@Mittelscheitel @Agar @Creizie @elphieNeuer Süßwasserfisch im Oman entdeckt
29. Mai 2009
Autor: Michael Schneider
Garra smarti (Foto: EWS/WWF)Die Studentin Emma Smart, welche für die Emirates Wildlife Society (EWS) tätig ist, hat im Sultanat Oman eine bisher unbekannte Süßwasser-Fischart entdeckt. Der Garra smarti wurde nach seiner Entdeckerin benannt. Sie fand den Fisch in einem Teich in einem trockenen Flusstal (arabisch: Wadi) im Süden des arabischen Wüsten-Staates.
“Ich weiß noch nicht, wie viele Exemplare es von dieser Art gibt, denn diese drei Fische haben wir in einem Teich in einem einzigen Wadi gefunden”, sagte Smart, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) arbeitet, der Zeitung “Gulf News” am 28.05.2009. In den Emiraten lebt ihren Angaben zufolge ein naher Verwandter des von ihr entdeckten Fisches, der Garra barremiae.
Quelle: Wildlife Extra
Hier ein bild:
http://www.fujairahobserver.ae/SE09/wadi-fish.gif---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Neuentdeckungen in der Tiefsee
24. September 2009
Autor: Michael Schneider
Hydrolagus melanophasma: Zwei Forschergruppen haben bisher unbekannte Tierarten in der Tiefsee entdeckt: Ein Team von Wissenschaftern der Universität von Göteborg hat eine bisher unbekannte Borstenwurmart ausfindig gemacht, die sich ausschließlich von Walkadavern am Meeresboden ernährt. Und ein US-Forscherteam hat in der Tiefsee vor Kalifornien eine bisher unbekannte Seekatzenart entdeckt – Seekatzen bzw. Chimären sind entfernte Verwandte der Haie und Rochen und stellen eine besonders urtümliche Ordnung der Knorpelfische dar.
Wenn ein Wal stirbt und der Kadaver anschließend zum Meeresboden sinkt, liefert er in der Tiefseeregion große Mengen an Nahrung für verschiedene Lebewesen – angefangen von Haien bis hin zu Krebsen und Würmern am Boden. Einige dieser Tiere haben sich auf die Ernährung durch tote Meeressäuger spezialisiert, hat das Forscherteam um Helena Wiklund von der Zoologischen Abteilung der Göteborger Universität festgestellt. Ein einzelner toter Wal liefert der Tiefseeregion so viele Nährstoffe, wie sie sonst durch herabregnendes organisches Material in 2.000 Jahren anfallen. Mit Hilfe von Kameras haben die Schwedischen Forscher nun neun verschiedene Borstenwürmer entdeckt, die sich von Bakterien ernähren, die sich sehr rasch am Skelett von toten Walen bilden. Vier der neuen Würmer konnten die Forscher in Tiefen von rund 120 Metern vor der Küste von Strömstad in Westschweden entdecken, die anderen fünf in der Tiefsee vor der Küste von Kalifornien. DNA-Proben haben ergeben, dass die Borstenwürmer, auch wenn sie von außen sehr ähnlich aussehen, sich genetisch zum Teil stark voneinander unterscheiden.
Die Analysen haben deutlich gezeigt, dass die Adaptierung der Ernährung von Walkadavern in den einzelnen Spezies verschiedenen evolutionären Pfaden gefolgt ist. Die Studie kommt auch zum Schluss, dass es sich bei einigen der Arten, die weltweit an verschiedenen Standorten leben, um so genannte Krypto-Spezies handelt. Die Entdeckung der schwedischen Forscher ist auch bedeutend für das Verständnis, wie sich Tiere auf der Erde ausgebreitet haben und wie viele verschiedene Arten auf dem Planeten hausen.
Forscher der California Academy of Sciences haben vor der Westküste Kaliforniens indessen eine neue Knorpelfischart entdeckt, die man als “lebendes Fossil” bezeichnen kann. Chimären – darunter auch die jetzt entdeckte Spezies Hydrolagus melanophasma (Schwarze Geisterchimäre, von lat. melanophasma = Schwarzer Geist) – haben sich von der Entwicklungslinie ihrer nächsten Verwandten, den Haien und Rochen, vor fast 400 Millionen Jahren getrennt. Eine Besonderheit der männlichen Fische ist, dass sie einfahrbare Sexual-Gliedmaßen an der Stirn und vor den Beckenflossen tragen. Einige der Chimären tragen einen giftigen Stachel vor der Rückenflosse. Ursprünglich waren Chimären mit verschiedenen Spezies sehr häufig vertreten. Der Lebensraum der meisten Arten ist allerdings auf die Tiefsee beschränkt, weshalb man bisher kaum Näheres über sie weiß.
Mit dem zunehmenden Interesse der Wissenschaft an der Erforschung der Tiefsee und neuen taxonomischen Methoden sind die “lebenden Fossilien” wieder mehr ins Zentrum des Geschehens gerückt. In den vergangenen zehn Jahren wurden vor der Küste der Galapagosinseln auch zwei neue Chimären-Arten beschrieben.
Quelle: pte / Zootaxa (21.09.2009)