@VymaanikaJa, die Stiersärge kramt Erich immer wieder raus - und die sind einer seiner größten Betrügereien. Vor allen Dingen da er 1989 in seinem "Die Augen der Sphinx" noch halbwegs die Wahrheit sagt, sie aber dann verlacht.
Also: Die Särge sind nicht unter Pyramiden, sondern in Sakkara im sogenannten Serapeum. Da gibt es zwei Typen von Särgen:
- kleline Holzkisten aus dem Neuen Reich, zur Zeit von Ramses & Co (ab 1350 v. Chr.)
- Riesensärge aus der Zeit der Saiten bis Römer (ab 700 v. Chr - ca. 100 n. Chr.)
Diese Riesensärge, wo Däniken seine Knochensplitter rein verortet waren leer. Allesamt. Ausgeplündert von koptischen Mönchen, die bei der Erweiterung des Kellers ihres Klosters auf die Anlage gestoßen waren, die Särge aufgebrochen, die Mumien entfernt und zur Schmuckgewinnung verbrannt hatten. Der Ausgräber der Anlage, Mariette, fand im Serapeum noch den Platz wo sie das gemacht hatten.
Die Mumien waren geschmückt wie Pharaonen (warum siehe unten), und an den Schmuck kam man durch Verbrennen am einfachsten dran.
Dieser Schmuck wurde auf dem Schwarzmarkt verhökert, und so kam der offizielle Entdecker Mariette auf die Spur der Anlage.
Bei weiteren Ausgrabungen entdeckte er einen kleinen Holzsarg aus dem Neuen Reich, in dem sich eine zentimeterdicke Schicht aus Bitumen vermischt mit Knochensplittern befand, und er fand noch drei "originalverpackte" Mumien ebenfalls aus dem Neuen Reich, allerdings konnten nur zwei geborgen werden.
Wer in den Särgen war steht auf den Särgen drauf - es waren Apis-Stiere, die sich durch ihre Fröhlichkeit und Freidfertigkeit(!) auszeichneten (und damit besonders viel von Osiris repräsentierten*). Auf den Särgen steht geschrieben bzw. eingemeißelt, wie das Volk sie liebte, wenn sie bei den Zeremonien ausgelassen herumtobten, und wie das Volk trauerte, wenn sie gestorben waren. Auf den großen Särgen stehen ganze Biografien der Stiere, in allen Einzelheiten.
Und es befindet sich auch noch ein Sarg von einem Sohn von Ramses II, Cham-Waeset, mitten zwischen den Stiersärgen, auf seinem Sarg steht, dass er auch im Tode mit seinen Lieblingen zusammen sein will.
Diese Informationen unterschlägt Däniken schlicht seinen Lesern und Zuhörern, um seine Story zu spinnen. Obwohl er in "Die Augen der Sphinx" dasselbe Buch zum Serapeum (Lauer Saqquara) vewendet was ich auch in meinem Bücherschrank habe, und in dem die ganze Information drin steht. Keine Angst, kein Raten warum die Gräber leer waren, kein Raten wer oder was da drin war, keine randvoll mit Splittern und Teer gefüllten Särge...
Und ab seinem Vortrag "Geheimnisvolles Ägypten" verstieg er sich noch zu der Lüge, der Hohepriester Manetho habe etwas von Mischwesen in Ägypten geschrieben. Das ist schlicht falsch, das steht in der "Weltchronik" des griechischen Mönchen Eusebius, der da allerlei Mist über die Drecksheiden in aler Welt geschrieben hat...
*Die Ägypter waren Pantheisten - alles in der Welt waren Ausprägungen von Göttern. Ihrer Meinung nach beinhaltete jedes Tier die Essenz des zugeordneten Gottes, eben ein Falke die von Horus, eine Kuh die von Hathor, ein Stier die von Osiris. Aber eben mal mehr und mal weniger. Die Apis-Stiere waren die, die am "reinsten" die Essenzen von Osiris, dem Königsgott enthielten. Dazu gehörte Friedlichkeit, Verspieltheit, und ein spezieller weißer Fleck auf der Stirn. Die wurden im ganzen Lande gesucht und lebten dann bei Pharao bis zu ihrem natürlichen Tode.
Der Apis war die Ausprägung des Königsgotts, quasi der Stellvertreter des Pharaos, und wurde daher mit königlichen Würden und entsprechendem Grabschmuck bestattet, also Goldmaske und Amulette.
Die Griechen erhoben den Apis sogar noch zu einem eigenen Gott, Serapis, in den auch die Römer vernarrt waren.