lieber Meister
@Ikkyu,
hier mal meine Thesen nach dem Erfahren von "vermeintlicher" Wahrheit:
du sagst:
.......................die zentrale Aussage von Ramesh Balsekar........... die da lautet:
Die Quelle hat das imaginäre 'Ich' erschaffen, weil interaktive, zwischenmenschliche Wechselwirkung ohne dieses 'Ich' überhaupt nicht möglich wäre.. Damit sich Gottes Lila-Spiel ereignen kann, müssen zwischenmenschliche Beziehungen stattfinden können, und für zwischenmenschliche Beziehungen braucht es einfach ein Ego.
Ich empfinde diese Aussage nicht etwas als „Andeutend“ oder als „indirekten Hinweis“ sondern als eine Dogmatische Aussage. Sie wäre mir sicherlich niemals speziell aufgefallen, da ich diesem ganze „Advaita“ (zumindest das meiste, das man auf „jetztTV“ sehen kann) nicht sehr viel abgewinnen kann. Du selber hast oft von einem „Spiel“ gesprochen, das „ES“ mit uns spielt, und in den üblichen AdvaitaForen ist das die üblichste Formulierung und je cooler und „abgefakter“ das jemand formuliert, um so „Erwachter“ ist er ha ha ha ….
Die "Quelle hat das imaginäre "Ich" erschaffen...etc.pp.
Aus meiner Sicht ist hier nicht nur (!) das Ego gemeint. Ein Irrtum vieler Advaita-Anhänger. Als imaginäres "ICH" ist zuvorderst das Selbst vollkommen ohne Eigenschaften gemeint, es ist die erste Trennung von "Gott", von der Quelle. Ohne ein von Gott getrenntes Etwas kann keinerlei Erfahrung gemacht werden. Und das gilt nicht nur für das, was innerhalb der Welt der Formen und Dinge geschieht sondern sogar sowas wie Selbstwahrnehmung im Übrigbleibenden, wie allfredo es manchmal nennt, findet nur als "eigenes" Selbst statt.
Ikkyu schrieb am 13.01.2013:von einem „Spiel“ gesprochen, das „ES“ mit uns spielt
Ich sehe nicht, dass ES - MIT - uns spielt, das wäre ein grausamer Gedanke.
Da wir dieses Selbst sind spielt das Selbst durch (!) uns das Spiel.
D.h. wir spielen mit uns selbst aber auch miteinander. Hier spielen aber nicht nur die Egos, denn diese sind nur ein winziger Teil des Selbstes sondern es spielen die Selbste direkt miteinander.
So kann es geschehen, dass wir aus dem Ego mit Jemandem überhaupt nicht klar kommen, in uns aber eine große Liebe für ihn fühlen.
Was du auf Jetzt TV gesehen hast weiß ich nicht klingt aber sehr nach spirituellen Egos.
Du sagst weiter:
Ikkyu schrieb am 13.01.2013:Wie du ja weist, mag ich Nargajuna sehr gerne. Nargajuna zeigt sehr exzellent auf, wie alles in gegenseitiger Abhängigkeit existiert und unsere Ganze Sprache, unserer gesamter Denkprozess NUR in dieser Abhängigkeit , in dieser gegenseitigen Abhängigkeit funktioniert. Dieses „Entstehen-in-gegenseitiger-Abhängigkeit“ wollte ich mal @Lasker rüberbringen. Ha ha ha … er wusste damit nichts besseres zu tun als es umzudeuten in seine angelesene Jung`sche Persönlichkeitstheorie umzudeuten. Es gibt keine erklärenden Begriffe ausserhalb einer gegenseitigen Abhängigkeit.
Natürlich/Übernatürlich, Normal/Abnormal, Zeitlich/Überzeitlich, Transzendenz/Immanenz, RelativeEbene/AbsoluteEbene. Es gibt keine Anschauung die mehr als eine konventionelle Redeweise wäre. Die Wirklichkeit kann nicht in Sprache erfasst werden weil Sprache ihre „eigene Kategorie“ projiziert (So wie es Michael von Brück formuliert den ich aus Bequemlichkeit hier zitiere) und somit ihre eigene Wirklichkeit konstruiert. Sprachliche Kategorien, wenn sie einmal festgelegt sind, sind eine Statik, die der Wirklichkeit nicht entsprechen, denn alles was ist, IST in gegenseitiger Abhängigkeit (während sich Chiffre lediglich das Ego und das „Selbst“ herauspickt und nicht merkt, wie sehr er in diesen Kategorien gefangen ist, die lediglich nur als Wörter bestehen). Wenn alles was ist, in gegenseitiger Abhängigkeit ist, existiert, wird jede essentialistische bzw. substantialistische Vorstellung von der Wirklichkeit unhaltbar. Damit werden alle Positionen hinfällig; denn sie sind, was sie sind, in Abhängigkeit und wechselseitiger Entstehung ihres Gegenteils, sie sind nicht „in sich selbst gültig“. Genau das meint auch „Leerheit“ bzw. Shunyata... Während in der Wirklichkeit alles in ständiger Veränderung und gegenseitiger Abhängigkeit existiert, konstruieren Begriffe scheinbar feststehende Identitäten von „Dingen“ , die so gar nicht existieren. Auch das Bewusstsein, seine Modalitäten bzw. Funktionen und Begriffe, die es hervorbringt, sind keine der Erscheinungswelt gegenübertretende Realität, sondern das Denken IST selbst ein Aspekt an der sich verändernden und fluktuierenden Welt des Wandels. Denken (so auch deine Sichtweise verehrter Allfredo, die Sichtweise des Verehrten @Lasker SIND/IST Denken) ..... Denken ist ein weiterer Sinn neben den Sinnen des Riechens, Tastens, Sehens, Hörens, Schmekens. Hier betont ja auch der Buddha, die Schwierigkeit den Sinn (Das Sinnesorgan „Denken“) , Denken als das zu erkennen was es ist, und das Denken nur eine Funktion eines Organes ist, das „Gehirn“ genant wird. Dies ist vermutlich am schwersten in der Buddhistischen Philosophie zu verstehen. Die Sinnesorgane (einschließlich des „Denksinnes“ und deren Funktionen) werden im Herzsutra als „Skandhas“ beschrieben).
Das Kontinuum der Wirklichkeit ist damit aufrechterhalten, aber nicht in einer dem Werden entzogenen Abstraktion, sondern als der Strom des Werdens, zu dem auch (eben) Denken, Sprache, Begriffe gehören.
Das wäre dann Entwicklung
;)Ikkyu schrieb am 13.01.2013:Absolute Wahrheit ist deshalb nur jenseits sprachlicher Kategorien zu erfahren. Im Herzsutra wird beschrieben das folgend beschrieben: „Avalokitesvara, tief in der Übung der transzendenten Weisheit erkannte klar, dass alle fünf Aggreate leer sind“. Wir z.B. nennen dies „Übung“ Zazen. Nirvana ist z.B. für Nagarjuna eine Einsicht oder Intuition (MMK 25), die sich ergibt, wenn alle „Illusorische Suche“ nach einer „Substanz“ , „Leerheit“ , „BewustseinsEntwicklung“ im Denken oder in der Wirklichkeit aufgegeben werden. Dies ist aber nicht nur eine „kognitive“ Einsicht sondern eines das ganze Leben transformierende Intuition der absoluten Freiheit. Du kritisierst oft dies falsche Vorstellungen von Erwachen und weist auf die Fehlerhaftigkeit dieser süsslichen Konzepte hin von Friede, Glück. Glück und Schmerz sind im Erwachten auch weiterhin vorhanden, doch er bevorzugt keines der beiden, verdrängt keines der Beiden, weil sie „Lebendigkeit“ sind, einfach nur das was sie sind. Eine schwierig zu verstehende Tatsache für viele die auf der Suche nach dem „Erwachen“ sind. Die Fehler fangen da bereits schon bei der Motivation an, sich auf den „Weg“ zu machen. Ein banales Leben soll etwas mit „Erwachung“ oder „Gewahrsein“ aufgepeppt werden. Mir sind schon so viele Leute begegnet mit dieser Art der Motivation. Die wenigsten sind dabei geblieben, weil sie alles etwas „erreichen“ wollten, ihr Geist aber nicht wirklich zur Ruhe kommt, gekommen ist. Bezogen auf „ICH“ oder „EGO“ bedeutet Shunyata, dass das „Ich“ nur ein Mentaler Prozess ist und es daher auch keine „Feststehende Grösse“ als „Ding“ (Ich) gibt. Das „Ich“ existiert in der Buddhistischen Philosophie nur als eine Art Begriffshülse, die um die 5 SKandhas gelegt wird. Wenn die 5 Aggreate nicht erscheinen, kann auch diese Hülse, also das ICH, nicht erscheinen. Trotz allem halten Menschen sich für selbstgenügsame oder substanzielle Wesen oder für permanente, unabhängige Selbste, obwohl sie doch keinerlei inhärente Existenz haben. Für das Ich ist dies immer sehr bedrohlich. Es gibt so etwas wie einen Fokus das Achtsamkeit. Du hast dieses Konzept schon öfters attackiert, weil willentliche Achtsamkeit immer nur der halbe Schuh ist. Aus der Sicht des Zen kann ich dir sogar zustimmen. Berühmte ZenMeister wie z.B. ein Dogen benutzt in 1000 Seiten seiner Kommentare oder Anleitungen zum Zazen praktisch kein einziges Mal das Wort Konzentration oder Achtsamkeit. Es findet eine einzige Erwähnung, wird dort aber auch in Kontext mit einem Koan gebracht.
Trotzdem wird „Rechte Sammlung“ als ein Teil des 8-Fachen Weges des Buddha praktiziert, wenn auch auf unterschiedliche Arten. Ich kann dich jetzt nicht im Wortlaut zitieren, aber du schriebst einmal, das wirkliche „Achtsamkeit“ nichts mit dem Ego zu tun hätte (Sinngemäss). Du hast meine Zustimmung diesbezüglich.
Hier ist es - die Entwicklung in der z.B. Konzentration auf das Selbst (!) und nicht auf das, was das Ego hervorbringt, weil dann das geschieht:
Ikkyu schrieb am 13.01.2013:Ich drücke es mal so aus; Wenn das Kücken im Ei anfängt die Schale im inneren zu Picken, dann hört das die Henne und pickt ausserhalb des Ei auf die Schale. Ich kann das im Momentleider noch schlecht ausformulieren (da ich mich nicht sehr gerne mit zu viel Konzepten behänge), aber da auch unser Ich, unser Ego aus der gleichen Substanz ist wie das ES, findet etwas statt, passiert etwas für mich geheimnisvolles. Das ES reagiert auf die Bemühungen des Ich insofern sich das Ich keine Illusionen macht und plötzlich sind es nicht wir, die den Sternenhimmel betrachten, sondern der Sternenhimmel betrachtet uns.
Ganz genau so. Und leider gehst du nicht darauf ein, wer es ist , der den Sternenhimmel hervorbringt
;) Ikkyu schrieb am 13.01.2013:Im Zen wird dies oft auf eine poetische Art und Weise ausgedrückt, weil es Verstandesmässig nicht verstanden werden kann. Hörst du die Glocke oder wirst du von der Glocke gehört. Ist der Klang der Glocke ausserhalb von dir, oder ist er innerhalb von dir ? Natürlich kann man da jetzt Konzeptmässig darauf antworten ha ha ha ...
Um es mit den Worten von Meister Dogen zu sagen;
Den Buddhaweg studieren
heisst sich selbst studieren.
Sich selbst studieren
heisst sich selbst vergessen.
Sich selbst vergessen
heisst eins mit den 10`000 Dingen sein.
Eins mit den Zehntausend Dingen sein
heisst Körper und Geist von uns selbst
und Körper und Geist der Welt
um uns fallen zu lassen.
Die Spuren des Erwachens
ruhen im Verborgenen.
Alle Selbste sind eigenschaftslos haben aber Potentialität IN dieser Potentialität liegen "Samen" für Eigenschaften. Das Selbst des Himmels kann nur das hervorbringen was potentielle Eigenschaften des Himmels sind.
Das Selbst eines Hundes kann nur das hervorbringen was potentielle Eigenschaften eines Hundes sind. Das Selbst eines Menschen kann nur das hervorbringen, was potentielle Eigenschaften eines Menschen sind.
Woher hat nun aber jedes Selbst seine potentiellen Eigenschaften?
Wir haben sie uns im Laufe der Evolution selbst zugeordnet - gegenseitig, alles mit allem und jeder zu jedem etc.
Insofern irrt Allfredo, wenn er sagt es gäbe keine Entwicklung für das Absolute.
Das Absolute ist immer nur im Moment absolut. Eine absolute Bestandsaufnahme dessen, was genau bis zu jenem Moment IM Absoluten verwirklicht wurde.
Nur hat das Absolute keine äußeren und keine inneren Begrenzungen.
Es ist unendlich.
Unendlich im Außen und unendlich im Innen. Unendlich in seinem Potential.
Daher ist es das Absolute. Wenn es weniger als unendlich wäre, dann wäre es ein Etwas innerhalb eines anderen, größeren Etwas.
Die Unendlichkeit ist der Schlüssel das Absolute zu verstehen. Absolut Alles bedeutet - GRENZENLOS mit grenzenlosem Potential zu Erweiterung, Entwicklung, Entfaltung etc. was immer WIR, die Selbste, im Absoluten "wollen" kann aus dem Absoluten hervorgebracht werden.
Dass diese Eigenschaften vom Ego-Verstand adaptiert werden und für sich in Anspruch genommen ist gar nicht so verteufelt schlimm, wie es oft dargestellt wird, denn durch das Ego werden wir angetrieben weiter zu machen.
Mehr, mehr , mehr, weiter höher schneller ist eine Eigenschaft die im Absoluten begründet liegt.
Dass ein Mensch, wenn er diese Mechanismen nicht zu händeln weiß unglücklich werden kann ist dem Absoluten schnuppe.
Das ist es was Karl Renz meint wenn er sagt - du kannst dem (!) nicht entkommen.
Dem Absoluten! ES passt sich permanent an und reagiert auf alles, was das Selbst an Informationen einholt.
Machst du also Übungen um zu Frieden und Gelassenheit zu kommen wirst du über kurz oder lang Frieden und Gelassenheit erfahren.
Das von allfredo favorisierte Erwachen ist m.E. nur ein weiterer Schritt hin in Richtung SELBSTREALISATION. Es ist keinesfalls unnnützt oder sinnlos.
Das Bewusstsein der meisten Menschen ist mit dem Körper identifiziert, dann geschieht ein erstes Erwachen und man ist mit dem Körper eins aber dennoch nicht mehr mit ihm identifiziert, als nächstes Erwachen geschieht das Wegfallen der Welt der Dinge und man erkennt sich selbst im eigenschalftlosen Selbst, im weiten unendlichen Raum, der du bist und viele nennen es dann -"das was IST".
Ich teile momentan die Ansicht, dass dieses - das was IST - die letzte erfahrbare Realität eines menschlichen Geistes ist. Das Selbst selbst sozusagen.
Die Konzepte die Advaita darüber hat habe ich zwei Jahre "studiert" und ausgetestet und mit dem Konzept des "Kurses in Wundern" abgeglichen.
Advaita hat keine transfomierende Wirkung auf mich - der Kurs in Wundern schon.
Advaita bietet mir keine Erklärung für den unbändigen Drang der Sehnsucht die ich nichts un Neimandem zuordnen kann.
Allfredo meinte kürzlich es wäre die Sehnsucht nach dem Selbst, welches sich nach Erfüllung sehnt und diese Erfüllung bliebe unerfüllt.
Hier sehe ich den freien Willen.
Das Konzept des Kurses in Wundern führt dich iin den "heiligen Geist", die Erfahrung dessen ist Erfüllung. Dabei wird das Ego als ein "Nebenbuhler" des Heiligen Geistes erfahren und somit kannst du jederzeit das Ego verlassen.
Nun kann man fragen, wer oder was ist der Heilige Geist?
Ich kann sehen, dass die Selbste nicht allein also abgetrennt sind sondern miteinander kommunizieren. Das habe ich in meiner Nahtoderfahrung erlebt. Da waren VIELE Selbste. Die waren ebenso dinglos wie die "Einsicht" in den unendlichen Raum. Der Heilige Geist ist eine Geistqualität die IM Menschen zum Tragen kommt, wenn man sich als Mensch mit ihm verbindet.
Das wird von mir im Gebet, d.h. in der Verbindung zum Heiligen Geist als enorm starke Elektrizitätsempfindung wahrgenommen und sie hat die Qualität Heilung. Sofortheilung.
Man entkoppelt sich also im Gebet aus dem menschlichen Ego in das eigene Selbst und "funkt" damit das Selbst des Heiligen Geistes an, welches mit "Gott" eins ist.
Das soll es ersteinmal gewesen sein bis hierher.
Wenn du Fragen hast, nur zu.
Herzensgruß an alle
:lv: