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Wie Chemiewaffen das Meer verseuchen

24 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Meer, Gift, Arte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie Chemiewaffen das Meer verseuchen

08.03.2014 um 00:12
@spiky

Ja, hat ja niemand bestritten... und...?

Was sind nun die 'katastrophalen Auswirkung für die gesamte Erde'?


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Wie Chemiewaffen das Meer verseuchen

08.03.2014 um 08:15
@Thawra
methan ist ein starkes treibhausgas,in seiner wirkung als molekül ungefähr 20-mal so stark wie kohlendioxid. eine verstärkte freisetzung aus den meeren in die atmosphäre könnte den treibhaus­effekt weiter ankurbeln.

eine besonders schwerwiegende folge des treibhauseffekts ist das schmelzen der polkappen, wodurch das klima auf der erde völlig verändert werden könnte.



die Folgen des temperaturanstiegs sind vielfältig und bergen weltweit hohe risiken für die gesundheit, sicherheit, wirtschaft und umwelt. zu nennen sind hier nur beispielhaft:

#gesundheitsrisiken durch steigende lufttemperaturen und hitzewellen

#weitere verbreitung von schädlingen und krankheitserregern

#anstieg des meeresspiegels zwischen 20 und 60 cm bis ins jahr 2100 durch abschmelzen von getschern und des grönländischen eisschildes

#erhöhtes risiko von überschwemmungen und sturmfluten durch zunahme der verdunstungsmenge

#versauerung der ozeane mit schwerwiegenden folgen für das ökosystem meer

#wirtschaftliche folgen für die beseitigung der klimafolgeschäden in schwer zu prognostizierender höhe (vereinzelt werden bis zu 15% der jährlichen weltweiten wirtschaftsleistung angenommen)
Bei einer erhöhung über 2°C werden substanzielle folgen für ökosysteme angenommen

# (aussterben zahlreicher tier- und pflanzenarten), bei einer erhöhung über 3°C der vollständige zusammenbruch vieler ökosysteme

#zunahme der hunger- und wasserkrisen, namentlich in entwicklungsländern sowie kriegerische auseinandersetzungen um ressourcen


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Wie Chemiewaffen das Meer verseuchen

08.03.2014 um 17:19
Habe die Doku auch gesehen und fand die Darstellung der Problematik wirklich schlecht. Habe beruflich ein wenig mit Rüstungsaltlasten zu tun, bin jetzt aber kein Fachmann für marine Rüstungsaltlasten. Was ich schlecht fand:

Es wurde nicht nach konventionellen und chemischen Kampfstoffen unterschieden. Das oft angesprochene Senftgas (Schwefellost) wurde dort ja fast synonym für Chemiewaffen benutzt Es ist mengenmäßig wohl der bedeutendste, aber nicht der einzige chemische Kampfstoff.

Daneben gibt es noch die Nervengifte (Tabun, Sarin etc.). Diese Stoffe sind natürlich alle massiv toxisch, trotzdem stellen sie nur ein untergeordnetes Problem dar. Erstens sind die Versenkungsgebiete recht gut erfasst, zweitens machen sie mengenmäßig nur ca. 10% der Rüstungsaltlasten aus und drittens sind sie chemisch nicht sehr stabil.

Alle diese Stoffe hydrolysieren recht schnell und zerfallen dabei in harmlose Stoffe. Die Gefahr besteht nur bei unmittelbarem Kontakt. Außerdem korrodieren die Behälter (Granaten, Bomben) in der Regel recht langsam und setzen die Stoffe entsprechend verzögert frei. Deswegen gehen von diesen Stoffen nur geringe Umweltwirkungen aus.

Einen wesentlich größeren Anteil an den Rüstungsaltlasten machen die konventionellen Kampfstoffe (Brandmittel, Explosivstoffe (TNT, Hexogen, Nitropenta); Zünd- und Treibmittel). Sie haben zwar eine geringere akute Toxizität, sind aber trotzdem giftig und stehen im Verdacht karzinogen, mutagen und reproduktionstoxisch zu sein. In Nord- und Ostsee werden ca. 1,6 Mio Tonnen davon vermutet. Diese Stoffe sind aber im Gegensatz zu den chem. Kampfstoffen chemisch recht stabil und könnten nur sehr langsam abgebaut werden.

Glücklicherweise sind diese Stoffe aber auch schlecht wasserlöslich und verlagern sich dementsprechend nur langsam von den Quellen. In Anbetracht der gigantischen Wassermassen (im Verhältnis zu den Schadstoffen) kommt es deshalb auch nur zu geringsten Kontaminationen auch der näheren Umgebung, meist unterhalb der Nachweisgrenze.

Allein aufgrund dieser Tatsachen ist es nicht ganz abwegig einfach nur abzuwarten und die Altlasten nicht zu bergen (was mit teils wesentlich größeren Risiken behaftet ist, als nichts zu tun). Panikmache ist auf jeden Fall nicht angebracht.

Ohne Zweifel ist es eine riesen Sauerei, dass die Kampfstoffe so entsorgt wurden. Man darf aber auch nicht vergessen, wann das Ganze passiert ist. Nach dem Krieg musste vieles schnell angepackt werden, die Kampfmittelbeseitigung war nur eines der großen Probleme.

Im übrigen sind die Rüstungsaltlasten auf dem Land ein wahrscheinlich viel größeres Problem, das uns noch lange Zeit beschäftigen wird. Davon bekommt man in der Öffentlichkeit aber wenig mit.

Und dass das ganze verheimlicht und vertuscht werden soll, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Die alliierten Militärarchive sind offen und können eingesehen werden. Natürlich ist es eine enorme Aufgabe alle Daten zu sichten und auszuwerten. Dazu bedarf es auch Spezialisten, die sowas können (die gibt es nicht wie Sand am Meer).

Es liegt scheinbar in der Natur solcher Dokumentation, die Sachen so darzustellen, dass es dramatischer wirkt als es ist. Der reine Sachverhalt scheint sich eben nicht wirklich gut verkaufen zu lassen (only bad news are good news).

Wer sich etwas objektiver über die Situation zumindest in Deutschland informieren möchte, hier eine kleine Empfehlung:

http://www.schleswig-holstein.de/UXO/DE/UXO_node.html (Archiv-Version vom 10.04.2014)


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Wie Chemiewaffen das Meer verseuchen

09.03.2014 um 00:15
@spiky

Das ist mir alles nicht neu. Das ist aber keine Katastrophe für die Erde, und auch nicht für die Natur... so was gab's schon mehrmals, und die Erde steht noch.

Du hast den Punkt vielleicht nicht ganz verstanden - die Erde ist vom Klimawandel nicht besonders erschüttert. Tierarten sterben aus, langfristig werden viele migrieren und sich neu anpassen. Das klappt alles wunderbar.

WIR sind diejenigen, die ein Problem haben. Weil WIR nämlich am besten funktionieren, wenn die Erde im aktuellen Zustand ist. Und weil UNSERE Versorgung zusammenklappt, wenn sich Ökosysteme im Wandel befinden.


Klimawandel != die Natur stirbt aus. Das ist Unsinn. Hingegen eventuell Klimawandel = die Menschheit wird reduziert. Das klingt schon wesentlich wahrscheinlicher.


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