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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

8 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Natur, Gift, Gifttiere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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ProjectSerpo Diskussionsleiter
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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

17.09.2023 um 13:09
In der Natur gibt es eine Anzahl von Tieren, die als Schutzmaßnahmen vor Feinden, aus Hautdrüsen Gift produzieren.
Mit diesem Gift sind sie vor vielen Fressfeinde sicher.
Entweder werden diese zwar ins Maul genommen und wieder heraus gewürgt, oder erst nicht gefressen,da sie für viele giftig sind.

Doch es gibt in der Natur auch Tiere, die sich an das Gift der jeweiligen Art angepasst haben und diese ein natürlicher Fressfeind darstellt.

Ein Beispiel ist hier:


Taricha granulosa 247589432Original anzeigen (0,2 MB)

Der rauhäutiger Gelbbauchmolch (Taricha granulosa) besitzt ein starkes Gift , des Tetrodotoxins (TTX), welches man auch bei Kugelfischen und blaugeringelte Kraken findet. Er ist somit für viele Feinde ungenießbar und giftig.
Doch nicht für alle.
Die Gewöhnliche Strumpfbandnatter (Thamnophis sirtalis) ist der einzige potentielle Feind, der durch evolutionäre Anpassung eine Resistenz gegen dieses Gift entwickelt hat. Nach dem Fressen des Molches muss die Schlange für einige Stunden in ein Ruhestadium übergehen, damit ihr Immunsystem effizient arbeiten kann
Quelle: Wikipedia: Rauhäutiger Gelbbauchmolch
Der Molch wiederum zeigt in Regionen, wo diese Schlange vorkommt, eine stark erhöhte Produktion des Giftes. Man kann von einem evolutionären Wettrennen (Koevolution) sprechen. Da die Produktionsrate des Molchgiftes und die Resistenz der Schlangen in verschiedenen Populationen und Regionen, abhängig von der Bestandsdichte, variieren, spricht man in der angelsächsischen Fachliteratur auch von "geographic mosaic theory of evolution".
Kennt ihr noch andere Fälle wie diese?
Wo es besondere Feinde von Gifttiere gibt, die eine Resistenz gegen deren Gift entwickelt haben?


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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

17.09.2023 um 19:49
Die Grashüpfermaus, von den es drei Arten gibt und in den USA heimisch sind, jagen in der Nacht besonders auch giftige Skorpione.
Während ihr Giftstich andere Säugetiere töten kann, macht es der Grashüpfermaus nichts aus. Sie ist Immun gegen Skorpiongifte und andere Gifte. Wie das so ist, haben Forscher nun herausgefunden:
Das Gift fungiert bei den Grashüpfermäusen also nicht als Gift, sondern im Gegenteil als eine Art Analgetikum, ein schmerzlinderndes Mittel. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass ihre Entdeckung dabei helfen könnte, neue Schmerzmittel zu entwickeln.
Quelle: https://www.tierwelt.ch/artikel/wildtiere/gegen-diese-maus-haben-skorpione-keinen-stich-415160#:~:text=Doch%20die%20kleine%20Grash%C3%BCpfermaus%20frisst,schafft%2C%20haben%20Forscher%20nun%20herausgefunden.&text=Der%20im%20S%C3%BCden%20der%20USA,Gr%C3%B6sse%20einer%20Maus%20problemlos%20t%C3%B6ten.


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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

18.09.2023 um 21:15
Der indische Mungo..

Herpestes edwardsii. 2

.. gehört zu den wenigen Tieren die sich mit einer der giftigsten Schlangen der Welt anlegen. Die Kobra steht auch auf dem Speiseplan des Mungo. Ein
Biss würde auch den Mungo töten, doch der ist extrem wendig und schnell.

https://www.biologie-seite.de/Biologie/Mungo?utm_content=cmp-true
Allerdings ist er nicht immun gegen das Schlangengift. Wegen seiner Schnelligkeit ist so ein Kampf für den Mungo mit einem geringen Risiko behaftet. Er lässt die Kobra immer wieder zustoßen, weicht jedes Mal aus, und letztlich ist die Schlange so ermüdet, dass sie sich leicht töten lässt. Wird ein Mungo in einem solchen Kampf doch einmal gebissen, durchdringt die Kobra mit ihren kurzen Giftzähnen oftmals nicht sein dichtes, buschiges Fell.

Literatur
Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
Hier noch ein Video mit einem Kampf zwischen Mungo und Kobra, bei dem der Mungo gewinnt.
Youtube: Leg dich nicht mit einem Mungo an!
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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

23.09.2023 um 05:52
Die schöne Wüstenlangohr Fledermaus Otonycteris hemprichii , kann hier ohne große Probleme einen giftigen Skorpion fressen,


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denn sie
haben eine Immunität gegen das in der Regel tödlich wirkende Gift verschiedener Skorpionarten entwickelt. Das hat ein internationales Forscherteam durch Feld- und Laborstudien herausgefunden. Zuvor waren zwar bereits Überreste von Skorpionen in den Hinterlassenschaften von Fledermäusen gefunden worden, doch nun konnten die Wissenschaftler erstmals beobachten, dass die Säugetiere gar nicht erst versuchten, den Giftstacheln der Spinnentiere auszuweichen. Stattdessen nahmen die Fledermäuse sogar wiederholt Stiche ins Gesicht in Kauf, um ihre Beute in Kopf und Vorderleib zu beißen, bis diese sich nicht mehr regte. Anschließend verspeisten sie die Skorpione, oftmals einschließlich Stachel und Giftdrüse, berichten die Wissenschaftler um Marc Holderied von der University of Bristol.
Quelle: https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/immun-gegen-toedliches-gift/
Bei ihrer Jagd beschränkten sie sich keineswegs auf weniger giftige Arten, sondern stürzten sich selbst auf viele als hochgiftig zählende kleine Skorpionarten wie den Gelben Mittelmeerskorpion (Leiurus quinquestriatus). Um ihre Beute zu finden, verlassen sie sich dabei weniger auf die für Fledermäuse typische Ultraschallortung, sondern vor allem auf ihr Gehör: Frisch getötete Skorpione, die die Forscher im Versuchsraum drapiert hatten, entdeckten die Fledermäuse nicht. Lebten die Skorpione noch, zog jede ihrer Bewegungen einen Angriff durch die Flattermänner nach sich.



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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

23.09.2023 um 06:24
Zitat von ayashiayashi schrieb am 18.09.2023:Allerdings ist er nicht immun gegen das Schlangengift
Auf einer anderen Seite schreibt jedoch jemand
Mangusten sind immun gegen Schlangengift, da sie häufig gegen Kobras kämpfen und diese fressen. Dies können sie mit Hilfe von Acetylcholinrezeptoren tun, einer Membran im Immunsystem, die in der Lage ist, sie immun zu machen.
Quelle: https://de.quora.com/Welche-Tiere-sind-gegen-Schlangengift-immun

Dieser hat Zoologie studiert.
Da fragt man sich wieder, was kann und soll man glauben?
Zu den Mangusten zählen unter anderem Mungos und Erdmännchen.

Daraufhin habe ich über Acetylcholinrezeptoren im Internet gesucht und habe folgendes gefunden:
Mungos sind eine von mindestens vier bekannten Säugetiertaxa mit Mutationen im nikotinischen Acetylcholinrezeptor, die vor Schlangengift schützen. Ihre modifizierten Rezeptoren verhindern dieBindung des α-Neurotoxins des Schlangengiftes. Diese repräsentieren vier separate, unabhängige Mutationen.Beim Mungo wird diese Änderung in einzigartiger Weise durch Glykosylierung bewirkt.
Quelle: https://de.wikibrief.org/wiki/Mongoose

Kann man dann davon ausgehen, dass das was in Wikipedia steht, nicht stimmt?

Was zum Beispiel mit Spinnen im normalen Wikipedia steht, orientiere ich mich nicht sonderlich darin, sondern schaue lieber im Wiki der arachnologischen Gesellschaft nach, welches ich mehr vertraue.

Im normalen Wikipedia kann eigentlich jeder X Beliebige , etwas rein, dazu schreiben und korrigieren oder auch etwas behaupten,was nicht richtig ist. Da ist es besser, man sucht nach spezifische Wikis, wie etwa die von der AraGes.


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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

23.09.2023 um 10:26
@ProjectSerpo
Das hatte ich auch gelesen und dachte es ginge dabei mehr um die Immunität beim fressen der giftigen Schlange, als um den Biss.


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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

23.09.2023 um 15:11
@ayashi
Hm, da weiß ich jetzt auch nicht wie das gemeint ist. Jedoch denke ich, dass es mehr um den Biss geht, denn eine giftige Schlange zu fressen, wäre eigentlich kein großes Problem, das machen andere nicht giftige Tiere auch und die Mungos könnten immerhin alles von der Schlange fressen, bis auf dem Kopf, wo sich die Giftdrüsen befinden.


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Gifttiere und ihre natürlichen Fressfeinde

24.09.2023 um 22:45
Die Feuerbauch Glattnatter Erythrolamprus epinephalus ist immun gegen das Gift von Pfeilgiftfrösche, denn sie jagdt diese Amphibien.


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