m.A.o schrieb:Ähm... wo habe ich deine Aussage ignoriert. Ich habe lediglich das wiedergegeben, wie ich diesen Satz interpretieren würde.
Erstens hast Du das nicht als Interpretation, sondern als Isso dargestellt:
m.A.o schrieb:wird hier eigentlich ein klarer Unterschied zwishen einer "am Boden haftenden" und "den Boden verlassenden" Bewegung beschrieben
Und zweitens hab ich nun mal dargelegt, daß ein Sicherheben eben nicht zwingend physisch zu verstehen ist. Dennoch so ein Isso hinzustellen geht nur, wenn Du meine Darlegung entweder entkräftest oder ignorierst. Ersteres hast Du nicht getan, also bleibt letzteres.
Richtig immerhin wäre, wenn Du kein Isso, sondern tatsächlich nur ne mögliche Interpretation vorgelegt hättest, dies nicht auf ein Ignorieren meiner Darlegung hinausgelaufen wäre. Denn ich habe nicht dargelegt, daß mit diesem Sicherheben unmöglich ein Bodenkontaktverlust gemeint sein könne.
Es ging ja vielmehr darum, ob in dem Hesekieltext ein Ufo drinsteckt. Und das tut es nicht, eben weil "sich vom Boden erheben" nicht auf einen Bodenkontaktverlust hinauslaufen muß - und vor allem ein solcher Bodenkontaktverlust auch sonst nirgends ausgesprochen oder sonstwie angezeigt wird, sowie die weiteren, mit dem Sicherheben korrespondierenden Verben der Bewegung: Gehen und Stehen(bleiben) alle zu einem Bodenaufenthalt passen.
m.A.o schrieb:In der jeweils ersteh Hälfte der beiden Sätze wird explizit der Begriff GEHEN verwendet. In der zweite Hälfte ab ist GEHEN nicht vorhanden. Schlussfolgerung: es ist etwas andere als gehen gemeint.
Klar ist mit Starten, Laufen, Stoppen was je anderes gemeint, eben das Beginnen, das Durchführen und das Beenden einer Aktion. So wie bei nem Flugzeug das Abheben, das Fliegen und das Landen. Oder beim Wachsein eines Menschen: aufwachen, wachsein, einschlafen. Oder bei Konversation: Mundaufmachen, Reden, Mundschließen. Das sind Beispiele für drei komplementäre Verben zur Beschreibung des Anfangs, Verlaufs und Endes einer einzigen Aktivität. Und genau das liegt da vor. Sicherheben, Gehen, Stehenbleiben. Drei voneinander getrennte Aktivitäten, aber alle Teil einer einzigen Aktion. Weswegen ja auch ganz klar ist, wie das Sicherheben vom Erdboden gemeint ist: als Anfang des "Gehen", als umgekehrte Aktion des "Stehenbleiben".
Und eben nicht als Anfang eines Fliegens, als Gegenteil von Landen. Der Kontext der weiteren Verben der Bewegung für die betreffenden Objekte zeigt, wie das Sicherheben gemeint ist, und zwar überdeutlich, eindeutig.
m.A.o schrieb:perttivalkonen schrieb am 18.06.2023:
12 Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir den Schall eines starken Getöses, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrer Stätte erhob,
Eine Beschreibung, die wiederum auf ein Luftkissenfahrzeug passen könnte.
Definitiv nicht. Denn hier erhebt sich nicht das Gefährt, sondern der Prophet wird emporgehoben. Der immerhin verliert tatsächlich den Bodenkontakt unter seinen Füßen. Wird denn auch an anderer Stelle ausdrücklich mitgeteilt (Hes8,3):
Und er streckte etwas wie eine Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines Kopfes. Und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem
Zu deutsch: Hesekiel hatte während der Reise von Mesopotamien nach Jerusalem keinen Sitzplatz, nicht mal nen Stehplatz, nein, er hing die ganze Zeit am Schopf gepackt in der Luft während der Reise.
Und nein, auch hier meint das "zwischen Erde und Himmel" nicht, daß Hesekiel sich nennenswert weit oberhalb des Erdbodens befunden haben müsse. Wie dieses "Schweben zwischen Himmel und Erde" aussehen kann, zeigt das Reit-Verhängnis des lockenreichen Abschalom in 2.Samuel18,9:
Und das Maultier kam unter die verschlungenen Zweige einer grossen Terebinthe. Da verfing sich sein Kopf in der Terebinthe, und er schwebte zwischen Himmel und Erde. Das Maultier aber, das unter ihm war, lief weiter.
Kein Cherub muß sich über den Boden erheben, damit ein am Schopf gepackter und hochgehobener Mensch den Bodenkontakt verliert. Auch ein Esel oder Maultier ist ja kein besonders hohes Reittier, selbst Pferde waren damals deutlich kleiner als heutige Warmblüter. Auch wenn Abschalom eher klein (wie viele Frühere) gewesen sein mag, so kann er höchstens nen Hauch Luft zwischen Füßen und Boden gehabt haben, als das Reittier weiterging. Das reicht schon für "zwischen Himmel und Erde".
m.A.o schrieb:Was mich ein wenig wundert, dass seine Aussage "gingen [auch] die Räder neben ihnen her" und nicht den begriff "rollten" verwendete.
Ist schon komisch, daß die Nase läuft und der Fuß riecht, gell?
Und im Hebräischen gehen nun mal auch Räder. Oder ganze Wagen wie in 1.Kön18,45
Und Ahab bestieg [den Wagen] und fuhr nach Jesreel.
Dort heißts im Hebräischen, der König Ahab
jerakheb und
jelekh, also fuhr (der Rekhab ist der (Streit)Wagen) und ging nach Jesreel. Das Verb Halakh fürs "Gehen" von Streitwagen ist dasselbe wie bei Hesekiels Rädern. Sagt man im Hebräischen eben so, mach was!
m.A.o schrieb:Entweder konnte er eine Drehung der Räder nicht erkennen
Wie bitte das??? Ich mein, die Räder waren groß (siehe direkt im Anschluß), also werden die sich bei einem beobachtbaren Fahren auch beobachtbar drehend sehen lassen.
m.A.o schrieb:oder es war nur was Rundes, was wie Räder aussah und demensprechend sich mit dem Rest, fest Verbunden, fortbewegte.
z.Bsp: Standbeine, ähnlich der Apollo-Landefähren. Die sind ja auch rund, aber nicht als hochkantig stehendes Rad
Hes1,18
Und ihre Felgen, sie waren hoch
m.A.o schrieb:Das könnte auch zur interpretation führen, dass die sich ohne zu wenden in alle Richtungen bewegen konnten.
Bei liegenden Scheiben stellt sich gar nicht erst die von Hesekiel ausführlich behandelte Frage, wie sowas nicht nur vorwärts und rückwärts, sondern auch zur Seite... Nee Du, Du ignorierst hier den Text nach Kräften, biegst Dir was auf Deibelkommraus zurecht und kommst mit abgedrehter Phantasterei. Das ist kein ernsthaftes Diskutieren!
m.A.o schrieb:wie gesagt, das war eine nüchterne Betrachtung OHNE PROVOKATION.
Alles, nur nicht nüchtern!
Wie auch immer Du auf "Provokation" kommst. Ich fühle mich zwar durchaus von Deinem Diskussionsstil alles andere als ernst genommen, geradezu (fast fäkal) angepißt, aber doch nicht provoziert.