@CommonsenseIch gebe Dir ja Recht.
Selbstverständlich muss das Leben zuerst da sein, bevor es sich, wie auch immer, verbreiten kann.
Und selbstverständlich kann es dabei die unterschiedlichsten Entwicklungen nehmen.
Selbst wenn das Leben völlig unabhängig von anderem Leben auf anderen Welten in anderen Galaxien entsteht, kann man die Möglichkeit einer ähnlich verlaufenden Entwicklung aber nicht völlig ausschließen, das ist alles, was ich damit sagen wollte.
Die These der Transspermie würde lediglich die Wahrscheinlichkeit einer ähnlich verlaufenden Entwicklung erhöhen, da die Basis überall die gleiche wäre und diese Basis auch ähnliche Voraussetzungen benötigte, um sich zu entwickeln.
Daß diese Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist, steht auf einem anderen Blatt.
Mir ging es lediglich darum, die Unmöglichkeit einer gleichen oder ähnlichen Entwicklung, der Du in Deinem Statement Ausdruck verliehen hast, zu bezweifeln.
Ich bezweifele nicht die Möglichkeit einer ähnlichen Entwicklung, sondern ich denke nur, das die Ähnlichkeit mehr von der Anpassung an eine sich ständig verändernde Umwelt herrührt, eben durch die Evolution der Organismen, die aus dem Lebenskeim hervorgegangen sind (wo auch immer er herstammen mag...), als durch seinen Aufbau. Es müsste immer die Fähigkeit haben, in der Frühzeit des Planeten zu überleben und sich weiterzuentwickeln.
Wenn ein Lebenskeim "von aussen" beispielsweise aus exotischen Elementen bestünde, die auf der Oberfläche des Planeten selten sind, und eine eigene Form des Stoffwechsels hätte, so könnte er sich wahrscheinlich nicht ausreichend vermehren und weiterentwickeln, er hätte also letzendlich keine Wirkung. Er könnte sich aber vielleicht auch an die Gegebenheiten anpassen. Beispielsweise könnte er allmählich Phosphor durch Arsen ersetzen, oder umgekehrt. Sein Stoffwechsel könnte sich verändern usw.
Das alles dauert natürlich Zeit, aber so könnte er auf dem Planeten langsam heimisch werden. Irgendwann wäre er dann nicht mehr von einem Lebenskeim zu unterscheiden, der auf dem Planeten selbst entstanden wäre. Ein "exotischer" Lebenskeim kann keine exotische Evolution auslösen, wenn die Umgebungs-parameter dies nicht zulassen, er kann sich nur anpassen oder untergehen. Er unterliegt denselben Gesetzen wie jeder natürlich entstandene Lebenskeim...
Eine ähnliche Entwicklung rührt von ähnlichen Gegebenheiten her. Da aber die Naturgesetze überall dieselben sind, ist eine ähnliche Entwicklung kaum zu vermeiden. Irgendwann wird es eine Photosynthese geben, eine Aufspaltung von Tieren und Pflanzen, eine "Sauerstoffkrise", ein starke Ausbreitung erfolgreicher Lebensformen, gleichwarme und wechselwarme Lebewesen, Sonderereignisse, die der Evolution eine andere Richtung geben usw. Und irgendwann kann auf jedem dieser erdähnlichen Planeten eine humanoide Art entstehen, die dem Menschen in vielem ähnlich ist. Aber sie wird auch einzigartig sein, weil sie einen einzigartigen Weg bis zu ihrer Entstehung zurückgelegt hat, weil die Spuren in ihnen von der Evolution des Lebens auf ihrem Planeten stammen. Vielleicht werden wir ihre Pflanzen nicht kennen, oder die Tiere sehr befremdlich finden, aber letztendlich entstanden sowohl Menschen als auch diese Aliens aus derselben kosmischen Evolution. Und hierin liegt die Ähnlichkeit...