hatte es ja heute schon bei den tiefseewesen rein gestellt..
Tiefseewesen (Seite 149) (Beitrag von nyarlathotep) aber da hatten wir ja noch keinen quallenthread ^^
JELLYFISH LAKE, PALAU from
Sarosh Jacob on
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Jellyfish Lake
In der populärwissenschaftlichen Presse und in Kreisen von Tauchsportbegeisterten ist der See berühmt als "Quallensee". Meist das ganze Jahr über ist der See bevölkert von etwa 1,5 Millionen Medusen. Sie wurde von William und Peggy Hamner zuerst als Mastigias papua (Lesson, 1830) bestimmt. Neben dem Ongeim'l Tketau kommen Quallen derselben Art auch in noch in vier anderen marinen Seen auf Palau vor sowie in den Lagunen um Eil Malk. Neuere molekularbiologische Untersuchungen haben jedoch ein wesentlich komplexeres Bild ergeben. Jeder See besitzt seine eigene Unterart, die von der Stammart nicht nur genetisch, sondern auch morphologisch und durch ihr Verhalten unterschieden ist. Die molekulargenetische, intraspezifische Variabilität ist erwartungsgemäß bei der Lagunenart, der mutmaßlichen Stammart am höchsten, bei den Unterarten in den fünf Seen sehr gering. Allerdings wurden unter den Populationen von verschiedenen Fundorten aus dem Verbreitungsgebiet von Mastigias papua eine so große genetische Variabilität festgestellt, wie sie nur Arten zukommen. Mastigias papua ist daher wahrscheinlich ein Artkomplex von mindestens drei, wahrscheinlich aber eher von fünf oder mehr kryptischen Arten). Die in Palau vorkommende Art ist daher im Moment nicht zu bestimmen. Michael Dawson bestimmte sie deshalb als Mastigias cf. papua und schied fünf Unterarten aus, die jeweils auf einen See beschränkt sind. Die im Ongeim'l Tketau vorkommende Unterart wird als Mastigias cf. papua ssp. etpisoni Dawson, 2005 bezeichnet. Die Medusen sind goldbraun, ohne blaue Pigmentierung, selten kommen feine weiße Flecke vor. Ansonsten sind aber keine Flecken vorhanden. Die verdickten Endteile der acht oralen Arme sind relativ kurz und breit. Die größten Medusen werden bis 23 cm groß. Die Medusen sind planktonisch und gewöhnlich das ganze Jahr über in der Wassersäule von 0 bis 13 m Tiefe vorhanden. Sie leben von symbiontischen Zooxanthellen, denen sie die Farbe verdanken, aber auch von Zooplankton. Laborversuche ergaben, dass sie mit Zooxanthellen allein nicht wachsen.[5] Sie führen tägliche Wanderungen durch. In der Nacht sammeln sie sich im zentralen Teil des westlichen Seebeckens und führen mehrere Auf- und Ab-Wanderungen zwischen der Chemokline und der Oberfläche durch Vom frühen Morgen bis etwa 9 Uhr 30 wandern die Medusen vom zentralen Teil des westlichen Seebeckens zum östlichen Becken. Ab dem frühen Nachmittag bis etwa 15 Uhr 30 wandern sie dann zum westlichen Ende des Sees. Bei Sonnenuntergang wandern sie wieder zum Beckenbereich im westlichen Teil des Sees. Während ihren Wanderungen rotieren die Medusen im Gegenuhrzeigersinn, vermutlich um den Zooxanthellen gleichmäßig Licht zukommen zu lassen. Die Medusen meiden Schatten und die schattigen Uferbereiche, denn dort sitzen recht zahlreich Seeanemonen der nur in diesem See endemischen Art Entacmaea medusivora, die sich hauptsächlich von Medusen ernährt.
Die im Ongeim'l Tketau endemische Unterart ist am nächsten mit Mastigias cf. papua verwandt, die in den offen marinen Lagunen vor Eil Malk lebt. Diese Form ist durch weiße Flecken auf dem Schirm charakterisiert. Sie hat zudem ein blaues Pigment, das an vielen Stellen die goldbraune Farbe der Zooxanthellen überlagert. Dagegen fehlen Mastigias cf. papua ssp. etpisoni die keulenförmigen Endglieder der acht oralen Arme fast völlig.
Im Herbst 1998 wurde ein deutliche Abnahme der Anzahl der Medusen im See beobachtet. Bis Dezember 1998 waren alle Medusen verschwunden.[6] Michael Dawson und seine Mitarbeiter vermuten, dass wahrscheinlich durch das von einer El Niño-Konfiguration der Meeresströmungen im Pazifik verursachte sehr heiße Wetter für das Verschwinden der Medusen verantwortlich ist. Die Zooxanthellen sterben bei diesen Temperaturen ab. Im Januar 2000 erschienen wieder Medusen in größerer Zahl im Ongeim'l Tketau. Im Januar 2005 wurde mit ca. 31 Millionen die höchste jemals ermittelte Zahl festgestellt.