azthek schrieb am 01.01.2013:Wenn man mit muslimen spricht sagen sie alle immer das selbe"Der Islam ist eine sehr friedliche religion".Tatsache ist jedoch, das der Islam zwar friede lehrt aber gleichzeitig auch sagt das die muslime sich von nichtmuslimen distanzieren sollen.
Zunächst stellt sich die Frage, wie "Frieden" definiert werden möchte.
Der Islam ist kein einheitliches Konstrukt. Menschen, die sich als Muslime bekennen, weisen partiell nicht nur sehr divergente Glaubensvorstellungen auf, sondern richten sich auch entsprechend nach unterschiedlichen Glaubenslehren. Allerdings lässt die populärste Glaubensströmung - das Sunnitentum (Ahl as-sunna wal-dschamāʿa أهل السنة والجماعة ) - folgende wesentliche Kriterien zur Identifikation aufstellen:
- Das Befolgen eines Konsensus der Gelehrsamkeit (Idschma-ul-ulama)
- Der Glaube an eine vordefinierte "Sunnah" als authentische Referenzquelle (~Überliegerungsgeschichten über die Lebensführung und Handlungen des Propheten Mohammads als nachzuahmende Anleitung)
azthek schrieb am 01.01.2013:Es gibt ja einige verse wie zb.Sure 2, Vers 191: ´Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben; denn Verführung [zum Unglauben] ist schlimmer als Totschlag. ..."
oder
Ein derartiges möglichst wortgetreues Verständnis des Korans wird vermengt eher von konservativen Traditionalisten im theoretischen Sinne gepflegt und gewiss auch überwiegend im Kontext eines Sachverhalts nach spezifischen theologischen Lehren, die sich gewaltfrei, diplomatisch oder auch blutrünstig äußern können. So heisst es in einer Übersetzung von M.A: Rassoul in Sure 2:192: "Wenn sie aber aufhören, so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig.".
Das Töten wird gemäß bestimmter islamischer Lehren als rechtschaffende Pflicht von der Gottheit Allah angesehen und dementsprechend mit "Recht" und "Frieden" assoziiert.
Islamfatwa.de: Wer muss im Islam getötet und ermordet werden? Der Prophet Ibrahim wird nach sunnitischer Tradition ausgehend von Koransure 60:4 als vortreffliches Beispiel angesehen. So wird der Islam innerhalb der Tradition auch als
Millatu Ibrāhīm (arab. ~"Pfad" des Abrahams) gekennzeichnet. In Koransure 37:102 stellt die Gottheit Allah Ibrahim durch Vorankündigung in einem Traum die Prüfung, seinen Sohn zu ermorden. Ibrahim besteht die Prüfung dadurch, dass er seinen Sohn für Allah hat töten wollen. Dieser Koranvers wird partiell exemplarisch für die völlige Gottesunterwerfung mit Verweis auf die Samaana-wa-ataana-Formel (سَمِعْنَا وَأَطَعْنَا arab. "Wir hören und gehorchen") (Sure 24:51) herangezogen.
azthek schrieb am 01.01.2013:Ist es denn nicht so das viele muslime sich als die besseren menschen sehen?
Dazu sind mir keine Statistiken bekannt.
Erfahrungsgemäß würde ich aber annehmen, dass die Zahlen ausgewogen sein könnten, wobei letztendlich in der Theorie hinsichtlich der Rückbesinnung auf den Konsens der Gelehrsamkeit und Glaubenstradition mit Koran- und Sunnahbelegen sicherlich mehr als die Hälfte der zumindest sunnitischen Muslime glauben wollen könnten, dass nur die Muslime Eintritt in das Paradies erhielten, womit der Maßstab zur Bewertung eines Menschen diesen religiösen Bezug finden können würde.
Die Hypothese könnte eventuell in dem Vortrag von Tim Nagel transparenter nachvollzogen werden:
Vortrag "Nüchterner Blick auf den Islam" Prof. Tilman Nagel 28.1.2018
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Videobeschreibung: "Vortrag von Prof. Tilman Nagel, Orientalist und Islamwissenschaftler, emeritierter Professor für Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität Göttingen. Er ist bekannt für islamkritische Analysen und Wortmeldungen.
Der Vortrag wurde am 28.1.2018 in der kath. Kirchengemeinde Maria Königin des Friedens in Göttingen gehalten."
azthek schrieb am 01.01.2013:Und alle anderen wie juden und christen sind schlimmer als tiere?Sure 8, Vers 55: "Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben." Sure 98, Vers 6: "Siehe die Ungläubigen vom Volk der Schrift (d.h. Juden und Christen) ... Sie sind die schlechtesten der Geschöpfe."
Sure 98:6 wird innerhalb islamischer Traditionen ausschließlich kontextual ausgelegt. Die Ahlul Kitab (arab. Schriftbesitzer d.h. Juden und Christen u.a.) sollen gemäß der Koransure 9:29 in einem islamischen Gottesstaat unter einigen Fuqaha (~Rechtsgelehrten) eine besondere Stellung einnehmen dürfen. So ist es ihnen erlaubt, eine Kopfsteuer zu entrichten.
Viel mehr wird gemäß des islamischen Verständnisses in Sure 98:6 von Munafiqun (Heuchlern) im Sinne von Schriftverdrehern und Lügnern gesprochen. Munafiqun werden laut einer Auslegung von Sure 4:145 im untersten Grund der Hölle dem Qualen des Feuers ausgesetzt sein.
So wird Folgendes in einer saudi-arabischen salafitischen Fatwa zur Thematik " 214074: Definition der Kopfsteuer, der Steuersatz und zum Anspruch" erläutert:
"Jizyah wird jedes Jahr von den Leuten der Schrift - und von den mushrikeen, nach einigen Gelehrten - entrichtet, als Gegenleistung dafür, dass sie sich in muslimischen Ländern niederlassen dürfen, und dafür, dass sie sie gegen diejenigen schützen, die Aggression gegen sie begehen. Das Wort Jizyah kommt von dem Wort jazaa '(Entschädigung). Es ist, als wäre es eine Belohnung für uns, ihnen zu erlauben, in unserem Land zu leben und für uns ihr Leben, Eigentum und ihre Angehörigen zu schützen. Siehe: Tawdeeh al-Ahkaam min Buloogh al-Maraam von al-'Allaamah 'Abdullah al-Bassaam (3/437); Lisaan al-'Arab (14/146); Tahdheeb al-Asma 'wa'l-Lughaat von an-Nawawi (3/51); al-Mawsoo'ah al-Kuwaitiyyah (15/149). Die Fuqaha (Rechtsgelehrten) sind sich einig, dass Jizya von den Leuten des Buches und von den Zoroastriern angenommen werden kann. Sie unterschieden sich jedoch in Bezug auf Mushriken (Polytheisten) und Götzenanbeter und unterschieden sich auch in Bezug auf die Kategorien der Menschen des Buches und der Zoroastrier, von denen Jizyah angenommen werden kann. Die Mehrheit von Shaafa'i und Hanbali Fuqaha ist der Ansicht, dass es von mushrikeen überhaupt nicht akzeptiert werden kann; nichts kann von ihnen akzeptiert werden, außer dass sie Muslime werden oder bekämpft werden. Die Hanafis und einige der Maalikis sagten: Jizyah kann von den Mushrikeen angenommen werden, außer den Mushrikeen unter den Arabern. Al-Awzaa'i - dessen Ansicht nach Ansicht der Maaliki-Gelehrten wahrscheinlicher ist - sagte: Es kann von allen Ungläubigen akzeptiert werden, einschließlich der Mushrikeen und Götzenanbeter, ob sie Araber oder Nicht-Araber sind, und ob sie es sind sind Qurashis oder Nicht-Qurashis. [...] Link deaktiviert (unerwünschte Quelle)
azthek schrieb am 01.01.2013:Sure 3, Vers 118 : "Oh ihr, die ihr glaubt schließet keine Freundschaft außer mit euch. ..."
Suren wie diese gibt es noch jede menge im koran aber meine frage ist:Wie kann man denn friedlich miteinander mit nichtmuslimen leben,wenn man sie ja nicht zu freunde nehmen soll, ihnen nicht glauben sogar sich distanzieren soll denn sie sind ja kuffar (ungläubige)?
Unabhängig der Tatsache, was du unter "Frieden" verstehen willst, ist Selbstjustiz in den populären islamischen Lehren erstmals nicht erlaubt. Wenn Muslime ihre Religion im nicht-islamischen Gebiet praktizieren können, dann sollen sie sich an die Gesetze des nicht-islamischen Landes halten.
Zitate aus einer saudi-arabisch-salafitischen Fatwa zur Thema: "Pflichten des Muslims gegenüber dem Kafir (Nichtmuslim):
"Erstens:
Die Da‘wah oder das Rufen zu Allah (‘azza wa jall). Der Muslim sollte ihn zu Allah rufen und ihm die Realität des Islams erklären, wenn möglich in Bezug auf jede Angelegenheit, worüber er Wissen hat, weil dies die größte Freundlichkeit ist, die er seinen Mitbürgern und denen, mit welchen er von den Juden, Christen und anderen, welche zu den Muschrikiin (Götzenanbetern) gehören mögen, zu tun haben sollte, erweisen kann, [...]
Zweitens:
Er fügt ihm kein Unrecht zu in Bezug auf sein Wesen, seinen Besitz oder seine Ehre. Wenn er ein Dhimmi ist (Kafir, der unter der Herrschaft von Muslimen lebt), ein Musta’man (jemand, dem Sicherheit in einem muslimischen Land versprochen wurde) oder ein Mu‘aahid (einer, mit dessen Land die Muslime einen Friedensvertrag haben), dann gibt er ihm seine zustehenden Rechte und verstößt nicht gegen seinen Besitz durch Stehlen, Betrügen oder Hintergehen und er darf ihn nicht körperlich schädigen, wie Schlagen oder Töten, weil er durch die Tatsache, dass er ein Mu‘aahid oder Dhimmi, oder Musta’man ist, (in der Schari’ah) beschützt wird." Islam Q/A: Pflichten des Muslims gegenüber dem Kafir (Nichtmuslim)Islam Q/A: Bedingungen für das Leben unter den Kuffar