Passend zum Thema...das ganze Gespräch :
http://www.jkrishnamurti.de/LdG02-3.298.0.html (Archiv-Version vom 06.08.2013)Pupul Jayakar (PJ): Könnten wir uns einmal einige der von dir häufig benutzten Begriffe genauer anschauen, denn du hast diesen Worten im Laufe der Jahre anscheinend unterschiedliche Bedeutungen gegeben? Die Begriffe, die ich gerne untersuchen würde, sind ›Bewusstsein‹, ›Geist‹, ›Gehirnzellen‹ und ›Denken‹.
Ich empfinde es so, dass du die Worte ›Bewusstsein‹ und ›Geist‹ auf verschiedene Weisen gebrauchst. Manchmal sprichst du vom ›Bewusstsein‹ und vom ›Geist‹, als ob es sich um ein und dasselbe handelte, manchmal benutzt du das Wort ›Geist‹ als Synonym für ›Denken‹, und manchmal scheinst du auszudrücken, dass der ›Geist‹ das Denken beinhaltet, aber nicht selbst das Denken ist.
J. Krishnamurti (K): Sollen wir also mit dem Wort ›Bewusstsein‹ beginnen?
PJ: Ja, wenn wir dann auch zu den anderen Begriffen kommen.
K: Ja, natürlich. Was bedeutet für dich ›Bewusstsein‹? Was bedeutet für dich das Wort und der Inhalt dieses Wortes?
PJ: Für mich bedeutet es das Gefühl, zu existieren, zu sein. Es bedeutet, wahrzunehmen, dass man ist. Die Tatsache, dass man existiert, entdeckt man nur auf Grund des Bewusstseins.
K: Benutzt du das Wort ›Bewusstsein‹ als Synonym für Existenz? Denn ich meine, wenn ich dich darauf hinweisen darf, dass ich das Wort ›Bewusstsein‹ anders benutze. Ich bezeichne damit nicht nur die bloße Existenz, sondern auch das ganze, mit dieser Existenz einhergehende Chaos. Den ganzen Ärger, alle Sorgen und Ängste, die Freude, das Leid, die Liebe, den Hass, alle Verletzungen, die einem zugefügt werden – all das drücke ich mit dem Wort ›Bewusstsein‹ aus.
PJ: Ja, aber das ist doch die Existenz. Warum akzeptierst du dieses Wort nicht?
K: Ich schrecke ein wenig vor diesem Wort zurück, weil ich nicht der Meinung bin, dass Existenz die Gesamtheit des Bewusstseins ausdrückt.
PJ: Wirklich nicht?
K: Ich bin nicht sicher. Vielleicht tut es das ja, aber ich bin bei diesem Wort, wie gesagt, ein bisschen zurückhaltend.
PJ: Die Existenz umfasst alles. Sie ist das Wollen und Nichtwollen. Das Schauen, das Zuhören, das Erinnern, das Verlangen. Sie ist alles.
K: In Ordnung, streiten wir uns nicht weiter über diesen Begriff.
PJ: Ja. Es ist die Bezeichnung für alles, was existiert.
K: Es umfasst den gesamten Inhalt des eigenen Lebens.
PJ: Ja.
K: Ist man des Inhalts des eigenen Lebens insgesamt gewahr?
PJ: Nein, nicht total.
K: Ist man also des gesamten Bewusstseinsinhalts gewahr oder zu bestimmten Zeiten nur bestimmter Teile davon? Man ist sich beispielsweise bewusst, dass man psychisch verletzt ist, und man ist sich auch einer körperlichen Verletzung bewusst – schließlich besteht zwischen beidem eine Wechselwirkung. Man nimmt diese Verletzung für eine bestimmte Zeit wahr – sagen wir für einen Tag oder zwei – und wendet sich dann wieder den erfreulichen Dingen zu.
PJ: Ja.
K: Du siehst also, dass es uns nie um das Bewusstsein als Ganzes geht, es geht immer nur um bestimmte Teilbereiche.
PJ: Weil es sich uns auf diese Weise zeigt.
K: Ist es so? Lässt ein Teil das Ganze erkennen?
PJ: Nein, ich sage nicht, dass ein Teil das Ganze offenbart. Das sagst du. Ich sage nur, dass ein bestimmter Teil sich im Geist als Bruchstück zeigt. Das Bewusstsein zeigt sich im Geist als Fragment.
K: Da bin ich nicht sicher. Einen Augenblick. Ich möchte diesen Punkt klären. Ist es so, dass das Bewusstsein einen bestimmten Bereich im Geist offenbart, oder ist es eher so, dass das Denken – ich will langsam vorgehen – an sich ein Fragment ist und wir deshalb nur die Bruchstückhaftigkeit des Bewusstseins sehen können? Darüber sollten wir uns im Klaren sein.
PJ: Ich kann dir nicht ganz folgen, Krishnaji.
K: Warte, warte. Ich bin also psychisch verletzt. Irgendjemand sagt etwas Gemeines zu mir, und ich bin verletzt. Diese Verletzung ist Teil meines Bewusstseins.
PJ: Ja, das ist sie.
K: Einen Moment. Machen wir langsam. Das Denken ist Teil des Bewusstseins. Das Denken ist ein Fragment, es ist eine begrenzte Aktivität. Nun sagt diese begrenzte Aktivität, dieses Fragment: »Ich bin verletzt.« Vergiss nicht, Pupul, dass das Denken selbst nur ein Teil des Ganzen ist, es kann nicht das Ganze sehen.
PJ: Wenn das Denken sagt: »Ich bin verletzt« …
K: Nein, das Denken sagt nicht: »Ich bin verletzt.«
PJ: In Ordnung, wenn das Denken sieht, dass es verletzt ist …
K: Nein. Nicht das Denken sagt: »Ich bin verletzt.« Ich sage: »Ich bin verletzt«; ich sage: »Ich bin eifersüchtig«, »Ich habe Angst.«
PJ: Ja. Aber dieses ›Ich bin‹ ist ja ein Gedankengebilde.
K: An die Frage nach dem ›Ich‹ müssen wir sehr vorsichtig herangehen. Das ›Ich‹ ist eine Konstruktion des Denkens.
PJ: Ja.
K: Der Name, die Form, die Eigenschaften und Qualitäten, die Charakterzüge – all das – hat das Denken aufgebaut. Die Struktur, die unser ›Ich‹ darstellt, ist ein Produkt der Gedanken.
PJ: Ja.
Wenn also jemand etwas Gemeines zu mir sagt, sage ich: »Ich bin verletzt«; das Denken sagt es nicht.
PJ: Wer sagt es? Wer sagt: »Ich bin verletzt?«
K: Das Konstrukt, das vom Denken als ›Ich‹ erschaffen wurde. Nehmen wir beispielsweise an, X nennt mich einen Trottel. Nun bin ich tatsächlich ein Trottel, aber ich weiß es nicht. Ich bin davon überzeugt, dass ich furchtbar intelligent bin. Aber dann kommt X daher und sagt: »Sei nicht blöd, du bist bloß ein Idiot, du bist wirklich dumm.« Das gefällt mir natürlich nicht. Ich bin verletzt. Und wenn ich diese Verletzung untersuche, kommt natürlich das Denken ins Spiel. Ich entdecke, dass das Denken das ›Ich‹ geschaffen hat.
PJ: Ja.
K: Das Denken an sich ist sich also nie einer Verletzung bewusst. Das Denken denkt, dass ich verletzt bin. Das Denken denkt, dass das ›Ich‹ von ihm getrennt und etwas anderes ist. Das Denken glaubt das tatsächlich.
PJ: Ja, das Denken glaubt, dass es etwas anderes ist.
K: Das Denken glaubt, dass es etwas anderes ist, als das von ihm erschaffene Gebilde.
PJ: Das Gebilde, das verletzt ist.
K: Das verletzt ist, ja. Das Denken kann also nie des gesamten Bewusstseinsinhalts gewahr sein. Es kann nur Teilbereiche erfassen.
PJ: Was ist der gesamte Inhalt des Bewusstseins?
K: Wir werden es herausfinden. Wir haben angefangen über das Wort ›Bewusstsein‹ zu sprechen, und du hast das Wort ›Existenz‹ benutzt. Du sagtest, Bewusstsein sei dasselbe wie Existenz. Und ich sagte, dass das Wort ›Existenz‹ nicht die ganze Bedeutung wiedergibt. Ich suche also nach einem Wort, das Bewusstsein als etwas Umfassendes und Ganzes beschreibt. Verstehst du?
PJ: Bedeutet es Ganzheit? Kann man es in Zusammenhang mit Ganzheit bringen?
K: Ich glaube schon. Zunächst einmal: Was ist der Inhalt des Bewusstseins? Der Inhalt ist all das, was das Denken dort angehäuft hat. Richtig?
PJ: Ja.
K: Das Denken kann, wenn es das Bewusstsein untersucht, nur Teile sehen.
PJ: Ja.
K: Das Denken kann also grundsätzlich nicht das Bewusstsein in seiner Gesamtheit wahrnehmen oder erfassen. Das ist einfach.
PJ: Ja.
K: Wenn also jemand wie ich das Wort ›Bewusstsein‹ gebraucht – vielleicht falsch –, dann bezeichnet es das Leben als Ganzes, denn für mich bedeutet ›Bewusstsein‹ nicht nur mein Leben, dein Leben und das Leben von X, sondern auch das Leben der Tiere, der Bäume, es umfasst das Ganze, alles, was existiert.
PJ: Heute gebrauchst du das Wort ganz anders.
K: Ja, ich weiß. Tut mir leid, ich entferne mich von dem, was ich bisher gesagt habe.
PJ: Ja. Im letzten Satz hast du gesagt, dass Bewusstsein das Leben als Ganzes bedeutet.
K: Es ist die Gesamtheit des Lebens.
PJ: Also schließt es auch das Insekt, den Vogel, das Blatt ein …?
K: Diese Wesen haben ihre Empfindungen, und ich habe meine – kannst du folgen? Ich glaube, dass Bewusstsein allumfassend und begrenzt ist, Pupul.
PJ: Allumfassend und begrenzt?
K: Ja. Ich lote nur etwas aus. Was meinst du? Niemand fällt hier über mich her. Ich sage, dass das Bewusstsein … Ich werde jetzt nicht näher darauf eingehen.
PJ: Was du gerade gesagt hast, ist absolut neu, und ich möchte gerne darüber sprechen. Du hast doch immer gesagt, das Bewusstsein sei dasselbe wie sein Inhalt.
K: Ja.
PJ: Der Inhalt ist die Vergangenheit in Form von Erfahrung. Jetzt sagst du, dass das Bewusstsein allumfassend ist, dass es das ganze Leben umfasst.
K: Ja.
PJ: Das unterscheidet sich aber völlig von meiner Lebenserfahrung.
K: Was meinst du mit ›meiner Lebenserfahrung‹? Einen Augenblick. Deine Lebenserfahrung ist die Erfahrung eines jeden Menschen.
PJ: Ja, aber es gibt auch viele Aspekte, die sich unterscheiden. Es gibt viele Erfahrungen, die mir allein gehören. Aber du scheinst jetzt zu sagen, dass die Gesamtheit des Lebens …
K: Nein, es mag unterschiedliche Farben und Klänge geben, aber im Grunde ist es alles dasselbe. Es geht in die gleiche Richtung.
PJ: Du willst also sagen, dass das, was ›innen‹ ist, die menschlichen Erfahrungen sind?
K: Ja. Grenzen wir es so ein. Dein Leben ist das Leben des Menschen. Dein Leben ist das Leben der Menschheit. Richtig?
PJ: Ja.
K: Du unterscheidest dich also nicht grundsätzlich vom Rest der Menschheit. Vielleicht hast du eine andere Haarfarbe, ein anderes Gesicht, einen anderen Namen, aber von diesen Dingen spreche ich nicht. Grundsätzlich bist du die Menschheit, du bist der Rest der Menschheit.
PJ: Ja.
K: Dein Bewusstsein ist das Bewusstsein der Menschheit.
PJ: Ja, aber du hast etwas anderes gesagt, Krishnaji.
K: Einen Augenblick, ich komme noch darauf zurück. Die Menschheit durchlebt alle mögliche Mühsal und alle möglichen Schwierigkeiten. Jeder Mensch macht schreckliche Zeiten durch.
PJ: Ja.
K: Gilt das nicht auch für alles andere? Die Insekten, die Vögel, alle Tiere und Bäume – die gesamte Natur macht verschiedene chaotische Prozesse durch. Ich benutze das Wort ›Chaos‹ im Sinne von Unruhe und Störung.
PJ: Meinst du damit, Krishnaji, dass Bewusstsein gleichbedeutend mit dem gesamten Phänomen des Lebens ist?
K: Warte einen Augenblick. Warte einfach einen Moment. Ich muss hier mit äußerster Vorsicht vorgehen. Was meinst du mit dem Wort ›Phänomen‹?
PJ: Ein Phänomen ist etwas, das man mit den Sinnen wahrnehmen kann.
K: Mit ›wahrnehmen‹ meinst du berühren, schmecken und so weiter?
PJ: Ja, was den Sinnen zugänglich ist.
K: Aber das ist nur ein Teil des Ganzen, oder nicht?
PJ: Was ist der andere Teil?
K: Das ganze angesammelte Wissen, die Erfahrungen und all das. Das ganze psychische Leid des Menschen, das du nicht berühren und nicht schmecken kannst. Der psychische Aufruhr kann den Körper beeinflussen, und dann bekommt der Organismus die Qualen der Angst zu spüren.
PJ: Ja, und es ist die Angst der Menschheit.
K: Ja. Es ist der Prozess, den die Menschheit durchmacht. Also ist er global.
PJ: Du benutzt das Wort ›global‹ in einem ganz speziellen Sinn …
K: Ich weiß.
PJ: Weißt du, es ist, als ob es da etwas gibt …
K: Ich ziehe das Wort zurück. Es ist – was? Universell? Es ist allgemeingültig; es ist das Schicksal des Menschen; es ist das, was überall auf der Welt geschieht.
PJ: Warum hast du dann das Wort ›kosmisch‹ abgelehnt?
K: Weil ich der Meinung bin, dass das Wort ›kosmisch‹ Ordnung bedeutet – der Kosmos im Gegensatz zum Chaos.
PJ: Aber das Kosmische ist schließlich das Gesamte, kein Bruchstück.
K: Nein, nein. Mit dem Wort ›kosmisch‹ müssen wir sehr vorsichtig umgehen, denn ›Kosmos‹ bedeutet offensichtlich Ordnung. Und der Geist des Menschen ist nicht in Ordnung, das Bewusstsein des Menschen ist nicht in Ordnung.
PJ: Ja, aber jetzt hast du – abgesehen von der oberflächlichen, bruchstückhaften Aktivität des menschlichen Geistes – viele andere Elemente ins Spiel gebracht. Die ganze Vergangenheit der menschlichen Rasse, alles, was der Mensch dabei angesammelt hat.
K: Ja, die Tradition.
PJ: Schau, du hast viele Jahrhunderte ins Spiel gebracht, die, im Ganzen betrachtet …
K: Aber ich würde dafür nicht das Wort kosmisch benutzen. Man muss mit Worten sehr vorsichtig umgehen. ›Kosmos‹ bedeutet vollkommene Ordnung, er ist der Gegensatz zum Chaos, das Unordnung ist. Und unser Geist ist in Unordnung. Unser Bewusstsein ist in Unordnung. Richtig?
PJ: Ja.
K: Also kann man es nicht kosmisch nennen.
PJ: Den menschlichen Geist kann man nicht als ›kosmisch‹ bezeichnen, aber …
K: Nein, nein, Pupul, ich spreche vom menschlichen Bewusstsein, von nichts anderem.
PJ: Aber wie bringst du dann die Gesamtheit des Lebens ins menschliche Bewusstsein hinein?
K: Wir haben einander nicht verstanden.
PJ: Hast du nicht vom Leben als Ganzes gesprochen?
K: Nein. Ich sage nur, dass das Bewusstsein – so wie wir das Wort gerade gebraucht haben – der gemeinsame Nenner des Menschen ist. Bewusstsein ist der ganzen Menschheit gemeinsam.
PJ: Ja.
K: Dieses Bewusstsein mit seinem Inhalt ist Verwirrung, Konflikt und all das. Richtig?
PJ: Ja.
K: Und dieses Bewusstsein kann man nicht kosmisch nennen.
PJ: Nein. Da stimme ich dir zu. Das kann man nicht kosmisch nennen.
K: Das ist alles.
PJ: Ja, das stimmt. Aber mit dem, was du über Bewusstsein gesagt hast, bist du weit darüber hinausgegangen.
K: Ja.
PJ: Es ist nicht nur die individuelle Verwirrung …
K: Nein, ich stelle in Frage, ob es so etwas wie Individualität überhaupt gibt.
PJ: Dann lass das Wort ›individuell‹ weg, aber Erfahrung, Verwirrung, Chaos, Sorgen, Angst, Wut – wenn du vom Leben als Ganzes sprichst …
K: Nein, nein. Mir geht es um Folgendes: Kann das Denken das Bewusstsein als Ganzes erfassen? Davon haben wir gesprochen.
PJ: Und wir haben gesagt, dass es das nicht kann.
K: Ja, das kann es nicht. Was ist also nun deine Frage?
PJ: Wir sind an diesen Punkt gekommen, weil wir ursprünglich die Frage gestellt haben, was der Unterschied zwischen Bewusstsein, Geist, Gehirn und Denken ist.
K: Richtig. Wir haben jetzt mehr oder weniger verstanden, was wir mit Bewusstsein meinen.
PJ: Ja. Und auch, was wir mit Denken meinen.
K: Einen Augenblick. Das möchte ich klären. Wenn das Denken nicht des gesamten Bewusstseinsinhalts gewahr sein kann, müssen wir uns fragen, was genau das Bewusstsein im Ganzen wahrnimmt. Kannst du mir folgen? Denn wenn ich mein Bewusstsein nicht als Ganzes wahrnehme und mich nur mit Teilen davon auseinander setzen kann – und es gibt unzählige Teile –, muss doch irgendein Faktor ins Spiel kommen, der die Gesamtheit des Bewusstseins erfasst. Richtig?
PJ: Ja.
K: Was für ein Faktor ist das? Ist es der Geist? Warte. Wir stellen in Frage, ob es der Geist ist. Das Denken ist es sicherlich nicht.
PJ: Nein, das Denken ist es nicht.
K: Es sind auch bestimmt nicht die Gehirnzellen, das Gehirn.
PJ: Wenn du sagst, dass es sicher nicht die Gehirnzellen sind, meinst du doch, dass es nicht die Gehirnzellen sind, so wie sie jetzt existieren.
K: Warte, wir wollen langsam vorangehen. Ich bin kein Gehirnspezialist, aber ich glaube, dass wir mit Sicherheit sagen können, dass in den Gehirnzellen Erinnerungen gespeichert sind. Richtig?
PJ: Ja.
K: Und diese Erinnerungen sind Teil des Denkens. Deshalb ist das Gehirn, so wie es jetzt ist, das Gehirn, das wir zum Denken benutzen, nicht in der Lage, das Bewusstsein als Ganzes zu erfassen.
PJ: Ja.
K: Richtig. Das Denken kann nicht das Ganze sehen, weil es Teil des Bewusstseins ist. Richtig? Das Gehirn kann mit seiner Aktivität nicht die Gesamtheit des Bewusstseins erfassen.
Nun kommen wir zum Geist. Kann der Geist das Ganze erfassen? Aber was ist der Geist überhaupt? Pupulji, lass uns – wenn ich so sagen darf – praktischer an die Sache herangehen. Ich mag das Wort ›praktisch‹ nicht, aber …
PJ: Ja.