@PachinkoPachinko schrieb:Was macht das Bewusstsein ohne Resonanzkörper?
Das Bewusstsein macht gar nichts, weil es selbst keine Fähigkeiten besitzt, etwas zu tun.
Wenn ein Resonanzkörper da ist, dann ist er der BEWUSSTE Ausdruck.
Anders gesagt:
Ein solcher Resonanzkörper ist dann das BEWUSSTE.
Anders gesagt:
Er ist das BEWUSSTSEIENDE.
Anders gesagt:
Er ist das OBJEKTIVIERTE, damit es ihn als solchen überhaupt gibt.
Und nun muss es etwas geben, was KEIN solcher Ausdruck ist, um ihn bemerken zu können.
Das, WOMIT du einen Resonanzkörper, etwas als Bewusstseiendes bemerkst, ist KEIN Bewusstsein, nichts Objektiviertes.
Anders gesagt:
Das, was dich befähigt, etwas zu bemerken, ist nicht Konkretes, kein Ding, oder Gegenstand.
Es ist Aufmerksamkeit. Diese kannst du entweder auf etwas Bewusstseindes richten, dann wirst du es bemerken. Oder du kannst sie nicht auf etwas Bewusstseiendes richten, dann wirst du es nicht bemerken. Das, was du manchmal auf etwas Bewusstseiendes richtest und manchmal von ihm abziehst, ist KEIN solcher Bewusstseinsausdruck, sondern Aufmerksamkeit.
Pachinko schrieb:Wo ist der Ton ohne Violoncello? Ist er da? Ist er nicht da?
Musikinstrumente, ob ein Cello oder etwas anderes, machen keine Töne.
Mit Hilfe solcher Instrumente kann man ausschließlich Luft bewegen.
Doch bewegte Luft ist noch lange kein Ton. Es ist bewegte Luft, nicht mehr und nicht weniger.
Erst wenn diese an das Trommelfell im Ohr dringt, im Innenohr in elektrische Impulse umgewandelt wird und ins Gehörzentrum des Gehirns geleitet wird, dann wird der Benutzer des Gehirns diese kommunikativen Vorgänge dazu benutzen, um daraus einen Ton zu machen. Erst dann entsteht ein Ton. Nicht vorher.
Im Gehirn sind keine Töne. Der einzige "Ort", an dem ein Ton oder ein Geräusch entsteht, ist im Bewusstsein.
Hinzu kommt:
Du wirst immer dann, und nur dann, einen Ton bemerken, wenn du deine Aufmerksamkeit darauf richtest. Es gibt Menschen, in deren Nähe man einen Kanonenschuss abfeuern und sie fragen kann: Hast du etwas gehört?, und ihre Antwort kann "Nein, habe ich nicht", eben weil sie ihre Aufmerksamkeit NICHT auf das Zustandebringen des Tons eines Kanonenschusses richten.
Ein anderes Beispiel:
Die Mutter ruft aus der Küche "Das Essen ist fertig!", doch ihr Ehemann im Wohnzimmer hört das nicht, obwohl alle Türen offenstehen. Er hört es deswegen nicht, weil nicht etwa seine Ohren nicht mehr richtig funktionieren oder weil die bewegte Luft in Form von "Essen ist fertig" nicht von seinem Gehirn umgewandelt wurde. Es ist alles okay mit seinen Ohren und auch mit seinem Gehirn. Er hört es deswegen nicht, weil er seine Aufmerksamkeit auf das Zustandebringen eines Tons NICHT richtet, sondern sie auf einen interessanten Zeitungsartikel richtet, den er gerade liest. Es kann sogar passieren, dass sie aus der Küche zu ihm hingeht und ihn an der Schulter berührt und ihn ein wenig rüttelt, und er wird es dennoch nicht bemerken, eben, weil er keine Aufmerksamkeit auf diese kommunikativen Aktionen richtet.
Deswegen lautet die Antwort auf deine Frage, ob der Ton da ist, oder nicht: Es ist deine Aufmerksamkeit, ob du mit ihrer und der Hilfe deines Körpers, bewegte Luft als einen bestimmten kommunikativen BEWUSSTEN Ausdruck erschaffst, und es als Ton bezeichnest, oder ob du deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes richtest.
Wie für den oben genannten Resonanzkörper, gilt auch hier:
Ein Ton ist der BEWUSSTE Ausdruck.
Er ist das OBJEKTIVIERTE, damit es ihn überhaupt als solchen geben kann.
Er ist das BEWUSSTSEIENDE.
Und das, WOMIT du ihn erschaffst und bemerkst, oder auch nicht erschaffst und deswegen nicht bemerkst, ist KEIN solches bewusstes objektiviertes Etwas, sondern Aufmerksamkeit.
Pachinko schrieb:Ist Bewusstsein eine unabhängig vom Klangkörper existierende "Wesenheit" oder nicht?
Wenn du das eben Gesagte verstanden hast und es berücksichtigst, dann wird es dir sehr einfach fallen, diese Frage selbst zu beantworten.