An alle Gottzweifler: Wie soll der Erstkontakt aussehen?
11.12.2012 um 06:27@Heide_witzka:
Ich gehe mal davon aus, dass Du wirklich an einem ernsthaften Dialog interessiert bist, auch wenn Deine unterschwelligen Versuche meine Person diffamieren zu wollen einen anderen Schluss zulassen würden.
Entschuldige bitte, mir hat wohl meine Konzentration gestern einen Streich gespielt, da ich nicht gleich erfasst habe, was Du konkret mit Deiner Frage bezweckt hast bzw. welche Erwartung Du hinsichtlich der Beantwortung dieser Frage an mich hast.
Mal abgesehen davon, dass ich es nicht als meine Aufgabe ansehe, Dir eine Frage so zu beantworten wie Du es von mir erwartest, möchte ich dennoch versuchen es in einer Weise zu tun, auf der wir beide uns miteinander verständigen können.
Ich gebe zu, nicht alle Einzelheiten bezüglich des evolutionären Humanismus zu kennen, dafür habe ich mich zu wenig mit der Materie befasst. Wenn ich es richtig verstanden hab, geht es dabei im Grunde genommen um eine ethische Moral die eine Notwendigkeit des Bezugs auf etwas wie „Gott“ verneint. Du darfst mich gerne korrigieren, wenn ich in diesem Punkt falsch liege.
Nun, eigentlich spricht nichts gegen die Grundsätze eines auf diese Weise gedachten Humanismus. Allerdings impliziert er -zumindest so wie ich ihn verstehe- die Möglichkeit das diese Ethik auch für einen „gläubigen“ Menschen durchaus auch als Richtschnur für zwischenmenschliches Verhalten wahrgenommen werden kann. Nicht muss, aber kann. Und das bedeutet, dass „Ungläubige“ nicht das Recht haben, „Gläubige“ aus dieser Moralvorstellung auszuklammern, sondern diese vielmehr zu integrieren sind. Zumindest wenn man seinem eigenen Anspruch an diese Vorstellungen gerecht werden will. Umgekehrt gilt das selbstverständlich auch. Hoffe ich konnte in diesem Punkt meine Meinung verdeutlichen.
So, nun wüsste ich aber doch gerne, wo Du diese Ethik denn konkret verwirklicht siehst, bzw. Ansätze erkennst, dass sie in der Zukunft verwirklicht sein wird. Wenn die letzten Überreste eines Glaubens an eine der materiellen Welt übergeordneten Realität ausgerottet worden sind? Nun, dann sind nichtgläubige Menschen wohl keinen Deut besser als diejenigen die sie mit solcher Vehemenz vedammen und deren Existenzberechtigung sie in Abrede stellen. Das würde einer Hexenjagd im Mittelalter gleichen.
Die Frage nach der Verifizierung einer objektiv greifbaren Gotteserfahrung in Abgrenzung zu einer Halluzination ist nicht einfach zu beantworten. Was ich persönlich als einen „Gottesbeweis“ im engeren Sinne gelten lassen würde habe ich ja bereits in meinem vorletzten Beitrag in diesem Thread erläutert. Damit habe ich die ursprüngliche Frage eigentlich schon beantwortet.
Unsere Unterhaltung entfernt sich von dieser Thematik. Trotzdem will ich versuchen, Dir meine Gedanken hierzu begreiflich zu machen. Die Erfahrungen, die jeder einzelne Mensch im Laufe seines Lebens sammelt, sind zunächst erst einmal subjektiv. Diese lassen sich meiner Meinung nach im Abgleich mit den Erfahrungen anderer durchaus objektivieren.
Damit meine ich jetzt nicht die Form von Selbstbestätigung des eigenen Weltbildes, welches man erhält, wenn man sich mit Menschen umgibt, die eine möglichst ähnlich Sicht des Ganzen verbindet, so wie das in z.B. religiösen Verbünden üblich ist. Das bleibt weiterhin eine begrenzte, subjektive Wahrnehmung der Welt, wenn auch auf eine Gruppe von Menschen bezogen (auch auf die Gefahr hin, dass sich das Deinem Verständnis entzieht, möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass dies meiner Meinung nach auch auf nichtreligiöse materialistische Verbünde zutrifft).
Vielmehr wären aus der Gesamtheit all dieser Vorstellungen die Punkte herauszufiltern, welche unabhängig vom jeweils eigenen Weltbild allen gemeinsam sind auch wenn sie möglicherweise dem eigenen Gusto entsprechend bebildert werden. Diese könnten einen Hinweis darauf geben, was wirklich wahr ist. Allerdings wären das nur Indizien und somit keine Beweise im streng säkular-wissenschaftlichen Sinne. Trotzdem würde ich sie als Ansatz zur näheren Ergründung von „Etwas“ ganz offensichtlich nicht allein auf materieller Ebene Erklärbarem durchaus gelten lassen um von hier aus das Ganze näher zu betrachten. Wie das nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten umzusetzen wäre, welche Maßstäbe man hier zugrunde legen will, kann ich Dir nicht beantworten. Das wäre Aufgabe derer, die sich einem solchen Überlegungen auf dieser Weise nähern wollen.
Wie gesagt, es ist lediglich ein Versuch Dir meine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu erläutern. Ich erhebe nicht den Anspruch auf vollständige Richtigkeit meiner Überlegungen. Ich behaupte sogar möglicherweise falsch liegen zu können. Denn auch ich bin nur ein Einzelaspekt des Ganzen.
Meinem Verständnis nach kann nur die Betrachtung des Gesamten (also aller möglichen Einzelaspekte zusammengenommen) einen Eindruck von dem vermitteln was wirklich wahr ist. Aber das Ganze nur aus materieller Sicht zu betrachten, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, selbst wenn Du das eventuell anders sehen magst.
So, genug der vielen Worte.
@-Therion-:
Ich danke Dir für den Einblick, den Du uns in Deine persönlichen Erfahrungen gewährst und welche Deine Welt- und Gottessicht prägen. Mich regen sie aufgrund meiner eigenen Geschichte, auf die an dieser Stelle nicht näher eingehen will, sehr zum Nachdenken an.
Ich gehe mal davon aus, dass Du wirklich an einem ernsthaften Dialog interessiert bist, auch wenn Deine unterschwelligen Versuche meine Person diffamieren zu wollen einen anderen Schluss zulassen würden.
Entschuldige bitte, mir hat wohl meine Konzentration gestern einen Streich gespielt, da ich nicht gleich erfasst habe, was Du konkret mit Deiner Frage bezweckt hast bzw. welche Erwartung Du hinsichtlich der Beantwortung dieser Frage an mich hast.
Mal abgesehen davon, dass ich es nicht als meine Aufgabe ansehe, Dir eine Frage so zu beantworten wie Du es von mir erwartest, möchte ich dennoch versuchen es in einer Weise zu tun, auf der wir beide uns miteinander verständigen können.
Ich gebe zu, nicht alle Einzelheiten bezüglich des evolutionären Humanismus zu kennen, dafür habe ich mich zu wenig mit der Materie befasst. Wenn ich es richtig verstanden hab, geht es dabei im Grunde genommen um eine ethische Moral die eine Notwendigkeit des Bezugs auf etwas wie „Gott“ verneint. Du darfst mich gerne korrigieren, wenn ich in diesem Punkt falsch liege.
Nun, eigentlich spricht nichts gegen die Grundsätze eines auf diese Weise gedachten Humanismus. Allerdings impliziert er -zumindest so wie ich ihn verstehe- die Möglichkeit das diese Ethik auch für einen „gläubigen“ Menschen durchaus auch als Richtschnur für zwischenmenschliches Verhalten wahrgenommen werden kann. Nicht muss, aber kann. Und das bedeutet, dass „Ungläubige“ nicht das Recht haben, „Gläubige“ aus dieser Moralvorstellung auszuklammern, sondern diese vielmehr zu integrieren sind. Zumindest wenn man seinem eigenen Anspruch an diese Vorstellungen gerecht werden will. Umgekehrt gilt das selbstverständlich auch. Hoffe ich konnte in diesem Punkt meine Meinung verdeutlichen.
So, nun wüsste ich aber doch gerne, wo Du diese Ethik denn konkret verwirklicht siehst, bzw. Ansätze erkennst, dass sie in der Zukunft verwirklicht sein wird. Wenn die letzten Überreste eines Glaubens an eine der materiellen Welt übergeordneten Realität ausgerottet worden sind? Nun, dann sind nichtgläubige Menschen wohl keinen Deut besser als diejenigen die sie mit solcher Vehemenz vedammen und deren Existenzberechtigung sie in Abrede stellen. Das würde einer Hexenjagd im Mittelalter gleichen.
Die Frage nach der Verifizierung einer objektiv greifbaren Gotteserfahrung in Abgrenzung zu einer Halluzination ist nicht einfach zu beantworten. Was ich persönlich als einen „Gottesbeweis“ im engeren Sinne gelten lassen würde habe ich ja bereits in meinem vorletzten Beitrag in diesem Thread erläutert. Damit habe ich die ursprüngliche Frage eigentlich schon beantwortet.
Unsere Unterhaltung entfernt sich von dieser Thematik. Trotzdem will ich versuchen, Dir meine Gedanken hierzu begreiflich zu machen. Die Erfahrungen, die jeder einzelne Mensch im Laufe seines Lebens sammelt, sind zunächst erst einmal subjektiv. Diese lassen sich meiner Meinung nach im Abgleich mit den Erfahrungen anderer durchaus objektivieren.
Damit meine ich jetzt nicht die Form von Selbstbestätigung des eigenen Weltbildes, welches man erhält, wenn man sich mit Menschen umgibt, die eine möglichst ähnlich Sicht des Ganzen verbindet, so wie das in z.B. religiösen Verbünden üblich ist. Das bleibt weiterhin eine begrenzte, subjektive Wahrnehmung der Welt, wenn auch auf eine Gruppe von Menschen bezogen (auch auf die Gefahr hin, dass sich das Deinem Verständnis entzieht, möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass dies meiner Meinung nach auch auf nichtreligiöse materialistische Verbünde zutrifft).
Vielmehr wären aus der Gesamtheit all dieser Vorstellungen die Punkte herauszufiltern, welche unabhängig vom jeweils eigenen Weltbild allen gemeinsam sind auch wenn sie möglicherweise dem eigenen Gusto entsprechend bebildert werden. Diese könnten einen Hinweis darauf geben, was wirklich wahr ist. Allerdings wären das nur Indizien und somit keine Beweise im streng säkular-wissenschaftlichen Sinne. Trotzdem würde ich sie als Ansatz zur näheren Ergründung von „Etwas“ ganz offensichtlich nicht allein auf materieller Ebene Erklärbarem durchaus gelten lassen um von hier aus das Ganze näher zu betrachten. Wie das nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten umzusetzen wäre, welche Maßstäbe man hier zugrunde legen will, kann ich Dir nicht beantworten. Das wäre Aufgabe derer, die sich einem solchen Überlegungen auf dieser Weise nähern wollen.
Wie gesagt, es ist lediglich ein Versuch Dir meine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu erläutern. Ich erhebe nicht den Anspruch auf vollständige Richtigkeit meiner Überlegungen. Ich behaupte sogar möglicherweise falsch liegen zu können. Denn auch ich bin nur ein Einzelaspekt des Ganzen.
Meinem Verständnis nach kann nur die Betrachtung des Gesamten (also aller möglichen Einzelaspekte zusammengenommen) einen Eindruck von dem vermitteln was wirklich wahr ist. Aber das Ganze nur aus materieller Sicht zu betrachten, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, selbst wenn Du das eventuell anders sehen magst.
So, genug der vielen Worte.
@-Therion-:
Ich danke Dir für den Einblick, den Du uns in Deine persönlichen Erfahrungen gewährst und welche Deine Welt- und Gottessicht prägen. Mich regen sie aufgrund meiner eigenen Geschichte, auf die an dieser Stelle nicht näher eingehen will, sehr zum Nachdenken an.