Kein Bargeld mehr - gut oder schlecht?

kuno7 schrieb:Damit man einen besseren Überblick darüber hat, wofür man sein Geld ausgibt

Du warst schneller als ich 🙂

kuno7 schrieb:Andererseits kann man dann aber auch sicher sein, dass das Geld nich für unerwünschtes wie zB. Drogen ausgegeben wird.

Soviel Vertrauen muss man in den andern dann schon haben! Außerdem ist der Mensch ja erwachsen und muss selber entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt, Stichwort: Selbständigkeit. Einem Obdachlosen oder Strassenmusiker kann ich schließlich auch nicht vorschreiben, was er mit dem Geld anstellt, das ich ihm gebe.

Einzig beim Kindergeld wäre mir wichtig, dass es dort Kontrollinstanzen gibt, denn dieses Geld ist für die Kinder bestimmt und wird leider häufig zweckentfremdet.

Optimist schrieb:Frl.Rottenmayr schrieb:
Mir graut schon davor, auf was für Ideen die politische Kaste noch alles kommen wird, was alles verboten werden wird. Und ohne Bargeld wird man es kaum mehr umgehen können. Der absolute Horrorstaat dräut heran, da war "1984" und der Sowjetkommunismus Kindergarten dagegen

Entschuldige bitte meinen zynischen Kommentar, aber haben wir diesen Horrorstaat in Deutschland nicht schon seit 1.5 Jahren?!

WatchDogs2 schrieb:Hinsichtlich geringfügig verdienender Dienstleister/Handwerker wie besagter Friseurin wünsche ich mir, dass sie genügend verdienen, sodass sie gar nicht mehr „schwarz arbeiten“ müssen.

ja klar, das wäre gut.
Es sollten alle Geringverdiener mehr bekommen (würde dann aber sicher wiederum die Inflation steigen lassen, denke ich)

WatchDogs2 schrieb:Wo ich lebe, kostet ein Frauenhaarschnitt 60 EUR. Somit gibt es schlichtweg keinen Bedarf, nach Feierabend noch „in die Tasche“ die Nachbarn zu frisieren.

von diesen 60 Eu sehen aber die Angestellten nur einen Bruchteil oder?
Also gibts weiterhin noch einen Bedarf.

WatchDogs2 schrieb:Einzig beim Kindergeld wäre mir wichtig, dass es dort Kontrollinstanzen gibt, denn dieses Geld ist für die Kinder bestimmt und wird leider häufig zweckentfremdet.

sehe ich genau so.

WatchDogs2 schrieb:Entschuldige bitte meinen zynischen Kommentar, aber haben wir diesen Horrorstaat in Deutschland nicht schon seit 1.5 Jahren?!

wie meinst du das, dass es viele Verbote gibt?
Ja gibt es. Könnten aber noch viel mehr werden - denke mal, das hatte der user gemeint. ;)

WatchDogs2 schrieb:Soviel Vertrauen muss man in den andern dann schon haben! Außerdem ist der Mensch ja erwachsen und muss selber entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt, Stichwort: Selbständigkeit. Einem Obdachlosen oder Strassenmusiker kann ich schließlich auch nicht vorschreiben, was er mit dem Geld anstellt, das ich ihm gebe.

Völlig richtig, sobald ich mei Geld verschenkt hab, isses einzig die Entscheidung des Beschenkten, wofür das Geld ausgegeben wird, aber bevor ich mein Geld verschenke is es allerdings an mir zu entscheiden, wem und wofür ich mein Geld weggebe.
Ich bin nämlich durchaus der Ansicht, das ich eine Bedürftigen keinen Gefallen tue, wenn ich die nächste Flasche Schnaps finanziere.

Optimist schrieb:ja, aber das driftet ja dann auch in Richtung Gängelung.

Na das sollte ja nun kein Problem sein, denn ich gestatte jedem völlig frei zu entscheiden, ob er was von mir geschenkt haben möchte. Es darf jederzeit dankend abgelehnt werden. :D

mfg
kuno

Optimist schrieb:wie meinst du das, dass es viele Verbote gibt?
Ja gibt es. Könnten aber noch viel mehr werden - denke mal, das hatte der user gemeint. ;)

Impfpflicht durch die Hintertür, ellenlanger Lockdown, keine Lohnfortzahlung im Quarantänefall für Ungeimpfte, Pflicht zum Mitführen eines Impfpasses, Testpflicht für Kinder, Zwangseinweisung für Quarantänebrecher etc. Ich finde ja, dass es kaum mehr schlimmer kommen kann!

Optimist schrieb:von diesen 60 Eu sehen aber die Angestellten nur einen Bruchteil oder?
Also gibts weiterhin noch einen Bedarf.

Der Mindestlohn liegt hier bei über 15 EUR/Stunde.

kuno7 schrieb:Ich bin nämlich durchaus der Ansicht, das ich eine Bedürftigen keinen Gefallen tue, wenn ich die nächste Flasche Schnaps finanziere.

Zugestimmt!

Bin nach wie vor dagegen, Bargeld abzuschaffen.

Ich sehe zwar durchaus positive Aspekte in der Abschaffung wie Bequemlichkeit, Erschweren der widerwärtigen Schwarzarbeit die zu extremen Werten in der Steuerhinterziehung führt, ....
Aber ich bin natürlich nicht bereit die Freiheit durch Bargeld aufzugeben, denn zu einfach wäre es dann unliebsame Personen abzustrafen oder ihr Leben zu erschweren.

https://www.wiwo.de/banken-it-stoerung-legt-den-bankbetriebe-bei-oesterreichs-erste-group-lahm/27699654.html

Tja, liebe Bargeldlosfreunde. So schnell kann es gehen.

Wenn sie uns die Mittel in Bar zu zahlen - die kleinen Transaktionen des Alltags - wegnehmen ( Geld verleihen, Geld verschenken, Geld erwirtschaften, Geld investieren ) haben die "Bankster" uns richtig "an den Eiern" & die totale Kontrolle über unsere aller Existenz oO

Auf unserer Norwegenreise haben wir erste Erfahrungen mit einer weitgehend bargeldlosen Gesellschaft gemacht. Unserer Erfahrung nach wird in Norwegen inzwischen so gut wie alles bargeldlos gezahlt, und wir hatten kein einziges Mal norwegische Kronen in der Hand.

Ein Problem war für mich, dass ich kein Gefühl für die Menge des ausgegebenen Geldes entwickelt hatte. Egal ob im Café, im Restaurant oder im Geschäft: man hält seine Karte ans Lesegerät und erhält einen Abrechnungszettel - fertig. Das Bezahlen fühlte sich leicht und unbeschwert an, mit dem Effekt, dass mir die Preise vergleichsweise egal waren. Wir haben uns manchmal erst hinterher gefragt "war das jetzt eigentlich teuer oder nicht?".

Ein weiteres Problem war, dass man doch recht abhängig vom Funktionieren der Technik ist. Wenn das Kartenlesegerät, die Datenverbindung oder die Karte streikt, dann wird es schwierig mit der Bezahlung.

Ich persönlich würde eine rein bargeldlose Gesellschaft nicht gut finden, da ich es nicht unwichtig finde, wenn man beide Bezahlarten (bar oder bargeldlos) parallel nutzen kann (und somit auch ausweichen kann, wenn es mal nicht klappt). Außerdem "spürt" man das Geldausgeben stärker, wenn man jedes Mal die Münzen und Scheine aus dem Geldbeutel holen muss, der dünner und dünner wird. Mir persönlich hilft das, um die Ausgaben besser kontrollieren zu können.

satansschuh schrieb:Tja, liebe Bargeldlosfreunde. So schnell kann es gehen.

Ich habe sowas auf den Philippinen selbst erlebt. Hurricane, Insel auf der wir waren zerlegt. Kein Strom mehr, tagelang. Kein weg rein, kein weg raus. Außer mit dem Boot. Wer kein Bargeld hatte, hatte ein Problem. Wir hatten glücklicherweise kurz vorher in Manila deutlich zu viel Geld aufgehoben, kamen also noch eine Woche mit dem Geld hin.

Man ist also auf die Technik, wie hier ja auch schon mehrfach geschrieben, angewiesen. Was in Zeiten, einer großen Digitalisierung, etwas anderes ist als vor 25 Jahren. Heute kannst du theoretisch vom anderen Ende der Welt einem Land den Strom abdrehen, IT hacken/ zerstören, usw. Dann stehste da, mit deinen 4 Kreditkarten...

Ich habe selbst natürlich auch Kredit- und EC Karten und die nutze ich auch ausgiebig (Flugmeilen) aber ohne Cash geht es nicht.

Bezahle seit über nem Jahr nur noch mit Handy(Kreditkarte). Entsprechend habe ich auch eine genaue Auflistung und grafische Aufbereitung meiner Ausgaben, was ich deutlich hilfreicher finde als das haptische Feedback von Bargeld.

Das alles funktioniert problemlos hier in München, aber sobald man sich ausserhalb der Stadtmauern bewegt sollte man schon einen Geldbeutel oder zumindest eine EC-Karte dabei haben.

1.21Gigawatt schrieb:Entsprechend habe ich auch eine genaue Auflistung und grafische Aufbereitung meiner Ausgaben

das haben Hacker dann aber auch ;)

Also mir wäre das ein zu großer Eingriff in die Privatspäre, man ist heutzutage so schon gläsern genug.

@Optimist

Optimist schrieb:das haben Hacker dann aber auch ;)

Ich hab ein iPhone das mit meinem Fingerabdruck gesichert ist.

Nichtmal wenn ich wollte könnte ich Hackern Zugang zu meinen Transaktionsdaten verschaffen.

Jedes Konto bei der Sparkasse ist da risikoreicher.

Optimist schrieb:Also mir wäre das ein zu großer Eingriff in die Privatspäre, man ist heutzutage so schon gläsern genug.

Naja für mich ist es eher die Frage ob ich diese lächerlichen Zettel mit Kontoauszügen immer per Post bekomme und irgendwo abheften muss, oder ob ich die ganzen Infos einfach digital hab.

Erhoben werden die Daten sowieso, nur hab ich in digitaler Form besseren Zugriff und dementsprechend einen besseren Überblick über meine Finanzen.

Und wenn ich nicht will, dass es zu etwas eine Datenspur gibt dann habe ich auch noch ein Monero Wallet für spezielle Fälle ;)

1.21Gigawatt schrieb:Ich hab ein iPhone das mit meinem Fingerabdruck gesichert ist.

das ist doch quasi nur ein besserer Kennwortschutz :)
Nein, ich meinte mit Hacker, welche sich übers Internet in jedes Handy reinhacken können, wenn man online ist - natürlich nur Profis.

1.21Gigawatt schrieb:Und wenn ich nicht will, dass es zu etwas eine Datenspur gibt dann habe ich auch noch ein Monero Wallet für spezielle Fälle ;)

das sagt mir jetzt nichts :)

1.21Gigawatt schrieb:Entsprechend habe ich auch eine genaue Auflistung und grafische Aufbereitung meiner Ausgaben, was ich deutlich hilfreicher finde als das haptische Feedback von Bargeld.

Das empfinde ich gegenteilig: Zahlen in irgendwelchen Auflistungen spüre ich viel weniger als das haptische Feedback von Bargeld, das ja außerdem an Geldabhebevorgänge am Geldautomaten geknüpft ist. Wenn ich zu oft zum Geldautomaten gehen muss, spüre ich ganz physisch, dass ich zu viel Geld ausgebe. Wenn sich die Zahlen in irgendwelchen Tabellen häufen, juckt mich das gefühlt deutlich weniger, bzw. es fällt mir leichter, es zu ignorieren.

Ich kann besser mit Geld umgehen, habe einen konkreteren Bezug dazu, wenn ich es sehen und fühlen kann und es nicht einfach nur Zahlen sind, die irgendwo stehen.
Ich würde wahrscheinlich viel mehr Geld ausgeben, wenn ich nicht mitbekommen würde, wie viel Scheine und Münzen ich beim Bezahlvorgang herausgebe.
Wenn ich das Geld anfasse ist es greifbar und ich habe einen besseren Kontakt bzw. ein besseres Verhältnis dazu, als zu gedruckten Zahlen.
Wenn ich für eine besondere Ausgabe spare mag ich es, wenn ich das Geld dafür zurück legen kann und zwar so, dass ich sehe, wie es sich vermehrt, wenn ich sehe, wie die Anzahl der Scheine und Münzen anwächst, bringt das ein Gefühl der Vorfreude mit sich, wie z.B. meiner Urlaubskasse.
Ich spare generell viel mehr, wenn ich Bargeld, das bei Einkauf oder anderen Ausgaben, übrig blieb und das ich dafür einberechnet hatte, gleich zur Seite lege.
Ich liebe Sparschweine, habe eine Sammlung davon und sehe zu, dass sie gut gefüttert werden.
Ich wollte freiwillig nicht auf Bargeld verzichten.

Ozeanwind schrieb:Ich würde wahrscheinlich viel mehr Geld ausgeben, wenn ich nicht mitbekommen würde, wie viel Scheine und Münzen ich beim Bezahlvorgang herausgebe.

Das geht mir ganz ähnlich. Wahrscheinlich gibt es da unterschiedliche Charaktertypen (zahlen- oder bargeldorientiert). Für mich sind die Zahlen in einer Tabelle wenig mit Gefühlen verküpft, weswegen ich da eher zum leichtfertigeren Ausgeben verleitet wäre. Beim Bargeld hingegen fühle ich ganz konkret jeden Euro, den ich ausgebe, weil sich der "Geldverlust" nachfolgend auf konkret erforderliche Handlungen auswirkt - ich muss den Geldbeutel wieder auffüllen und dazu zu einem Geldautomaten gehen. Und wenn ich das zu häufig wiederholen muss, dann ziehe ich automatisch irgendwann die Ausgabebremse.

In Norwegen (wo inzwischen fast ausschließlich bargeldlos bezahlt wird), habe ich recht munter und bedenkenlos Geld ausgegeben, ohne den Geldverlust genau zu spüren. Und das, obwohl Norwegen ein teures Land ist. Aber allein deswegen, weil man nie nachladen muss (die Kontoveränderungen laufen widerstandslos im Hintergrund ab), fühlte sich jeder noch so überteuerte Kaffee ganz normal und unproblematisch an.

Optimist schrieb:das ist doch quasi nur ein besserer Kennwortschutz :)
Nein, ich meinte mit Hacker, welche sich übers Internet in jedes Handy reinhacken können, wenn man online ist - natürlich nur Profis.

iPhones sind da ziemlich sicher, wenn man sich nicht dumm anstellt.
In den USA klagt ja nach wie vor das FBI gegen Apple, weil die an Daten von beschlagnahmten iPhones von z.B Terroristen kommen wollen, aber Apple weigert sich Möglichkeiten zu schaffen die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.

Optimist schrieb:das sagt mir jetzt nichts :)

Das ist eine Crypto-Währung, wie Bitcoin. Ich halte nicht viel von Crypto aber es ist aktuell praktisch um z.B so Dinge wie die Marijuana-Prohibition zum umgehen. Hoffentlich ist das bald nicht mehr nötig.

Monero ist ein Stück anonymer als Bitcoin, da selbst direkt an Transaktionen beteiligten Akteure anonym bleiben, da sie beide unabhängig voneinander in die Blockchain schreiben. Im Fall von Monero ist die Blockchain eine ca. 80GB große Datei voller Zahlen die quasi festlegen wo wieviel des imaginären Wertes ist, der da gehandelt wird und immer wenn daran etwas geändert wird das dezentral über alle Teilnehmer und folgende Veränderung synchronisiert.
Heißt im Endeffekt, dass es keine Datenspur gibt, die Sender, Empfänger und Transaktion verbinden würde.

martenot schrieb:Das empfinde ich gegenteilig

Jep, denke das ist ganz individuell. Ich komme mit Papierkram einfach nicht klar, ich bin digital aufgewachsen und fühle mich einfach wohler, wenn ich das alles bequem an Handy überblicken kann und an der Kasse nicht im Geldbeutel rum kramen muss.
Meine Sorge das ich Bargeld verliere wäre größer als die das mir irgendwie mein Apple Pay gehackt wird.

martenot schrieb:Für mich sind die Zahlen in einer Tabelle wenig mit Gefühlen verküpft, weswegen ich da eher zum leichtfertigeren Ausgeben verleitet wäre. Beim Bargeld hingegen fühle ich ganz konkret jeden Euro, den ich ausgebe, weil sich der "Geldverlust" nachfolgend auf konkret erforderliche Handlungen auswirkt - ich muss den Geldbeutel wieder auffüllen und dazu zu einem Geldautomaten gehen.

Ja, das trifft es ganz gut, so empfinde ich es ebenfalls.