So,
@continuum dann wollnwa mal.
Ich weiss nicht was für dich diese Trollerei soll = Emporzuheben und mit ihnen auch die Räder = Das ist Fliegen gemeint !!
Dazu zitier ich mich mal selber:
Nee, das ist ein Irrtum. Das "sich von der Erde erheben" meint so viel wie ein "sich aufmachen". Also den Anfang einer Bewegung, kein physisches "Aufsteigen". Das kannst Du gut an den komplementären Verben der Bewegung sehen, die eindeutig zusammengehören und aufeinander bezogen sind: sich erheben - gehen - stehen bleiben - still stehen
sich erheben ---> in 10,15
gehen ---> in 1,9; 1,12; 1,17; 10,11
sich erheben - gehen ---> in 1,19; 1,20
gehen - still stehen ---> in 1,24
sich erheben - gehen - stehen bleiben ---> in 1,21; 10,16-17; 10,19 (hier "hinausziehen" statt "gehen" und "sich stellen" statt "stehen bleiben")
Klar klingt der Satz 10,16
wenn die Cherubim ihre Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben
so hübsch nach Fliegen. Aber das Verb, das die Fortbewegung beschreibt, ist stets "gehen", nie "fliegen". Und es wird ausdrücklich gesagt, daß die Flügel beim Gehen ausgebreitet sind und flattern (mit großem Lärm) und beim Stehen gesenkt werden und ruhen (1,24), sodaß der eben zitierte Satz ganz genau zur bodenverbundenen Fortbewegung paßt und nicht auf ein "Losfliegen" deutet.
Andere Sprachen, andere Sitten.
Klar, man könnte dann genauso überlegen, ob mit "gehen" nicht jegliche Art der Fortbewegung gemeint ist, egal ob bodenhaftendes Ortsverändern, Fliegen, Schwimmen, Graben... Dann fragt es sich nur, wozu dann die Räder sind. Und wieso Hesekiel extra beschreibt, daß die Räder so konstruiert sind, daß mit ihnen ein Richtungswechsel des Gefährts möglich ist (1,16-17; 10,10-11). Und wieso die bei der Fortbewegung ebenfalls rotieren und lärmen (3,13).
Nee Du, die Räder haben Bodenhaftung und dienen der Fortbewegung. Und die Cheruben sind quasi die "Zugtiere".
Ein Fliegen kommt nicht vor, und der Verlust von Bodenhaftung wird auch nirgends angesagt, beschrieben oder angedeutet. Weder das Flügelschlagen noch das Sichvondererdeerheben geben das her.
Ist Gott ein Alien? (Seite 14) (Beitrag von perttivalkonen)perttivalkonen schrieb:Fliegen bedeutet genau das:
Abheben ohne dabei festen Untergrund zu berühren.
Und das kommt nirgends bei Hesekiel vor (nur für Hesekiel selbst, der für die Reise des Gefährtes zwischen Mesopotamien und Jerusalem) an seinem Schopf gepackt und hochgehoben wurde). Hesekiel "schwebte" also über dem Boden, während das Dingens fuhr. Sich vom Boden erheben meint Aufstehen - selbst wenn man zuvor nicht gelegen oder gesessen hat - im Sinne eines Sich-Aufmachens, Loslegens.
perttivalkonen schrieb:Und UFO ist nicht auf Ausserirdische bezogen, nur auf Unbekanntes Flug Objekt.
Hab ich Ufo auf außerirdisch beschränkt?
perttivalkonen schrieb:Alles was du dann so hineininterpretierst, ist dann dein Problem, da du nicht aus der Logik heraus interpretierst, sondern in die Logik das hineininterpretierst. Das kann natürlich so nicht funktionieren.
Wenn Du mit "du" ein generelles "man" meinst, so ist das richtig. Meintest Du damit hingegen mich, so ist es schlichtweg falsch und eine Unterstellung. Ich interpretiere gerade nicht hinein, sondern verweise auf das, was im Text selbst steht. Da kommen als Verben der Bewegung eben nur "sich erheben", "gehen", "stehenbleiben" und so vor. Nirgends "fliegen" oder eine sonstige Beschreibung eines Bodenverlustes des Gefährtes. Und ja, ich nehme auch noch den Kontext mit. Wie also das "sich erheben" im biblischen Sprachgebrauch zu verstehen ist. Und da kommen eben sehr unterschiedliche Sachen vor. Aufstehen, aktivwerden, in Mensch erhebt sich über andere Menschen, ein Volk erhebt sich gegen ein anderes Volk, man erhebt sein Herz oder Gemüt, ein Regen erhebt sich, ein Krieg erhebt sich, ein Geschrei... Und ja, auch ein Adler, der sich in die Lüfte erhebt, ist sicher möglich, auch wenns in der Bibel nicht vorkommt mit diesem Verb. Doch welchen Sinn das Verb nun hat, das entscheidet der konkrete Kontext. Ein sich erhebender Usurpator --> Putsch. Ein sich erhebendes Gewitter --> Regen fängt an (fällt aber nach unten; so auch die Blitze). Ein sich erhebender flugfähiger Vogel --> sicher ist fliegen gemeint. Und hier? Ist die Rede von einem Fluggerät? Nein! Aber es steht doch "sich erheben vom Erdboden" da? Je nun, das ist ja grad das Vieldeutige, nicht der es erklärende Kontext! Somit bleibt es also dabei, daß das Sicherheben nur mit "gehen" und "stehen(bleiben) korrespondiert.
Und damit bleibt es: ich interpretiere nicht, schon gar nicht hinein.
perttivalkonen schrieb:Ansonsten kannst du das Passiv-Fliegen auch gut in diese Hesekiel Texte hineininterpretieren und du sagst, es ist nirgends was mit Fliegen? Doch, denn auch nur ein aufspringen von der Erde kann ein kurzes Fliegen bedeuten. Ja, hilft mir in dem Fall auch nicht, wenn das in den Texte gemeint ist und das bedeutet noch nicht das diese Flugzeuge hatten, klarer fall.
Aber deine Wortwahl war und ist nicht korrekt, auf das wollte ich dich grad hinweisen.
So ein Quatsch. Da war nichts, womit ich einen generellen Bodenkontaktverlust durch z.B. Hüpfen ausgeschlossen hätte. Sondern ich habe nur ausgeschlossen, daß in dem Hesekieltext ein Ufo entdeckt werden kann. Weil von dem kein Verlust der Bodenhaftung mitgeteilt wird, weder durch ein Verb der Fortbewegung (fliegen) noch durch eine Beschreibung eines Bodenhaftungsverlustes. Da gibts nix, worauf Du mich hinweisen hättest können, daß ich da "nicht korrekt" gewesen wäre mit irgendner Wortwahl. Ein Fliegen komt nicht vor, nicht in Wort, nicht in Beschreibung, nicht in Synonymen.
continuum schrieb:Das mit den Rädern, ist das irgendwo noch besser beschrieben, wie das Design hätte sein sollen? Weil wie will der Blumrich das sonst anhand einer "nur" Aussage ohne Skizzen überhaupt Designen?
Nein, es gibt nichts anderes über das hesekielsche "Rad in Rad" zu erfahren. Ich stell mal alle Hesekielpassagen zu den Rädern ein.
Kapitel 1
15 Und als ich die lebenden Wesen sah, siehe, da war ein Rad auf der Erde neben den lebenden Wesen, bei ihren vier Vorderseiten.
16 Das Aussehen der Räder und ihre Verarbeitung war wie der Anblick von Türkis, und die vier hatten ein und dieselbe Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Verarbeitung war, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre.
17 Wenn sie gingen, dann gingen sie nach ihren vier Seiten hin; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen.
18 Und ihre Felgen, sie waren hoch, und als ich sie anblickte, [sah ich,] dass ihre Felgen voller Augen waren rings herum bei den vieren.
19 Und wenn die lebenden Wesen gingen, gingen [auch] die Räder neben ihnen her; und wenn die lebenden Wesen sich von der Erde erhoben, erhoben sich [auch] die Räder.
20 Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen [wollte]. Und die Räder erhoben sich gleichzeitig mit ihnen, denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.
21 Wenn [jene] gingen, gingen [auch diese], und wenn [jene] stehen blieben, dann blieben [auch diese] stehen; und wenn sich [jene] von der Erde erhoben, [dann] erhoben sich die Räder gleichzeitig mit ihnen. Denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.
Kapitel 3
12 Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir den Schall eines starken Getöses, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrer Stätte erhob,
13 und das Rauschen der Flügel der lebenden Wesen, die einer den anderen berührten, und das Sausen der Räder, die [sich] gleichzeitig mit ihnen [bewegten], und den Schall eines starken Getöses.
14 Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Erregung meines Geistes; und die Hand des HERRN war hart auf mir.
Kapitel 10
6 Und es geschah, als er dem mit Leinen bekleideten Mann befahl: Nimm Feuer von [der Stelle] zwischen dem Räderwerk*, von [der Stelle] zwischen den Cherubim weg!, da ging er hinein und trat neben das Rad.
7 Und der Cherub streckte seine Hand aus zwischen den Cherubim hervor nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war, und hob es auf und gab es in die Hände dessen, der mit Leinen bekleidet war; der nahm es und ging hinaus.
8 Und es erschien an den Cherubim unter ihren Flügeln etwas wie eine Menschenhand.
9 Und ich sah: Und siehe, vier Räder waren neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das Aussehen der Räder war wie der Anblick eines Türkis-Steines;
10 und ihr Aussehen: Die vier hatten ein und dieselbe Gestalt, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre.
11 Wenn sie gingen, [dann] gingen sie nach ihren vier Seiten hin: sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen; denn an den Ort, wohin das Vorderste sich wandte, folgten sie ihm; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen.
12 Und ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren voller Augen ringsum bei [allen] vieren, [nämlich] ihren Rädern.
13 Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren `Galgal* genannt.
14 Vier Gesichter hatte jedes. Das Gesicht des ersten war das Gesicht eines Cherubs, und das Gesicht des zweiten war das Gesicht eines Menschen und des dritten das Gesicht eines Löwen und des vierten das Gesicht eines Adlers.
15 Und die Cherubim hoben sich empor. Das war das lebende Wesen, das ich am Fluss Kebar gesehen hatte.
16 Und wenn die Cherubim gingen, [dann] gingen die Räder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich auch sie, die Räder, nicht von ihrer Seite.
17 Wenn sie stehen blieben, blieben [auch] die Räder stehen; und wenn sie sich emporhoben, hoben sich die Räder mit ihnen empor. Denn der Geist des lebenden Wesens war in ihnen.
18 Und die Herrlichkeit des HERRN verliess die Schwelle des Hauses und stellte sich über die Cherubim.
19 Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor, als sie hinauszogen; und die Räder [erhoben sich] gleichzeitig mit ihnen. Und sie stellte sich an den Eingang des östlichen Tores des Hauses des HERRN, und die Herrlichkeit des Gottes Israel war oben über ihnen.
Kapitel 11
22 Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder [bewegten sich] gleichzeitig mit ihnen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.
23 Und die Herrlichkeit des HERRN stieg auf, mitten aus der Stadt hinweg, und stellte sich auf den Berg, der im Osten der Stadt ist.
* 10,6 "Räderwerk" ist die Übersetzung von 10,13 "galgal". Mit
galgal kann ein einzelnes Rad gemeint sein oder eine (zusammengehörige) Gruppe von Rädern. Zuweilen meint
galgal aber auch irgendwas anderes Rundes. Die sonstige gebräuchliche Vokabel bei Hesekiel ist
'ofan und meint stets ein Rad.
continuum schrieb:Ja, ist halt eine grosse Vermutung was er denn überhaupt gesehen hat und ob die Beschreibungen in der Bibel das intepretiert was überhaupt geschehen ist. Denn, es war ja nicht ein Ereignis das direkt nach dem überschrieben wurde. Frage ist, wie lange gieng das, bis man das irgendwo in ein Pergamentpapier niederschreiben wollte (1 Tag oder 10 Jahre?), weil es doch etwas Wichtiges war zum aufschreiben. Sonst wärs ja jetzt nicht geschrieben worden.
Trotzdem haben wir nichts anderes als den Text selbst, aus dem wir die Informationen herleiten können. Samt dem Kontext weiterer Texte zum Verständnis des Vokabelgebrauchs und des kulturellen Verstehenshintergrunds. Und der gibt durchaus ne Menge her, was da wie gemeint ist. Werden wir schon noch en detail durchexerzieren.