@D-Bremer Da ich die letzten Tage nicht hier reinsehen konnte, handle ich jetzt mal einige Dinge auf einmal ab.
Das Iridium nur ein Zusatz zu einer Metalllegierung ist, versteht sich von selbst. Als Edelmetall hat es elementar überlebt, während sich das Eisen z.B. in einer Schwefelverbindung in der K/T-Grenzschicht findet (Entstehung von Schwefel beim Einschlag). nunatak hat nicht überzeugend darlegen können, warum Iridium und bis zu 35 andere Metalle DIREKT in der K/T-Grenzschicht liegen, Pyrit aber erst angeblich nachträglich dort hin gekommen sein soll.
Ich habe dir schon mehrfach erklärt, dass du 35 Metalle in jeder Bodenprobe messen kannst. Der Pyrit ist definitiv erst nachträglich dort entstanden, da er Sedimenteinschlüsse enthält. Mit etwas Glück kannst du sogar im Kern der Pyrit-/Markasitaggregate aus der Oberkreide Fossilien finden, die als Kristallisationskeim gewirkt haben (habe ich selber schon in der Kreide gefunden). Und da scheitert deine These endgültig. Schwefel kann aus zersetzender organischer Substanz kommen, und eisenhaltige Lösungen sind generell in Sedimenten sehr verbreitet.
Der Pyrit enthält übrigens kein Iridium, was er laut deiner These aber müsste.
Gerade der extrem hohe Schwefelanteil des Pyrits schreit regelrecht nach dem K/T-Einschlag in das Anhydritlager von Yucatan. Eine andere Quelle hat auch nunatak gar nicht aufgezeigt.
So ein Unfug. Pyrit-/Markasitbildungen in Sedimenten sind sehr häufig, sowohl in alten als auch in rezenten Sedimenten. Das weiß sogar jeder Geologie-Student im ersten Semester (hier mal wieder die Empfehlung, ein Sedimentologie-Lehrbuch zur Hand zu nehmen). Und deine These, dass die Organismenreste der Oberkreidesedimente auf einmal abgelagert wurden, würde in kurzer Zeit durch Zersetzung der organischen Substanz so viel Schwefel (in Form von H2S) freisetzen, dass du Unmengen Pyrit bilden könntest, viel mehr als da ist.
Auch seine Behauptung, Magnesium zur Bittersalzbildung beim K/T-Impakt (vergl. den von Himmel fallenden Stern "Wermut" in der Apokalypse) stände gar nicht zur Verfügung, ist schlicht unwahr, wie schon ein Blick in Wikipedia zeigt:
Als Mineral tritt es überwiegend in Form von Carbonaten, Silicaten, Chloriden und Sulfaten auf. In Form von Dolomit ist ein Magnesiummineral sogar gebirgsbildend, so z. B. in den Dolomiten.
Der Körper ist aber nicht in eine Dolomit-Lagerstätte oder ein Lager von Mg-reichen Gesteinen eingeschlagen. Entscheidend ist hier die Häufigkeit und Verfügbarkeit von Mg-reichen Gesteinen und die Reaktionsfreudigkeit der Komponenten mit Säure. Und da du hier behauptest, etwas von Chemie zu verstehen, siehe dir mal die unterschiedlichen Löslichkeiten von den Mg-Verbindungen und selbst Dolomit im Vergleich zu CaCO3 (Calcit/Aragonit) an. Für die Säure stand massenhaft CaCO3 zur Neutralisation zur Verfügung (Kalksteine, Organismenschalen usw.), mit dem sie sehr schnell reagiert. Hatte ich dir aber auch schon mal erklärt.
Ich denke, dass nunatak ausreichend viel von Chemie versteht um zu wissen, dass die 13,9 Mia. Tonnen Schwefelsäure als Folge des K/T-Impaktes zumindest aus einem Teil des Magnesiums dieser Mineralien herauslösen.
Der Teil ist minimal. Was passiert, wenn du sehr viel CaCO3 im Angebot hat und viel weniger Dolomit und Magnesiumsilikate ? Probiere es aus, besorge dir Kreide und Dolomit und ein Magnesiumsilikat (z.B. Talk mit einem sehr hohen Mg-Gehalt), schütte Schwefelsäure drüber und sieh dir an, was da für eine Lösung rauskommt. Ich kann dir garantieren, dass nicht das rauskommen wird, was deinen Thesen entspricht. Ist ein einfacher Versuch, mache ihn und dann können wir weiter über das Thema Magnesium reden.
@nunatak konnte die 56.000 Anteile pro Milliarde ebenfalls nicht widerlegen (Zitat liegt vor aus "Die Letzten Jahre der Dinosaurier" von Prof. Hsü), kein Asteroid hat solch eine hohe Konzentration.
Selbstverständlich kann ich den Wert nicht widerlegen, das wäre nur möglich, wenn ich seine Originalprobe nochmal messe. Aber ich könnte den Wert beurteilen.
Ich hatte dich allerdings gebeten, mal das Zitat im Zusammenhang hier reinzustellen. Das hast du bisher nicht getan. Das dir das Zitat vorliegt ist schön, hilft aber hier in der Diskussion nicht (schließlich hast du ja schon einmal ppb und ppm verwechselt). Zur Beurteilung von einem Wert muss man wissen, mit welcher Methode er gewonnen wurde, ob es ein Einzelwert einer Serie ist, ob er für die Serie typisch ist oder ein Ausreißer. Da nichts an diesen Informationen hier vorliegt, kann ich diesen Wert hier auch nicht beurteilen.
In einer wissenschaftlichen Fachpublikation würde ein einzelner Messwert von 56.000 ppb auch garantiert nicht durchkommen, da er von den Reviewern kritisiert werden würde. Der Grund ist ganz einfach. Rein vom Wert her wäre 56.000 ppb identisch mit 56 ppm, jedoch nicht vom Fehlerbereich. Ein Messwert von 56 ppm ohne Fehlerangabe bedeutet, dass die Stelle nach dem Komma unsicher ist, also der Wert zwischen 55,5 und 56,5 ppm liegen kann. Ein Messwert von 56.000 ppb bedeutet, dass der Wert zwischen 59.999,5 und 56.000,5 ppb liegen kann. Das ist ein gewaltiger Unterschied, und letztes ist als Messwert unwahrscheinlich. Aus diesem Grund ist auch eine Beurteilung des Wertes ohne weitere Angaben nicht möglich.
2.) nunatak muss zugeben, dass der von mir genannte (von Hsü zitierte) extrem hohe Iridiumanteil nicht von einem Asteroiden stammen kann, wie er beim K/T-Impakt eingeschlagen ist.
Nun, abgesehen davon, dass aus den oben genannten Gründen der Wert bisher nicht beurteilt werden kann, besteht ja auch die Möglichkeit, dass er aus einer terrestrischen Quelle stammt. Ultramafische Gesteine können durchaus Iridiumgehalte über denen von Asteroiden haben. Ebenso gibt es Sedimentgesteine mit Anreicherungen von Platingruppenelementen. Beides baut man als Lagerstätten ab.
4.) Nunatak und andere wollten mir unterstellen, dass ich die Kreide nicht organisch sehe. Dieser Falschdarstellung habe ich widersprochen und die katastrophische Ablagerung der organischen Kreide mit kochenden Ozeanen und aus dem heißen Wasser springenden Fischen aus alten Überlieferungen in den Zusammenhang gebracht. Weder nunatak noch irgend ein anderer Poster konnte nachweisen, dass Kalkalgen einen kochenden Ozean überstehen würden.
Alles klar Herr Bremer, es werden auf einmal über eine riesige Fläche über 100 Meter mächtige Ablagerungen aus überwiegend Foraminiferen- und Coccolitheresten gebildet. Das ist jetzt einfach nur noch albern und hat mit der Realität nichts mehr zu tun. Und ich habe nirgendwo behauptet, dass du die Kreide als anorganisch entstanden ansiehst. Baue hier also keine Strohpuppen auf.
Und weder ich noch jemand anderes hat vor, nachzuweisen, dass Kalkalgen einen kochenden Ozean überstehen würden. Ist auch unsinnig, da der Ozean bei der Sedimentation der Kreise nicht gekocht hat. Du baust hier schon wieder ein Scheinargument auf.
In "Atlantis und das Altersparadoxon" habe ich alle großen Eisenmeteoriten aus der Gruppe mit rund 7% Nickel aus Wikipedia aufgeführt und nachgewiesen, dass sie ALLE rund 92% Eisen und rund 7% Nickel haben und die Abweichungen extrem gering sind.
Ja, selbstverständlich halte ich die - nach alten Überlieferungen im Rahmen einer Katastrophenbeschreibung - auf die Erde gefallenen "Hagelsteine aus Eisen" für die Rückstände der GESPRENGTEN Raumstation. Das gilt auch für die erst später auf die Erde gefallenen Teile mit ihrer DIN-ähnlichen Zusammensetzung von rund 92% Eisen und rund 7% Nickel bzw. für die kleinere Gruppe mit rund 17% Nickel.
Nun, wenn du dir die Zahlen mal genau ansehen würdest, dann würdest du auch merken, dass da nichts mit einer "DIN-Norm" ist.
Mal ein paar Beispiele für die großen Eisenmeteorite:
Sikhote Alin (> 28 Tonnen): 5,9 % Ni
Campo del Cielo (> 100 Tonnen): 6,7 % Ni
Nantan: 6,96 % Ni
Cape York (58 Tonnen): 7,58 % Ni
Gibeon (26 Tonnen): 7,7 % Ni
Seymchan (> 5 Tonnen): 9,15 % Ni
Hoba (60 Tonnen): 16 % Ni
Gebel Kamil (> 1,6 Tonnen, wahrscheinlich > 5 Tonnen): 19,8 % Ni
Jeder DIN-Qualitätkontrolleur würde Chargen mit Zusammensetzungen zwischen 5,9 - 9,15 und 16 - 19,8 % in die Tonne hauen. Das mit der konstanten Zusammensetzung ist ein Märchen (auch wenn es gewisse Häufungen gibt, die mit der Herkunft zusammen hängen), und wie schon gesagt, es gibt alle Zusammensetzung zwischen etwa 3 - über 50 % Ni.
Und besonders interessant ist ja, dass gerade die großen Eisenmeteorite Einschlüsse enthalten, von Silikaten wie Olivin und Pyroxen, daneben auch Tridymit, Graphit, Troilit oder Schreibersit. Diese Einschlüsse können sehr groß werden, z.B. Trolili bis über 20 cm im Seymchan, oder Dezimeter-große Graphiteinschlüsse im Canyon Diablo, oder ebenso große Silikateinschlüsse in Campo del Cielo, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Und all dieses Material stammt nicht von der Erde oder dem Mond, da Spurenelemente und Isotopensignatur nicht übereinstimmen.
Diese ganzen Einschlüsse vermindern, neben den Widmanstättenschen Figuren, dramatisch die Festigkeit des Eisens. Vielleicht ist deine Raumstation ja deshalb abgestürzt, wegen riesengroßer Schlamperei bei der Stahlherstellung ... ^^
Zu einem wahrscheinlichen Mutterkörper eines Teils der Eisenmeteorite:
Gaffey & Gilbert (1998): Asteroid 6 Hebe: the probable parent body of the H-type ordinary chondrites and the IIE iron meteorites.- Meteoritics and planetary science 33, 1281-1295
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1945-5100.1998.tb01312.x/pdfIch warte übrigens noch auf eine Erklärung von dir zur Entstehung der Widmanstättenschen Figuren.
nunatak