Was steht wirklich in der Bibel?
20.01.2014 um 00:32Jod,He,Wav,HeDas ist richtig, und jetzt sprich es mal aus.
Jod,He,Wav,HeDas ist richtig, und jetzt sprich es mal aus.
*** it-1 S. 1278-1296 Jehova ***
JEHOVA
(Jehọva) [die Kausativform im Imperfekt von dem hebr. Verb hawáh (werden); der Name bedeutet „Er veranlaßt zu werden“].
Der Eigenname Gottes (Jes 42:8; 54:5). Obwohl er in der Bibel auch mit beschreibenden Titeln wie zum Beispiel „Gott“, „Souveräner Herr“, „Schöpfer“, „Vater“, „der Allmächtige“ und „der Höchste“ bezeichnet wird, verbindet sich seine Persönlichkeit mit all seinen Eigenschaften — wer und was er ist — nur mit seinem Eigennamen und kommt nur darin voll zum Ausdruck (Ps 83:18).
Die richtige Aussprache des Gottesnamens. Im deutschen Sprachraum ist „Jehova [sprich: Jehowa]“ die überlieferte Aussprache des Gottesnamens, wenn auch die meisten Gelehrten der hebräischen Sprache „Jahwe“ den Vorzug geben. Die ältesten hebräischen Handschriften enthalten den Namen in Form von vier Konsonanten, gewöhnlich Tetragrammaton oder Tetragramm genannt (von griechisch tetra-, „vier“, und grámma „Buchstabe“). Diese vier Buchstaben (von rechts nach links geschrieben) sind יהוה. Man kann sie im Deutschen mit JHWH (oder JHVH) transkribieren.
Die hebräischen Konsonanten des Namens sind demnach bekannt. Die Frage ist nur, welche Vokale zu diesen Konsonanten gehören. Die Vokalzeichen kamen nämlich im Hebräischen erst in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends u. Z. in Gebrauch. (Siehe HEBRÄISCH [Alphabet und Schrift].) Des weiteren liegt in der Vokalisation, die in hebräischen Handschriften zu finden ist, nicht der Schlüssel zur Lösung des Problems, weil Jahrhunderte zuvor ein religiös motivierter Aberglaube aufgekommen war.
Aus Aberglauben den Namen verheimlicht. Irgendwann kam unter den Juden die abergläubische Vorstellung auf, es sei schon verkehrt, den (durch das Tetragrammaton dargestellten) Gottesnamen auszusprechen. Aus welchem Grund man ursprünglich damit aufhörte, den Namen zu gebrauchen, weiß man nicht genau. Nach Ansicht einiger kam die Meinung auf, der Name sei zu heilig, als daß er von unvollkommenen Lippen ausgesprochen werden dürfte. Dagegen findet sich in den Hebräischen Schriften keinerlei Hinweis darauf, daß irgendeiner der wahren Diener Gottes jemals irgendwelche Bedenken gehabt hätte, den Namen auszusprechen. Nichtbiblische hebräische Schriftdokumente, wie zum Beispiel die sogenannten Lachisch-Briefe, legen Zeugnis davon ab, daß der Name in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. u. Z. in Palästina in ganz gewöhnlicher Korrespondenz verwendet wurde.
Gemäß einer anderen Auffassung wollte man vermeiden, daß Nichtjuden den Namen kannten und ihn möglicherweise mißbrauchten. Doch Jehova selbst sagte, er werde ‘seinen Namen auf der ganzen Erde verkünden’ lassen (2Mo 9:16; vgl. 1Ch 16:23, 24; Ps 113:3; Mal 1:11, 14), damit ihn sogar seine Widersacher kennen würden (Jes 64:2). Tatsache ist, daß heidnische Nationen sowohl vor unserer Zeitrechnung als auch in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung den Namen kannten und gebrauchten (The Jewish Encyclopedia, 1976, Bd. XII, S. 119). Manche sind auch der Ansicht, man habe verhindern wollen, daß der Name bei magischen Riten verwendet wurde. Wenn dem so ist, dann handelte es sich um recht unlogische Überlegungen, denn je geheimnisvoller der Name durch die Nichtverwendung wurde, desto besser eignete er sich für die Zwecke von Magiern.
Wann faßte der Aberglaube Fuß? Genauso, wie über den eigentlichen Grund oder die eigentlichen Gründe, weshalb man damit aufhörte, den Gottesnamen zu verwenden, Ungewißheit besteht, besteht auch große Ungewißheit darüber, wann dieser Aberglaube wirklich Fuß faßte. Einige führen ihn bis in die Zeit nach dem Babylonischen Exil (607—537 v. u. Z.) zurück. Diese Theorie beruht jedoch auf der Annahme, daß die späteren Schreiber der Hebräischen Schriften den Namen weniger oft gebraucht hätten — eine Ansicht, die einer näheren Prüfung nicht standhält. Maleachi zum Beispiel wurde offensichtlich als eines der letzten Bücher der Hebräischen Schriften geschrieben (in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. u. Z.), aber es mißt dem göttlichen Namen einen sehr hohen Stellenwert bei.
In vielen Nachschlagewerken wird die Vermutung geäußert, daß der Name um 300 v. u. Z. außer Gebrauch gekommen sei. Einen Anhaltspunkt für diese Zeitangabe sah man in dem vermeintlichen Fehlen des Tetragrammatons (oder einer transkribierten Form) in der Septuaginta, einer griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften, mit der um das Jahr 280 v. u. Z. begonnen wurde. Es stimmt zwar, daß die vollständigsten handgeschriebenen Abschriften der Septuaginta, die man heute kennt, durchweg dem Brauch folgen, das Tetragrammaton durch die griechischen Wörter Kýrios (Herr) oder Theós (Gott) zu ersetzen. Diese umfangreicheren Handschriften reichen allerdings nur bis ins 4. und 5. Jahrhundert u. Z. zurück. Vor nicht allzu langer Zeit hat man hingegen ältere Abschriften, wenn auch in Form von Fragmenten, entdeckt, die beweisen, daß die frühesten Abschriften der Septuaginta den göttlichen Namen doch enthielten.
Die Fragmente einer Papyrusrolle — sie werden unter der Listennummer 266 der Fuad-Papyri (BILD, Bd. 1, S. 326) geführt und enthalten einen Teil des 5. Buches Mose — zeigen das Tetragrammaton an allen Stellen, an denen es in der hebräischen Textvorlage erscheint, in hebräischer Quadratschrift. Gelehrte datieren diesen Papyrus in das 1. Jahrhundert v. u. Z.; er ist also vier oder fünf Jahrhunderte früher geschrieben worden als die zuvor erwähnten Handschriften. (Siehe NW, Anhang, S. 1625—1627.)
Wann hörten die Juden im allgemeinen damit auf, den Namen Gottes auszusprechen?
Es gibt somit keine vernünftigen Argumente für die Annahme, daß der Gottesname — zumindest in geschriebener Form — schon vor der Zeitenwende nicht mehr bekannt gewesen oder außer Gebrauch gekommen wäre. Die ersten Anzeichen einer abergläubischen Haltung dem Namen gegenüber treten im 1. Jahrhundert u. Z. auf. Josephus, ein jüdischer Geschichtsschreiber, der aus einer Priesterfamilie stammte, schrieb in einer Abhandlung über die Begebenheit, als sich Gott Moses am brennenden Dornbusch offenbarte: „Da verkündete ihm Gott seinen Namen, der früher noch keinem Menschen war kundgethan worden. Diesen Namen aber darf ich nicht aussprechen“ (Jüdische Altertümer, übersetzt von H. Clementz, 2. Buch, Kap. 12, Abs. 4, S. 121). Abgesehen davon, daß die Angabe des Josephus über die Kenntnis des Gottesnamens in der Zeit vor Moses falsch ist, geht er nicht näher darauf ein, wie die Allgemeinheit im 1. Jahrhundert über das Aussprechen oder den Gebrauch des Gottesnamens dachte.
Die jüdische Mischna, eine Sammlung rabbinischer Lehren und Überlieferungen, ist dagegen etwas deutlicher. Ihre Zusammenstellung wird Rabbi Jehuda, dem Fürsten, zugeschrieben, der im 2. und 3. Jahrhundert u. Z. lebte. Ein Teil des Stoffes der Mischna bezieht sich eindeutig auf die Verhältnisse vor der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels im Jahre 70 u. Z. Über die Mischna schreibt ein Gelehrter jedoch: „Es ist äußerst schwierig, zu entscheiden, welchen geschichtlichen Wert man irgendeiner in der Mischna aufgezeichneten Überlieferung beimessen sollte. Der Zeitablauf, der möglicherweise Erinnerungen an derart andere Zeiten verdunkelte oder verzerrte; die politischen Aufstände, Veränderungen und Verwirrungen, die durch zwei Rebellionen und zwei römische Siege herbeigeführt wurden; die Maßstäbe, die die Pharisäer hochhielten (und deren Auffassungen in der Mischna enthalten sind) und die denen der Sadduzäer entgegengesetzt waren . . . — das sind Faktoren, die man abwägen muß, will man die Stellung der Mischna einschätzen. Darüber hinaus ist ein Großteil des Inhalts der Mischna eher eine gelehrte Abhandlung, die nur der Form halber abgefaßt wurde und bei der es (so könnte man meinen) weniger darum geht, geschichtliche Tatsachen zu vermitteln“ (The Mishna, ins Englische übersetzt von H. Danby, London 1954, S. xiv, xv). Im folgenden sind einige der in der Mischna festgehaltenen Überlieferungen hinsichtlich der Aussprache des Gottesnamens aufgeführt:
In Verbindung mit dem jährlichen Sühnetag heißt es in Joma 6:2: „Sobald aber Priester und Volk im Vorhof den Hohenpriester deutlich den Namen Jahwe gebrauchen hörten, verbeugten sie sich, warfen sich nieder und riefen, das Gesicht auf dem Boden: ‚Gebenedeiet [gesegnet oder gepriesen] sei der herrliche Name seines Reiches immer und ewig‘ “ (Die Mischna, Joma, übersetzt von J. Meinhold, 1913, S. 61). Über den täglichen Priestersegen kann man in Sota 7:6 lesen: „Im Heiligtum [Tempel] spricht man den Namen aus, wie er geschrieben wird, aber auf dem Lande nach der Umschreibung“ (Die Mischna, Soṭa, übersetzt von H. Bietenhard, 1956, S. 117). Gemäß Sanhedrin 7:5 war ein Gotteslästerer erst dann schuldig, wenn er den Namen deutlich aussprach. Weiter heißt es, daß im Verlauf einer Verhandlung, bei der jemand der Lästerung angeklagt war, so lange eine Umschreibung oder ein Ersatzname gebraucht wurde, bis man alle Zeugen verhört hatte; dann wurde der Hauptzeuge beiseite genommen und gebeten, deutlich zu sagen, was er gehört habe, wobei man sich vermutlich des Gottesnamens bediente. In Sanhedrin 10:1 werden diejenigen aufgeführt, „die keinen Anteil haben an der zukünftigen Welt“, und dann wird erklärt: „ʼAbba Saul sagt: Auch wer den Gottesnamen mit seinen Buchstaben ausspricht“ (Die Mischna, Sanhedrin, Makkōt, übersetzt von S. Krauß, 1933, S. 267, 271). Doch trotz dieser negativen Ansichten findet man im ersten Teil der Mischna auch den ausdrücklichen Befehl: „Jeder entbiete seinem Nächsten den Gruß mit dem ,Namen‘ [Gottes]“; dann wird das Beispiel von Boas (Ru 2:4) angeführt (Die Mischna, Berakot, übersetzt von O. Holtzmann, 1912, 9:5, S. 97).
Wenn wir diese überlieferten Ansichten als das betrachten, was sie wirklich sind, mögen sie erkennen lassen, daß einige Zeit vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahre 70 u. Z. eine abergläubische Neigung bestand, den Gebrauch des göttlichen Namens zu vermeiden. Aber selbst dann waren es in erster Linie die Priester, von denen ausdrücklich erklärt wurde, daß sie anstelle des Gottesnamens eine Umschreibung oder einen Ersatznamen gebrauchten, und das auch nur auf dem Lande. Wie wir gesehen haben, ist außerdem der historische Wert der in der Mischna festgehaltenen Überlieferungen zweifelhaft.
Es gibt demnach keinen wirklichen Grund, das Aufkommen der abergläubischen Vorstellung, die den weiteren Gebrauch des Gottesnamens untersagte, einer Zeit vor dem 1. oder 2. Jahrhundert u. Z. zuzuschreiben. Freilich kam der Zeitpunkt, als die Juden beim Lesen der Hebräischen Schriften in der Ursprache nicht mehr den Gottesnamen, der durch das Tetragrammaton dargestellt wurde, aussprachen, sondern dafür entweder ʼAdhonáj (Souveräner Herr) oder ʼElohím (Gott) einsetzten. Das kann man aus der Tatsache ersehen, daß die jüdischen Abschreiber, als in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends u. Z. die Vokalisation eingeführt wurde, das Tetragrammaton mit den Vokalzeichen für ʼAdhonáj oder für ʼElohím versahen; offensichtlich wollten sie damit den Leser darauf aufmerksam machen, daß er diese Wörter anstelle des göttlichen Namens aussprechen sollte. In späteren Abschriften der Septuaginta, der griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften, fand der Leser natürlich nur noch Kýrios und Theós anstelle des Tetragrammatons vor. (Siehe HERR.)
Übersetzungen in anderen Sprachen, wie die lateinische Vulgata, folgten dem Beispiel dieser späteren Abschriften der Septuaginta. Die katholische Übersetzung von Joseph Franz von Allioli (ursprünglich 1830/32 erschienen), die sich auf die Vulgata stützt, enthält deshalb den göttlichen Namen nicht. Die Lutherbibel von 1545 sowie die revidierte Ausgabe von 1984 geben das Tetragrammaton in den Hebräischen Schriften mit HERR bzw. HERR (in Großbuchstaben) wieder; in anderen Ausgaben kann man auch die Form HErr finden. Die Zürcher Bibel gibt in der Regel den Gottesnamen mit „der Herr“ wieder, nur an einigen Stellen schreibt sie „Jahwe“.
Wie wird der Name Gottes richtig ausgesprochen?
In der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends u. Z. führten jüdische Gelehrte ein Punktesystem ein, um die fehlenden Vokale im hebräischen Konsonantentext darzustellen. Beim Namen Gottes fügten sie nicht die richtigen Vokalzeichen hinzu, sondern andere Vokalzeichen, um den Leser daran zu erinnern, daß er ʼAdhonáj (was „Souveräner Herr“ bedeutet) oder ʼElohím (was „Gott“ bedeutet) sagen sollte.
Im Codex Leningradensis B 19A aus dem 11. Jahrhundert u. Z. ist das Tetragrammaton als Jehwáh, Jehwíh und Jehowáh vokalisiert. In Ginsburgs Ausgabe des massoretischen Textes wird der göttliche Name als Jehowáh vokalisiert (1Mo 3:14, Fn.). Gelehrte der hebräischen Sprache geben im allgemeinen „Jahwe“ als der wahrscheinlichsten Aussprache den Vorzug. Sie weisen darauf hin, daß die abgekürzte Form des Namens Jah sei, wie sie in Psalm 89:8 und in dem Ausdruck Halelu-Jáh (was „Preiset Jah!“ bedeutet) vorkomme (Ps 104:35; 150:1, 6). Auch können die Formen Jehṓ, Jō, Jah und Jáhu, die u. a. in der hebräischen Schreibweise der Namen Josaphat und Schephatja zu finden sind, alle von Jahwe abgeleitet werden. Die griechischen Transkriptionen des Namens bei frühchristlichen Schriftstellern weisen ungefähr in die gleiche Richtung; sie verwandten Schreibweisen wie Iabé und Iaoué, was im Griechischen ähnlich wie „Jahwe“ ausgesprochen wurde. Dennoch ist man sich in Gelehrtenkreisen durchaus nicht einig. Einige treten sogar für eine ganz andere Aussprache ein, z. B. für „Jahuwa“, „Jahuah“ oder „Jehuah“.
Da sich gegenwärtig keine Gewißheit über die Aussprache erlangen läßt, scheint es keinen vernünftigen Grund zu geben, weshalb man im Deutschen zugunsten irgendeiner anderen vorgeschlagenen Aussprache auf die wohlbekannte Form „Jehova“ verzichten sollte. Denn dann müßte man auch, um konsequent zu sein, die Schreibweise und die Aussprache einer Unmenge anderer biblischer Namen ändern: Aus Jeremia würde Jirmejáh, aus Jesaja Jeschaʽjáhu und aus Jesus entweder Jehōschúaʽ (wie im Hebräischen) oder Iēsoús (wie im Griechischen). Der Zweck von Wörtern ist, Gedanken zu übermitteln; im Deutschen macht der Name „Jehova“ den wahren Gott kenntlich und übermittelt heute diesen Gedanken auf eine befriedigendere Weise als irgendeine der vorgeschlagenen Ersatzformen.
Wichtigkeit des Namens. Viele neuzeitliche Gelehrte und Bibelübersetzer treten dafür ein, der Tradition zu folgen und den bezeichnenden Namen Gottes wegzulassen. Sie behaupten nicht nur, daß seine ungewisse Aussprache ein solches Vorgehen rechtfertige, sondern sie stehen auch auf dem Standpunkt, die Erhabenheit und Einzigartigkeit des wahren Gottes mache einen besonderen Namen überflüssig. Solche Ansichten finden in der inspirierten Heiligen Schrift keine Stütze, weder in den Aufzeichnungen aus vorchristlicher Zeit noch in den Christlichen Griechischen Schriften.
Das Tetragrammaton erscheint in der Biblia Hebraica und in der Biblia Hebraica Stuttgartensia 6 828mal. In den Hebräischen Schriften der Neuen-Welt-Übersetzung ist der göttliche Name 6 973mal enthalten, weil die Übersetzer u. a. in Betracht zogen, daß die Schreiber an manchen Stellen den göttlichen Namen durch ʼAdhonáj oder ʼElohím ersetzt hatten. (Siehe NW, Anhang, S. 1624, 1625.) Gerade das häufige Vorkommen des Namens bezeugt, wie wichtig er dem Autor der Bibel ist, dessen Name es ja ist. Seine Verwendung in der ganzen Bibel übertrifft an Zahl bei weitem irgendeinen der Titel, die sich auf ihn beziehen, wie „Souveräner Herr“ oder „Gott“.
Bemerkenswert ist ferner die besondere Bedeutung, die man in den Hebräischen Schriften und überhaupt bei den semitischen Völkern Namen beilegt. Professor G. T. Manley führt aus: „Eine Untersuchung des Wortes ‚Name‘ im A[lten] T[estament] enthüllt seine besondere Bedeutung im Hebräischen. Der Name ist keine bloße Etikette, sondern ist bezeichnend für die wirkliche Persönlichkeit seines Trägers. . . . Wenn jemand seinen ‚Namen‘ auf eine Sache oder eine Person legt, kommt sie unter seinen Einfluß und Schutz“ (New Bible Dictionary, herausgegeben von J. D. Douglas, 1985, S. 430; vgl. A. Cohen, Everyman’s Talmud, 1949, S. 24; 1Mo 27:36; 1Sa 25:25; Ps 20:1; Spr 22:1; siehe NAME).
„Gott“ und „Vater“ nicht kennzeichnend genug. Der Titel „Gott“ gehört weder einer Person allein, noch stellt er die Identität seines Trägers fest (man kann sogar seinen Bauch zum Gott machen; Php 3:19). In den Hebräischen Schriften wird das gleiche Wort (ʼElohím) auf Jehova, den wahren Gott, aber auch auf falsche Götter, wie auf den Philistergott Dagon (Ri 16:23, 24; 1Sa 5:7) und den assyrischen Gott Nisroch, angewandt (2Kö 19:37). Wenn sich ein Hebräer einem Philister oder Assyrer gegenüber lediglich als Anbeter „Gottes [ʼElohím]“ ausgegeben hätte, hätte er offensichtlich denjenigen, dem er diente, nicht eindeutig identifiziert.
In dem Werk The Imperial Bible-Dictionary wird unter dem Stichwort „Jehova“ der Unterschied zwischen ʼElohím (Gott) und Jehova klar herausgestellt. Über den Namen Jehova heißt es: „Er ist überall ein Eigenname, der den persönlichen Gott und nur ihn allein bezeichnet; Elohim hingegen nimmt mehr den Charakter eines Gattungsnamens an, der zwar in der Regel tatsächlich den Höchsten bezeichnet, aber nicht notwendigerweise oder einheitlich. . . . Der Hebräer kann zwar sagen der Elohim, der wahre Gott im Gegensatz zu allen falschen Göttern, aber er sagt nie der Jehova, denn Jehova ist allein der Name des wahren Gottes. Er sagt immer wieder mein Gott . . ., aber nie mein Jehova, denn wenn er mein Gott sagt, meint er Jehova. Er spricht von dem Gott Israels, aber nie von dem Jehova Israels, denn es gibt keinen anderen Jehova. Er spricht von dem lebendigen Gott, aber nie von dem lebendigen Jehova, denn er kann sich Jehova nicht anders als lebendig vorstellen“ (herausgegeben von P. Fairbairn, London 1874, Bd. I, S. 856).
Dasselbe gilt für den griechischen Begriff für Gott, Theós. Er wurde gleichermaßen auf den wahren Gott und auf heidnische Götter wie Zeus und Hermes (römisch Jupiter und Merkur) angewandt. (Vgl. Apg 14:11-15.) Ein Bild von dem wahren Sachverhalt vermitteln uns die Worte des Paulus in 1. Korinther 8:4-6: „Denn wenn es auch solche gibt, die ‚Götter‘ genannt werden, ob im Himmel oder auf der Erde, wie es ja viele ‚Götter‘ und viele ‚Herren‘ gibt, so gibt es für uns tatsächlich e i n e n GOTT, den Vater, aus dem alle Dinge sind und wir für ihn.“ Der Glaube an eine Vielzahl von Göttern, der es erforderlich macht, daß sich der wahre Gott von ihnen unterscheidet, hat sich selbst bis in unser 20. Jahrhundert erhalten.
Wenn Paulus „GOTT, den Vater“, erwähnt, bedeutet das nicht, daß der Name des wahren Gottes „Vater“ lautet, denn die Bezeichnung „Vater“ trifft genausogut auf jeden menschlichen männlichen Elternteil zu, ja überhaupt auf Männer, die zu anderen in einem bestimmten Verhältnis stehen (Rö 4:11, 16; 1Ko 4:15). Der Messias führt den Titel „Ewigvater“ (Jes 9:6). Jesus nannte Satan den „Vater“ gewisser mordgieriger Gegner (Joh 8:44). Der Begriff wurde ebenfalls auf die Götter der Nationen angewandt; z. B. wurde der griechische Gott Zeus in den Homerischen Gedichten als der große Vatergott dargestellt. Daß „GOTT, der Vater“, einen Namen hat, einen Namen, der sich von dem seines Sohnes unterscheidet, geht aus zahlreichen Texten hervor (Mat 28:19; Off 3:12; 14:1). Paulus kannte den Eigennamen Gottes, Jehova, wie er im Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose zu finden ist, aus dem der Apostel in seinen Schriften zitierte. Dieser Name, Jehova, zeichnet „GOTT, den Vater“, aus. (Vgl. Jes 64:8.) Auf diese Weise werden jegliche Versuche, seine Identität und Person mit der Identität und Person etwaiger anderer Träger der Titel „Gott“ oder „Vater“ zu verschmelzen oder darin aufgehen zu lassen, vereitelt.
Kein Stammesgott. Jehova wird der „Gott Israels“ und der ‘Gott ihrer Vorväter’ genannt (1Ch 17:24; 2Mo 3:16). Gleichwohl bietet diese enge Verknüpfung mit den Hebräern und mit der israelitischen Nation keine Handhabe, den Namen zur Bezeichnung eines Stammesgottes zu degradieren, wie es einige getan haben. Der christliche Apostel Paulus schrieb: „Ist er nur der Gott der Juden? Nicht auch der Menschen der Nationen? Doch, auch der Menschen der Nationen“ (Rö 3:29). Jehova ist nicht nur der „Gott der ganzen Erde“ (Jes 54:5), sondern auch der Gott des Universums, „der Himmel und Erde gemacht hat“ (Ps 124:8). Der Bund, den Jehova nahezu 2 000 Jahre vor den Tagen des Paulus mit Abraham geschlossen hatte, stellte Menschen aller Nationen Segnungen in Aussicht und bewies so Gottes Interesse an der ganzen Menschheit (1Mo 12:1-3; vgl. Apg 10:34, 35; 11:18).
Schließlich verwarf Jehova Gott die untreue Nation des fleischlichen Israel. Dagegen blieb sein Name mit der neuen Nation des geistigen Israel, der Christenversammlung, verbunden, selbst als diese neue Nation Nichtjuden in ihre Reihen aufzunehmen begann. Demzufolge konnte der Jünger Jakobus, der bei einer christlichen Zusammenkunft in Jerusalem den Vorsitz führte, davon sprechen, daß Gott „seine Aufmerksamkeit den [nichtjüdischen] Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“. Zum Beweis, daß dies vorhergesagt worden war, zitierte Jakobus dann aus einer Prophezeiung des Buches Amos, in der Jehovas Name zweimal vorkommt (Apg 15:2, 12-14; Am 9:11, 12).
In den Christlichen Griechischen Schriften. In Anbetracht der bisherigen Untersuchungen erscheint es einem höchst merkwürdig, festzustellen, daß die erhalten gebliebenen handgeschriebenen Abschriften vom Originaltext der Christlichen Griechischen Schriften den Gottesnamen nicht in seiner Vollform enthalten. Deswegen fehlt der Name auch in den meisten Übersetzungen des sogenannten Neuen Testaments. In seiner abgekürzten Form erscheint der Name jedoch in diesen Übersetzungen, nämlich in Offenbarung 19:1, 3, 4, 6 in dem Ausdruck „Alleluja“ (Al; Rö), „Halleluja“ (EÜ; GN; Lu; Me; Wi) oder „Hallelujah“ (ZB). Dieser Aufruf „Preiset Jah!“ (NW), den gemäß dem Bibeltext Geistsöhne Gottes ergehen ließen, zeigt deutlich, daß der göttliche Name nicht außer Gebrauch gekommen war. Er war, wie schon in vorchristlicher Zeit, von größter Bedeutung und Aktualität. Warum fehlt denn dann die Vollform des Gottesnamens in den Christlichen Griechischen Schriften?
Weshalb ist der göttliche Name in seiner Vollform nicht in verfügbaren alten Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften enthalten?
Lange hat man das damit begründet, daß die inspirierten Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften Stellen aus den Hebräischen Schriften gemäß der Septuaginta zitiert hätten und daß sie, da das Tetragrammaton in dieser Übersetzung durch Kýrios bzw. Theós ersetzt worden sei, den Namen Jehova nicht verwandt hätten. Wie bereits gezeigt, ist diese Begründung nicht mehr stichhaltig. Dr. P. Kahle äußerte sich zu dem Umstand, daß die ältesten Fragmente der Septuaginta tatsächlich den Gottesnamen in seiner hebräischen Form enthielten, wie folgt: „Wir wissen jetzt, daß in den von Juden für Juden geschriebenen griechischen Bibeltexten [der Septuaginta] der Gottesname nicht als Kyrios übersetzt, sondern als Tetragramm in hebräischen Buchstaben beibehalten wurde. Erst die Christen haben hierfür Kyrios eingesetzt, als sie mit dem hebräisch geschriebenen Gottesnamen nichts mehr anfangen konnten“ (Die Kairoer Genisa, Berlin 1962, S. 235). Wann trat diese Änderung in den griechischen Übersetzungen der Hebräischen Schriften auf?
Offensichtlich in den Jahrhunderten nach dem Tod Jesu und seiner Apostel. In Aquilas griechischer Übersetzung, die in das 2. Jahrhundert u. Z. zu datieren ist, erschien das Tetragrammaton noch in hebräischen Schriftzeichen. Um 245 u. Z. fertigte der bekannte Gelehrte Origenes seine Hexapla an, eine Wiedergabe der inspirierten Hebräischen Schriften in 6 Kolumnen oder Spalten: 1. das hebräische bzw. aramäische Original, dem 2. eine Umschrift in Griechisch sowie 3. die griechische Übersetzung von Aquila, 4. von Symmachos (Symmachus), 5. der Septuaginta und 6. von Theodotion beigegeben waren. Über das Ergebnis der Untersuchungen der heute bekannten Hexapla-Fragmente schrieb Professor W. G. Waddell: „In Origenes’ Hexapla . . . geben die griechischen Übersetzungen von Aquila und Symmachos sowie LXX [die Septuaginta] alle JHWH mit ΠΙΠΙ wieder; in der zweiten Kolumne der Hexapla war das Tetragrammaton in hebräischen Schriftzeichen geschrieben“ (The Journal of Theological Studies, Oxford, Bd. XLV, 1944, S. 158, 159). Andere glauben, im Urtext der Hexapla des Origenes seien in allen Kolumnen hebräische Schriftzeichen für das Tetragrammaton verwendet worden. Origenes selbst bemerkte: „In exakteren Handschriften ist dieser Name mit hebräischen Buchstaben geschrieben, aber nicht mit den modernen, sondern mit den alten“ (zitiert nach P. Kahle, Der hebräische Bibeltext seit Franz Delitzsch, Stuttgart 1961, S. 46).
Noch im 4. Jahrhundert u. Z. schrieb Hieronymus, der die Vulgata, eine Übersetzung ins Lateinische, schuf, in seinem Vorwort zu den Büchern Samuel und Könige: „Und wir finden den Namen Gottes, das Tetragrammaton (d. h. יהוה), in bestimmten griechischen Bänden selbst bis auf den heutigen Tag mit den alten Buchstaben bezeichnet.“ In einem 384 u. Z. in Rom abgefaßten Brief führte Hieronymus aus: „Der neunte [Gottesname] ist das Tetragrammaton, das sie als . . . [anekphṓnēton] betrachteten, d. h. als unaussprechlich, und es ist mit diesen vier Buchstaben geschrieben: Jod, He, Wau, He. Wegen der Ähnlichkeit der Schriftzeichen lasen gewisse Unkundige die hebräischen Buchstaben in griechischen Büchern gewöhnlich wie ΠΙΠΙ [griechische Buchstaben, die den römischen Buchstaben PIPI entsprechen]“ (F. Dunand, Papyrus Grecs Bibliques, Kairo 1966, S. 47, Fn. 4).
Folglich waren die sogenannten „Christen“, die in den Septuaginta-Abschriften für das Tetragrammaton Kýrios einsetzten (P. Kahle, Kairoer Genisa, S. 235), nicht die ersten Jünger Jesu. Es waren Personen aus späteren Jahrhunderten, als der vorhergesagte Abfall deutlich in Erscheinung getreten war und die Reinheit der christlichen Lehren korrumpiert hatte (2Th 2:3; 1Ti 4:1).
Von Jesus und seinen Jüngern gebraucht. Somit stand der Gottesname in den Tagen Jesu und seiner Jünger ohne jeden Zweifel in Abschriften der Heiligen Schrift, sowohl in hebräischen Handschriften als auch in griechischen. Benutzten Jesus und seine Jünger in ihren mündlichen und schriftlichen Äußerungen den Gottesnamen? Wenn man bedenkt, daß Jesus die pharisäischen Überlieferungen verurteilte (Mat 15:1-9), wäre es höchst unvernünftig, zu schlußfolgern, daß er und seine Jünger sich in dieser Angelegenheit von den Vorstellungen der Pharisäer (wie sie in der Mischna ihren Niederschlag fanden) leiten ließen. Jesu eigener Name bedeutet „Jehova ist Rettung“. Er erklärte: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen“ (Joh 5:43); er lehrte seine Nachfolger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt“ (Mat 6:9); seine Werke, so sagte er, tue er ‘im Namen seines Vaters’ (Joh 10:25), und in einem Gebet am Abend vor seinem Tod erwähnte er, daß er den Namen seines Vaters seinen Jüngern offenbar gemacht habe, und bat: „Heiliger Vater, wache über sie um deines Namens willen“ (Joh 17:6, 11, 12, 26). In Anbetracht all dessen gebrauchte Jesus sicherlich den göttlichen Namen, Jehova, wenn er die Hebräischen Schriften anführte oder daraus vorlas. (Vgl. Mat 4:4, 7, 10 mit 5Mo 8:3, 6:16, 6:13; Mat 22:37 mit 5Mo 6:5; Mat 22:44 mit Ps 110:1 und Luk 4:16-21 mit Jes 61:1, 2.) Logischerweise folgten Jesu Jünger, die inspirierten Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften eingeschlossen, darin seinem Beispiel.
Warum fehlt denn dann der Name in den erhalten gebliebenen Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften, des sogenannten Neuen Testaments? Weil man offensichtlich bereits zu der Zeit, als diese erhalten gebliebenen Abschriften angefertigt wurden (vom 3. Jahrhundert u. Z. an), den ursprünglichen Text der Schriften der Apostel und Jünger abgeändert hatte. Zweifellos hatten spätere Abschreiber den in Form des Tetragrammatons erscheinenden Gottesnamen durch Kýrios und Theós ersetzt (BILD, Bd. 1, S. 324); wie die Tatsachen zeigen, hatte man genau das mit späteren Abschriften der Septuaginta, der griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften, getan.
Wiedereinführung des Gottesnamens in die Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften. Einige Gelehrte, die diese Zusammenhänge erkannt haben, haben in ihre Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften den Namen Jehova aufgenommen. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts stand der Gottesname in deutschsprachigen Übersetzungen des „Neuen Testaments“. So erscheint „Jehova“ in dem Neuen Testament des evangelischen Theologen Johann Christoph Friedrich Schulz, das 1774 in Leipzig veröffentlicht wurde (nur Bd. 1: Die vier Evangelisten), wenigstens 20mal. Der reformierte Theologe Johann Jakob Stolz verwandte den Namen „Jehova[h]“ in der 1. Auflage seiner Übersetzung mindestens 23mal (Sämtliche Schriften des Neuen Testaments, zusammen mit Johann Kaspar Haefeli, Zürich 1781/82), in der 3. Auflage (Zürich und Leipzig 1798) sogar mindestens 108mal. Diesen häufigen Gebrauch des Namens Gottes behielt er auch bis in seine letzte Auflage (Hannover und Leipzig 1820) bei. Auch der katholische Theologe Sebastian Mutschelle, der in seiner Übersetzung (Die heiligen Schriften des neuen Testaments, München 1789/90) nicht namentlich genannt wird, gebrauchte den Gottesnamen „Jehova[h]“, und zwar wenigstens 18mal. Die katholischen Gelehrten Dominikus von Brentano (Die heilige Schrift des neuen Testaments, Kempten 1790/91) und Johann Babor (Uebersetzung des neuen Testaments, Wien 1805) nahmen den göttlichen Namen ebenfalls in ihre Übersetzungen auf. De Wette verwendete in seiner Übersetzung der Heiligen Schrift (Heidelberg 1858) ebenfalls den Gottesnamen, so in Lukas 4:19. In der sogenannten Bonner Bibel (Bd. 2, 1932) gebraucht Professor Dr. P. Dausch den Namen „Jahve“ in Lukas 20:37 und in seinen Erklärungen zu den Evangelien Matthäus, Markus und Lukas.
Selbst in der Lutherbibel (in den Ausgaben von 1545 und 1546) wird durch die besondere Schreibweise von HERR zu erkennen gegeben, daß an etlichen Stellen in den Christlichen Griechischen Schriften Jehova gemeint ist. Daher lesen wir in einer Anmerkung zu Matthäus 1:20 in dem Werk D. Martin Luthers Werke, Die Deutsche Bibel, Bd. 6, Weimar 1929, S. 539: „HERR = Iehovah, die göttliche Majestät“. Ebenso schrieben die Bearbeiter der ursprünglichen Elberfelder Bibel in einer Fußnote zu Matthäus 1:20: „ ,Herr‘, ohne Artikel, bezeichnet hier und an vielen anderen Stellen den Namen ,Jehova‘.“ (Siehe auch die Fußnoten in der ursprünglichen Ausgabe der Elberfelder Bibel zu Luk 1:32; Rö 9:29 und Jak 5:4.)
Im englischen Sprachraum war offenbar die Emphatic Diaglott von Benjamin Wilson, die 1864 als einbändige Ausgabe erschien, die erste Übersetzung, die den Namen Jehova in den Christlichen Griechischen Schriften verwandte, und zwar vor allem dort, wo die christlichen Schreiber aus den Hebräischen Schriften zitierten. Doch bereits im 14. Jahrhundert stand das Tetragrammaton in hebräischen Übersetzungen der Christlichen Schriften. Die erste ist die Übersetzung des Matthäusevangeliums ins Hebräische, die in dem Werk ʼÉven bóchan von Schemtow ben Isaak ibn Schaprut enthalten ist. Überall dort, wo Matthäus aus den Hebräischen Schriften zitierte, steht in dieser Übersetzung das Tetragrammaton, und zwar an allen Stellen, an denen es vorkommt. Seither sind viele andere hebräische Übersetzungen diesem Schema gefolgt.
Wie passend dieses Vorgehen war, zeigen die Worte R. B. Girdlestones, des einstigen Leiters der Wycliffe Hall, eines Instituts der Universität Oxford; bemerkenswerterweise schrieb er diese Gedanken nieder, noch bevor Handschriftenfunde erkennen ließen, daß die Septuaginta ursprünglich den Namen Jehova enthielt. Er führte aus: „Wenn in jener Übersetzung [die Septuaginta] das Wort [Jehova] beibehalten worden wäre oder wenn man sogar ein griechisches Wort für Jehova und ein anderes für Adonai gebraucht hätte, hätte man eine solche Praxis zweifellos auch in den Abhandlungen und Erörterungen des NT beibehalten. Demnach könnte unser Herr, als er den 110. Psalm zitierte, statt ‚der Herr sprach zu meinem Herrn‘ gesagt haben: ‚Jehova sprach zu Adoni.‘ “
Von dieser Voraussetzung ausgehend (die sich mittlerweile als Tatsache herausgestellt hat), fügte er hinzu: „Angenommen, ein christlicher Gelehrter wäre dabeigewesen, das griechische Testament ins Hebräische zu übersetzen. Er hätte sich jedes Mal, wenn das Wort Κύριος vorkam, überlegen müssen, ob im Kontext irgendwelche Hinweise auf seine genaue hebräische Entsprechung vorhanden waren; und diese Schwierigkeit träte in allen Sprachen beim Übersetzen des NT auf, wenn man den Titel Jehova im AT [d. h. in der Septuaginta] stehengelassen hätte. An vielen Stellen hätte man sich von den Hebräischen Schriften leiten lassen können: Wann immer also der Ausdruck ‚der Engel des Herrn‘ vorkommt, wissen wir, daß das Wort Herr für Jehova steht; zu einer entsprechenden Schlußfolgerung würde man bei dem Ausdruck ‚das Wort des Herrn‘ gelangen, wenn man sich nach dem richtete, was im AT vorausging; das gilt auch für den Titel ‚der Herr der Heerscharen‘. Wann immer hingegen der Ausdruck ‚mein Herr‘ oder ‚unser Herr‘ vorkommt, sollten wir wissen, daß das Wort Jehova unzulässig wäre und Adonai oder Adoni gebraucht werden müßte“ (Synonyms of the Old Testament, 1897, S. 43). Von solchen Überlegungen ließen sich die zuvor erwähnten Gelehrten, deren Übersetzung der Griechischen Schriften den Namen Jehova enthält, leiten.
Das hervorragendste Beispiel in dieser Hinsicht ist aber die in dem vorliegenden Werk hauptsächlich angeführte Neue-Welt-Übersetzung, in der der göttliche Name in der Form „Jehova“ in den Christlichen Griechischen Schriften 237mal erscheint — wie bereits gezeigt worden ist, mit gutem Grund.
Früher Gebrauch des Namens und seine Bedeutung. Oftmals wird aus 2. Mose 3:13-16 und 6:3 der falsche Schluß gezogen, Jehovas Name sei erstmals Moses — einige Zeit vor dem Auszug aus Ägypten — geoffenbart worden. Zwar stellte Moses die Frage: „Angenommen, ich bin jetzt zu den Söhnen Israels gekommen und ich habe zu ihnen gesprochen: ‚Der Gott eurer Vorväter hat mich zu euch gesandt‘ und sie sagen tatsächlich zu mir: ‚Welches ist sein Name?‘, was soll ich zu ihnen sagen?“ Doch das heißt nicht, daß er oder die Israeliten den Namen Jehovas nicht gekannt hätten. Schon der Name der Mutter des Moses, Jochebed, bedeutete „Jehova ist Herrlichkeit“ (2Mo 6:20). Moses’ Frage stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Verhältnissen, in denen sich die Söhne Israels befanden. Viele Jahrzehnte litten sie bereits unter bedrückender Sklaverei, ohne daß auch nur die geringsten Aussichten auf Erleichterung bestanden hätten. Zweifel, Entmutigung und nachlassender Glaube an die Macht und den Vorsatz Gottes, sie zu befreien, waren sehr wahrscheinlich in ihre Reihen eingedrungen. (Beachte auch Hes 20:7, 8.) Folglich hätte es den leidenden Israeliten nicht viel bedeutet, wenn Moses einfach gesagt hätte, er käme im Namen „Gottes“ (ʼElohím) oder des „Souveränen Herrn“ (ʼAdhonáj). Sie wußten, daß die Ägypter ihre eigenen Götter und Herren hatten, und mußten sich zweifellos anhören, wie ihnen die Ägypter höhnisch vorwarfen, ihre Götter seien dem Gott der Israeliten überlegen.
Außerdem müssen wir im Sinn behalten, daß Namen damals eine wirkliche Bedeutung hatten und nicht wie heute lediglich „Etiketten“ waren, die ein Einzelwesen bezeichnen. Moses wußte, daß der Name Abram (was „Vater ist hoch [ist erhaben]“ bedeutet) auf Abraham (was „Vater einer Menge“ bedeutet) geändert worden war — eine Änderung, die dem Vorsatz Gottes hinsichtlich Abrahams zuzuschreiben war. Ebenso war der Name Sarai auf Sara geändert worden und Jakob auf Israel. In jedem Fall offenbarte der Namenswechsel etwas Grundlegendes und Prophetisches über den Vorsatz Gottes hinsichtlich jener Personen. Moses mag sich mit gutem Grund gefragt haben, ob sich Jehova unter irgendeinem neuen Namen offenbaren würde, um Licht zu werfen auf seinen Vorsatz hinsichtlich Israels. Wenn Moses im „Namen“ dessen, der ihn gesandt hatte, zu den Israeliten hinging, bedeutete dies, daß er sein Vertreter war, und die Befugnis und die Autorität, mit der Moses sprach, wurde an jenem Namen und an dem, wofür er stand, gemessen. (Vgl. 2Mo 23:20, 21; 1Sa 17:45.) Somit hatte Moses eine bedeutungsvolle Frage gestellt.
Gottes Antwort lautete auf hebräisch: „ʼEhjéh ʼAschér ʼEhjéh.“ In einigen Übersetzungen wird dies mit „Ich bin, der ich bin“ wiedergegeben. Doch das hebräische Verb hajáh, von dem das Wort ʼEhjéh abgeleitet ist, bedeutet nicht einfach „sein“. Es bedeutet vielmehr „werden“ oder „sich erweisen“. Die Stelle bezieht sich nicht auf die Selbstexistenz Gottes, sondern darauf, was er in bezug auf andere vorhat zu werden. Deshalb gibt die Neue-Welt-Übersetzung die obige hebräische Wendung richtigerweise wie folgt wieder: „ICH WERDE MICH ERWEISEN, ALS WAS ICH MICH ERWEISEN WERDE.“ Jehova fügte hinzu: „Dieses sollst du zu den Söhnen Israels sagen: ‚ICH WERDE MICH ERWEISEN hat mich zu euch gesandt‘ “ (2Mo 3:14, Fn.).
Daß dies keine Änderung des Gottesnamens bedeutete, sondern nur einen zusätzlichen Einblick in Gottes Persönlichkeit bieten sollte, ist aus seinen weiteren Worten zu ersehen: „Dies sollst du zu den Söhnen Israels sagen: ‚Jehova, der Gott eurer Vorväter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.‘ Dies ist mein Name auf unabsehbare Zeit, und dies ist mein Gedenkname für Generation um Generation“ (2Mo 3:15; vgl. Ps 135:13; Hos 12:5). Der Name Jehova leitet sich von dem hebräischen Verb hawáh („werden“) her und bedeutet eigentlich „Er veranlaßt zu werden“. Das offenbart Jehova als denjenigen, der sich fortschreitend veranlaßt, der Erfüller von Verheißungen zu werden. Er sorgt somit dafür, daß sich seine Vorsätze ausnahmslos verwirklichen. Allein der wahre Gott trägt mit Fug und Recht einen solchen Namen.
Das hilft uns, den Sinn der Worte zu verstehen, die Jehova später an Moses richtete: „Ich bin Jehova. Und ich pflegte Abraham, Isaak und Jakob als Gott, der Allmächtige, zu erscheinen, aber hinsichtlich meines Namens Jehova habe ich mich ihnen nicht kundgetan“ (2Mo 6:2, 3). Da der Name Jehova von jenen patriarchalischen Vorfahren des Moses viele Male gebraucht wurde, liegt es auf der Hand, daß Gott meinte, er habe sich ihnen als Jehova nur auf eine begrenzte Weise kundgetan. Ein Beispiel mag dies erläutern: Von denen, die den Mann Abram gekannt hatten, könnte kaum gesagt werden, daß sie ihn zu der Zeit, als er nur einen einzigen Sohn, Ismael, hatte, wirklich als Abraham (was „Vater einer Menge“ bedeutet) gekannt hätten. Als hingegen Isaak und andere Söhne geboren wurden und dann selbst Nachkommen hervorbrachten, nahm der Name Abraham an Bedeutung oder Wichtigkeit zu. Ebenso sollte nun der Name Jehova für die Israeliten eine erweiterte Bedeutung annehmen.
Jemand oder etwas zu „kennen“ heißt demnach nicht unbedingt, lediglich Kenntnisse über das betreffende Objekt zu haben oder damit vertraut zu sein. Der törichte Nabal kannte Davids Namen, fragte aber dennoch: „Wer ist David?“ Damit wollte er sagen: „Als was wird er schon angesehen?“ (1Sa 25:9-11; vgl. 2Sa 8:13). Ebenso hatte Pharao zu Moses gesagt: „Wer ist Jehova, daß ich seiner Stimme gehorchen und Israel wegsenden sollte? Ich kenne Jehova überhaupt nicht, und außerdem werde ich Israel nicht wegsenden“ (2Mo 5:1, 2). Pharao meinte damit offensichtlich, daß er Jehova nicht als den wahren Gott kannte oder als jemanden, der irgendwelche Gewalt über Ägyptens König und seine Angelegenheiten ausüben könnte oder die Macht hätte, seinen von Moses und Aaron verkündeten Willen durchzusetzen. Nun aber sollten Pharao und ganz Ägypten zusammen mit den Israeliten die wirkliche Bedeutung jenes Namens, ja die Person, für die er stand, kennenlernen. Wie Jehova Moses zu verstehen gab, sollte das eine Folge davon sein, daß Gott seinen Vorsatz in bezug auf die Israeliten ausführte, sie befreite, ihnen das Land der Verheißung gab und dadurch seinen Bund mit ihren Vorvätern erfüllte. Auf diese Weise trat das ein, was Gott gesagt hatte: „Ihr werdet bestimmt erkennen, daß ich Jehova, euer Gott, bin“ (2Mo 6:4-8; siehe ALLMÄCHTIGER).
D. H. Weir, Professor für Hebraistik, erklärt deshalb richtigerweise, daß diejenigen, die behaupten, 2. Mose 6:2, 3 sei die erste Textstelle, an der der Name Jehova geoffenbart werde, „[diese Verse] nicht im Licht anderer Schrifttexte studiert haben; ansonsten hätten sie bemerkt, daß mit Name hier nicht die beiden Silben gemeint sind, aus denen das Wort Jehova besteht, sondern der Gedanke, der dadurch zum Ausdruck kommt. Wenn man in Jesaja, Kap. lii 6 liest: ‚Aus diesem Grund wird mein Volk meinen Namen erkennen‘; oder in Jeremia, Kap. xvi 21: ‚Sie werden erkennen müssen, daß mein Name Jehova ist‘; oder in den Psalmen, in Ps. ix [10, 16]: ‚Die, die deinen Namen kennen, werden auf dich vertrauen‘, wird einem sofort klar, daß es etwas ganz anderes ist, Jehovas Namen zu kennen, als die vier Buchstaben zu kennen, aus denen er besteht. Man muß durch Erfahrung feststellen, daß Jehova wirklich ist, was sein Name über ihn aussagt (vgl. auch Jes. xix 20, 21; Hes. xx 5, 9; xxxix 6, 7; Ps. lxxxiii [18]; lxxxix [16]; 2. Ch. vi 33)“ (The Imperial Bible-Dictionary, Bd. I, S. 856, 857).
Dem ersten Menschenpaar bekannt. Moses war nicht der erste, dem der Name Jehova geoffenbart wurde, denn bestimmt kannte der erste Mensch den Namen. Er erscheint zum erstenmal im göttlichen Bibelbericht in 1. Mose 2:4 nach der Beschreibung der Schöpfungswerke Gottes, wo der Schöpfer der Himmel und der Erde als „Jehova Gott“ kenntlich gemacht wird. Es ist vernünftig, zu glauben, daß Jehova Gott Adam über diesen Schöpfungsbericht informierte. Der Bericht in 1. Mose erwähnt zwar nicht, daß er das tat, aber es wird ja auch nicht direkt gesagt, daß Jehova dem aufgewachten Adam Evas Herkunft erklärte. Doch Adams Worte, die er äußerte, als ihm Eva zugeführt wurde, zeigen, daß er darüber unterrichtet worden war, wie Gott sie von Adams eigenem Körper gebildet hatte (1Mo 2:21-23). Jehova pflegte mit seinem irdischen Sohn zweifellos viel Gedankenaustausch, über den in der kurzen Schilderung in 1. Mose nicht berichtet wird.
Eva ist der erste Mensch, von dem ausdrücklich gesagt wird, daß er den Gottesnamen verwandte (1Mo 4:1). Sie hatte diesen Namen offenbar von ihrem Mann und Haupt, Adam, erfahren, durch den sie auch von Gottes Gebot hinsichtlich des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse gehört hatte (wenn auch in dem Bericht nicht direkt erwähnt wird, daß Adam diese Informationen an sie weitergegeben hatte) (1Mo 2:16, 17; 3:2, 3).
Wie unter dem Stichwort ENOSCH erklärt wird, fing man in den Tagen Enoschs, des Enkels Adams, an, „den Namen Jehovas anzurufen“, aber offensichtlich nicht im Glauben und nicht auf eine Weise, die für Gott annehmbar gewesen wäre. Denn gemäß dem Bericht war zwischen Abel und Noah der Sohn Jareds, Henoch (nicht Enosch), der einzige, der glaubensvoll ‘mit dem wahren Gott wandelte’ (1Mo 4:26; 5:18, 22-24; Heb 11:4-7). Durch Noah und seine Familie blieb der göttliche Name bis in die Zeit nach der Sintflut und der Zerstreuung der Völker beim Turmbau zu Babel bekannt und wurde dem Patriarchen Abraham und seinen Nachkommen überliefert (1Mo 9:26; 12:7, 8).
Die Person, die den Namen trägt. Jehova ist der Schöpfer aller Dinge, die große erste Ursache; somit ist er unerschaffen, ohne Anfang (Off 4:11). „Seine Jahre sind an Zahl unerforschlich“ (Hi 36:26). Es ist unmöglich, ihm ein Alter zuzuschreiben, denn es gibt keinen Zeitpunkt, von dem aus gemessen werden kann. Obgleich zeitlos, wird er zu Recht „der Alte an Tagen“ genannt, da seine Existenz endlos in die Vergangenheit zurückreicht (Da 7:9, 13). Auch in der Zukunft ist er ohne Ende (Off 10:6); er ist unvergänglich, unsterblich. Darum wird er als der „König der Ewigkeit“ bezeichnet (1Ti 1:17), für den tausend Jahre nur wie eine Nachtwache von wenigen Stunden sind (Ps 90:2, 4; Jer 10:10; Hab 1:12; Off 15:3).
Trotz seiner Überzeitlichkeit ist Jehova in hervorragender Weise ein geschichtsbewußter Gott, und man kann ihn mit ganz bestimmten Zeiten, Orten, Personen und Ereignissen in Verbindung bringen. Wenn er mit Menschen verkehrte, handelte er nach einem genau festgelegten Zeitplan (1Mo 15:13, 16; 17:21; 2Mo 12:6-12; Gal 4:4). Weil seine ewige Existenz unleugbar und die grundlegendste Tatsache im Universum ist, hat er bei seiner Existenz geschworen, indem er sagte: „So wahr ich lebe“, und hat dadurch die absolute Zuverlässigkeit seiner Verheißungen und Prophezeiungen garantiert (Jer 22:24; Ze 2:9; 4Mo 14:21, 28; Jes 49:18). Auch Menschen haben bei der Tatsache, daß Jehova existiert, geschworen (Ri 8:19; Ru 3:13). Nur Unverständige sagen: „Es gibt keinen Jehova“ (Ps 14:1; 10:4).
Beschreibungen seiner Gegenwart. Da er ein Geist ist, den Menschen nicht zu sehen vermögen (Joh 4:24), kann jede Beschreibung seines Aussehens in der Sprache der Menschen seine unvergleichliche Herrlichkeit nur annähernd wiedergeben (Jes 40:25, 26). Bestimmte Diener Gottes erhielten zwar inspirierte Visionen von seinen himmlischen Höfen, doch sie sahen ihren Schöpfer nicht wirklich (Joh 1:18). Ihre Beschreibung seiner Gegenwart vermittelt einem nicht nur den Eindruck von erhabener Würde und ehrfurchtgebietender Majestät, sondern auch von Ausgewogenheit, Ordnung, Schönheit und Anmut (2Mo 24:9-11; Jes 6:1; Hes 1:26-28; Da 7:9; Off 4:1-3; siehe auch Ps 96:4-6).
Wie man feststellen kann, enthalten diese Beschreibungen Metaphern (bildliche Ausdrücke) und Vergleiche, wobei das Aussehen Jehovas mit Dingen verglichen wird, die den Menschen bekannt sind: mit Edelsteinen, dem Feuer, einem Regenbogen. Er wird sogar so beschrieben, als ob er gewisse menschliche Merkmale aufwiese. Einige Gelehrte machen viel Aufhebens um Ausdrücke in der Bibel, die sie Anthropomorphismen nennen — z. B. ist von Gottes „Augen“, „Ohren“ und „Angesicht“ (1Pe 3:12), „Arm“ (Hes 20:33) und seiner „Rechten“ (2Mo 15:6) die Rede —, doch es ist einleuchtend, daß solche Ausdrücke erforderlich sind, damit Menschen die Beschreibung verstehen können. Hätte Jehova Gott für uns eine Beschreibung seiner selbst in der Sprache des geistigen Bereichs aufzeichnen lassen, so wäre dies das gleiche, als würde man jemandem, der nur die Grundrechenarten beherrscht, algebraische Gleichungen für Fortgeschrittene vorsetzen oder als wollte man einem Blindgeborenen Farben erklären (Hi 37:23, 24).
Die sogenannten Anthropomorphismen sind demnach nie wörtlich zu nehmen, genausowenig wie andere metaphorische Bezeichnungen, die sich auf Gott beziehen, wie „Sonne“, „Schild“ oder „FELS“ (Ps 84:11; 5Mo 32:4, 31). Jehovas Sehvermögen (1Mo 16:13) ist im Gegensatz zu dem der Menschen nicht von Lichtstrahlen abhängig, und selbst Taten, die in völliger Finsternis verübt werden, kann er sehen (Ps 139:1, 7-12; Heb 4:13). Er hat die ganze Erde in seinem Blickfeld (Spr 15:3), und er braucht keine besonderen Geräte, um den im Mutterleib heranwachsenden Embryo sehen zu können (Ps 139:15, 16). Ebensowenig ist sein Gehör von Schallwellen in einer Atmosphäre abhängig, denn er kann sogar Äußerungen „hören“, die ohne Stimme im menschlichen Herzen hervorgebracht werden (Ps 19:14). Dem Menschen ist es nicht einmal gelungen, das riesige stoffliche Universum zu messen, doch der stoffliche Himmel faßt oder enthält nicht die Wohnstätte Gottes, wieviel weniger ein Haus oder ein Tempel auf der Erde (1Kö 8:27; Ps 148:13). Durch Moses warnte Jehova die Nation Israel ausdrücklich davor, ein Bild von ihm, Gott, in Gestalt eines Mannes oder irgendeines anderen Geschöpfes zu machen (5Mo 4:15-18). Wenn Jesus also gemäß dem Bericht des Lukas davon sprach, daß er „durch den Finger Gottes“ Dämonen austrieb, bezog er sich — wie der Bericht des Matthäus zeigt — auf „Gottes Geist“ oder wirksame Kraft (Luk 11:20; Mat 12:28; vgl. Jer 27:5 und 1Mo 1:2).
Persönliche Eigenschaften in der Schöpfung sichtbar. Gewisse Facetten der Persönlichkeit Jehovas waren schon durch seine Schöpfungswerke sichtbar, ehe er den Menschen erschuf (Rö 1:20). Gerade der Schöpfungsakt läßt seine Liebe erkennen. Jehova ist nämlich von niemandem abhängig, und es mangelt ihm an nichts. Obgleich er Hunderte von Millionen von Geistsöhnen erschuf, könnte somit nicht e i n e r von ihnen irgend etwas zu seinem Wissen beitragen oder seine Persönlichkeit um irgendeine wünschenswerte Eigenschaft ergänzen, die er nicht bereits in hervorragenderem Maße besessen hätte (Da 7:9, 10; Heb 12:22; Jes 40:13, 14; Rö 11:33, 34).
Dies bedeutet natürlich nicht, daß Jehova an seinen Geschöpfen keine Freude hätte. Da der Mensch „im Bilde Gottes“ erschaffen wurde (1Mo 1:27), spiegelt die Freude, die ein menschlicher Vater an seinem Kind hat — vor allem wenn es ihn liebt und mit Weisheit handelt —, die Freude wider, die Jehova über seine intelligenten Geschöpfe empfindet, die ihn lieben, ihm dienen und weise handeln (Spr 27:11; Mat 3:17; 12:18). Diese Freude entspringt nicht irgendwelchem materiellem oder äußerlichem Gewinn, sondern sie rührt daher, daß er sieht, wie sich seine Geschöpfe bereitwillig an seine gerechten Normen und Maßstäbe halten und Selbstlosigkeit und Freigebigkeit bekunden (1Ch 29:14-17; Ps 50:7-15; 147:10, 11; Heb 13:16). Wer dagegen einen verkehrten Lauf einschlägt und Jehovas Liebe verachtet, wer Gottes Namen Schande macht und entsetzliches Leid über andere bringt, bewirkt, daß es Jehova ‘in seinem Herzen schmerzt’ (1Mo 6:5-8; Ps 78:36-41; Heb 10:38).
Jehova gefällt es auch, seine Macht anzuwenden, sei es in der Schöpfung oder anderswo; stets dienen seine Werke einem bestimmten Zweck und entspringen einem guten Beweggrund (Ps 135:3-6; Jes 46:10, 11; 55:10, 11). Als großzügigen Geber ‘jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenkes’ freut es ihn sehr, seine treuen Söhne und Töchter mit Segnungen zu belohnen (Jak 1:5, 17; Ps 35:27; 84:11, 12; 149:4). Obgleich er ein Gott der Herzlichkeit und des Mitgefühls ist, ist sein Glück zweifellos nicht von seinen Geschöpfen abhängig, noch opfert er gerechte Grundsätze für Sentimentalität.
Jehova bekundete auch Liebe, indem er seinem ersterschaffenen Geistsohn das Vorrecht gewährte, mit ihm an allen weiteren Schöpfungswerken — sowohl im geistigen als auch im materiellen Bereich — teilzuhaben, und dann großzügigerweise dafür sorgte, daß dies bekannt wurde, was seinem Sohn Ehre einbrachte (1Mo 1:26; Kol 1:15-17). Er fürchtete also nicht — etwa aufgrund einer Schwäche — eine mögliche Konkurrenz, sondern er zeigte vielmehr völliges Vertrauen in die Rechtmäßigkeit seiner eigenen Souveränität (2Mo 15:11) sowie in die Loyalität und Ergebenheit seines Sohnes. Er gesteht seinen Geistsöhnen bei der Erfüllung ihrer Pflichten relative Freiheit zu und erlaubt ihnen sogar gelegentlich, ihre Ansicht darüber vorzubringen, wie sie spezielle Aufgaben ausführen würden (1Kö 22:19-22).
Wie der Apostel Paulus betonte, treten Jehovas unsichtbare Eigenschaften auch in seiner materiellen Schöpfung zutage (Rö 1:19, 20). Seine gewaltige Macht übersteigt das Begriffsvermögen; Riesengalaxien mit Milliarden von Sternen sind nur ‘das Werk seiner Finger’ (Ps 8:1, 3, 4; 19:1), und der Reichtum der Weisheit, die er entfaltet hat, ist so groß, daß die Kenntnisse der Menschen über die physische Schöpfung selbst nach Jahrtausenden emsigen Forschens bloß wie ein „Geflüster“ sind im Vergleich zum mächtigen Donner (Hi 26:14; Ps 92:5; Pr 3:11). Jehovas schöpferische Tätigkeit im Hinblick auf den Planeten Erde zeichnete sich durch zweckmäßige Ordnung aus, die einem genau festgelegten Programm folgte (1Mo 1:2-31), so daß die Erde zu einem — wie sie Astronauten in unserem 20. Jahrhundert genannt haben — „Juwel im Weltraum“ wurde.
Dem Menschen in Eden geoffenbart. Als was für eine Art Person offenbarte sich Jehova seinen ersten Menschenkindern? Der vollkommene Adam hätte sicherlich den Worten zustimmen können, die der Psalmist später äußerte: „Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. Deine Werke sind wunderbar, wie meine Seele es sehr wohl weiß“ (Ps 139:14). Angefangen von dem Äußeren seines eigenen Körpers — der, verglichen mit dem anderer irdischer Geschöpfe, außergewöhnlich vielseitig war — bis hin zu den Dingen, die ihn umgaben, hatte der Mensch allen Grund, seinem Schöpfer Ehrfurcht und Respekt zu zollen. Jeder Vogel, jedes Säugetier, jeder Fisch, jede Blume, jeder Baum, jedes Feld, jeder Wald, jeder Hügel, jedes Tal und jeder Fluß, den der Mensch sah, prägte ihm die Tiefe und das Ausmaß der Weisheit seines Vaters ein sowie die Vielseitigkeit der Persönlichkeit Jehovas, wie sie in der großartigen Vielfalt seiner Schöpfungswerke zum Ausdruck kommt (1Mo 2:7-9; vgl. Ps 104:8-24). Alle Sinne des Menschen — Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten — machten seinem aufnahmefähigen Sinn klar, welch großzügigen und fürsorglichen Schöpfer er hatte.
Auch Adams intellektuelle Bedürfnisse, sein Bedürfnis nach Gedankenaustausch und Gemeinschaft, blieben nicht unberücksichtigt, denn sein Vater gab ihm ein vernunftbegabtes weibliches Gegenstück (1Mo 2:18-23). Das Menschenpaar hätte wie der Psalmist zur Ehre Jehovas singen können: „Freuden bis zur Sättigung sind bei deinem Angesicht; da ist Lieblichkeit zu deiner Rechten immerdar“ (Ps 16:8, 11). Da Adam und Eva so viel Liebe erwiesen worden war, hätten sie bestimmt wissen müssen, daß ‘Gott Liebe ist’, der Quell und das vorzüglichste Beispiel der Liebe (1Jo 4:16, 19).
Was am wichtigsten ist: Jehova Gott stillte die geistigen Bedürfnisse des Menschen. Adams Vater offenbarte sich seinem menschlichen Sohn, pflegte Gedankenaustausch mit ihm und gab ihm göttliche Dienstzuteilungen, deren gehorsame Erfüllung einen Großteil seiner Anbetung ausmachte (1Mo 1:27-30; 2:15-17; vgl. Am 4:13).
Ein Gott mit sittlichen Normen und Maßstäben. Der Mensch lernte Jehova bald nicht nur als einen weisen und freigebigen Vater kennen, sondern auch als einen Gott mit moralischen Grundsätzen, der an festgesetzten Normen festhält, die bestimmen, welche Handlungsweise recht und welche unrecht ist. Wenn, wie angedeutet, Adam den Schöpfungsbericht kannte, dann wußte er auch, daß Jehova göttliche Maßstäbe hat, denn in dem Bericht über seine Schöpfungswerke heißt es, daß Jehova sah, daß ‘es sehr gut war’ und somit seiner vollkommenen Norm entsprach (1Mo 1:3, 4, 12, 25, 31; vgl. 5Mo 32:3, 4).
Ohne Normen gäbe es keine Möglichkeit, zu entscheiden oder zu beurteilen, was gut und was schlecht ist, oder zu bestimmen und zu erkennen, wie genau und vortrefflich etwas ist. Diesbezüglich sind folgende Aussagen in der Encyclopædia Britannica (1959, Bd. 21, S. 306, 307) aufschlußreich:
„Was der Mensch in dieser Hinsicht erreicht hat [im Festlegen von Normen] . . ., ist verschwindend wenig im Vergleich zu der Standardisierung in der Natur. Die Stellung der Gestirne zueinander, die Planetenbahnen, die unveränderlichen Eigenschaften der Leitfähigkeit, Dehnbarkeit, Elastizität, Härte, Durchlässigkeit, des Brechungsvermögens, der Festigkeit und der Viskosität der Stoffe in der Natur . . . und der Aufbau der Zellen sind nur einige wenige Beispiele der erstaunlichen Standardisierung in der Natur.“
In demselben Werk wird gezeigt, wie wichtig diese Standardisierung in der stofflichen Schöpfung ist, wenn es heißt: „Nur mit Hilfe der Standardisierung in der Natur ist es möglich, . . . die vielen Arten von Pflanzen, Fischen, Vögeln und Säugetieren zu erkennen und zu klassifizieren. Innerhalb dieser Arten gleichen sich Individuen bis ins kleinste Detail, was den Aufbau, die Funktion und die Gewohnheiten betrifft, die ihnen eigen sind. [Vgl. 1Mo 1:11, 12, 21, 24, 25.] Gäbe es diese Standardisierung im menschlichen Körper nicht, würden Ärzte nicht wissen, ob eine Person bestimmte Organe besitzt oder wo sie sich befinden . . . Tatsächlich gäbe es ohne die Normen in der Natur keine organisierte Gesellschaft, keine Bildung und keine Ärzte; jeder verläßt sich auf grundlegende, vergleichbare Ähnlichkeiten.“
Adam stellte in den Schöpfungswerken Jehovas eine große Beständigkeit fest: Er beobachtete den stetigen Tagundnachtzyklus, das als Folge der Schwerkraft immer abwärts fließende Wasser des Stromes in Eden und zahllose andere Dinge, die bewiesen, daß der Schöpfer der Erde kein Gott des Durcheinanders ist, sondern ein Gott der Ordnung (1Mo 1:16-18; 2:10; Pr 1:5-7; Jer 31:35, 36; 1Ko 14:33). Sicherlich sah der Mensch darin eine Hilfe, die ihm übertragenen Arbeiten auszuführen (1Mo 1:28; 2:15), denn er konnte getrost, ohne quälende Ungewißheit, planen und arbeiten.
In Anbetracht all dessen hätte es einen vernunftbegabten Menschen nicht befremden dürfen, daß Jehova Normen oder Maßstäbe aufstellte, die das Verhalten des Menschen und seine Beziehungen zu seinem Schöpfer regelten. Die hervorragende Qualitätsarbeit, die Jehova selbst geleistet hatte, lieferte Adam das Beispiel dafür, wie er Eden bebauen und pflegen sollte (1Mo 2:15; 1:31). Adam lernte auch Gottes Maßstab für die Ehe kennen, einen Maßstab, der die Monogamie vorsah und das Verhältnis in der Familie bestimmte (1Mo 2:24). Besonderer Nachdruck wurde auf den Gehorsam gegenüber Gottes Anweisungen gelegt, weil er für das Leben an sich unentbehrlich ist. Da Adam menschliche Vollkommenheit besaß, setzte ihm Jehova vollkommenen Gehorsam zum Maßstab. Jehova gab seinem irdischen Sohn die Gelegenheit, durch seinen Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gebot, nicht von einem bestimmten der vielen Obstbäume in Eden zu essen, seine Liebe und Ergebenheit zu beweisen (1Mo 2:16, 17). Das Gebot war einfach. Aber Adam lebte auch damals in einfachen Verhältnissen, frei von den verwirrenden Schwierigkeiten, die sich seither eingestellt haben. Die Weisheit Jehovas, die sich in dieser einfachen Prüfung zeigte, wird in den 4 000 Jahre später geäußerten Worten Jesu Christi deutlich: „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht“ (Luk 16:10).
Diese Ordnung und diese Normen sollten die Lebensfreude des Menschen nicht schmälern, sondern sie vermehren. In der Abhandlung über Normen und Maßstäbe in der zuvor erwähnten Enzyklopädie wird im Hinblick auf die materielle Schöpfung folgendes ausgeführt: „Trotz dieser überwältigenden Anzeichen für Normen klagt niemand die Natur der Eintönigkeit an. Zwar bildet nur ein schmales Band von Spektralwellenlängen die Grundlage, doch die möglichen Farbvariationen und -kombinationen, die das Auge des Betrachters erfreuen, sind praktisch unbegrenzt. Desgleichen dringt die ganze künstlerische Vollendung der Musik ebenfalls nur durch eine geringe Anzahl von Frequenzen ans Ohr“ (Bd. 21, S. 307). Ebenso ließen Gottes Anforderungen dem Menschenpaar alle Freiheit, die sich das Herz eines gerechten Menschen nur wünschen könnte. Es war nicht nötig, die beiden durch eine Unmenge von Gesetzen und Vorschriften einzuengen. Das Beispiel, das ihnen ihr liebevoller Schöpfer gab, sowie ihr Respekt vor ihm und ihre Liebe zu ihm hätten sie davor bewahren können, die natürlichen Grenzen ihrer Freiheit zu überschreiten. (Vgl. 1Ti 1:9, 10; Rö 6:15-18; 13:8-10; 2Ko 3:17.)
Jehova Gott war und ist demnach aufgrund seiner eigenen Person, seiner Handlungsweise und seiner Worte der höchste Maßstab für das ganze Universum, das Maß und der Inbegriff alles Guten. Aus diesem Grund konnte sein Sohn, als er auf der Erde war, zu einem Mann sagen: „Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer: Gott“ (Mar 10:17, 18; auch Mat 19:17; 5:48).
Heiligung und Rechtfertigung des Namens. Alles, was mit der Person Gottes in Verbindung steht, ist heilig; sein Eigenname, Jehova, ist heilig und muß somit geheiligt werden (3Mo 22:32). Heiligen bedeutet „heilig machen“, „absondern (beiseite setzen)“ oder „heilighalten“ und demzufolge nicht als etwas Alltägliches oder Gewöhnliches gebrauchen (Jes 6:1-3; Luk 1:49; Off 4:8; siehe HEILIGUNG). Der Name Jehovas ist wegen der Person, für die er steht, „groß und furchteinflößend“ (Ps 99:3, 5), „majestätisch“ und „unerreichbar hoch“ (Ps 8:1; 148:13) und wert, mit Ehrfurcht betrachtet zu werden (Jes 29:23).
Entweihung des Namens. Tatsache ist, daß der göttliche Name heilig gehalten wurde, bis Ereignisse im Garten Eden eintraten, die den Namen entweihten. Durch Satans Rebellion wurde Gottes Name und Ruf in Frage gestellt. Gegenüber Eva behauptete Satan, im Auftrag Gottes zu sprechen, indem er ihr erklärte, was „Gott weiß“, während er gleichzeitig Zweifel in bezug auf Gottes Gebot säte, das Jehova Adam hinsichtlich des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse gegeben hatte (1Mo 3:1-5). Adam war Jehovas Vertreter auf der Erde, da er von Gott einen Auftrag erhalten hatte und das irdische Haupt war, durch das Gott Anweisungen an die Menschheitsfamilie weitergab (1Mo 1:26, 28; 2:15-17; 1Ko 11:3). Von Personen, die in solch einer Stellung dienen, wird gesagt, sie würden „im Namen Jehovas den Dienst . . . verrichten“ und ‘in seinem Namen reden’ (5Mo 18:5, 18, 19; Jak 5:10). Während also Adams Frau Eva durch ihren Ungehorsam Jehovas Namen bereits entweiht hatte, war Adams Handlungsweise ein besonders verwerflicher Akt der Respektlosigkeit gegenüber dem Namen, den er vertrat. (Vgl. 1Sa 15:22, 23.)
Die wichtigste Streitfrage — eine sittliche Streitfrage. Natürlich kannte der Geistsohn, der Satan wurde, Jehova als einen Gott sittlicher Normen und nicht als launische, unberechenbare Person. Hätte er Jehova als eine unbeherrschte, ungestüme Person kennengelernt, hätte er damit rechnen müssen, wegen seiner Handlungsweise sofort von Gott vernichtet zu werden. Bei der Streitfrage, die Satan in Eden aufwarf, ging es deshalb nicht einfach darum, Jehovas Macht, zu vernichten, auf die Probe zu stellen. Vielmehr handelte es sich um eine sittliche Streitfrage: Es ging um die Frage, ob Gott das sittliche Recht hat, universelle Souveränität auszuüben und von all seinen Geschöpfen unbedingten Gehorsam und ausschließliche Ergebenheit zu verlangen. Satans Gespräch mit Eva gibt Aufschluß darüber (1Mo 3:1-6). Desgleichen ist im Buch Hiob davon die Rede, wie Jehova vor all seinen versammelten Engelsöhnen öffentlich deutlich macht, welche Tragweite die Haltung seines Widersachers hat. Satan stellte die Behauptung auf, die Loyalität Hiobs (und damit jedes vernunftbegabten Geschöpfes Gottes) gegenüber Jehova sei nicht ganzherzig und beruhe nicht auf wahrer Ergebenheit und echter Liebe (Hi 1:6-22; 2:1-8).
Demnach war die Frage der Lauterkeit der vernunftbegabten Geschöpfe Gottes eine zweitrangige oder untergeordnete Streitfrage, die aus der hauptsächlichen Streitfrage bezüglich des Rechtes Gottes auf universelle Souveränität entstand. Es würde Zeit erfordern, bis die Wahrhaftigkeit oder die Falschheit der Anschuldigungen bewiesen wäre und sich die Herzenseinstellung der Geschöpfe Gottes herausgestellt hätte, so daß die Streitfrage über jeden Zweifel erhaben geklärt werden könnte. (Vgl. Hi 23:10; 31:5, 6; Pr 8:11-13; Heb 5:7-9; siehe BOSHEIT; LAUTERKEIT.) Jehova richtete also weder das rebellische Menschenpaar noch den Geistsohn, der die Streitfrage aufgebracht hatte, sofort hin; so konnten die beiden vorausgesagten ‘Samen’, die die beiden gegnerischen Seiten der Streitfrage darstellen, ins Dasein kommen (1Mo 3:15).
Daß diese Streitfrage immer noch bestand, als Jesus Christus auf der Erde war, geht aus der Begegnung hervor, die Jesus, nachdem er 40 Tage gefastet hatte, mit Satan in der Wildnis hatte. Die schlangengleichen Taktiken des Widersachers Jehovas bei dem Versuch, Gottes Sohn zum Straucheln zu bringen, entsprachen der Vorgehensweise, die er in Eden rund 4 000 Jahre zuvor angewandt hatte, und Satans Angebot, Jesus die Herrschaft über irdische Königreiche zu übertragen, machte deutlich, daß die Streitfrage bezüglich der universellen Souveränität immer noch bestand (Mat 4:1-10). Das Buch Offenbarung enthüllt die Fortdauer der Streitfrage bis zu der Zeit, wenn Jehova Gott den Fall für abgeschlossen erklärt (vgl. Ps 74:10, 22, 23) und an allen Gegnern in Gerechtigkeit Gericht übt und durch seine gerechte Königreichsherrschaft dafür sorgt, daß sein heiliger Name völlig gerechtfertigt und geheiligt wird (Off 11:17, 18; 12:17; 14:6, 7; 15:3, 4; 19:1-3, 11-21; 20:1-10, 14).
Warum ist die Heiligung des Namens Gottes von größter Wichtigkeit?
Der gesamte Bibelbericht dreht sich um diese Streitfrage und ihre Beilegung, was den wichtigsten Vorsatz Jehovas Gottes deutlich macht: die Heiligung seines eigenen Namens. Diese Heiligung würde erfordern, daß Gottes Name von aller Schmach und von allen Falschanschuldigungen gereinigt, d. h. gerechtfertigt würde. Aber darüber hinaus wäre es nötig, daß alle vernunftbegabten Geschöpfe im Himm
Die Aussprache „Jahwe“ war um 1800 bereits rekonstruiert worden; sie gilt heute als die wahrscheinlichste.wiki
Bublik79 schrieb:Also uns wurde im Kollegium im Reli. Unterricht gesagt das Johova die falsche Übersetzung der JZ. ist
GiusAcc schrieb:Ist dir Bibel für dich nur eine Art von Sudoku ?Zerreissen? Die Bibel ist für mich ein Buch der Weisheit.
Ja, okay, die Hebräischen Buchsteben haben jeder eine Zahl, aber ist das ein Grund auf dieser Art die Bibel zu zerreissen ?
GiusAcc schrieb:Ich glaube kaum das das im Sinne Gottes ist sein Wort als Zahlenspielchen zu sehen.Doch sicher, Er ist es ja, der es mir vermittelt.
snafu schrieb:Doch sicher, Er ist es ja, der es mir vermittelt.Wie kannst Du sicher sein, dass ER es ist und nicht vielleicht jemand anderes?