@Heide_witzka ( den Link für unsere andere Party halten ich noch in Ehren )
Pardon emanon – Dein Bibelstellen-Post war eher ein schlechtes Hütchenspiel um die Gott-Nische – schau Dir Deine Argumentation mal an:
- vor Aufregung hast Du den Hygiene-Knaller von den Ziegenhirten komplett untern Tisch fallen lassen – gerade das wäre wissenschaftlich zu diskutieren gewesen?!
- dafür machst Du eine ursächliche Frage, ständig an einer emotionalen Geschmacksfrage fest. Wie Du Gott und sein vermeintliches Einwirken findest, ist für diese Frage völlig irrelevant.
- Das Du gern ein paar Gruselstellen aus dem Bibelkontext reißt, kenne ich ja schon von Dir - ABER wenn Du bei wissenschaftlichen Prozessen, auf eine genaue Darstellung und Zusammenhänge bestehst, dann bitte auch HIER:
Fakt bleibt, das die "Ziegenhirten" Rechte für Sklaven praktiziert haben, die man in den wesentlichen Regionen und Epochen rund um Sklaven-Verhältnisse zumeist vergeblich suchen kann.
Fakt ist auch, das Du für die exemplarisch vorgelegten Bibelstellen stets die Hintergründe ausblendest, und wesentliche Gesamtaussagen und Entwicklungen der Bibel verschweigen musst, um den Eindruck von Unrecht und Grausamkeit so zu konzentrieren – das würde nicht mal bei unseren modernen Gesetzbüchern zu einem korrekten Eindruck gereichen.
Damit verhandelst Du biblische Szenen, eher wie Bildzeitungs-Überschriften - doch ein genauer Blick lohnt sich ja bekanntlich immer
;)( und gehe exemplarisch auf Deine erste Schote ein : )
20 Und so jemand seinen Knecht oder seine Magd mit dem Stocke schlägt, daß er unter seiner Hand stirbt, so soll er gewißlich gerächt werden: 21 nur wenn er einen Tag oder zwei Tage leben bleibt, soll er nicht gerächt werden, denn er ist sein Geld.
2. Mose 21,20
Dieser biblische Rechtstext ist eben kein Freibrief seine Arbeitskräfte zu schlagen oder willkürlich zu misshandeln – sondern reguliert die Höchststrafe bei Misshandlung von Sklaven – und auch wenn es irritiert, das hier zwischen einer Absicht von Mord oder Todschlag so unterschieden wird, gilt zu Bedenken, das die höchste Strafe die Todesstrafe war ( und es damit nicht um die leichtfertige Behandlung von Besitz geht) – UND man möge bitte mal ein Blick in unsere Rechtsordnung werfen, ob es nicht ähnliche Unterscheidungen
bezüglichen Körperverletzung mit Todesfolge oder vorsätzlichen Todschlag gibt?! ( s. Fall Tuğçe A )
Ist das nicht für "wilde Ziegenhirten" etwas zu anspruchsvoll? – während man in der Geschichte der Sklaven doch eher eine völlige Willkür ohne solche Rechtsgrundlagen findet? ( darf man wohl sicher sein, das eine solche eher seltene Rechspraxis, grundsätzlich eine erhebliche Abschreckung in der potenziellen Misshandlung bedeutete)
Wenn es nicht gerade um die Gott-Frage geht, gilt so etwas eher als Vorbild heutiger Rechtsordnung bzw. als frühe ausausgefeilte Differenzierung - statt...
emanon schrieb:
"....eine Moral....wie eine angeschossene Hyäne"
Wiki:
Tötungsdelikt / Rechtsgeschichte
In der Bibel wird jedoch schon in Buch Exodus zwischen absichtlicher und versehentlicher Tötung unterschieden. In den verschiedenen Übersetzungen findet sich diese Stelle beispielsweise unter Überschriften wie Mord und Totschlag (Ex 21,12-27 EU), Vergehen gegen Leib und Leben (Ex 21,12-27 LUT) oder Bestimmungen über Totschlag und Körperverletzung (Ex 21,12-27 SLT). Zum Schutz des Täters, der nicht mit Absicht (und Hinterlist) handelte
Dagegen "Deine Verwandten":
Wiki:
Das germanische Recht kannte noch keine ausgefeilte Differenzierung zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit, sondern basierte auf der Erfolgshaftung: „Die Tat tötet den Mann“
Noch mal: Eine göttliche Einwirkung bleibt damit gewiss absolut strittig – doch die Behauptung, die Bibel disqualifiziert sich in exemplarischer “Schwachsinnigkeit und Willkür von Ziegenhirten“, findet selbst in den angeführten Beispielen, eine gegenteilige Befestigung!
emanon schrieb:
Der grosse Wurf wars wieder mal nicht, weder die Bibel, noch dein bemühter Versuch zu retten, was noch zu retten ist.
(abgesehen davon, das Du auf meinen konkreten Wurf gar nicht eigegangen bist, sondern lediglich andere Aspekte auflistest, ohne diese zu differenzieren..)
Dafür ist es Dir damit nun unfreiwillig gelungen, auf eigentümliche Qualitäten der Bibel hinzuweisen
;)Wenn Dein Bibelstellen-Populismus nicht beabsichtigt war – dann gehe ich auch auf Deine anderen Schoten ein – Aber das ist eben die alte "Hovind-Frage" – welche Realität und Eindruck will man überhaupt sehen?
Die Frage, ob man die Dinge so bewerten kann und will, wie sie anliegen - ist ein steter Realitäts-Poker, der sich offenbar nicht nur in der Gott-Nische findet....