oneisenough schrieb:Für eine Überwindung bedarf es in jedem Fall zwei Beteiligter, nämlich das, was überwindet (1), und das, was überwunden wird (2).
Und nach einer Überwindung bleiben beide Beteiligte zwingend bestehen, das Überwundene zumindest als Erinnerung, damit du stets weißt, dass eine Überwindung stattgefunden hat.
Nur weil du bei diesem gedanklichen Überwindungsspiel deinen Aufmerksamkeitspunkt verlagerst und zwischen einem Noch-nicht-Überwundensein und einem Überwundensein unterscheiden kannst, bedeutet nicht, dass sich irgendeine Erweiterung ergeben hat.
Du hast vergessen, dass das, womit du eine Überwindung ausführst, bereits VOR jeder Überwindung vorhanden sein muss, damit es überhaupt zu einer Überwindung kommen kann.
Womit also überwindest du das, was du Selbst nennst?
@oneisenoughDu hast den Prozess der Individuation nicht verstanden.
Weil Du (wie in Trance) zu deinem Allheilmittel "Aufmerksamkeit" greifst.
Aufmerksamkeit wird zwar auch bewusst ausgeübt, aber in ganz überwiegendem Maße sensomotorisch gesteuert. Was den Wahrnehmungsapparat anbelangt, sind wir gegenüber (unbewussten) Veränderungen unserer inneren Umwelt 100.000 mal stärker empfindlich als gegenüber (bewussten) Veränderungen in unserer äußeren Umwelt (Foerster 1985 "Sicht und Einsicht", S. 35).
Im intrapsychischen Prozess einer zunehmenden inneren Bewusstseinsevolution verlagerst Du bewusst nur wenig. Der Individuationsprozess verläuft weitestgehend autonom. Was passiert, ist, dass es durch Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Meditation, eine körperliche Erkrankung oder auch durch das Geräusch der Klospülung zur Aktivierung von subtilen Ausstrahlungseffekten -Impulsen, innere Stimme, etc. - kommt, die das Verhalten ändern können oder auch nicht. Das "ob" obliegt Deinem mehr oder minder starken (un)freien Willen. Du hast keinen anderen Willen als die Entscheidung dich DIR selber zuzuwenden oder nicht. Selbstüberwindung.
Wenn es so leicht wäre, wie Du dir das vorstellst...hey...da ist die Hürde und da der Springer...also fluchs mal die Aufmerksamkeit über die Hürde gerichtet...und Sprrrrrrrruuuuung. Wow...und schon treffen sich Hürde und Springer wieder...auf höherem Plateau.
Das sind syntetisch-intregrative-Denkoperationen...left-brain-bullshit...mehr nicht. Ein Planspiel...oder der zum Scheitern verurteilte Versuch Individuation nachvollziehbar "begreifen" zu wollen.
Das dem menschlichen Geist immanente Wachstumspotenzial
erschließt sich über eine zunehmende Verfeinerung der Wahrnehmung. In einem kontinuierlichen nicht vorhersehbaren und auch ganz gewiss nicht allein durch Aufmerksamkeit zu bewerkstelligenden kontinuierlichen und zum überwiegenden Teil automatisieren Prozess.
Mit Verlaub...wäre Aufmerksamkeit das alleinige Allheilmittel um Bewusstseinsstufen zu überwinden, würde ja jeder "Aufmerksamkeitsartist" in Nullkommanichts ein Buddha sein - das wollen wir
@Ikkyu doch nicht antun. Plötzlich müsste er "Zehntausende" Buddhas anbeten...ha ha ha.
Bei der Individuation handelt sich um ein Prinzip allmählichen "Auftauchens" (Emergenz) selbsterzeugender Strukturen...die dann bewusst auf jedem Plateau, jeder Ebene er- und bearbeitet werden müssen. Wer dies nicht erkennt...und sich selbstgefällig zurücklegt, stagniert. Das habe ich oft genug erklärt.
LeChiffre
@TheLolosophian
caviaporcellus schrieb:Das Näschen sollte man nach meiner Auffassung aber brav für sich behalten, sich freuen das es ab und an zutrifft und sonst nicht weiter erwähnen, da es sonst sehr schnell als Interpretation ausgelegt wird vor allem wenn man einen Nerv trifft oder gar falsch liegt. Selber richtig machen und gut is
