devil075 schrieb:Seh ich in diesem Fall anders, da ich dem Hund aufdränge was für mich und nicht für ihn schön ist
grätchen schrieb:Es geht um Gehorsam
Gehorsam in diversen Situationen ist gut und richtig. Nur finde ich, es sollte auch Situationen geben, wo es nach den Bedürfnissen des Hundes geht - natürlich bestimmt dennoch der "Boss" welche das sind, das ist klar.
Was manche Hundebesitzer ihren Hunden abverlangen, sieht für mich manchmal wie Kadavergehorsam aus. Hund muss immer und ständig gehorchen, hat quasi keine "Freizeit" wo er machen kann was er will (nicht auf dich bezogen, nur allgemein - es gibt solche Leute).
Natürlich muss ein Hund in Gefahrensituationen bedingungslos spuren. Wenn dies zwischen Hund und Halter klar ist, das richtige Vertrauensverhältnis da ist, dann finde ich, kann man mit Wauzi auch bissel "partnerschaftlich" umgehen, ähnlich wie mit Kindern, wenn man deren Vorlieben und Abneigungen respektiert.
Deswegen wissen die Kinder ja trotzdem, dass sie gehorchen müssen,
wenn es darauf ankommt , bzw. dass die Eltern Regeln aufstellen und diese dann auch konsequent durchsetzen.
Das mit den Regeln und der Durchsetzung sehe ich bei Hunden genauso.
Das bedeutet jedoch in meinen Augen eben nicht, dass Wauzi keine Rechte hat, zu "sagen" was ihm total gegen den Strich geht.
Optimist schrieb:Es sollte halt auch bissel um die Vorlieben des Familienmitglieds gehen
grätchen schrieb:Das eine schließt das andere nicht aus
naja, wenn er z.B. zum Waldspaziergang gezwungen wird, obwohl er keinerlei Bock dazu hat (Angst mal außen vor), dann sehe ich das nicht gegeben.
grätchen schrieb:Wenn's nur darum geht wer an welcher Freizeitbeschäftigung Freude hat kann man auch 'nen "ich mach Hundi glücklich"- Tag einlegen. Machen wir auch.
das finde ich gut, aber wenn er die übrige Zeit immer nur das machen soll, was der/die Boss will, gar kein "Mitspracherecht" bekommt - ich weiß nicht... (ob damit ein Hund wirklich glücklich sein kann oder vielleicht eher frustriert)
grätchen schrieb:Wenn es bei meinen Kötern nur ums genießen gehen würde, würden die vllt 3 mal am Tag nur kurz zum kacken vor die Tür gehen und ansonsten auf dem Sofa rumgammeln
ha, ha 😀
Und bei den Hunden mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, die wollten oft den ganzen Tag draußen sein (bis auf, wenn es ein alter Hund ist) - so unterschiedlich kann das sein.
Natürlich gebe ich dir bei diesem Thema Recht, dass man - wenn es um Bewegung an sich geht - einen Hund auch mal zu seinem Glück (wegen der Gesundheit) zwingen muss.
Aber ob es dann unbedingt dazu noch ein
Ort (zB Wald) sein muss, den er nicht mag?
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Optimist schrieb:Mir gehts halt nur darum, ob man einen Hund auf Biegen und Brechen zwingen sollte wenn er sich dann letztenendes vielleicht total unwohl fühlt
grätchen schrieb:Ja. Stück für Stück und immer wieder.
Unwohlsein legt sich mit der Zeit.
kannst du in die Seele des Hundes blicken und wissen, dass sich dieses "sich Legen" nicht einfach nur Resignation ist? Er muss ja letzten Endes klein bei geben, hat ja nichts zu melden, muss sich also fügen.
Optimist schrieb:Was nützt denn so ein Waldspaziergang dem Hund, wenn er nichts davon hat, das nicht genießen kann
grätchen schrieb:Er muss es nicht genießen können, er soll es entspannt tolerieren
naja, ich glaube da werden wir wohl auf keinen Nenner kommen können. 🙂
Ich würde schon wollen, dass mein Hund alles was ich mit ihm tue, auch genießen kann und nicht nur tolerieren (bis auf gewisse Ausnahmesituation, wo ich ihn dann auch mal zu etwas zwingen muss, ist klar).
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grätchen schrieb:Wenn's ihm keinen Spaß macht, ist das halt so. Da kann ich mit leben
Bishamon schrieb:Bist auch ein Tierquäler :)
Menschen müssen damit leben, manchmal die Schwiegermutter zu besuchen und auch Hunde müssen manchmal Dinge machen, die nicht zu ihrer Lieblingsbeschäftigung zählen
Ja, das entscheiden aber die Menschen selbst, was sie sich antun oder nicht 😉 - und zwar ganz bewusst, es ist also in dem Sinne nicht so ein Zwang wie für einen Hund.
Der Unterschied zum Hund: über dessen Kopf hinweg wird entschieden und er kann sich nicht wehren oder Einspruch einlegen.
Ein Kind zB kann wenigstens mal noch SAGEN - das geht mir total gegen den Strich, da leide ich darunter, das macht mich fertig usw.
Ob die Eltern dem nachgeben steht dann zwar auf einem anderen Blatt, aber sie wissen wenigstens wie stark oder schwach der Leidensdruck für das Kind ist. Beim Hund weiß man es nicht, der kann es leider nicht so direkt kommunizieren und manche Halter können ihre Hunde nicht gut genug "lesen".
Und einem Kind kann wenigstens auch erklärt werden, weshalb dieses und jenes sein muss.
grätchen schrieb:Sowas bekomme ich immer wieder zu hören, üblicherweise von älteren Damen mit ungezogen Fußhupen wenn ich meine Hunde korrigier, weil sie auf das gepöbel der kleinen Kackhilfe mit Aggressionen reagieren
Was ist eine "Kackhilfe" (noch nie gehört) 😁
Klingt aber nicht nett, wie du über kleine Hunde sprichst 🙂 - es gibt auch wohlerzogene Fußhupen 😊
grätchen schrieb:Weil meine Hunde wissen, dass ich konsequent durchgreife
wie gesagt, ist ja grundsätzlich auch richtig - vor allem in Gefahrensituationen oder nicht so freundschaftlichen Hundebegegnungen.
Aber wie gesagt, wenn vorher
keine Regel aufgestellt worden war, die es gilt durchzusetzen, bin ich nach wie vor der Meinung, dass man auch ruhig öfter mal den Willen des Hundes respektieren könnte. 😊
Ich sehe halt Hunde genauso als Persönlichkeit an, wie ich das z.B. auch bei Kindern tue (bei Erwachsenen natürlich sowieso).
grätchen schrieb:Trotzdem müssen die spuren, und wenn wir in den Wald wollen mit den Hunden (auch nicht das Lieblingsziel unseres Dicken) dann müssen die sich darauf verlassen dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Die richtige Entscheidung für DICH 😉.... wenn es um die Örtlichkeit geht (z.B. Wald).
grätchen schrieb:Da wird nicht rumgejammert damit wir nur schnell wieder den Wald verlassen.
Wenn's ihm keinen Spaß macht, ist das halt so. Da kann ich mit leben
ja DU kannst damit leben, das glaube ich dir gerne. 😉