Beitrag von SubaiaCirsium (Seite 14) "Treppe in's Nichts.
Also, falls es nicht schon jemand geschrieben hat.
Im Pellen's Park bestand zu Nazizeiten ein Arbeitdienstlager. Das widersprach allerdings den Auflagen in der Schenkungsurkunde zwischen der Gemeinde Burgdamm und Herrn Johannes Pellens.
Hier: Beginn und Ende der Marsseler Familie Pellens:
Die Villa Marssel wurde von Johannes Pellens für seine Frau Alma gebaut. Er ist der Spender des Pellens' Park
Die Scheune unten gehörte zum Hof des Christel Pellens, der es seiner großen Liebe Anna aus Wasserhorst vermachte.
https://s108c0020205f3c61.jimcontent.com/download/version/1411919676/module/6078584581/name/38_06-09.pdfAber die Nazis machten ja sowieso alles so, wie sie es wollten.
Wie es im Arbeitsdienstlager zuging, weiß ich nicht. Die bauten wahrscheinlich dort in Marssel den Autobahnübergang über die Lesum.
Durch den Abbau des notwendigen Sandes entstand ein Bergeinschnitt,auf dem Parkgelände, in dem später der Werftbesitzer Burmester (
https://www.superyachttimes.com/yachts/aschanti-iv-of-vegesack ) 9 Holzhäuschen für bei ihm Beschäftigten baute.
In einem dieser Häuschen (Marssel 70 E) lebte ich als Jüngster einer 5-Köpfigen Familie in 4 Räumen auf insgesamt 38 qm. Klo, Waschküche draußen, so wie auch die Ställe für die Kaninchen, die Hühner und Enten, Schwein, Ziege, Schaf. Hier, in diesem Paradie verbrachte ich schöne Kindheitstage. Das Haus stand ganz hinten links und es war zuletzt aus Stein, weil mein Vater das Holzhaus beim Teeren des Daches aus Versehen niedergebrannt hatte. Die Schuldzuweisung traf aber die Werft Burmester, weil sie das falsche hocheplosive Reparatur-Material geliefert hatte
Diese Siedlung war auch unter dem Namen Tannenschonung bekannt. Die Adresse Karl Tuwat, 23 Lesum, Tannenschonung reichte zur Zustellung eines jeden Briefes, egal, wo in Deutschland abgeschickt. So tüchtig waren damals die Mitarbeiter der Post.
In dem Arbeitslager waren dann ab 1945 überwiegend Flüchtlinge aus dem deutschen Osten untergebracht. So kenne ich das. Alle Bewohner des Berges einschließlich der Villa Marssel (
https://www.facebook.com/115821908508213/posts/2394771173946597/ ) hattenn die Anschrift Marssel 80.
Die "Treppe in's Nichts" war der Aufgang zum dortigen Lebensmittelladen von Pawlik in einem rot gestrichenen Holzhaus . Direkt westlich davon war der Sportplatz, ( ...die Senke, .. das Tal ????), der1932 (!!) von den Arbeitslosen der Gemeinde erstellt wurde. Es gibt noch eine Gedenktafel.
Ein Waisenhaus hat es dort nie gegeben.
Vielleicht sind die dort angeblich vorhandenen Grabsteine die von Pawliks Haustieren.
Östlich von Pawlik wohnte der Schriftsteller Ernst Garding Scholz, der unter dem Namen Ernest Mac Garden spannende Wildwest-Romane verfasste, die man sich bei uns in Burgdamm in jedem Zeitungsladen mit angeschlossener Ausleihe borgen konnte.
Unter den Flüchtlingen, die in den Arbeiterbarracken wohnten, waren auch etliche bösartige Raufbolde, die sich gerne zu zweit oder zu dritt andere Jugendliche zu Opfern aussuchten. Das war echt Scheiiße. Mein doppelter Kieferbruch durch Helmut G. macht mir auch heute noch, nach 65 Jahren Beschwerden. Er mußte dafür 14 Tage einsitzen und 500 Mark Schmerzensgeld zahlen. Auf die warte ich noch heute.
Aber diese Bazillen mit den Nachnamen Ge. , St. ,Fr., Go waren der einzige Spuk auf dem Berg.
Später, nachdem das Marsseler Feld bebaut war, wurden alle Barracken, der Laden und die kleineren Holzhäuser abgerissen.
Später mußte dann auch noch die Pellenssche Villa Marssel dran glauben, weil die von Pellens reich beschenkte Gemeinde Lesum-Burgdamm undankbarerweise keinen Pfennig erübrigt hatte für die Erhaltung dieser schützenswerten Villa:
https://www.facebook.com/115821908508213/posts/2394771173946597/Ich könnte heute noch heulen.
Die Villa war nach dem Auszug von Pellens eine Gaststätte, die von Adty Sievers betrieben wurde. Die besaß auch das Moulin Rouge im Philosophenweg.
Die Villa war damals ein beliebter Jugendtreffpunkt neben den Kaffee und Kuchen- Gästen, die es auch gab.
Tante Adty führte gegenüber den Jugendlichen ein strenges Regiment einschließlich Biermengenkontrolle.
Es gab Tischfußball, Billard, Flipper in getrennten Räumen. Man mußte nichts verzehren, wenn man dort war.
Den Berg runter gab es im Hanggarten 2 Steingrotten zum Schmusen oder mehr.
Die dort auch verkehrende Moped-Gang (Club 19) hatte in der Villa auch ihren Stammsitz. Die verärgerten mit ihren frisierten Knatterbüchsen allerdings ständig die Bewohner der ganzen Straße. Es gab deshalb häufig Polizeikontrollen, und so manches Moped wurde sichgestellt. Das war auch ärgerlich für mich und meine Freunde, die wir " mit gutem Ton und wenig Phon" alle eine Zündapp Combinette oder Falconette besaßen, selbstverstndlich mit tagellosem Schalldämpfer. Wir wurden trotzdem dauernd angehalten.
So, das mal zu Spuk und Geistern Ermordeter in Pellen's Park. Die habe ich nie bemerkt.
Als ich wohl 5 oder 6 Jahre alt war, war ich regelmässig fürchterlich erschrocken wenn mir eine der dort zahlreich vorkommenden großen Waldohreulen direkt in's Gesicht schaute. Das gab sich dann aber. Ähnlch ging es mir, als des erste Mal 2 Marder aus einem Fuchsbau hervorlugten, während ich Kaninchenfutter sammelte.