@bit bit schrieb:Richtig große Obelisken konnten damals noch nicht einmal die Experten herstellen.
Ich seh noch immer nicht, wie das Herausmeißeln eines Obelisken aus dem Gestein ab einer gewissen Größe des Obelisken plötzlich ne unleistbare Aufgabe werden sollte, wenns unterhalb dieser Größe machbar ist. Es kostet halt mehr Zeit, weil es mehr Quadratmeter zu bearbeitender Oberfläche werden.
bit schrieb:Mag ja sein das dort früher schon ein Obelisk stand.
Richtig ist, daß das genaue Fertigungsjahr unbekannt ist. Aber der Obelisk, den Konstantin VII Porphyrogennetos ausdrücklich
restaurieren ließ, wurde eben
nicht von ihm erst gefertigt. Er stand schon und war restaurationsbedürftig. Für die Annahme, der gemauerte Obelisk aus der Zeit des Aufstellens des ägyptischen Obelisken sei ein anderer als der unter Porphyrogennetos restaurierte gemauerte Obelisk, gibt es keinerlei Hinweis. Ist ohnehin ne Nebelbombe, die Du hier zu zünden versuchst, dann Dir gings ja darum, daß das Fertigen von Obelisken in Konstantinopel erst im 10.Jh. "möglich" war - was Du nun selbst als falsch einräumen mußt.
Dazu folgendes:
This tall obelisk stands at the far end of the Hippodrome and dates from the 4th century. It was originally covered with gilded bronze plaques, but they were sacked by Latin troops in the Fourth Crusade plus it originally had a bronze pine cone at the top but this was toppled by an earthquake in 869. In the 10th century the Emperor Constantine Porphyrogenitus built another obelisk at the other end of the Hippodrome.
Das ist ein Witz. Der letzte Satz ist exakt der selbe wie der in der Wikipedia zum "walled obelisk". Dort aber bezieht sich das "another obelisk" noch auf den zuvor erwähnten ägyptischen Obelisken. Da hat Mister "Willetsworld" seine Kurzbeschreibung schlecht aus seinen aufgegriffenen Quellen kompiliert, dann bei ihm klingt es nun so, als hätte es da zwei verschiedene Obelisken (neben dem ägyptischen) gegeben.
Der Rest des oben Zitierten stammt u.a. aus diesem Buch:
http://books.google.de/books?id=wOghYEov0YEC&pg=PA108&lpg=PA108&dq=it+originally+had+a+bronze+pine+cone+at+the+top+but+this+was+toppled+by+an+earthquake+in+869.&source=bl&ots=PBEfO5Y43B&sig=PORMZD4YVTtcDOSU_bBg4NTqdCc&hl=de&sa=X&ei=YXWsUdfNIs70sga704DoDw&ved=0CD0Q6AEwAg#v=onepage&q=it%20originally%20had%20a%20bronze%20pine%20cone%20at%20the%20top%20but%20this%20was%20toppled%20by%20an%20earthquake%20in%20869.&f=false"little is known about the 4th-century Rough-Stone Obelisk, except that in 869 an earthquake toppled the bronze pine cone from its top, and it was clad with sheets of gilded bronze by Constantine VII Porphyrogenitus (r913-59), commemorated in the inscription in its base. Its bronze plates were ripped off during the Fourth Crusade, but you can still see the bolt holes where they would have been attached."
Zum Vergleich:
"This tall obelisk stands at the far end of the Hippodrome and dates from the 4th century. It was originally covered with gilded bronze plaques, but they were sacked by Latin troops in the Fourth Crusade plus it originally had a bronze pine cone at the top but this was toppled by an earthquake in 869."
Da die Bronzeplatten (gilded bronze) unter Konstantin aufgetragen wurden, diese sich nach "Willetsworld" jedoch auf dem 4th-century Obelisk - und dann auch noch "originally" - befunden haben sollen, ist klar, daß der anschließend erwähnte "another obelisk" eben doch kein "another" sein kann, sondern der selbe, der nur mal eben, je nach herangezogener Quelle, mal als Obelisk aus dem 4.Jh. gilt, mal fälschlicherweise als Porphyrogennetos-Anfertigung.
bit schrieb:Wenn man sich den Sockel des Obelisk von Theodosius mal genauer anschaut erkennt man ein Wagenrennen im Hippodrom. Und nahe den Enden der Spina stehen zwei gleich hohe Obelisken auf ihren Sockeln.
Gut erkannt. Und außerdem waren die Menschen damals viel größer als heute, nämlich obeliskengroß.
Könnt natürlich auch sein, daß die da auf Maßstabsgenauigkeit geschissen haben...
bit schrieb:Interessant dazu ist auch eine Zeichnung der Ruine des Hippodroms.
Dir ist schon klar, aus welcher Zeit das Bild stammt, ja? Was willste denn da aus dem eventuellen Fehlen des gemauerten Obelisken folgern? Daß der im 4.Jh. noch nicht gestanden haben kann? Soll dieser Dein Einwurf irgendeinen Sinn ergeben?
Ansonsten seh ich da durchaus einen obeliskenartigen Trumm, der sowas wie ein "pine cone" am "top" haben könnte. Auch wenn die Höhe nicht stimmt - was mich aber nicht sonderlich wundert, wenn ich sehe,
wo der ägyptische Obelisk innerhalb des Hippodroms hingezeichnet wurde. Das Bild ist alles andere als exakt zu bezeichnen.
bit schrieb:Stimmt, der Transport im bergigen Hinterland bleibt weiter fast unmöglich. Außnahme siehe mein Video.
Weil Du es behauptest, sei es so. Klar doch!
Naja, und Deine Videos...
bit schrieb:Das ist abhängig vom Gelände. Was abwärts oder in der Ebene noch gut funktioniert klappt plötzlich nicht mehr wenn es bergauf geht.
Nee, Du, um irgendwelches unwegsames Gelände ging es hierbei gar nicht, als Du Dich in Sachen Obeliskentransport eingeschaltet hattest. Ich frisch mal Dein Gedächtnis auf:
Pertti:
Aber daß die Römer Monoilithen transportieren und verbauen konnten, wissen wir nun mal, siehe die ägyptischen Obelisken.Bit:
Wobei der Transport hauptsächlich durch Schiffe erledigt wurde. Die Orte an denen damals Obelisken aufgestellt wurden waren niemals sehr weit von der Küste oder schiffbaren Flüßen entfernt. In Baalbek oder Jerusalem gibt es aber keine großen Flüße und damit ein entscheidendes Logistikproblem.Es ging nur um den Überlandtransport schlechthin, nicht um "unwegsames Gelände", wie es Deine Dschungelcamp-Videos immer hatten.
Deine damalige Argumentation ist weggebrochen, und auch Deine jetzige Argumentation mit dem unwegsamen Gelände taugt nichts. Denn zum einen haben wir weder in Baalbek noch in Jerusalem Deinen Video-Dschungel, noch Steigerungen von Berghangformat. Daß Unebenheiten ausgeglichen werden mußten, versteht sich von selbst, und daß diese Nivellierungen nach knappen 2000 Jahren nicht mehr vorhanden, zumindest nicht mehr zu sehen sind, wundert mich jedenfalls nicht.
bit schrieb:Quatsch. Die Steine in Baalbek wiegen etwa so viel wie der Donnerstein in St. Petersburg und der liegt keine 100 Meter vom Ufer entfernt. Guggst du hier:
Ach, plötzlich verzichtest Du gleich ganz auf Deine
eigene Argumentation, daß Wasserweg einfacher geht als Landweg bzw. daß bergab einfacher geht als bergauf und holper! Na herzlichen Glückwunsch! Kann ich Dir nur beipflichten, diese Argumente taugen nichts.
Bleibt also wieder nur das Argument "das ist nun aber viel zu schwer" über. Na denn aufi! Zeig mal geschwind die Obergrenze des damals Machbaren auf. Denn Du weißt ja, was nicht mehr möglich ist, also belege Dein Wissen.
Pertti