Realo schrieb:Eine Million in einem Kahn? Und wenn da auf dem weiten Weg eine Seuche oder Strahlenkrankheit ausbricht? Das kann dann nicht mehr richtig eingedämmt werden und man hätte ein weiteres Totenschiff mit der Einwohnerzahl einer Millionenstadt.
Arthur C. Clarkes Rama ist ein zylindriges Raumschiff von 50km Länge und 20km Durchmesser. In seinem Innern existiert eine Nutzfläche von rund 3000km². Das ist 20% mehr als die Fläche des Saarlands mit seinen knapp 990.000 Einwohnern! Meinst Du echt, im Saarland haben alle Schnuppen, sobald einer am Niesen ist? Weil die so eng auf einem Fleck hocken? Mach Dich kundig, bevor Du so einen Unsinn schreibst.
Einfach mal nach
clarke rama googeln, hab ja extra drauf hingewiesen.
Realo schrieb:Jetzt fühle ich mich aber wirklich überstimmt und beuge mich der Mehrheit. ;)
Besser wäre ja das Abwägen der Inhalte, aber bei Dir muß ich wohl nehmen, was ich bekommen kann.
Realo schrieb:Ja ja, das alte us & them. Das sangen schon Pink Floyd von; dazu muss man keine dicken Bücher wälzen.
Nur hast Du es in der Debatte schlichtweg ignoriert. Dich mußte man hier wirklich erst mal drauf aufmerksam machen, daß Pink Floyd nicht vom Neandertaler sangen.
Realo schrieb:Aber du schreibst ja auch noch etwas anderes:
Und bemerkte extra, daß damit das "lieber wir als die" trotzdem nicht vom Tisch ist. In Keiner Spezies, in keiner Kultur.
Realo schrieb:Der Mensch ist aber auch kein evolutionsbiologisch fertiges, abgeschlossenes Wesen
Wassndas fürn Quatsch! Ist das jetzt der Kreationistenschei* von der halbfertigen Feder, die keiner Zwischenform was nützt? Jede existierende Form ist eine fertige Form, keine unfertige, noch auf Fertigstellung in der Zukunft wartende Sache. Die Förderung der "eigenen Vererbungsgemeinschaft" ist keine unfertige Sache, die nur wegen der Nichtabeschlossenheit der Evolution halt gerade noch existiert. Die Evolution wird dies nicht mal eben herausnehmen, "wenn die Zeit reif dafür" und "das Ziel der Evolution erreicht" ist. Abgeschlossen ist Evo nie, und daher ist das Reden von "nicht abgeschlossen" eh unsinnig, bestenfalls überflüssig.
Realo schrieb:Es könnte wohl
Hätte hätte liegt im Bette. Mit "es könnte wohl" kannst Du doch nicht allen Ernstes ankommen, wenn Du Deiner Superziv als Fakt zuschusterst, über kein "besser wir als die" mehr zu verfügen. Schau den Diskussionszusammenhang an, den Du selbst hergestellt hast!
Realo schrieb:Taln,Reich:
Es ist ein evolutionär einprogrammierter Ansatz, die Bedürfnisse der eigenen Gruppe wichtiger zu nehmen, als die Bedürfnisse der anderen.
Nicht ein, das ist der Rest der Neandertaler-Gene in uns, aber kein evolutionär einprogrammierter Ansatz. Zumal wir nicht mehr im Dschungel leben, sondern uns längst eine Zivilisation gebaut haben, die nur bestehen und sich im menschlichen Sinne fortentwickeln kann, wenn wir uns als zivilisierte Menschen begegnen und nicht als Neandertaler.
Es ist ein evolutionär einprogrammierter Ansatz. Er ist allumfassend vorhanden, nicht nur beim HN. Und er ist auch in uns vorhanden, was für eine Ziv wir uns "längst" schon gebastelt haben. Und er wirkt und kommt zum Tragen.
Und wenn Du Dich
jetzt auf Deine beschworene Superziv zurückziehen willst - so als hättest Du sie eh von Anfang an gemeint, was aber nicht stimmt - dann reicht ein "könnte doch wohl" eben
nicht aus, daß diese auch wirklich nur noch von Altruismus getragen wird. Noch jedes Gesellschaftsmodell, das die ideale Gesellschaft zu erreichen suchte und dabei das "Arschloch Mensch" ignorierte, ist gescheitert. Jedes "wir müssen nur die Bedingungen verbessern, dann wird der Mensch schon von allein ... [aufgeklärt / edel, hilfreich und gut / eine allseitig gebildete sozialistische Persönlichkeit / ein Gutmensch]" ist illusorischer Unfug und geht an der Realität vorbei.
Und es ist blauäugig, es für die Zukunft zu hoffen. Quasi wie jene, die den zwanzigsten verpaßten Weltuntergang hinter sich lassen und nun dem einundzwanzigsten mit einem "nun aber wirklich" nachrennen.
Der Egoismus der Gene steckt nicht in einem Gen des Erbguts an einer bestimmten Stelle dieses Genes in Form eines Allels, das man dann gentechnisch umschreiben oder herausschneiden könnte. Der Egoismus der Gene steckt in ihnen generell drin, überall und nirgends, nirgends i.S.v. nirgends greifbar. Daher können wir uns von diesem Egoismus nicht so lösen wie z.B. von unserer genetischen Präfiguration als Fleischfresser.
Selbst der altruistischste Gutmensch ist laut Freud selfish. Ich lehne Freud zwar in diesem seinem totalumfassenden Sinne ab, aber Recht hat er zumindest dahingehend, daß eine altruistische Gutmenschengesellschaft nur machbar ist, wenn das "Selfish" des Menschen, das in ihm steckt, nicht ignoriert, sondern für das Errichten und Bewahren dieser Gesellschaft genutzt wird. Quasi "Uneigennützigsein muß sich lohnen". Womit aber der Egoismus selbst in der bestmöglichen aller Gesellschaften immer präsent ist. Er ist entweder ein Fundament der Gesellschaft, oder er zerstört bei Ignorieren jedes Fundament einer idealen Reißbrettgesellschaft. So oder so, der Egoismus ist immer da.
Realo schrieb:Ich denke mal, dass da die Biogenetik in Zukunft etwas nachhelfen wird, uns von allzu restrktiven genetischen Vorgaben zu emanzipieren.
Wie gesagt, das egoistische Gen ist da an Dir vorübergegangen. Es ist nicht der konkrete genetische Code eines Genes, welches es egoistisch macht. Sondern das Gen selbst ist egoistisch, völlig unabhängig davon, was in seinem Code steht, hauptsache, es kann
seine Code-Version weitervererben (lassen). Dafür werden zwar auch diverse Gene so abgeändert, daß sie Mechanismen der Weitergabe egoistisch manipulieren (den Instinkt von Bienen, die Königin mit dem eigenen Leben zu verteidigen). Aber selbst wenn Du das aus den Genen herausschneidest, wird es über kurz oder lang sich wieder einschreiben in der einen und der anderen Form. Aus simpler Selektion, daß stirbt, wer sich nicht um sich kümmert.
Realo schrieb:Ja, das ist die Krankheit der Zivilisationsforscher und Futuristen, dass sie bisweilen wohl etwas weit über den Tellerrand hinaus schauen.
Da haste den Phrasomat an den Polemisator angeschlossen. Mit dem Tellerrand kannst Du jedenfalls nicht erklären, daß Du weißt, wie die Superziv auszusehen habe, und auch noch glaubst, wir müßten dies als Tatsache schlucken, ohne daß Du irgendeinen Aufweis dafür als Dein Ichdenkmirdasso hast.
Immerhin aber kommen Leute, die wie Du "argumentieren", regelmäßig mit dem Tellerrand daher, ggf. in Variationen wie kleingeistig, unkreativ, wikipediahörig, bli, bla und blubb. Darauf ein kräftiges Gääähhn!
Realo schrieb:Aber in diese Richtung geht nun mal, biologisch ebenso wie gesellschaftlich, also zivilisatorisch, der Trend.
Worthülse. Trends gehen imm er in alle Richtungen. Mit gelegentlichen Schwankungen, daß eine Richtung darunter etwas dominiert, aber zu ner anderen Zeit dann eben auch ne andere. Gesellschaften werden auch mal egoistischer, auch dazu findest Du zuhauf Publikationen. Wieso berufst Du Dich nicht auf diesen Trend? Weil Du nach eigenem Gusto selektierst, welchen Trend Du für relevant hältst. Eben weil Du von Deinem fertigen Modell im Kopfe ausgehst und dies mit Deiner Trendauswahl dann zu beweisen suchst.
Realo schrieb:Andererseits werden wir wahrscheinlich sowieso über kurz oder lang von intelligenten Robotern verdrängt oder gehen mit diesen eine Symbiose ein, zB durch Biochips im Gehirn, die es ermöglichen, als "Lernen" das Denken zu vervollständigen (du gehst nicht mehr nach Wikipedias, wenn du was suchst, sondern der Inhalt erscheint dir als Gedanken in komprimierter Form, das heißt du musst nicht mehr den ganzen Text lesen, sondern er "offenbart" sich dir in komprimierter Form als von außen herangetragener Gedanke, oder er ermöglicht dir, mit deinem Gegenüber in dessen Sprache, die du eigentlich gar nicht beherrschst, zu sprechen, solange das "Programm" läuft. Und Nanoroboter flirren derweil durch deinen Körper und reparieren defekte Zellen, usw. Das kommt zwangsläufig alles auf uns zu, weil wir ahnen, dass wir es können; ist ja noch nicht mal grundlegendend Neues, sondern nur die nächsten Stufen bisheriger technologischer Entwicklungen.
Klar, und alle Frauen werden kalorienfreies Eis essen. Isch schwööör Alda! Hab isch noilisch inn Fernsehn so'n Professor zu gesehn, der hats gesagt.
Wußtest Du, daß die Wahrscheinlichkeit dafür, daß wir nicht in einem realen Universum leben, sondern in einer großangelegten Computersimulation, so groß ist, daß wir es getrost als Tatsache betrachten können? War mal ein interessanter Artikel dazu vor Jahren in einer SdW (glaub ich). Oder nimm das Doomsday-Argument, mit dem wir sicher sein können, daß wir kurz vor dem Ende der Menschheit stehen. Das allerdings ebenso für die Menschen vor 100.000 Jahren gegolten hätte. Und für die vor 90.000 Jahren, und für die vor 80.000, und für...
Man kann sich jeden Schei* ausdenken, was die Zukunft bringt oder was technisch machbar ist. Was Realität ist oder wird, ist aber ne ganz andere Sache.
Daher:
Realo schrieb:So gesehen kann man schon vom Zukunftsmenschen und einer potenziellen späteren Hochzivilisation sprechen, ohne ins bloße Fantasieren zu geraten.
Nope!
Realo schrieb:Zwar waren alle Nazis Neodarwinisten, aber Neodarwinisten sind nicht per se alle Nazis. Also bitte etwas vorsichtiger mit den Zuschreibungen!
Ach, und "mein Kampf" ist ein neodarwinistisches Manifest, ja? Siehe Dein
Realo schrieb:Hochzivilisationen tragen nicht "Mein Kampf" als Handlungsanweisung zum Umgang mit anderen Zivilisationen in der Rocktasche.
Du hast die Nazikeule geschwungen!
Realo schrieb:Weil sie bereits heute nicht mehr diskutabel ist außer bei einigen letzten Autokraten wie zB Putin und einigen Terrorgruppen wie IS und Al-Qaida.
Und das stimmt, weil Du es sagst?