@Kältezeit:
Ich sehe, das wir uns im Grunde genommen einig sind, auch wenn wir wahrscheinlich eine völlig unterschiedliche Herangehensweise an die dieses Thema haben. Finde ich gut.
:)@Heide_witzka:
Heide_witzka schrieb am 11.12.2012:Schön, das wir dahingehend Einigkeit erzielen konnten, dass der evolutionäre Humanismus eine Ethk liefert, die auch ohne Gottfantasien ein Zusammenleben der Menschen ermöglicht.
Das ist richtig, allerdings ist doch Frage, ob die Möglichkeit des Menschen eine solche Ethik zu formulieren und auch danach zu leben zwangsläufig zu dem Ergebnis führt, das so etwas wie „Gott“ nicht existiert und in den Bereich der Fantasie zu verbannen ist. Ich sehe weder die eine Theorie noch die andere als ausreichend belegt an, egal wie der Einzelne sich zu dieser Frage positioniert.
Heide_witzka schrieb am 11.12.2012:Hier muss ich zugeben,ich verstehe dich nicht.
Ist nicht schlimm, passiert mir auch gelegentlich. Aber hier hast Du mir meine Frage trotzdem grundsätzlich beantwortet:
Heide_witzka schrieb am 11.12.2012:Der eH ist eine Ideologie gänzlich ohne Zwang und ohne übergeordnete Instanz mit Sendungs- oder Missionarisierungauftrag.
Man beschäftigt sich freiwillig damit und entscheidet ob man sich in dieser Ideologie zu hause fühlt oder aber nicht.
Viele Menschen fühlen sich dem Humanismus verpflichtet, aber da sie keine Abzeichen tragen oder in irgendwelchen Gebäuden der Ideologie huldigen ist es natürlich schwer sie zu erkennen.
Ich versuche meine weitergehenden Fragen einmal zu formulieren, ohne fundamentalistisch zu klingen. Denn das ist wirklich nicht meine Intention als bekennender Freund der Menschen. Der Humanismus ist eine Denk- und Lebensweise, die in sich betrachtet keinen Absolutheitsanspruch stellt, da nicht für jedermann verbindlich. Sehe ich das richtig? Wie aber kann er dann Ersatz sein für „Gott“, welcher, wenn ich die gängigen Interpretationen richtig deute, per Definition das Absolute sein soll? Wobei ich natürlich nicht vergessen will, dass es sich bei jeder Definition des Göttlichen lediglich um eine Vorstellung des selbigen handelt, da das Göttliche Selbst unvorstellbar ist. Heißt nicht vorstellbar gleichzeitig nicht existent? Warum?
Heide_witzka schrieb am 11.12.2012:Aber vielen Dank für deine ausführliche Antwort auch wenn naturgemäss die Frage nach der Objektivierbarkeit der persönlichen Gotterfahrungen nicht ausreichend geklärt werden kann.
Ich unterhalte mich einfach gerne über Gott und die Welt.
:) Deiner Feststellung mag ich so zustimmen, nur nicht der üblicherweise daraus abgeleiteten Schlussfolgerung, dass Menschen mit einer solchen Erfahrung einen Sprung in der Schüssel haben und „Gott“ nur ein Produkt ihrer Fantasie ist. So wie ich das sehe, kann es einen Gottesbeweis nur dann geben, wenn „Gott“ sich selbst beweist. Deshalb stellt sich die Frage nach der Objektivierbarkeit eines solchen eigentlich nicht wirklich, da wir ausserstande sind, „ihn“ zu beweisen. Wahrheit ist immer absolut wahr, ganz unabhängig von dem was der Einzelne glaubt. Und Gläubige/Suchende sind wir derzeit alle, auch wenn sich das nicht jedem erschließt. Vor allem den Menschen nicht, die glauben, die absolute Wahrheit für sich gepachtet zu haben.
Entweder gibt es „Gott“ oder es gibt „Gott“ nicht. Zum derzeitigen Stand haben wir (die Menschheit) -meiner bescheidenen Meinung nach- weder für das eine noch das andere ausreichend Beweise. Und bis sich das ändert, steht es jedem Individuum frei, zu glauben, was immer es möchte. Ein Glaube allerdings, der die Glaubensfreiheit eines anderen infrage stellt, ist selbstverständlich völlig indiskutabel.
@Gwyddion:
Noch hab ich nicht entschieden, ob es mir persönlich was bringt, mich mit dieser Thematik näher zu beschäftigen. Trotzdem danke für den Link.
@abschied:
Eine intime Erfahrung wäre wohl dann eine Gotteserfahrung auf subjektiver Ebene.
;)@KillingTime:
KillingTime schrieb:Die meisten Menschen glauben an "Gott" als eine bestimmte Person, vielleicht ein grauhaariger alter Mann mit langem Bart, er schwebt oben auf Wolke 7, und fuchtelt mit seinem Hirtenstab herum. Ab und zu lässt er es regnen.
Die Frage nach der Wesensart Gottes ist wieder eine völlig andere Frage, als die nach seiner Existenz. Auch hier gibt es -außer eben im persönlichen Bereich des Einzelnen Gläubigen (und das auch nur unter Vorbehalt- Bücherwissen allein ist kein Wissen)- keinen Nachweis, das irgendeine dieser Vorstellungen tatsächlich der Realität entsprechen. Aber ich kann Deinen sonstigen Ausführungen weitestgehend folgen, abgesehen von der Behauptung das so ein Einblick erst nach unserem Ableben möglich sein sollte. Warum? Ganz einfach, gegen diese These spricht die Vielzahl von Menschen, die sich mit eben solchen Erfahrungen brüsten. Wobei nicht auszuschließen ist, dass die sich alle irren, da diese persönlichen Erlebnisse sich nicht verallgemeinern lassen.
@all:
Woher kommt eigentlich diese These, dass „Gott“ die Ursache des „Bösen“ sein soll? Liegt es daran, dass wir uns in diesem Punkt gerne aus der eigenen Verantwortung dafür stehlen wollen?