@Optimist Jeder Text steht in einem Kontext. Schriften sind nur (notdürftig) konservierte Rede.
Konserven sind nie so gesund wie Frisches. Man muss Vitamine aus dem eigenen Körper hinzugeben, um sie verdauen zu können.
Bei der Heiligen Schrift ist es der lebendige Geist, den Gott in jeden Menschen gibt.
Die eigentliche Nahrung für den Menschen kommt von den Feldern mit Pflanzen und Tieren.
Der Stoffwechsel ist immer ein Austausch mit Lebendigem.
Auch eine Lesung ist nur eine reduzierte Form von mündlicher Unterhaltung. Ohne Sprecher gibt es keinen Hörer.
Darum sagt der biblische Schriftsteller im NT: "Der Glaube kommt vom Hören."
Die Bibel sich einverleiben ohne Gemeinschaft mit dem Autor ist wie Milch trinken ohne Kuh.
Ohne die kirchliche Gemeinschaft gibt es auch rein technisch die Bibel nicht. Die Gläubigen schrieben alles im Einvernehmen mit den ihnen Gleichgesinnten nieder. Ein großer Teil des NT besteht sogar aus formellen Briefen.
Historisch später traf dieselbe Gemeinschaft durch ihre Nachkommen die jetzt gültige Auswahl der Dokumente, die sie in den Kanon aufnahm, und derer, die sie verwarf.
In jeder katholischen hl. Messe und anderem Gottesdienst wird aus der Bibel der Gemeinde vorgelesen, in jeder evangelischen Feier wird das Wort danach auch aktuell ausgelegt.
"Wort des lebendigen Gottes!" sagt der Lektor nach der Lesung, und das Volk antwortet.
Die Gegenwart kommuniziert mit der Vergangenheit und die Vergangenheit mit der Gegenwart.
Das hat die Heilige Schrift allen anderen Schriften und Zeichen auf der Welt voraus, dass sie lebendes Wort ist und kein mumifiziertes. Es ist sogar der lebendige Gott, der durch sie spricht.
Darum kommt Gott den evangelisch Gläubigen durch die Bibel-Losungen aktuell entgegen...