@nemo @snafu @Optimist @pere_ubu @Kayla @Gwyddion @Reigam @FünfVor12 Hier ist dann noch etwas, das deutlich macht, dass die Bibel nicht "Gottes" Wort sein kann:
Diese "Korrekturen" waren keinesfalls nur auf die ersten Jahrhunderte nach Christus begrenzt. Sir Higgins sagt:
“Es ist unmöglich, zu leugnen, dass die Benediktinermönche von St.Maur, was die lateinische und griechische Sprache angeht, überaus gelehrt und geschickt waren, ebenso wie zahlreiche andere Männer. In Cleland’s ‘Das Leben des Lanfranc, Erzbischof von Canterbury´, lesen wir folgende Passage: ´Nachdem Lanfranc, ein benediktiner Mönch, Erzbischof von Canterbury, herausfand, dass die Schriften von den Schreibern vielfach verändert worden waren, befleißigte er sich selbst, sie zu korrigieren, und ebenso wie die Schriften der Väter, in Übereinstimmung mit dem orthodoxen Glauben zu bringen, secundum fidem orthodoxam.”[2]
Mit anderen Worten die christlichen Schriften waren umgeschrieben worden, damit sie zu den Doktrinen des elften und zwölften Jahrhunderts paßten, und sogar die Schriften der frühen Kirchenväter waren "korrigiert" worden, damit die Veränderungen nicht entdeckt wurden? Sir Higgins fährt fort: "Derselbe protestantische Theologe hat diese bemerkenswerte Passage geschrieben: ´Unvoreingenommene Auszüge bringen mich zu der Überzeugung, dass die Orthodoxen an einigen Stellen die Evangelien verändert haben´.”
Der Autor fährt fort, zu zeigen, welch´ massiver Aufwand in Konstantinopel, Rom, Canterbury und der christlichen Welt allgemein betrieben worden war, um die Evangelien zu "korrigieren" und alle Handschriften aus der Zeit davor zu vernichten.
Selbst die Briefe, die Paulus zugesprochen werden, waren nicht von ihm geschrieben. Nach Jahren der Nachforschungen stimmen sowohl Katholiken als auch Protestanten darin überein, dass von den dreizehn Briefen, die Paulus zugesprochen werden, nur sieben tatsächlich von ihm stammen. Es sind: Römer, 1, 2 Korinther, Galater, Philipper, Philemon und 1 Thessalonicher.
Christliche Sekten sind sich nicht einmal darin einig, was genau ein von Gott "eingegebenes" Buch ist. Den Protestanten wird gelehrt, dass es 66 wahrhaftig "eingegebene" Bücher in der Bibel gibt, während den Katholiken beigebracht wird, dass es sich um 73 wahrhaft "inspirierte" Bücher handelt, die vielen anderen Sekten und deren "neueren" Bücher gar nicht zu erwähnen, wie die Mormonen usw. Wie wir in kürze sehen werden, folgten die frühen Christen für mehere Generationen weder den 66 Büchern der Protestanten noch den den 73 Büchern der Katholiken. Ganz im Gegenteil sie glaubten an Bücher, die viele Generationen später in einem erleuchteteren Zeitalter als dem der Apostel als Fälschungen und Nachahmungen "erkannt" wurden.
Also, woher kommen eigentlich alle diese Bibeln und warum diese Schwierigkeit zu definieren, was eine wahrhaftig von Gott "inspirierte" Aussage ist? Sie stammen von den "alten Manuskripten" (auch als MSS bekannt). Die christliche Welt verfügt heute über eine Fülle von 24 000 "alten Manuskripten" der Bibel, die bis zum vierten Jahrhundert nach Christus zurück reichen (aber nicht bis zu Christus oder den Aposteln selbst). Mit anderen Worten haben wir Evangelien, die zu jener Zeit entstanden sind, als die Trinitarier die christliche Kirche übernahmen. Alle Manuskripte von vorher sind seltsamerweise verschwunden. Alle Bibeln, die heute existieren, wurden von diesen "alten Manuskripten" zusammengestellt. Jeder Bibelgelehrte wird uns sagen, dass keine zwei alten Manuskripte genau gleich sind.
Die Menschen heute glauben, es gäbe nur EINE Bibel, und EINE Version von jedem Bibelvers darin. Dies ist von der Wahrheit weit entfernt. Alle Bibeln, die heute in unserem Besitz sind (wie KJV, NRSV, NAB, NIV,...etc.), sind das Ergebnis des außerordentlichen Auswählens und Kopierens aus diesen unterschiedlichen Manuskripten, von denen kein einziges die definitive Referenz ist. Es gibt unzählige Fälle, wo ein Paragraph in einem "alten Manuskript" steht, aber in anderen völlig fehlt. Beispielsweise Markus 16:8-20 (zwölf ganze Verse) fehlt in der Mehrzahl der alten Manuskripte, die heute einzusehen sind (wie das Sinai Manuskript, die Vatikan 1209 und die Aramäische Version), aber in neueren "alten Manuskripten" taucht dieser Paragraph auf. Es gibt auch zahlreiche dokumentierte Fälle, wo sogar geographische Lagen sich von einem alten Manuskript zum nächsten völlig unterscheiden. Zun Beispiel ist im "Samariter Pentateuch Manuskript" in 5 Moses 27:4 vom "Berg Gerizim" die Rede, während im "Hebräer Manuskript" in genau demselben Vers von "Berg Ebal" gesprochen wird. Aus 5 Moses 27:12-13 können wir sehen, dass es sich um zwei völlig unterschiedliche Orte handelt. Ähnlich bei Lukas 4:44 erwähnen manche "alte Manuskripte" die "Synagogen von Judäa", während andere von den "Synagogen von Galiläa" sprechen. Dies sind nur wenige Beispiele, aber verständnisvolles Lesen würde ein eigenes Buch füllen.
Es gibt zahllose Beispiele in der Bibel, wo Verse fragwürdiger Natur in den Text eingefügt worden sind, ohne irgendeine Kennzeichnung für den Leser, dass viele Gelehrten und Übersetzer, was deren Authenzität angeht, ernsthafte Bedenken haben. Die König James Version der Bibel (auch bekannt als die “Authorized Version”) ist die, die von der Mehrheit der Christen heute in die Hand genommen wird, ist die, die in dieser Hinsicht am notorischsten ist. Sie gibt dem Leser absolut keine Vorstellung von der Fragwürdigkeit solcher Verse. Allerdings beginnen jetzt neuere Übersetzungen von der Bibel, in dieser Hinsicht etwas ehrlicher und fortschrittlicher zu sein. Beispielsweise die New Revised Standard Version of the Bible, von Oxford Press, ein außerordentlich feines System von Klammern eingeführt, indem die auffälligsten derartiger fragwürdiger Verse mit doppelten eckigen Klammern ([[ ]]) versehen werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Gelengenheitsleser die wahre Funktion dieser Klammern ernst nehmen wird. Sie sind dazu da, um den informierten Leser darüber aufzuklären, dass die Verse in den Klammern höchst fragwürdiger Natur sind. Beispiele hierfür sind die Geschichte von der "Ehebrecherin" in Johannes 8:1-11; ebenso wie Markus 16:9-20 (die Wiederauferstehung Jesu und Rückkehr) und Lukas 23:34 (was interessanterweise genug die Bestätigung der Prophezeihung in Jesaja 53:12 ist) ...und so weiter.
Zum Beispiel sagen die Kommentatoren dieser Bibel in bezug auf Johannes 8:1-11 in einer sehr kleinen Bemerkung unten auf der Seite:
“In den ältesten Schriften fehlen 7:53 bis 8:11; in anderen wird diese Passage nach 7:36 oder nach 21:25 oder nach Lukas 21:38 mit Variationen im Text eingefügt; manche kennzeichnen den Text als zweifelhaft.”
In Hinblick auf Markus 16:9-20 wird uns, seltsam genug, eine Wahl gelassen, wie es und gefallen würde, wie das Markus-Evangelium endet. Die Kommentatoren haben sowohl ein "kurzes Ende" als auch ein "langes Ende" bereit. Also wird uns die Wahl gelassen, was wir als "Inspiration Gottes" bevorzugen wollen. Wieder einmal sagen die Kommentatoren am Ende dieses Evangeliums in einem sehr kleinen Text:
“Manche der ältesten Schriften lassen das Buch nach Vers 8 enden, eine beläßt es bei dem kürzeren Ende; andere beinhalten das kürzere Ende und fahren dann mit den Versen 9-20 fort. Bei den meisten Schriften folgen die Verse 9-20 unmittelbar nach Vers 8, auch wenn in einigen von ihnen diese Passage als zweifelhaft gekennzeichnet wurde.”
Warum wurden die einzelnen Evangelien umgeschrieben? Gefälscht ? Und ein Evangelium "nach" Markus etc. kann ja nie eines von dem Autor sein, sondern immer nur nach ihm ^^.
Zum Schluss noch folgendes:
Was fürchteten all die Päpste? Wovor hatte der Vatikan insgesamt Angst? Warum war die Vorstellung, ihre älteste Abschrift der Bibel der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, so erschreckend für sie? Warum verspürten sie eine Notwendigkeit, die meisten alten Abschriften des inspirierten Wort Gottes in einer dunklen Ecke des Vatikan zu vergraben, damit sie niemals von der Außenwelt zu sehen sind? Warum? Was ist mit all den Tausenden anderen Manuskripten, die bis zum heutigen Tage in den tiefsten Tiefen der Gewölbe des Vatikan verborgen bleiben, nie gesehen oder studiert von der breiten Masse des Christentums?
Literaturliste:
The Dead Sea Scrolls, the Gospel of Barnabas, and the New Testament (Die Schriftrollen des Toten Meeres, das Evangelium des Barnabas und das Neue Testament), von M. A. Yusseff,
History of Christianity in the light of Modern knowledge (Geschichte des Christentums im Licht des modernen Wissens), Higgins
“Where did we get our Bible?”, Rev. Dr. George L. Robertson. Harper and Brothers Publishers, S.110-112
Aus der Einleitung der King James Bible, New revised and updated sixth edition, the Hebrew/Greek Key Study, Red Letter Edition.
“Religions in Ancient History,” S.G.F. Brandon
W Graham Scroggie,
The Call of the Minaret, Kenneth Cragg
Peake’s Commentary on the Bible