@Optimist moin
:)zur sache mit "Azmuto"...
es ist grundsätzlich so, dass innerhalb der kabbalistischen schriften "schöpfer" nicht gleich "schöpfer" ist.
während menschen unabhängig davon ob sie religiös sind oder nicht, unter dem begriff schöpfer ein personifiziertes "etwas"/"jemand" verstehen, so meint man in der kabbala mit dem begriff schöpfer bzw. YHWH nicht wirklich das eigentliche wesen des schöpfers (Azmuto), welche als die quelle von allem bezeichnet wird (da sein wesen unergründlich ist, zumindest bis zur endkorrektur), sondern dessen handlungen innerhalb des menschen bzw. seiner verlangen (gefäss, hebr. Kli). wie geschrieben steht: "aus deinen handlungen erkennen wir dich".
deshalb ist YHWH weder nur das ego (wobei die kabbalisten eigentlich die spirituellen empfangsgefässe meinen und den tierischen körper hier nicht beachten), noch nur der schöpfer (wird oft als licht bzw. lichter umschrieben), sondern stellt die wechselbeziehung zwischen dem Kli (gefäss, verlangen) und dem Licht in seinen unterschiedlichen, qualitativen und quantitativen ausprägungen von oben (nullpunkt, Keter) nach unten (Malchut) und ebenfalls von unten nach oben dar.
die dualität kann man niemals "spalten". Kli (verlangen) und Or (licht, genuss, füllung) bedingen sich gegenseitig. ohne das geschöpf gibt es keinen schöpfer und ohne den schöpfer gibt es kein geschöpf. wenn nichts da ist was beobachtet (empfangen) werden kann, dann gibt es auch keinen beobachter (empfänger).
deswegen sagen die kabbalisten, dass man während der korrektur niemals den schöpfer an sich wahrnimmt, sondern seine handlung innerhalb des menschen bzw. innerhalb des egos, welche die "füllung" bzw. "lichter" darstellen.
kabbalistisch gesehen kann der mensch niemals irgendetwas ausserhalb von sich wahrnehmen, genauso wie wir materiell betrachtet nicht aus unseren augen "hinaus" sehen, sondern informationen auf unsere verschiedenen sinne treffen, dabei schon verändert werden!! und anschliessend zum gehrin weitergeleitet werden, wo die milliarden informationen noch einmal entsprechend der eigenschaften des gehirns interpretiert und uns eben dieses scheinbar ausserhalb von uns befindliche "bild" der existenz vermittelt wird.
man spricht also nie über Azmuto ("seine essenz"), der eigentlichen quelle, sondern stets über den schöpfer, also YHWH, welcher den abdruck des höheren im "material" (verlangen) darstellt.
wir erkennen also niemals etwas, was sich ausserhalb von uns befindet (Azmuto), sondern nur das, was sich in uns "einkleidet". wobei das auch nicht ganz stimmt^^ man nimmt lediglich den abdruck wahr und nicht den "stempel", geschweige den "denjenigen", der den stempel benutzt.
ich hoffe das war verständlich.