment ein Ende (einige der "Wachen" brachten ihre Enttäuschung darüber zum Ausdruck).
Was uns das über Sie verrät
Wurden Sie schon mal von einem Polizist oder einer autoritären Person schikaniert, die sich wie ein Idiot benimmt und die Sie ohne Grund herumschubst? Die Wissenschaft sagt, dass wenn die Rollen getauscht wären, Sie sich wahrscheinlich genauso verhalten würden.
Wie sich herausstellt, ist es für gewöhnlich lediglich die Angst vor Vergeltung, die uns davor abhält unsere Mitmenschen zu quälen. Man gebe uns die absolute Kontrolle über jemanden und einen Blankoscheck von unseren Vorgesetzten und Abu Ghraib-artige nackte Pyramiden sind die sichere Folge. Wenn das einem Haufen von Vietnam-Ära Hippiestudenten passieren kann, dann könnte es mit Sicherheit auch Ihnen passieren.
1. Das Milgram Experiment - 1961
Als die Verurteilung der Nationalsozialisten bei den Nürnberger Prozessen im Gange war, verteidigten viele der Angeklagten ihre Taten mit Aussagen wie: "Ich bin eigentlich gar kein Bösewicht" oder "Ey man, ich hab doch nur Befehle ausgeführt." Der Psychologe Stanley Milgram von der Yale Universität wollte die Bereitschaft von Versuchskandidaten testen einer autoritären Person zu gehorchen.
In seinem Experiment wurde der Testperson gesagt, sie übernehme die Rolle eines Lehrers mit der Aufgabe, einer Person, die sich in einem benachbarten Raum befand, einem Gedächtnistest zu unterziehen. Das ganze war natürlich ein Fake und alle Personen, bis auf die Testperson, waren eingeweihte Schauspieler.
Der Testperson wurde erklärt, dass sobald die andere Person eine falsche Antwort geben würde, sie einen Knopf drücken solle, der dem "Schüler" einen elektrischen Schlag verabreichen würde. Ein Mann in einem Laborkittel war anwesend und stellte sicher, dass die Testperson den Knopf auch wirklich drückte (es wurde natürlich nicht wirklich ein Stromschlag verabreicht, wovon die Testperson jedoch nichts wusste).
Der Testperson wurde erzählt, dass die Stromstöße bei 45 Volt begannen und mit jeder falschen Antwort zunehmen würden. Jedes Mal, wenn sie den Knopf drückte, würde der Schauspieler auf der anderen Seite aufschreien und die Testperson anflehen aufzuhören. Können Sie sich vorstellen, wie es lief?
Das Ergebnis
Viele Testpersonen fühlten sich ab einem bestimmten Zeitpunkt sichtlich unwohl und begannen damit das Experiment zu hinterfragen. Der Mann in dem Labormantel regte sie jedoch jedes Mal zum Weitemachen an. Die meisten taten dies auch, erhöhten die Spannung und verabreichten Stromschlag nach Stromschlag während das Opfer laut aufschrie. Viele Versuchskandidaten würden in nervöses Gelächter übergehen, denn Lachen ist die beste Medizin, wenn man elektrische Stromstöße durch die Körper fremder Personen jagt.
Schlussendlich würde der Schauspieler damit anfangen gegen die Wand zu schlagen, die ihn vom Testkandidaten trennte während er auf sein Herzleiden verwies. Nach weiteren Schocks würden alle Geräusche aus dem Nachbarraum verstummen, darauf hindeutend, dass der Schüler tot oder bewusstlos geworden war. Wenn Sie schätzen müssten, wie viel Prozent der Versuchspersonen nach diesem Punkt weiter Stromstöße verabreichten? Fünf Prozent, vielleicht Zehn?
Zwischen 61 und 66 Prozent der Testpersonen würden mit dem Experiment fortfahren bis es die maximale Spannung von 450 Volt erreicht hatte und weiterhin Stromstöße verabreichen, nachdem das vermeintliche Opfer die Bewusstlosigkeit verloren oder in das Nachleben befördert wurde. Wiederholte Studien haben die gleichen Ergebnisse hervorgebracht: Gedankenlos würden Testpersonen einem unschuldigen Fremden Schmerz zufügen, solange ein Typ im Kittel behauptet es sei okay.
Die meisten Testpersonen würden nicht wiedersprechen bis die 300 Volt Marke erreicht war. Keine von ihnen verlangte den Abbruch des Experimentes vor diesem Punkt (vergessen Sie nicht, dass 100 Volt in manchen Fällen ausreichend sind, um einen Menschen zu töten).
Was uns das über Sie verrät
Sie mögen sich für einen frei denkenden Marodeur halten, wenn es jedoch darauf ankommt, stehen die Chancen eher dafür, dass Sie nicht dabei bleiben - aus Angst vor der Autorität des Mannes in dem Kittel; und es war in dem Versuch ja nur ein Mann in einem Laborkittel, stellen Sie sich vor er trüge eine Uniform oder eine Dienstmarke.
Charles Sheridan und Richard King führten das Experiment eine Stufe weiter und verlangten von Testpersonen einen Hundewelpen für jede falsche Handlung zu schocken, die er machte. Anders als in Milgrams Experiment, waren diese Stromstöße echt. Exakt 20 von 26 Versuchspersonen gingen bis zur höchsten Spannung.
Fast 80 Prozent. Denken Sie daran, wenn sie das nächste Mal im Supermarkt herumlaufen: 8 von 10 Leuten, die Sie sehen, würden einen wehrlosen Welpen zu Tode quälen, wenn ein Typ in einem Labormantel sie darum bittet.
Hierbei geht es aber nicht um irgendwelche Psychopathen. Wir reden von Ihnen. Die Experimente sprechen für sich selbst.
5. Das Konformitätsexperiment von Asch - 1953 (Asch Conformity Experiment)
Solomon Asch wollte in einer Reihe von Studien die Wirkung von Gruppenzwang untersuchen - mit dem Zweck jeden zu deprimieren, der jemals die Ergebnisse lesen würde.
Den Versuchsteilnehmern wurde mitgeteilt, dass sie zusammen mit einer Handvoll Personen an einem Sehtest teilnehmen würden. Den Teilnehmern wurden Bilder gezeigt zu denen sie nacheinander sehr einfache und offensichtliche Fragen beantworten sollten. Der Haken an der Sache war jedoch, dass bis auf die Testperson jeder in das Experiment eingeweiht war und ganz offensichtlich falsche Antworten geben sollte. Würde sich die Versuchsperson gegen die Mehrheit richten oder zum Mitläufer werden, selbst wenn die Mehrheit eindeutig behämmerte und falsche Antworten lieferte? Die Versuchsteilnehmer mussten etwa zu dem folgenden Rätsel Fragen beantworten.
Asch Conformity Experiment
Alles, was sie tun sollten ist zu beantworten, welche Linie auf der rechten Seite mit der auf der linken Seite übereinstimmt. Wie man sieht verlangte Asch von den Leuten nicht unbedingt den Entwurf der nächsten Raumstation.
Das Ergebnis
Die Frage konnte man eigentlich nur falsch beantworten, wenn man sich am gleichen Morgen zwei Dosen LSD verabreicht und sie direkt in seine Augenäpfel gerieben hätte (was ganz nebenher ein noch fantastischeres Experiment abgegeben hätte). Dennoch würden trauriger Weise 32 Prozent der Versuchspersonen falsch antworten, sobald sie mitbekamen, dass drei andere aus dem Raum dieselbe falsche Antwort gaben. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Linie nur ein paar Millimeter oder gleich mehrere Zentimeter abwich. Einer von dreien würde der Gruppe sprichwörtlich beim Sprung von der Klippe folgen.Das Experiment wurde auf Video aufgenommen.
The Asch Experiment
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Was uns das über Sie verrät
Man stelle sich einmal vor wie sehr der 32 Prozent Wert wachsen würde, wenn die Antworten weniger schwarz-weiß geartet wären. Wir alle tendieren dazu mit der Gruppe zu lachen, selbst wenn wir den Witz nicht verstanden haben oder unsere Meinung anzuzweifeln, wenn uns klar wird, dass sie bei der Gruppe nicht so gut ankommt. Soviel also zu den Lektüren aus der Grundschulzeit, die uns über Gruppenzwang aufzuklären versuchten und uns anspornten "mutig genug zu sein, man selbst zu sein."
"Nun, glücklicherweise bin ich ein rebellischer Nonkonformist", mögen die meisten jetzt behaupten. Natürlich wäre für beinahe jeden jetzt der nächste Schritt herauszufinden, was all die anderen Nonkonformisten denn nun tun … und sicher zu stellen das man perfekt mit ihnen übereinstimmt.
4. Das Gute Samariter Experiment - 1973 (Good Samaritan Experiment)
Die biblische Geschichte vom guten Samariter, sollten Sie nicht schon von ihr gehört haben, handelt von einem Samariter, der einem verletzten Mann in seiner Not hilft, während andere selbstgerechte Mitmenschen einfach an ihm vorbeigehen. Die zwei Psychologen John Darley und C. Daniel Batson wollten testen, ob Religion irgendeinen Effekt auf unsere Hilfsbereitschaft hat.
Ihre Versuchspersonen bestanden aus einer Gruppe von Priesterschülern. Die eine Hälfte der Schüler erhielt die Geschichte vom guten Samariter und sollte in einem anderen Gebäude eine Predigt über diese halten. Die andere Hälfte sollte in einem Seminar eine Predigt über Beschäftigungschancen abhalten.
Um der Sache einen zusätzlichen Twist zu verpassen, wurden den Versuchspersonen verschiedene Zeiten genannt, zu denen sie die Predigt abliefern sollten, so dass einige in Eile sein würden und andere nicht.Auf dem Weg zu dem Gebäude würden die Versuchspersonen dann auf eine Person treffen, die in eine Gasse gefallen ist und ganz offensichtlich Hilfe benötigte. Um das Ganze etwas realistischer zu gestalten stellen wir uns vor, wie Darley und Batson das vermeintliche Opfer dabei windelweich prügeln, auch wenn Quellen Anderes berichten.
Das Ergebnis
Die Personen, die sich mit dem guten Samariter auseinander gesetzt hatten, haben nicht öfter angehalten, als diejenigen, die die Rede über die Beschäftigungschancen vorbereitet hatten. Der Faktor der wirklich einen Unterschied zu machen schien, war in wie viel Eile sich die Schüler befanden.
Tatsächlich hielten nur 10 Prozent der unter Zeitdruck stehenden an um zu helfen, selbst wenn sie sich auf dem Weg befanden eine Predigt darüber zu halten, wie toll es ist anzuhalten um anderen zu helfen. Um fair zu bleiben, wenn Sie mal zu spät zum Unterricht gewesen waren, hätte Ihr Lehrer jemals ein "Entschuldigung, aber ich musste anhalten um einen verwundeten Reisenden zu helfen" akzeptiert? Wohl eher nicht, ausgenommen Sie könnten das Blut durchtränkte Hemd des Mannes als Beweis präsentieren.
Was uns das über Sie verrät
So unterhaltsam es auch sein mag sich etwa über Anti-Schwulen Parlamentsmitglieder lustig zu machen, die dann bei gleichgeschlechtlichen Praktiken auf einem Männerklo erwischt werden, so entspricht es doch der schlichten Wahrheit, dass das gemeine Volk im Grunde ebenso heuchelnd ist, wie die Politiker. Schließlich ist es doch sehr viel einfacher Menschen in einem Raum über das Helfen von Fremden zu erzählen, als beispielsweise tatsächlich einen stinkenden und blutenden obdachlosen Mann anzufassen. So wird sogar das Hinweisen auf diese Heuchelei in gewisser Weise zur Heuchelei.
Wer glaubt, dass sich die Resultate ausschließlich auf heuchelnde Priesterschüler beschränken, schaue einfach mal in die Nachrichten. Erinnern Sie sich an den Fall, in dem ein Geschäftsmann auf einem Münchner Bahnhof bei Tageslicht von zwei Jugendlichen totgeprügelt wurde während mindestens ein Duzend Menschen tatenlos zusahen? Es fällt uns anscheinend sehr leicht nichts zu tun.
3. Das Bystander Apathy Experiment - 1968
Als im Jahr 1964 eine Frau ermordet wurde, berichteten Zeitungen, dass 38 Menschen die Tat gehört oder gesehen haben, jedoch nicht eingriffen. John Darley und Bibb Latane wollten herausfinden, ob der Umstand, dass die Menschen Teil einer großen Gruppe waren dazu beitrug, dass niemand zur Hilfe kam.
Die beiden Psychologen luden Freiwillige ein um an einem Gespräch teilzunehmen. Sie behaupteten, dass die Gespräche äußerst persönlich sein würden (wahrscheinlich mit Fragen nach der Länge ihrer Penisse oder so etwas) und die Personen daher in verschiedenen Räumen sitzen würden und nur über eine Sprechanlage miteinander kommunizieren würden. Während des Gesprächs würde einer der Teilnehmer einen epileptischen Anfall vortäuschen, der auf den Lautsprechern mitverfolgt werden konnte. Wir sind uns nicht sicher, wie sie über die Sprechanlage rüberbrachten, dass dort auf der andren Seite jemand einen Anfall erlitt, aber wir gehen davon aus, dass die Worte "Wow, dass ist ein ganz schön hefiger epileptischer Anfall, den ich hier gerade habe" geäußert wurden.
Das Ergebnis
Wenn die Versuchspersonen davon ausgingen, dass sie die einzige weitere Person in dem Gespräch waren, waren 85 Prozent heroisch genug den Raum zu verlassen und Hilfe zu suchen, sobald der andere mit der Vortäuschung des Anfalles begann. Das ergibt Sinn. Das Führen eines sehr persönlichen Gesprächs (nochmals, vermutlich über winzige Genitalien) mit einer anderen Person ist schwierig genug, aber die Konversation mit sich selbst weiterführen zu müssen wäre einfach nur traurig. So oder so, 85 Prozent halfen. Das ist doch gut oder?
Nun ja, sie waren noch nicht ganz fertig mit dem Versuch. Wenn das Experiment so verändert wurde, dass die Versuchspersonen glaubten vier weitere Personen seien an dem Gespräch beteiligt, gingen nur noch 31 Prozent los um Hilfe zu holen, sobald der Anfall anfing. Der Rest ging wohl davon aus, dass sich schon jemand anders darum kümmern würde. Das Sprichwort "Je mehr, desto besser" muss seine Bedeutung hierbei irgendwie verloren haben, korrekterweise sollte es eher lauten: "Je mehr desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man stirbt, wenn man einen Anfall hat."
Was uns das über Sie verrät
Es ist offensichtlich so, dass wenn es einen Notfall gibt und man der einzige ist, der in der Nähe ist, der Druck Helfen zu müssen enorm ansteigt. Man fühlt sich zu 100 Prozent verantwortlich für das Geschehen. Wenn man jedoch einer von zehn anderen Personen ist, ist man nur noch 10 Prozent verantwortlich. Problematisch dabei ist nur, dass sich jede andere Person ebenfalls nur für 10 Prozent verantwortlich fühlt.
Das gibt uns ein wenig Aufschluss über das vorangegangene Beispiel. Vielleicht hätten die wartenden Fahrgäste, die nicht in den Angriff eingriffen, etwas getan, wenn sie allein auf dem Bahnsteig gewesen wären. Andererseits könnte es auch sein, dass sie ihn dann erst recht im Stich gelassen hätten, weil sie wüssten, dass niemand zuguckt (im Gegensatz zu den Personen im Experiment, die wenigstens wussten, dass andere anwesend waren um ihr Verhalten zu beurteilen).Vielleicht kommt es jedoch nur darauf an, wie Erfolgreich wir dabei sind uns eine plausible Entschuldigung für unser Nichtstun auszudenken. Wir denken: "Es wird schon jemand herbeikommen, um dem Mann zu helfen", oder "Es wird schon irgendjemand etwas wegen der Umwelt tun", oder "Der Hai wird bestimmt gleich satt und irgendwann damit aufhören den Mann zu essen." Wir benötigen nur die kleinste Entschuldigung um nichts zu tun.
2. Das Stanford-Gefängnis-Experiment - 1971 (Stanford Prison Experiment)
Der Psychologe Philip Zimbardo wollte herausfinden, welchen Einfluss Gefangenschaft auf Autoritäten und Insassen in einem Gefängnis hat. Hört sich ziemlich harmlos an. Mal im Ernst, was sollte da schon schief gehen?
Zimbardo baute den Keller der Stanford Psychologie Abteilung in ein Pseudo-Gefängnis um. Versuchspersonen für das Experiment fand er ganz einfach über eine Zeitungs-Annonce. Getestet wurden die Kandidaten dann lediglich auf gute Gesundheit und hohe mentale Stabilität, was wichtige Faktoren sind, um zu Entscheiden wer ins Gefängnis kommt. Die Freiwilligen waren allesamt männliche Collegestudenten, die dann willkürlich in zwölf Wächter und zwölf Insassen eingeteilt wurden. Zimbardo entschied sich dazu auch mitzuspielen und machte sich selbst zum Gefängnis-Oberaufseher. Die Simulation sollte planmäßig zwei Wochen andauern. Japp, bei der ganzen Sache kann eigentlich absolut nichts schief gehen.
Das Ergebnis
Es benötigte etwa einen Tag für jede Versuchsperson, um plötzlich so verrückt zu werden, wie eine Scheisshausratte. Schon am zweiten Tag veranstalteten die Knastis einen Aufstand in der unechten Vollzugsanstalt, samt Insassen, die die Zellen mit ihren Betten verbarrikadierten und die Wachen verspotteten. Die Wachen hielten dies für einen ziemlich guten Anlass damit zu beginnen mit Feuerlöschern auf die Insassen los zu spritzen, weil nunja, warum zum Teufel denn eigentlich nicht?
Von da an ging es in dem Stanford Gefängnis, das längst zur Hölle gefahren war, von Tag zu Tag nur noch schlimmer zu. Einige Wachen zwangen Häftlinge dazu nackt auf dem Betonboden zu schlafen und machten den Gang zur Toilette zu einem Sonderrecht (welches oft verweigert wurde). Sie verdonnerten die Insassen zu demütigenden Übungen und ließen sie die Toiletten mit ihren bloßen Händen säubern.
Wenn den "Gefängnisinsassen" die Chance auf Strafunterbrechung in Aussicht gestellt wurde, diese ihnen dann aber verweht wurde, kam es ihnen unglaublicher Weise nicht in den Sinn einfach auf den Ausstieg aus dem verdammten Experiment zu bestehen. Man darf nicht vergessen, dass es absolut keinen juristischen Grund für ihre Inhaftierung gab und alles nur ein Rollenspiel-Experiment war. Dieser Fakt entfiel ihnen weiterhin, selbst als sie nackt in ihrem eigenen Dreck saßen, mit Tüten über ihren Köpfen.
Über 50 Außenstehende hielten an, um sich das Gefängnis anzusehen, die Moral des Experimentes wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt in Frage stellt, bis Zimbardos Freundin, Christina Maslach, sich heftig gegen den Versuch wand. Nach nur sechs Tagen setzte Zimbardo dem Experiment ein Ende (einige der "Wachen" brachten ihre Enttäuschung darüber zum Ausdruck).
Was uns das über Sie verrät
Wurden Sie schon mal von einem Polizist oder einer autoritären Person schikaniert, die sich wie ein Idiot benimmt und die Sie ohne Grund herumschubst? Die Wissenschaft sagt, dass wenn die Rollen getauscht wären, Sie sich wahrscheinlich genauso verhalten würden.
Wie sich herausstellt, ist es für gewöhnlich lediglich die Angst vor Vergeltung, die uns davor abhält unsere Mitmenschen zu quälen. Man gebe uns die absolute Kontrolle über jemanden und einen Blankoscheck von unseren Vorgesetzten und Abu Ghraib-artige nackte Pyramiden sind die sichere Folge. Wenn das einem Haufen von Vietnam-Ära Hippiestudenten passieren kann, dann könnte es mit Sicherheit auch Ihnen passieren.
1. Das Milgram Experiment - 1961
Als die Verurteilung der Nationalsozialisten bei den Nürnberger Prozessen im Gange war, verteidigten viele der Angeklagten ihre Taten mit Aussagen wie: "Ich bin eigentlich gar kein Bösewicht" oder "Ey man, ich hab doch nur Befehle ausgeführt." Der Psychologe Stanley Milgram von der Yale Universität wollte die Bereitschaft von Versuchskandidaten testen einer autoritären Person zu gehorchen.
In seinem Experiment wurde der Testperson gesagt, sie übernehme die Rolle eines Lehrers mit der Aufgabe, einer Person, die sich in einem benachbarten Raum befand, einem Gedächtnistest zu unterziehen. Das ganze war natürlich ein Fake und alle Personen, bis auf die Testperson, waren eingeweihte Schauspieler.
Der Testperson wurde erklärt, dass sobald die andere Person eine falsche Antwort geben würde, sie einen Knopf drücken solle, der dem "Schüler" einen elektrischen Schlag verabreichen würde. Ein Mann in einem Laborkittel war anwesend und stellte sicher, dass die Testperson den Knopf auch wirklich drückte (es wurde natürlich nicht wirklich ein Stromschlag verabreicht, wovon die Testperson jedoch nichts wusste).
Der Testperson wurde erzählt, dass die Stromstöße bei 45 Volt begannen und mit jeder falschen Antwort zunehmen würden. Jedes Mal, wenn sie den Knopf drückte, würde der Schauspieler auf der anderen Seite aufschreien und die Testperson anflehen aufzuhören. Können Sie sich vorstellen, wie es lief?
Das Ergebnis
Viele Testpersonen fühlten sich ab einem bestimmten Zeitpunkt sichtlich unwohl und begannen damit das Experiment zu hinterfragen. Der Mann in dem Labormantel regte sie jedoch jedes Mal zum Weitemachen an. Die meisten taten dies auch, erhöhten die Spannung und verabreichten Stromschlag nach Stromschlag während das Opfer laut aufschrie. Viele Versuchskandidaten würden in nervöses Gelächter übergehen, denn Lachen ist die beste Medizin, wenn man elektrische Stromstöße durch die Körper fremder Personen jagt.
Schlussendlich würde der Schauspieler damit anfangen gegen die Wand zu schlagen, die ihn vom Testkandidaten trennte während er auf sein Herzleiden verwies. Nach weiteren Schocks würden alle Geräusche aus dem Nachbarraum verstummen, darauf hindeutend, dass der Schüler tot oder bewusstlos geworden war. Wenn Sie schätzen müssten, wie viel Prozent der Versuchspersonen nach diesem Punkt weiter Stromstöße verabreichten? Fünf Prozent, vielleicht Zehn?
Zwischen 61 und 66 Prozent der Testpersonen würden mit dem Experiment fortfahren bis es die maximale Spannung von 450 Volt erreicht hatte und weiterhin Stromstöße verabreichen, nachdem das vermeintliche Opfer die Bewusstlosigkeit verloren oder in das Nachleben befördert wurde. Wiederholte Studien haben die gleichen Ergebnisse hervorgebracht: Gedankenlos würden Testpersonen einem unschuldigen Fremden Schmerz zufügen, solange ein Typ im Kittel behauptet es sei okay.
Die meisten Testpersonen würden nicht wiedersprechen bis die 300 Volt Marke erreicht war. Keine von ihnen verlangte den Abbruch des Experimentes vor diesem Punkt (vergessen Sie nicht, dass 100 Volt in manchen Fällen ausreichend sind, um einen Menschen zu töten).
Was uns das über Sie verrät
Sie mögen sich für einen frei denkenden Marodeur halten, wenn es jedoch darauf ankommt, stehen die Chancen eher dafür, dass Sie nicht dabei bleiben - aus Angst vor der Autorität des Mannes in dem Kittel; und es war in dem Versuch ja nur ein Mann in einem Laborkittel, stellen Sie sich vor er trüge eine Uniform oder eine Dienstmarke.
Charles Sheridan und Richard King führten das Experiment eine Stufe weiter und verlangten von Testpersonen einen Hundewelpen für jede falsche Handlung zu schocken, die er machte. Anders als in Milgrams Experiment, waren diese Stromstöße echt. Exakt 20 von 26 Versuchspersonen gingen bis zur höchsten Spannung.
Fast 80 Prozent. Denken Sie daran, wenn sie das nächste Mal im Supermarkt herumlaufen: 8 von 10 Leuten, die Sie sehen, würden einen wehrlosen Welpen zu Tode quälen, wenn ein Typ in einem Labormantel sie darum bittet.