Dass es immer noch Leute gibt, die glauben, Träume seien zur Verarbeitung der Vergangenheit da.
:D @PhoebeLilith Es kann sein, dass du etwas erlebt hast, das dein Gehirn an dieses schreckliche Ereignis erinnert. Das kann auch eine winzig kleine Verknüpfung zwischen zwei Traumsymbolen sein. Manchmal reicht ein Wort wie Vater oder Familie schon aus, um das Gehirn an die eigenen Eltern erinnern zu lassen. Dabei ist ausschlaggebend, wie sich das Gehirn verschalten will. Durch die synaptische Homöostase löst dein Gehirn einige Verbindungen zwischen den Zellen auf, um neue Informationen in den Speicher zu verdrahten. Das muss auch nicht unbedingt etwas sein, was du aktiv gelernt hast, sondern kann lediglich auf ein Symbol hindeuten, das du bereits gespeichert hast, welches nun aber weitere Verbindungen benötigt. (Zum Beispiel: Freundin hat gestern auf ihren eigenen Vater hingewiesen, dass dieser Holz auf bestimmte Weise bearbeitet.)
Dich wird der Tod nicht so einfach ereilen, wie du befürchtest. Andererseits kann man Träume dazu nutzen, zu verstehen, dass man selbst auch irgendwann sterben wird. Das kann einem den Schrecken davor nehmen, was eine riesen Befreiung für unser Bewusstsein darstellt. Aber ein Traum kann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen, wenn man diesen nicht auf angemessene Weise verarbeitet. (Allein hier merkt man bereits, dass Träume nicht der Verarbeitung dienen. Vielmehr ist es umgekehrt.) Wenn du den Traum zum Beispiel nicht als solchen verstehst, wirst du
vielleicht ängstlich oder gar panisch im Straßenverkehr, was dazu führen
kann, dass du in einen Unfall verwickelt wirst. Auf die Weise kann das Gehirn durch synaptische Homöostase sich selbst lenken und verändern. Und mit ihm deine Reaktionen auf gegebene Situationen oder dein sonstiges Verhalten.
Daher mach dir nicht so viele Sorgen darum. Es ist wie es ist. Du hast davon geträumt. Punkt. Und selbst WENN dadurch ein Unfall passiert, kannst du es eh nicht ändern. Nimm es einfach hin, dass dein Traum das gezeigt hat. Träume sollten einen niemals im Alltag belasten. Höchstens inspirieren. Zum Beispiel habe ich heute Nacht unter anderem geträumt, dass ich im Schuppen meiner Eltern auf der Werkbank eingeschlafen bin. Dann kam darin meine Mutter in den Schuppen und ich fragte lauthals: "WAS DENN!?" So würde ich nie mit meinen Eltern reden. Außerdem habe ich die Aussage im Wachleben tatsächlich ausgerufen. Mitten in der Nacht. Vor offenem Fenster. Meine Nachbarn dürften sich gewundert haben.
:D Aber es ist passiert und ich kann es nicht mehr ändern. Sollte ich jetzt den ganzen Tag darüber grübeln, was meine Nachbarn gedacht haben? Oder wie gemein ich zu meiner Mutter im Traum war? Das würde bedeuten, dass ich das Gehirn in dieser Veränderung darin bestätige und eventuell den Trauminhalt im Wachleben wiederhole. Mindestens aber würde ich dann den ganzen Tag grübeln, was einfach nichts bringt.
Soll heißen: Wenn du wirklich einen prophetischen Traum hattest - und sowas gibt es eben doch hin und wieder - dann kannst du nichts tun, um das Gesehene abzuwenden. Verstehe es lieber so, dass du auf diese Weise lernen kannst, mit deinem eigenen Tod umzugehen, um dir so die Angst davon zu nehmen.