thomasneemann schrieb: Die grösste Einsicht die wir erlangen können ist die, dass wir uns unsere mit unseren Vorstellungen unsere eigene Welt schaffen und die Wirklichkeit, je mehr wir sie moralisch beurteilen, desto mehr vergessen, dass sie nicht die Wirklichkeit Aller ist, sondern nur unser Modell von der Wirklichkeit.
wunderbar formuliert. das führt dazu, daß das sogenannte "ego" beendet wird und wir sind frei. frei von ängsten verletzungen, haben- und werden wollen. das ist vollständige geistige transformation.
Ich denke so funktioniert das Ganze nicht. Es ist ja erstmal die Frage, ob man überhaupt frei vom Ego sein sollte, völlig gleich was Krishnamurti und andere sagten. Natürlich ist hier auch wieder die Frage nach der Begrifflichkeit.
Aber ich nehme es mal so wie es mir scheint. Nach Freud ist die Summe alles Erfahrenen das Ego.
Wenn wir frei von Ängsten, Verletzungen, haben wollen usw. sind, so mag dies sicher "geistige Transformation" genannt werden, sicher ist es auch eine als positiv zu wertende. (kleiner Spaß^^)
Nur endet das Ego hier nicht, sondern blüht grade erst richtig auf.
So entwickelt sich das Ich ja sowieso stets am besten in der Abwesenheit von Konflikten, das nennt sich dann konfliktfreie Ich-Sphäre.
Es ist dies jedoch immer noch das Ego, immer noch verstanden als die Summe alles Erfahrenen.
Wir könnten dies dann "gesundes Ego" nennen.
Eine weitere Frage ist auch, ob wir überhaupt frei von Moral werden wollen und inwiefern etwa Mitgefühl nun auch zur Moral gerechnet werden sollte.Das Wort verrät allerdings schon, wie es gemeint ist. Und zwar mit Gefühl. Wenn wir dieses Mitgefühl nun bewerten, dann nennen wir dies "Ethik". Die Moral selber, im Beispiel das Mitgefühl ist noch keine Rechtfertigung, keine Bewertung des selben.
Die vollständige Befreiung, das Nirvana, die Egolosigkeit, ist widerum alleine zu erreichen durch den vollständigen physischen Tod.
Erst dann essen und trinken wir nicht mehr, atmen nicht mehr, bewegen wir uns nicht mehr und wenn dann noch hinzu kommt, das wir die karmische Wirkung auf ein Minimum reduziert haben, ja dann...
Also einfach sterben genügt widerum auch nicht. Von wegen Karma und so.
Kyba schrieb gerne öfters, "einfach sein".
Das scheint mir ein gangbarer Mittelweg. Und zwar mit allem darin. Ich will leben, ich will nicht alles verneinen. Ich will Freude und Glück verspüren, auch die Ruhe des Buddhisten, sanftmütig, leidbefreit sein erleben, erfahren, Ego sein.
Der Preis dafür ist, das ich auch Leid erfahre, Unruhe.
Hier ist die Akzeptanz ganz wichtig, so wie in allem. Leben ist leidvoll, man kann dies akzeptieren.
Oder aber, man betätigt die Ich-Abwehr-strategien, man verdrängt unangenehme Gefühle und Gedanken so das sie nicht mehr bewusst zugänglich sind und nennt sich dann Erleuchtet.
In der Vergangenheit hatte ich auch bisweilen die Frage nach Gleichmut vs. Gleichgültigkeit gestellt. Der Unterschied ist mir immer noch nicht ganz klar.
:D Soll und Ist in Einklang bringen, das was sein soll ist das was uns leiden lässt, es sei den es ist mit dem IST in Einklang.
Dann ist das wollen auch kein Problem mehr. Oder wir bewegen uns spielerisch leicht darin. Hier war ja die Frage danach ob nun alles ein Spiel seie. - Ja was den sonst?
Geistige Transformtionen gibt es viele, bis hin zur vollständigen Vernichtung des Egos. Das scheint mir aber zu Lebzeiten wie gesagt etwas hoch gegriffen und danach? -Schauen wir mal, wenn wir es dann noch können, hi hi.