In der Tat gibt es einen Bereich, in dem die Gravitation der Sonne jeden Himmelskörper geringerer Masse a) am Entweichen hindern und b) in einen Orbit um die Sonne zwingen kann (sofern die Relativgeschwindigkeit dieses Himmelskörpers gegenüber der Sonne hinreichend niedrig ist). Da der nächstgelegene Stern mehr als vier Lichtjahre von der Sonne entfernt ist, reicht die Dominanz der Sonnengravitation rein arithmetrisch in dieser Richtung also etwas mehr als zwei Lichtjahre. Und da diese Nachbarsonne sogar weniger massereich als die Sonne ist, reicht die gravitative Dominanz sogar noch weiter. In jede andere Richtung reicht dieser von der Sonne dominierte Raum entsprechend weiter.
Wenn wir das Sonnensystem nicht mit Heliopause odgl. definieren, sondern rein durch die gravitative Dominanz, die zu stabilen Orbits um die Sonne führt (und das Sonnensystem ist nun mal wesentlich auch über die Trabanten definiert), dann hat unser Sonnensystem einen Radius von irgendwas über zwei Lichtjahre.
Für diese Definition ist immerhin keine Spekulation vonnöten, ob es überhaupt eine Oortsche Wolke gibt und bis wo die nu reicht. Einfach berechnen, in welcher Richtung die gravitative Dominanz der Sonne bei der geringsten Distanz aufhört, und der Radius des Sonnensystems ist perfekt.
(Objekte in anderen Richtungen können zwar noch in größerer Distanz von der Sonne gravitativ dominiert werden, doch würden die auf ihrem Orbit ja irgendwann mal in die Region gelangen, wo sie dann in die Dominanz des nächstgelegenen Sterns geraten und damit den Sonnenorbit verlassen. In diesem Bereich wechselnder Dominanz auf einem Orbit dürfte das Bahnverhalten eher chaotisch sein, und die Objekte gehören gravitativ mal zu diesem, mal zu jenem Stern.)
kuno7 schrieb:Anatomisch moderne Menschen gibts schon sein ca. 300.000 Jahren.
Kurze Krümelkackerei. Der
anatomisch moderne Homo sapiens ist weiterhin nur rund 200.000 Jahre alt. Die Jebel-Irhoud-Funde mögen "Homo sapiens" genannt werden, das kann man händeln, wie man will, wiewohl ich noch immer bei Homo heidelbergensis bliebe. Aber anatomisch modern ist ne strenge Definition. Gemeint ist damit, daß sämtliche heutige Vertreter der Spezies Homo sapiens gemeinsame Merkmale aufweisen, welche zusammen unsere Art definieren. Zugleich aber gibt es bei all diesen heutigen Vertretern ein Spektrum an Variationen. Bei manchen sind zum Bleistift die Überaugenwülste nahezu vollständig in der aufgerichteten und vorgerückten Stirn verschwunden, bei anderen ragen sie noch immer deutlich sichtbar hervor, etwa bei australischen Ureinwohnern; aber auch bei Europäern stärker als bei Asiaten oder Afrikanern.
Ein früher Homininenfund mag wegen der großen Ähnlichkeit schon als "Homo sapiens" geführt werden, aber die Ergänzung "anatomisch modern" bedeutet, daß sämtliche anatomische Merkmale sich
innerhalb des heutigen Variationenspektrums befinden muß. (Krankhafte Abweichungen udgl. natürlich außen vor gelassen...)
Und genau das ist für die Homininen des jüngsten Jebel-Irhoud-Fundes nicht gegeben. Sie haben noch immer eine deutlich fliehende Stirn, fliehendes Kinn, vorstehende Überaugenwülste samt Taillierung des frontalen Schädeldachs kurz hinter den Überaugenwülsten und schließlich ein gekieltes Schädeldach.
Das entkräftet natürlich nicht Dein Argument gegenüber Ninurta, rückt nur den "Zeitpunkt" von 300.000 auf 200.000 Jahren.
Recht eigentlich verschärft es Dein Argument sogar. Denn während der Homo sapiens seit ca. 200.000 Jahren in seinen Merkmalen nur minimal schwankt, haben dessen Vorfahren während rund einer halben Million Jahren (700.000 bis 200.000 BP) eine stete Abänderung vom "Typ: Homo erectus" zum "Typ: anatomisch moderner Homo sapiens" durchgemacht. Nicht schlagartig alles auf einmal vor 200.000 Jahren, auch nicht vor 300.000 Jahren, sondern ständig ein Bißchen, und wieder, und nochmals, immer und immer wieder. (Und die Vertreter dieser Übergangsphase mit ihrem sich wandelnden Merkmalsmix werden bislang "Homo heidelbergensis" genannt.) Irgendwelche "Sapiens-Schöpfer" hätten also ne halbe Million Jahre lang nahezu ständig hier verbringen müssen und alle Naselang ein Winziges My an anatomischer Veränderung einfügen müssen. Selbst unsere heutige Gentechnik würde Veränderungen vergleichbaren Umfangs in nem weit schnelleren Tempo hinbekommen!