@THX1138 Danke für den Link
:)THX1138 schrieb:Ich weiss natürlich das dies alles auch "sehr Umstritten" ist...
Die Zirbeldrüse als organisch-bedingten Taktgeber des hormongesteuerten Wach/Schlafzyklus und Initiator des Dopaminstoffwechsels mit dem spirituellen/religiösen in Verbindung zu bringen, ist mMn nicht der verkehrteste, theoretische Ansatz dazu, wo der Glaube an das Besondere generell etwas mit regulativen/kompensierenden Emotionen oder dem Gefühls(er)leben zu tun hat.
Das Problem an der Hypothese ist halt, dass es zB mittels MRT oder Gehirnscan nicht gelingt - oder mMn technisch gelingen kann - dieses neuronale Korrelat "richtig" zu erfassen, selbst wenn du die Täter und ihre organischen Funktionen isolieren könntest. Eine neuronale Interaktion zu messen, die chemischen Stoffwechselkomponenten der Hormone in ihrer Verkettung zu strukturieren oder beide Wechselwirkungen mit diversen Hirnarealen bildlich darzustellen, "zeigt" nicht das Bewusstsein. Es zeigt nicht wie sich Furcht, Liebe, Wut oder Gleichgültigkeit anfühlt.
Es ist, als wenn du als Nicht-Konstrukteur von Autos (so wie der Mensch das Gehirn nicht mit der Kenntnis seiner erlebbaren Auswirkungen entworfen hat) ein Auto in seine Einzelteile zerlegst aber dadurch kein Fahrgefühl bekommst, wie die Teile letztendlich miteinander auf der Straße harmonieren. Wie fühlt es sich denn nun an? Das Gehirn (und nicht nur das menschliche) ist nicht nur komplex dadurch, weil es so tiefgreifend ineinander verzahnt funktioniert, sondern auch weil die Ergebnisse, das bewusste Erleben zu abstrakt oder meinetwegen auch zu unscharf sind.
Um jetzt mal wieder den Bogen zum Thema zu spannen:
Wer an Außerirdische glaubt oder nicht glaubt (dem das Thema also Bewusstseinstechnisch nicht egal ist), der assoziiert - auch wenn es sich um eine verrationalierste Intellektualisierung als dissoziatives, umgewandeltes/verdrängendes Verhalten kennzeichnet - mit dem Thema etwas emotionales. Und ab dem Punkt wird es wie geschrieben unscharf. Die Motive sind mMn nie hundertprozentig deckungsgleich - nicht jeder glaubt/glaubt nicht aus dem selben individuellen Grund - obwohl sie alle doch das eine, der emotionale Aspekt daran verbindet.
Diesen Punkt halte ich persönlich für den interessantesten Twist an der Frage.
Was genau verbindet diese Gehirne? Eine verkalkte oder eine hochaktive Zirbeldrüse?
Gesunder/Schlechter Schlaf? Wenn der zirkadiane Rhythmus mit den Mondphasen korreliert und Lebewesen seit ihrer Entstehung mit den Zyklen des Mondes evolvierten, welchen Einfluss hat die illuminierende Urbanisierung auf das Verhalten? Cortisale Auswirkungen? Gibt es dadurch jetzt mehr oder weniger verdrängendes Verhalten der glaubensorientierten Emotionsverschiebung, die sich zB auch in der Stadtflucht zeigt? Wird deshalb immer mehr Antidepressiva verschrieben? Angststörungen? Antisoziales Verhalten? Sind Außerirdische vielleicht ein durch gefühlte Ziellosigkeit, zivilisatorisch-bedingtes, regulatives, dissoziiertes Symptom, um die verlorene Nähe zu seinen Mitmenschen mit einer Projektionsfläche aufzubauen/den instinktiven Urzustand wiederherzustellen?
Ich denke dazu wird es noch viel Arbeit benötigen, um dem auf den Grund zu gehen und das Gehirn und zB DMT stellt dabei nur den ersten, wenn auch gleich den kompliziertesten Schritt in der Psychoanalyse dar.