@Tommy57Es scheint leicht zu sein, etwas zu beurteilen und zu kritisieren, wenn man selbst nicht in der gleichen Situation ist.
Die Handlungen von Menschen müssen im Kontext ihrer Zeit gesehen werden, aber ein perfektes Wesen von angeblich unendlicher Macht, Weisheit und Güte kann keinen solchen Schutz geniessen.
Dschinghis Khan hat nie von einer "Verhältnismässigkeit der Mittel" gehört und selbst wenn hätte es ihn nicht sonderlich intressiert, zum einen er war auf Brutalität angewiesen um sich an der Macht zu halten, zum anderen hatte er nie einen Grund zu glauben das überzogene Gewaltanwendung kein probates Mittel zur Problemlösung darstellt.
Gott auf der anderen Seite sollte es besser wissen, wenn ein Mensch von heute eine höhere moralische Integrität aufweist als Gott vor 10000 Jahren dann ist dieser Gott offensichtlich nicht die Verkörperung der Güte.
Und wenn er allmächtig sein soll kann man sich auch nicht auf Sachzwänge herausreden die einen Menschen oder eine weniger mächtige Gottheit (wie z.B. Götter aus dem griechischen oder nordischen Pantheon) dazu gebracht haben könnten zu derart drastischen Mitteln zu greifen.
Oder kurz ausgedrückt:
Wenn ein allmächtiger, allwissender Gott sich entscheidet 10000 Kinder zu töten dann aus keinem anderen Grund als das er 10000 Kinder töten WILL.
Ägypten erwies sich als die ERSTE Weltmacht der biblischen Geschichte und das Volk Israel wurde eine Zeitlang von dieser Weltmacht versklavt.
Aus der Bibel geht deutlich hervor, dass hinter den irdischen Weltmächten der unsichtbare Einfluss Satans steckt, denn dem Satan wurde seit der Rebellion in Eden auf Erden große Handlungsfreiheit eingeräumt. All das dient der Klärung der von Satan aufgeworfenen Streitfragen in Verbindung mit Gottes Herrscherrecht!
In Verbindung mit Ägypten wollte und musste Gott seine Macht unter Beweis stellen, damit Menschen überhaupt erkennen können, WER der wahre Gott ist.
Der Auszug der Israeliten aus Ägypten und die damit verbundene Machtdemonstration des Gottes der Bibel bewirkte damals, dass am Ende der 10 Plagen viel MISCHVOLK mit den Israeliten mit Auszog, weil diese Menschen erkannt hatten, dass der Gott der Israeliten der wahre Gott ist.
Da die Weltmacht Ägypten und die Pharaonen schon lange vorher ihre Macht grausam missbraucht hatten, ein Pharao ordnete z. B. an, als Moses geboren wurde, alle männlichen Kinder der Israeliten zu ermorden oder dann die Jahrzehnte lange sklavische Bedrückung der Nachkommen Israels in Verbindung mit Fronarbeit, was übrigens vollkommen unangebracht war, denn Joseph hatte durch göttliche Weisheit zuvor die Ägypter bei einer großen Hungersnot am Leben erhalten,...da war es gewiss angebracht, das die Ägypter für ihr Fehlverhalten von Gott bestraft wurden.
... Und dann bringt Gott mit traumwandlerischer Sicherheit genau die Ägypter um die unter Garantie keinerlei Schuld an irgendeiner dieser Sachen haben.
Das ist dermassen zielsicher neben jeden Verantwortlichen geschossen das in einem Cartoon die Einschusslöcher die Silhouette jedes einzelnen Haares nachzeichnen würden.
Übrigens hätte bei der zehnten Plage kein Ägypter seinen Erstgeborenen verlieren müssen, wenn sie die Anweisung Gottes auch für sich befolgt hätten.
Das Blut eines geopferten Lammes oder Zickleins an den Türpfosten hätte ausgereicht um sie am Leben zu erhalten!
Und wenn du Hypnocil nimmst wird dich Freddy nicht holen kommen...
Tommy57 schrieb:Ja, das ist richtig! Man kann jedoch die Handlungen Gottes und seine Herrschaft nicht mit der Herrschaft eines Menschen vergleichen.
Gott allein kann gemäß der Aussagen der Bibel in die Herzen der Menschen blicken und selbst die verborgenen Bewegründe der Menschen erkennen.
Sehe nicht wo ihn das irgendwie besser als Stalin macht.
Tommy57 schrieb:Der wahre Gott offenbart sich außerdem in der gesamten Bibel in erster Linie als ein Gott der Liebe.
Weiss nicht ob wir dieselbe Bibel gelesen haben, aber die Version die ich kenne zeichnet Gott eher als das grosse Vorbild von Big Brother aus 1984, mit einem Schuss Pol Pot dazu.
Tommy57 schrieb:Das bedeutet jedoch nicht, dass z. b. ein Gott der Liebe das Böse nicht bestrafen darf.
Gerade weil Gott liebe ist, kann und darf er nicht alles dulden.
Gewalt ist als Herrschaftsmittel dort legitim wo alle anderen Mittel ausgeschöpft sind.
Ein Allmächtiger Herrscher hat per definition eine unendliche Anzahl unendlich wirksamer gewaltfreier Mittel zur Verfügung.
Dementsprechend kann Gewalt für eine derartige Entität kein Mittel der Wahl sein.
Tommy57 schrieb:Zur Zeit greift Gott nicht in das Weltgeschehen ein und Millionen Menschen werfen ihm vor, dass er all das zulässt.
Ich sicher nicht.
mMn ist der beste Gott auf den die Menschheit hoffen kann einer der sich nicht für die Menschen intressiert.
Der Zorn der Götter wird in allen Mythologien als eine ziemlich unangenehme Sache dargestellt, aber der Liebling eines Gottes zu sein?
Das hat für Herakles nicht funktioniert, ist für Siegfried nach hinten losgegangen und hat die Juden an den Rand der Auslöschung gebracht.
Gottes Sohn "an dem er wohlgefallen hatte" ist elendig am Kreuz verreckt, Johannes der Täufer wurde enthauptet und Hiob... hätte es wohl auch besser getroffen wenn er Gott nie aufgefallen wäre.
Tommy57 schrieb:Hat Gott in der Vergangenheit eingegriffen, und Böses beseitigt, dann wird ihm vorgeworfen, er sei grausam und lasse dem Menschen keine Freiheit!
Ich werfe ihm in der Hinsicht vor allem vor eine sehr seltsame Auswahl zu treffen was Gut und Böse angeht.
Tommy57 schrieb:Gottes Herrschaftsform, die Theokratie ist somit Herrschaft durch Liebe!
Und wer nicht LIEB genug ist kommt aus reiner LIEBE in den LIEBEvollen Schwefelsee wo sie ihre Zuneigung zu einander hinausheulen und zur Bekundung des allgemeinen Wohlwollens mit den Zähnen klappern können.
Tommy57 schrieb:Ich denke nicht, das ein Mensch jemals die Berechtigung hätte, sich mit dem Gott der Bibel zu vergleichen!
Als Mensch hat heute gewiss auch niemand das Recht, einen Mitmenschen zu töten!
Warum sollte Gott denn dieses Recht haben?
Abgesehen davon ging es mir hier weniger um die Täter als um die Opfer.
Kriegen diejenigen die von Gott persönlich ermordet wurden eine Vorzugsbehandlung in der Zulassungsstelle vom Paradies?
Wenn jemand einen Menschen tötet ist das nicht schlimm weil der Mörder nicht das Recht dazu hatte, sondern einfach weil danach ein Mensch tot ist.
Insofern spielt es keine Rolle ob der Täter ein Mensch oder ein Gott ist.
Entweder war Gottes Mord an den ägyptischen Erstgeborenen halb so wild, weil die Kinder eh nicht ganz so tot sind wie angenommen, in dem Fall muss man diesen Effekt dann auch Breivik und Pol Pot anrechnen, oder wir bleiben dabei das Massenmord ein scheussliches Verbrechen ist, in dem Fall hat Gott aber auch keine Freifahrkarte.